Kopfstimme stockt (piano)

Shana, ich hoffe ich bin dir nicht auf die Zehen getreten mit meinem Kommentar von wegen "streng"? Das war natürlich nicht so gemeint, sollte nur ein scherzhafter Spruch sein. Sorry, falls das falsch rüber kam!

Ich denke natürlich genauso, dass Vali dein bzw. unser Feedback richtig einzusortieren weiß. :)

Das stimmt so nicht. Hab mir meinen Beitrag gerade noch mal durchgelesen. Ich schrieb, daß das leise Beispiel insgesamt unterspannt ist und das gerade nach oben hin sehr auffällt. Weil der Ton dann hauchig wird.
Ups, da hatte ich mich verlesen. Sorry, du hast natürlich Recht.

Das hat mit dem Atem nichts zu tun. Jedenfalls nicht mit der richtigen Atemverbindung und Atemverstärkung. Der falsche Druck kann aus der Kehlkopfmuskulatur kommen oder vom Bauchmuskel.
Falsche Wortwahl meinerseits. Ich meinte das Gleiche wie du.

Das wäre dann keine technische Anweisung, sondern ein Teil allgemeiner Stimmbildung. Ich glaube allerdings nicht, daß Vali grundsätzlich einen unzureichenden Stimmlippenschluss hat.

Vielleicht vertue ich mich auch, aber ich meine Valis Problem zu kennen - weil ich das auch mal hatte bzw. durchaus immer noch aufpassen muss.Der Hintergrund ist meines Erachtens, dass beim Lautsingen die Kehlkopfmuskulatur mitarbeitet, statt dass sie entlastet wird. Beim leisen Singen funktioniert das aber nicht im gleichen Maße und dann fällt deutlicher auf, dass das System Atmung / Kehle nicht ganz ausbalanciert ist und es kommt zum Überhauchen. Ich hatte recht lange genau dieses Problem, dass ich nur mit Hauch "sanft" singen konnte, bis ich sehr gezielt genau daran gearbeitet habe.

Ich habe mit diesem gezielten Üben eines harten Ansatzes gute Erfahrungen gemacht. Klar, soll man das keinesfalls für den Gesang verwenden! Aber wenn man zu Zwecken der Stimmbildung mal bewusst hart ansetzt, stellt man sicher, dass die Stimmbänder - oder in diesem Fall die Ränder - voll schließen und dann kann man dies auch auf den Ton übertragen. Eine befreundete Sängerin sagte mal zu mir: "Ist der Ansatz im Arsch, ist der Ton im Arsch" und meinte: wenn ich schon "zu weich" (also mit Luft) ansetze, dann kriege ich das auch während des Tons nicht mehr korrigiert. Ich denke, da ist was dran und darauf zielte mein Vorschlag ab.

Vali ist aber eine gestandene Sängerin, die daran arbeitet, sich technisch zu verbessern. Ich bin vielleicht streng, aber ich unterschätze auch nicht Valis Talent und ihr Können ;-)
:great:

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Zum Thema "Stimmbandschluss in der Randstimme":

Broeschies, mich würde wirklich mal konkret interessieren, woher du das in dieser Allgemeingültigkeit hast. Ich hab diese These bisher nur von dir in der Form gehört. Und ich kann mich ihr auch nicht anschließen.

Klar, kann ich in der Randstimme einen Glottis"schlag" (das Wort ist eigentlich falsch gewählt, weil ja das Öffnungsgeräusch gemeint ist, nicht das Schließgeräusch) produzieren. Vor dem Ansetzen des Tons sind die Stimmlippen üblicherweise geschlossen. Dabei ist es egal, ob ich vollstimmig ansetze, also die komplette Masse zum Schwingen bringe, oder randstimmig, also den Vocalismuskel fixiere. Das System beginnt auf jeden Fall aus dem komplett geschlossenen Zustand zu schwingen - es wäre nicht logisch, anzunehmen, dass im Ruhezustand auch ein Phonationsdreieck besteht.

