"Darf ich auch mal?" Fremde an Eurem Instrument

Grundsätzlich würde ich keinen ohne weiters an mein, noch an ein anderes Instrument lassen, außer ich weiß natürlich das er es beherscht und optimalerweise der eigentlich Besitzer damit einverstanden ist.

Das abgefahrenste ist mir jedoch mal bei einem Gig passiert, nachdem noch eine JAM veranstaltet wurde. Das war eine Geburtstagsfeier in einem Jugendclub - ich habe meine komplette Bass-Backline gestellt - wir zu erst - dann die zweite band - dann eine spontane JAM.

Nachdem sich der Basser der zweiten Band noch vor seinem Gig bei mir bedankt hat, dass er über MEINE komplette Backline spielen darf - wollte er mir auf Teufel komm raus nicht seinen Bass für die JAM-Session kurz überlassen. Fand ich persönlich sehr ärgerlich.
Fazit - nie wieder mit diesem Musikerkollegen zusammenarbeiten - sehr schade - die Band hat spaß gemacht.
 
Jemanden, den ich nicht kenne, würd ich niemals an mein Instrument lassen.. Von Leuten von denen ich weiß, dass sie Erfahrung haben wäre ich eventuell noch einverstanden. Nur, es muss untereinander abgesprochen sein. Ich hab schon öfters gehört das Leute kurz ein Lied mitsingen kamen. Fand ich auch ganz okay, solange es, wie gesagt, vorher abgesprochen und eingeprobt war. Was ich hasse sind besoffene Menschen die "singen" möchten, das Lied aber total versauen, sowas finde ich persönlich nur bähh ^^
 
Nö, bin ich dagegen. An Holz-Blasinstrumente lass ich sowieso nur mich ran.

Wenn es einem wirklich ernst wäre, er nicht besoffen ist, muss/kann er uns nach der Probe kontaktieren und eventuell mit seinem Instrument bei einer Probe vorbeischauen, also zusätzlich.
 
Mich hat mal einer auf der Straße gefragt ob er mein Instrument sehen darf...


Grundsätzlich würde ich auf solche Fragen immer mit ner Gegenfrage kommen wie "Klar, darf ich danach an deine Freundin ran?"
 
Also das Instrument "sehen" ist ja was anderes als das Instrument "anfassen" oder "spielen". Man guckt schließlich mit den Augen. Ich wurde auch schon in der Straßenbahn und im Zug von Leuten angesprochen, die gerne mal meine Gitarre sehen wollten. War für mich kein Problem, einmal kurz den Koffer aufklappen oder den Gigbagreißverschluss öffnen ist ja kein Aufwand. Und nachdem die Gitarre wieder verschlossen war, gab es immer ein nettes Gespräch über Gitarren.
 
Muss dazu sagen das dies auf nem vollen Volksfest war. Aber auch so finde ich die Frage komisch. Natürlich kann man interessiert sein, aber ich frag ja auch nicht "Hallo Fräulein, würden sie mir ihre Butten zeigen?"
 
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Nachdem sich der Basser der zweiten Band noch vor seinem Gig bei mir bedankt hat, dass er über MEINE komplette Backline spielen darf - wollte er mir auf Teufel komm raus nicht seinen Bass für die JAM-Session kurz überlassen. Fand ich persönlich sehr ärgerlich.
Fazit - nie wieder mit diesem Musikerkollegen zusammenarbeiten - sehr schade - die Band hat spaß gemacht.

Aus der Reaktion jetzt abzuleiten, dass man mit demjenigen nicht mehr zusammenarbeiten will - finde ich nicht richtig. Ich unterscheide schon auch zwischen Amping, Zubehör, Kabel - und Instrument. Und gerade bei der Saitenfraktion habe ich absolutes Verständnis dafür, wenn man einen Amp zwar gerne verleiht, aber einen Bass / eine Gitarre eben nicht. Schon gar nicht, wenn keine Notwendigkeit besteht - deine Beschreibung liest sich ja so, als hättest du deinen Bass dabei gehabt, sonst hättest du ja vorher beim regulären Gig kaum spielen können...

Was anderes wäre es, wenn er sich deine Backline ausleiht und beim nächsten gemeinsamen Gig nicht bereit ist, im Gegenzug seine Backline rauszurücken. Aber selbst da kommt es drauf an.
 
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An meine Gitarren lasse ich grundsätzlich keine Fremden dran. Bei meinen Bandkollegen und Freunden ist das meist jedoch kein Problem. Schwer tue ich mich auch mit Verstärkern, was mir auch immer wieder vorgeworfen wird. Ich kann es verständlicherweise garnicht leiden, wenn eine Band unabgesprochen ohne eigenen Kram beim Soundcheck auftaucht und davon ausgeht, dass 'die anderen Bands schon was dabei haben werden'. Erst recht nicht, wenn man mich 5 Minuten vor Beginn darauf anspricht...
 
Es ist ein "zweischneidiges" Schwert ... Was aus meiner Sicht nicht geht, ist das "Bühne stürmen" ... ebenso geht es nicht, dass eine Aktion (z.B. Geburtstagsfeier) nicht abgesprochen ist.

