Ist immer ne heikle Situation. Je nach Größe des Gigs und der jeweiligen Situation handeln wir da auch unterschiedlich. Beim kleinen, familiärem Gig auf einer geschlossenen Gesellschaft - meinetwegen, solange es im Rahmen bleibt. Aber auch hier sollte es die ausnahmen bleiben. An die Instrumente kommt prinzipiell garkeiner, höchstens lass ich mal jemanden einen Song singen, wenn der A) einigermaßen Sympathisch und offen und freundlich ist und nett fragt und B) nicht oder nur wenig alkoholisiert ist. Alles andere geht garnicht.
Wenn ich irgendwo Open Mic mache, dann gehört das natürlich im gewissen Rahmen dazu. Bei uns gibts die Regel, das Instrumente und Mikros selber mitgebracht werden sollen, aber ich nehm dann immer noch sone 60 Euro Harley Benton und ein einfaches Behringer Mikro (Wichtig: ohne Schalter) zusätzlich mit und die kann der Gast dann nehmen, da ist mir dann egal. Auch hier gilt wieder: Gast darf nicht zu angetrunken sein und ich muss den Eindruck haben, das er einigermaßen weiß was er da tut, sonst ist nach dem ersten Stück Feierabend. Wenn man das ein paar mal gemacht hat, weiß man ja wer spielen kann und wer nicht, die können dann auch mal ne halbe Stunde spielen. Sind ja eh immer die gleichen Hobbymusiker da. Wer besser spielt darf auch länger. Wer echt scheiße ist, dem wird dann nach einem oder zwei Stücken gesagt "Hey, tut mir leid, heute Abend wollen noch so viele andere, jetzt ist erstmal ein anderer dran. Vielleicht nachher nochmal".
Wenn wir irgendwo als Band auf einer kommerziellen Veranstaltung spielen haben Gäste auf der Bühne nichts zu suchen. Sag ich denen auch klar und deutlich, damit da garnicht erst missverständnisse aufkommen. Man kann schlecht dem einen erlauben und dem anderen nicht, da muss man konsequent sein. Auch hier gibts manchmal - selten - eine Ausnahmen. Das kann z.b. auf einem KLEINEN Kneipengig sein, sein wenn da eine Horde Mädels Jungesellinnen Abschied feiert, dann dürfen die meinetwegen auf die Bühne kommen (wenn es genug Platz gibt und nicht ZU viele sind) und Country Roads sinngen, das geht normalerweise auch gut, danach wird gekichert und die Mädels gehen wieder. Bei Männern mache ich das nicht und das aus der Erfahrung her dass das nicht gut geht. Ausser ich kenn denjenigen gut genug, viellecht aus einer anderen Band und weiß, das der Ahnung von dem hat war er da macht.
Bei Gigs über 50 Personen geht auch das prinzipiell garnicht mehr. Amateure kennen sich mit Bühnentechnik nicht aus und machen entweder was kaputt, stolpern über irgend ein Kabel, bringen sich selbst oder andere in Gefahr und/oder kicken den Gig, das Risiko geh nicht ein. Wir sind da engagiert um eine Professionelle Dienstleistung zu erbringen. Wer das nicht verstehen will, kann nach hause gehen. Wenn er mich nicht verstehen will, informiere ich den Wirt und der hat dann dafür zu sorgen das der Gast sich entsprechend benimmt oder geht. Ich bin da nicht als Türsteher angestellt, die Leute selber rausschmeißen werde ich sicherlich nicht und darf ich auch rechtlich garnicht, weil ich da kein Hausrecht habe. Das gabs zwar auch schonmal, aber das ist ne extreme Ausnahmesituation gewesen. Das passier 1 mal bei (hoffentlich) 1 Mio. Gigs.