Auch sonst sehe ich keinen plausiblen Grund, warum ein vollständiger Stimmbandschluss in der Randstimme prinzipiell nicht möglich sein soll. Mein Kenntnisstand - und das deckt sich mit Tonjas Aussage bezüglich der Angabe ihrer Phoniaterin - ist der, dass es für besonders hohe Töne leichter wird, wenn die Stellknorpelchen die Stimmlippen leicht "spreizen" - dabei entsteht dann tatsächlich ein Spalt und die Randstimme wird überblasen. Aber das heißt nicht im Umkehrschluss, dass es immer und vor allem über den ganzen Umfang der Randstimme so ist.
 
Hui, ihr schreibt ja viel und fleißig, ich komme kaum noch mit :) Danke nochmal euch allen, dass ihr euch die Zeit nimmt mir mit meinen Wehwehchen zu helfen und nicht einfach sagt dass ich mich auf dem Niveau ausruhen und zufrieden sein soll. Also nein, ich fühle mich schon nicht auf den Schlips getreten, keine Sorge *g* Man weiß ja irgendwie was man kann und was nicht und ich denke, ihr habt Recht, was meine Baustellen betrifft. Sie decken sich in etwa mit dem, wo meine GL meine Baustellen sieht. Ihrer Meinung nach ist Können da, aber noch nicht zuverlässig abrufbar, es geht also um Feintuning, um Koordination. Meine Stütze ist unzuverlässig, mal da mal instabil. Es verleitet mich dazu Lautstärke und Volumen mit Druck/Push zu erzeugen statt mit Ausnutzung von Resonanzen. Der Stimmbandschluss ist unzuverlässig, die Tonansätze manchmal zu lasch oder zu abgehackt (statt geschmeidiger Melodieverlauf Bauklötze stemmen). Deswegen möchte sie bei einigen Übungen, dass ich manche Töne am Anfang knatter (Vocal Fry, krieg ich noch nicht so gut hin) und dass ich Töne in Gedanken binde und dehne. Was den Popklang angeht, neige ich zu zu wenig Vordersitz und zu viel Kuppelklang. Ja, das hat sie mir alles in etwa gesagt. Am Anfang hat mich das sehr frustriert, weil ich schließlich schon seit Jahren singe und immer noch dieselben Probleme mit mir rumschleppe. Und es sind leider mehrere Baustellen und es fällt mir schwer auf alles zu achten. Zumindest soll das Instrument schon gebaut sein, aber ich muss noch lernen gescheit drauf zu spielen :rolleyes:
Danke auch für die Übungstipps. Einige macht meine GL ja schon mit mir, aber ich schätze es dauert noch bis ich alles zuverlässig umsetzen kann. Naja, und Atemübungen mache ich eigentlich auch schon seit fast 6 Jahren die gleichen (sch sss psss ffft brrr und so), die am Anfang zwar geholfen haben, aber ich heute das Gefühl habe, dass sie mich zwar aufwärmen aber nicht weiterbringen...
Habe mich vor dem Spiegel beobachtet und Fotos angeguckt auf denen ich singe. Ich sehe an mir keine Sängerbäckchen... hmm... ist mir noch nie so bewusst geworden.
 
Das ist natürlich vollkommen richtig. Ein "Glottisschlag" ist ja aber eigentlich nur der Moment, in dem die Stimmlippen schließen.
Wie Foxx auch schon bemerkt hat, ist ein Glottisschlag nicht das Schließen, sondern das explosive Öffnen der Stimmlippen. Ein Glottisschlag entsteht auch bei weichem Ansetzen in der Vollstimme, ist dann aber oft unhörbar, weil er nicht explosiv genug ist.

