Ich glaube, der Yamaha-Sound hat mich überzeugt. Ich bin mir nur mit der Polyphonie nicht ganz sicher. Wie muss man den spielen, damit man mit einer 60 bzw 64-fachen Polyphonie Schwierigkeiten bekommt?
Du musst mehr als 30 bzw. 32 Töne gleichzeitig klingen lassen, d.h. die Taste anschlagen und halten, oder den Ton per Pedal halten. Wird dann die Grenze der Polyphonie erreicht, werden alte und/oder wenig hörbare Töne abgeschnitten, damit der neue erklingen kann.
Dafür gibt es unterschiedliche Strategien, wobei die meisten Geräte z.B. die Tonlage berücksichtigen. Das heißt, wenn du einen lauten Basston spielst, und dann mit weiteren Tönen im Diskant die Polyphonie überschreitest, wird nicht der Basston abgeschnitten, sondern einer der anderen Töne. Mit diesem und ähnlichen Tricks wird dann versucht, Polyphonie-Überschreitungen nahezu unhörbar zu machen.
Der Faktor 2 (30 Töne bei 60-facher Polyphonie usw.) kommt übrigens dadurch zustande, dass die meisten Digitalpianos heutzutage mit Stereo-Samples arbeiten, die Polyphonie aber üblicherweise für Mono-Stimmen angegeben wird - somit "verbraucht" jeder Ton gleich zwei Stimmen. Im Layer-Betrieb (z.B. Piano + Streicher) werden pro Tastenanschlag entsprechend noch mehr Stimmen verbraucht, z.B. bei einem Stereo-Piano mit Mono-Streichern dann eben 3 pro Taste.
60/64-fache Polyphonie reicht übrigens zum Klavierspielen vollkommen aus. Man kann natürlich immer künstliche Fälle konstruieren, in denen man an die Grenzen stößt, aber die haben keine ernsthafte musikalische Bedeutung.