Zum Thema "Stimmbandschluss in der Randstimme":

Broeschies, mich würde wirklich mal konkret interessieren, woher du das in dieser Allgemeingültigkeit hast. Ich hab diese These bisher nur von dir in der Form gehört. Und ich kann mich ihr auch nicht anschließen.

Klar, kann ich in der Randstimme einen Glottis"schlag" (das Wort ist eigentlich falsch gewählt, weil ja das Öffnungsgeräusch gemeint ist, nicht das Schließgeräusch) produzieren. Vor dem Ansetzen des Tons sind die Stimmlippen üblicherweise geschlossen. Dabei ist es egal, ob ich vollstimmig ansetze, also die komplette Masse zum Schwingen bringe, oder randstimmig, also den Vocalismuskel fixiere. Das System beginnt auf jeden Fall aus dem komplett geschlossenen Zustand zu schwingen - es wäre nicht logisch, anzunehmen, dass im Ruhezustand auch ein Phonationsdreieck besteht.

Auch sonst sehe ich keinen plausiblen Grund, warum ein vollständiger Stimmbandschluss in der Randstimme prinzipiell nicht möglich sein soll. Mein Kenntnisstand - und das deckt sich mit Tonjas Aussage bezüglich der Angabe ihrer Phoniaterin - ist der, dass es für besonders hohe Töne leichter wird, wenn die Stellknorpelchen die Stimmlippen leicht "spreizen" - dabei entsteht dann tatsächlich ein Spalt und die Randstimme wird überblasen. Aber das heißt nicht im Umkehrschluss, dass es immer und vor allem über den ganzen Umfang der Randstimme so ist.
Ich suche mal was raus, muss ich nur erst wieder finden. Bezüglich des Ansatzes in der Randstimme bin ich nicht deiner Meinung. Ich denke, man setzt in der Randstimme grundsätzlich schon offen an. Du kannst ja mal versuchen aus der Phonationsstellung heraus direkt in die Randstimme zu gehen, das ist (als Mann auf jeden Fall) extrem schwierig, weil du tatsächlich zuerst die Stimmlippen leicht öffnen musst.

Ich lasse mich natürlich gerne eines Besseren belehren, wenn jemand mit einem hörbaren Glottisschlag ohne Bruch oder Quietschen in der Randstimme ansetzen kann. Vocal Fry zählt dabei natürlich nicht, denn dabei hat man zwischendurch Öffnungsphasen, die man Nutzen kann, um die Randstimme darauf anzusetzen, was im Pop (was Shana meint) auch hin und wieder gemacht wird.
 
wenn jemand mit einem hörbaren Glottisschlag ohne Bruch oder Quietschen in der Randstimme ansetzen kann.
Falls wir das Gleiche meinen, krieg ich's hin - grad (mal wieder) probiert. Ich hab's aber wie gesagt auch mal ne zeitlang aus oben genannten Gründen gezielt geübt.
 
Hui, ihr schreibt ja viel und fleißig, ich komme kaum noch mit :) Danke nochmal euch allen, dass ihr euch die Zeit nimmt mir mit meinen Wehwehchen zu helfen und nicht einfach sagt dass ich mich auf dem Niveau ausruhen und zufrieden sein soll. Also nein, ich fühle mich schon nicht auf den Schlips getreten, keine Sorge *g* Man weiß ja irgendwie was man kann und was nicht und ich denke, ihr habt Recht, was meine Baustellen betrifft. Sie decken sich in etwa mit dem, wo meine GL meine Baustellen sieht. Ihrer Meinung nach ist Können da, aber noch nicht zuverlässig abrufbar, es geht also um Feintuning, um Koordination. Meine Stütze ist unzuverlässig, mal da mal instabil. Es verleitet mich dazu Lautstärke und Volumen mit Druck/Push zu erzeugen statt mit Ausnutzung von Resonanzen. Der Stimmbandschluss ist unzuverlässig, die Tonansätze manchmal zu lasch oder zu abgehackt (statt geschmeidiger Melodieverlauf Bauklötze stemmen). Deswegen möchte sie bei einigen Übungen, dass ich manche Töne am Anfang knatter (Vocal Fry, krieg ich noch nicht so gut hin) und dass ich Töne in Gedanken binde und dehne. Was den Popklang angeht, neige ich zu zu wenig Vordersitz und zu viel Kuppelklang. Ja, das hat sie mir alles in etwa gesagt. Am Anfang hat mich das sehr frustriert, weil ich schließlich schon seit Jahren singe und immer noch dieselben Probleme mit mir rumschleppe. Und es sind leider mehrere Baustellen und es fällt mir schwer auf alles zu achten. Zumindest soll das Instrument schon gebaut sein, aber ich muss noch lernen gescheit drauf zu spielen :rolleyes:
Danke auch für die Übungstipps. Einige macht meine GL ja schon mit mir, aber ich schätze es dauert noch bis ich alles zuverlässig umsetzen kann. Naja, und Atemübungen mache ich eigentlich auch schon seit fast 6 Jahren die gleichen (sch sss psss ffft brrr und so), die am Anfang zwar geholfen haben, aber ich heute das Gefühl habe, dass sie mich zwar aufwärmen aber nicht weiterbringen...
Habe mich vor dem Spiegel beobachtet und Fotos angeguckt auf denen ich singe. Ich sehe an mir keine Sängerbäckchen... hmm... ist mir noch nie so bewusst geworden.

Kenne ich ... vor allem das "auf alles gleichzeitig konzentrieren" ist halt ein Problem. Mir hat es wirklich geholfen, mich rein und 100% auf den Stimmsitz zu konzentrieren (ich hoffe ich löse nicht wieder eine Diskussion aus). Versuch einfach mal solche Dinge wie Stimmbandschluss, Stütze usw. alles zu vergessen und versuch dich ganz darauf zu konzentrieren, wo genau die Stimme sitzt oder wo du sie hindenkst.

Meine Meinung ist ja, dass sehr viele Dinge beim richtigen Sitz der Stimme automatisch kommen, das meint offensichtlich nicht jeder, aber ausprobieren kostet ja erstmal nichts. Für den Stimmsitz hätte ich das folgendes "Bild", was für mich sehr hilfreich ist:

Du sagst einmal das Wort "ANGL" (ja ohne "e"). Versuch dabei vom "NG" ins "L" überzugehen, indem du nur den Zungenrücken am Gaumen etwas nach vorne schiebst. Dadurch entsteht ein sog. "weiches L", das in einigen Sprachen sogar ein eigener Laut ist. Dabei liegt der vordere Teil der Zunge quasi direkt am harten Gaumen an, die Spitze liegt an den oberen Schneidezähnen, der Rücken wölbt sich etwas zum weichen Gaumen hin. Versuch dieses "L" in einer angenehmen mittleren Tonhöhe zu halten und achte darauf, wo sich Resonanzen bilden. Wenn du dazu tendierst mit zu wenig Vordersitz zu singen, wird sich die größte Resonanz vermutlich im Bereich des weichen Gaumens bilden bzw. im Raum zwischen weichem Gaumen und Zungenrücken (der "hintere" Raum).

Jetzt ziehst du ganz ganz sachte den Unterkiefer etwas zurück und versuchst dabei zu fühlen, wie sich die Resonanz vom hinteren Raum in Richtung Nasenwurzel und Stirn verschiebt. Die Hauptresonanz wird wahrscheinlich weiter am Gaumensegel bleiben, das ist auch richtig so, aber du solltest auch eine deutliche Resonanz "in der Maske" spüren. Dabei rutscht die Zungenspitze meist noch ein klein wenig in Richtung untere Schneidezähne. Das ist sozusagen die Ausgangsposition.

Das Bild das ich nun verwende, stellt sich in etwa als Dreieck dar: Die erste Ecke ist deine Zungenspitze oder die Unterkante der oberen Schneidezähne, die zweite Ecke befindet sich im Bereich zwischen Nasenwurzel und Stirn. Die dritte Ecke befindet sich im Bereich des weichen Gaumens.

Gesungen wird jetzt mit der Vorstellung, dass der Atem von unten kommt, aber auf keinen Fall in das eben beschriebene Dreieck darf. Die Resonanz schon, aber die Atemluft nicht. Ich stelle mir vor, dass der Atem von unten an den Schneidezähnen ankommt. Dort muss er unbedingt, wenn nötig mit Gewalt aufgehalten werden, und soll danach an der Zunge entlang über das Gaumensegel an dem Dreieck "vorbei" transportiert werden und schließlich am Punkt des Dreiecks in der Stirn austreten.

Letztendlich brauchst du dir also nur vorzustellen, dass du gerade von unten aus in die Stirn singst, dabei aber das eben beschriebene Dreieck "umschiffen" musst. Das gewaltsame Aufhalten des Atems an den Schneidezähnen aktiviert die Stütze, das Umleiten über das Gaumensegel hebt das Gaumensegel und die Vorstellung des letztendlichen Klangaustritts in der Stirn öffnet den hinteren Raum, sorgt für Vordersitz und sollte nach etwas Übung automatisch auch dafür sorgen, dass der Unterkiefer leicht zurückgeht und die Sängerbäckchen entstehen. Wenn du das wirklich drin hast, sind die einzigen Sachen auf die du dich konzentrieren musst, dass du immer in die Stirn singst und, dass du dabei auf keinen Fall den direkten Weg gehst, sondern das Dreieck aussparen musst.

Für einen klassischen Klang muss man den Vorgang leicht anpassen, man singt dann eher nicht mehr aus der Stirn heraus, sondern aus den Augen heraus. Dadurch wird das Dreieck nach oben hin kleiner, nach hinten hin aber weiter.

Vielleicht ist das alles viel zu abgedreht für dich, aber mir helfen solche Bilder oder Modelle sehr, wenn ich mich auf viele Sachen gleichzeitig konzentrieren muss.

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Falls wir das Gleiche meinen, krieg ich's hin - grad (mal wieder) probiert. Ich hab's aber wie gesagt auch mal ne zeitlang aus oben genannten Gründen gezielt geübt.

Das würd ich echt gerne hören. Es kann ja in der Tat sein, dass die Quellen, in denen ich das gelesen habe, dem Problem zum Opfer gefallen sind, das Tonja beschrieben hat, nämlich, dass man "unterm Laryngoskop" dann doch irgendwie anders singt.

Ich versuch's die ganze Zeit schon, aber ich krieg es nur in dem Bereich meiner Stimme hin, den ich auch noch in der Vollstimme singen könnte und da ist es dann oft auch so, dass zwischen dem Schlag und dem Ton für eine Milisekunde ein kleiner Hauch zu hören ist. Vielleicht meinen wir auch tatsächlich nur nicht das gleiche. Wenn ich sage, dass in der Randstimme die Stimmlippen nicht schließen, dann meine ich damit die "reine Randstimme" also den Bereich der Range den man wirklich nur noch in der Randstimme singen kann (vielleicht meinte Tonjas Phoniaterin genau das mit "hohe Randstimme") und nicht mehr in der Vollstimme (bei Männern halt das, was man in der Klassik als Falsett-Register bezeichnen würde). Wenn man im Bereich, den man auch in Vollstimme singen könnte, Randstimme benutzt, dann kann ich mir gut vorstellen, dass es einen Stimmbandschluss geben kann (zumindest in der Ausgangsstellung).
 
Es geht auch nicht in allen Lagen. Vielleicht spielt das mit rein. Wie oben beschrieben gehen einige Forscher davon aus, dass es erst ab einer gewissen Tonhöhe zum Überlüften kommt.


Ich hab bislang mein Aufnahmeequipment noch nicht aus den Umzugskartons gefischt. Wenn ich das demnächst mal auf die Reihe kriegen sollte, kann ich ne Aufnahme machen.

Oder du kommst einfach im November zum Vocalstreffen. :)
 
Es geht auch nicht in allen Lagen. Vielleicht spielt das mit rein. Wie oben beschrieben gehen einige Forscher davon aus, dass es erst ab einer gewissen Tonhöhe zum Überlüften kommt.
Das könnte tatsächlich der Knackpunkt sein. Möglicherweise ist das gerade der Punkt, an dem die Vollstimme zwangsweise in die Randstimme übergeht und nicht mehr durch irgendeine Technik wie Belt oder Twang oder Mix im Vollschwingungsmodus gehalten werden kann.

Zum Vocalstreffen würde ich wirklich mal gerne kommen, aber leider ist es sehr weit für mich und dadurch zeitlich im Moment nicht machbar.
 
Shana, ich hoffe ich bin dir nicht auf die Zehen getreten mit meinem Kommentar von wegen "streng"? Das war natürlich nicht so gemeint, sollte nur ein scherzhafter Spruch sein. Sorry, falls das falsch rüber kam!

Ach nein, mach dir keine Sorgen :) Hast auch Recht, in diesen Dingen bin ich schon irgendwie "streng", vor allem bei denen, die Talent haben. Ich hatte mal einen Philosophieprofessor, der mich sehr geprägt hat. Er sagte immer sowas wie: "Das was Sie da geschrieben haben ist ja ganz toll, da gehen Sie in die Tiefe, aber Sie können noch viel mehr, lesen Sie noch das und das und das und natürlich auch das ...." Das hat mich immer sehr angespornt und zu den besten Leistungen geführt und so mache ich es in meinem Unterricht auch: Viel Lob (ehrliches natrlich) und viel Herausforderung.

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Klar, kann ich in der Randstimme einen Glottis"schlag" (das Wort ist eigentlich falsch gewählt, weil ja das Öffnungsgeräusch gemeint ist, nicht das Schließgeräusch) produzieren. Vor dem Ansetzen des Tons sind die Stimmlippen üblicherweise geschlossen. Dabei ist es egal, ob ich vollstimmig ansetze, also die komplette Masse zum Schwingen bringe, oder randstimmig, also den Vocalismuskel fixiere. Das System beginnt auf jeden Fall aus dem komplett geschlossenen Zustand zu schwingen - es wäre nicht logisch, anzunehmen, dass im Ruhezustand auch ein Phonationsdreieck besteht.

Hm ok, das Öffnungsgeräusch. Auch gut :)
Die Stimmlippen sind jedenfalls während der Einatmung geöffnet und schließen sich für die Phonation. Damit dann Töne entstehen müssen sie in Schwingung versetzt werden. Genau, und dann kann ich in Randstimme loslegen oder in Vollstimme oder in Hauchstimme oder in was auch immer.
 
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Also ich krieg es inzwischen hin, aber nur "mit Schummeln". Es zeigt allerdings, dass das mit dem Glottisschlag vielleicht doch kein so gute Beispiel ist. Ich mache es so, dass ich die Randstimme einfach komplett brustdominant ansetze, also quasi in der Vollstimme. Dann blase ich halt Luft durch und es entsteht ein Glottisschlag aus dem ich sauber in die Randstimme gehen kann.

Das "Schummeln" dabei ist aber, dass der Glottisschlag in Vollstimme ist, denn in der Ausgangsstellung liegen die kompletten Stimmbänder aneinander an und eben nicht nur die Randkanten. Man merkt es auch daran, dass der Glottisschlag nicht rein kopfresonant ist, sondern auch Brustresonanz erzeugt.

Mit Kopfresonanz kriege ich nach wie vor nur ein "Aufquietschen" hin. Mit genügend Druck und Geschwindigkeit hört es sich fast wie ein Schlag an, aber wenn ich es aufnehme hört man doch deutlich, dass es ein kurzes Quietschen ist.

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Um das noch hinzuzufügen: Letztendlich ist es technisch ja auch egal, ob die Stimmlippen jetzt ganz geschlossen sind oder leicht geöffnet in der Randstimme. Worauf ich eigentlich hinaus will (und Foxx glaub ich auch mit seinem Vorschlag in der Randstimme härter anzusetzen), ist, dass man die Stimmlippen in der Randstimme durch Twang quasi aktiv schließen muss (oder halt näher zusammenbringen bis die Öffnung minimal wird), während das in der Vollstimme quasi ganz automatisch passiert und es da wirklich nur um weiches oder hartes Schließen geht.
 
Und hier nochmal eine Quelle, auf die ich mich sehr gern beziehe, weil ich finde dass das Paper sehr anschaulich und ausführlich ausgearbeitet ist. In dem Absatz geht es um das, was ich als "reine Randstimme" bezeichnen würde, hier als "Vollton der Kopfstimme" bezeichnet. Diese wird "im Nacken" angesetzt, was für mich schlicht die starke Verwendung von Twang bedeutet. Die negativen Effekte, die am Ende durch zu starke Konzentration auf diesen Ansatzpunkt beschrieben werden, kenne ich genauso als Folge von "übertwangen" oder zu starkem Abschlanken. Dadurch wird das Brustregister, welches durch die inneren Kehlkopfmuskeln hervorgerufen wird, dann sehr schwach. Mit dem Ansatz 3a, der hier mitverwendet werden soll, um den Schäden vorzubeugen, ist im Übrigen der "Vordersitz" gemeint. Das ist genau das Wechselspiel, was ich oben versucht habe zu beschreiben. Die "Spannung" zwischen hinten und vorne.

Quelle: http://www.buchholz-komponist.de/downloads/Stimme.pdf

Wer den Ton am Nacken ansetzt; »mit dem Nacken singen« oder auch »tief hinten im Halse ansetzen«, der verankert den Kehlkopf nach unten-
rückwärts an der Speiseröhre, durch den Kehlsenker Crico-pharyngeus. Durch die Wirkung
dieses Muskels Crico-pharyngeus erfahren die Stimmfalten die stärkste Dehnung, die größtmögliche Straffung, und das ist unerlässlich für die Entstehung der Klangschönheit, der Tragfähigkeit und der Fülle einer Gesangsstimme. Die hohe Stimmlage wird durch diesen Ansatz fessellos und geradezu unbegrenzt. Es ergibt sich der sogenannte »Vollton der
Kopfstimme«. Alle hervorragenden Sänger pflegen ihn bewusst oder unbewusst. Die
Stimmritze bleibt hier, auch bei voller Tonstärke, leicht geöffnet. Aber dieser Ansatz birgt
auch eine besondere Gefahr in sich: Wird er ausschließlich gepflegt, also ohne, oder ohne
genügende, Mitbeteiligung der anderen Ansätze (vor allem Nr. 3. a)), dann wird die
Stimme (in der Regel unter Beibehaltung ihrer eigentümlichen Klangschönheit) »halsig«
sein. Ein ausschließliches solches Singen würde vor allem langsam zu einer Erschlaffung der inneren Stimmfaltenmuskeln führen: Ein allbekannter Typus, dem trotz dieser
Ausfälle dennoch jede Höhe zur Verfügung steht, d. h. eben gerade noch die Höhe (bei der
übrigens die Halsigkeit nicht besonders unangenehm aufzufallen braucht). — Diese Betrachtung führt wiederum zu der Einsicht: Beim richtigen Singen handelt es sich um einen weitläufigen Kreisprozess, der durch jegliche Einseitigkeit zerstört wird.
 

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