Auf der anderen Seite verhindert man durch zu "restriktive" Haltung vielleicht den "magischen" Moment. Bei einem solchen war ich im Frühjahr in den USA. Mit Musiker Kumpel (Profi) bei einheimischen (Profi) Musiker, der in der Hausband von BB´s Blues Club spielt - an diesem Abend frei. In der Setpause mit Shaun (dem Act des Abends geplaudert) und der hat Gerd mit auf die Bühne genommen. Die beiden kannten sich nicht - sie wussten nur durch "Hörensagen", dass der jeweils andere es auch kann. Es ergab sich eines der intensivsten Live Erlebnisse die ich hatte ... Aus geplanten 30 Minuten wurden knapp 2 Stunden (hier spielen sie den dritten Song gemeinsam und benehmen sich, als wären sie bei der Geburt getrennt worden ;) http://youtu.be/qMsxwRRPBvw ).

Sobald mir jemand das Gefühl gibt, das ich entscheiden darf - es also nicht als selbstverständlich ansieht - ist die Tür, sofern es das "Konzept" des Abends zulässt, schon halb offen. Ach ja, betrunken darf/sollte er nicht sein !!

Gruß
Martin
 
Interessantes Thema.

Spannend finde ich, dass es anscheinend viele Leute gibt, die sich mal eben eine Gitarre oder ein Keyboard ausleihen mögen. Bei Klavieren und Pianos verstehe ich das noch, die stehen eh überall rum und normalerweise spielt man bei Auftritten von Haus aus auf einem fremden Instrument. Bei anderen Instrumenten kann ich das gar nicht so nachvollziehen. Wenn ich wo spiele, habe ich mein Instrument in der Regel dabei. Die Flöte, weil ich einfach meine Bakterien bevorzuge :D, die Zither, weil ich auf anderen Instrumenten nicht unbedingt sofort spielen kann. Da gibt es minimale Differenzen bei der Saitenlage oder den Abständen, die einen furchtbar fuchsen können. Bei Gitarren ist das nicht so heftig. Aber auch da kenne ich mein Instrument einfach am besten :nix:

Ich bin es aber gewöhnt von früher her, dass es durchaus bei Hoagaschtn mal hieß "Hey, kannst ma mal eben Euren Gitarristen ausleihen" oder man ggf. ein Instrument rübergereicht hat, bis eine neue Saite aufgezogen war oder so. Da musste aber ned gefragt werden, die Luet kamen von selber auf die Idee, auszuhelfen. Oder man hat sich aus dem Stegreif zusammengespielt. Ist bei vielen Stücken ned so schwer, erstens sind sie meist einfach und zweitens ist das fast ähnlich wie im Jazz - man könnte durchaus von "Standards" sprechen.

Oder letztens auf einem Konzert von jungen, talentierten Newcomern, es war eine andere, etablierte Band anwesend, die im Vorfeld auch schon gespielt hatte. Die Bongos waren bei einem Stück gerade verwaist, einer der alten Band hatte wohl so ein Jucken in den Fingern und per Körpersprache höflich gefragt, ob er dürfe, der Bandleader genickt - Ergebnis war ein Mittfuffziger oder so mit strahlenden Augen (like a kid in the candystore), ein erfreutes Publikum und eine bereicherte Band. Es hat einfach gepasst.
 
Ich bin es aber gewöhnt von früher her, dass es durchaus bei Hoagaschtn mal hieß "Hey, kannst ma mal eben Euren Gitarristen ausleihen" oder man ggf. ein Instrument rübergereicht hat, bis eine neue Saite aufgezogen war oder so. Da musste aber ned gefragt werden, die Luet kamen von selber auf die Idee, auszuhelfen. Oder man hat sich aus dem Stegreif zusammengespielt. Ist bei vielen Stücken ned so schwer, erstens sind sie meist einfach und zweitens ist das fast ähnlich wie im Jazz - man könnte durchaus von "Standards" sprechen.

Oder letztens auf einem Konzert von jungen, talentierten Newcomern, es war eine andere, etablierte Band anwesend, die im Vorfeld auch schon gespielt hatte. Die Bongos waren bei einem Stück gerade verwaist, einer der alten Band hatte wohl so ein Jucken in den Fingern und per Körpersprache höflich gefragt, ob er dürfe, der Bandleader genickt - Ergebnis war ein Mittfuffziger oder so mit strahlenden Augen (like a kid in the candystore), ein erfreutes Publikum und eine bereicherte Band. Es hat einfach gepasst.


Was du hier schilderst ist was ganz was anderes als hier eigentlich gemeint war.
Es geht mehr oder weniger um die Typen, die vor 20 Jahren irgend wann mal ein Jahr lang "Smoke on the Water" auf einer Gitarre gedudelt haben, es dann wieder aufgegeben haben und nun bei einem z.B. 50. Geburtstag im angeheitertem Zustand die Bühne stürmen und meinen Ihren Freunden zeigen zu müssen dass sie das auch können was die Band da macht.
Die Leute kotzen mich an. Von denen würde keiner mein Instrument auch nur aus der Nähe betrachten dürfen.

Wenn wir mit anderen Band`s zusammen auftreten und Instumentenmässig was fehlt, kann man schon mal aushelfen, oder auch einen anderen Musiker mitspielen lassen. Keine Frage.
Aber dafür muss ich die Leute kennen.

Gruss

Teddy
 
Was du hier schilderst ist was ganz was anderes als hier eigentlich gemeint war.

Ach, Du bist Jesse? <irritiertguck>

Es geht mehr oder weniger um die Typen, die vor 20 Jahren irgend wann mal ein Jahr lang "Smoke on the Water" auf einer Gitarre gedudelt haben, es dann wieder aufgegeben haben und nun bei einem z.B. 50. Geburtstag im angeheitertem Zustand die Bühne stürmen und meinen Ihren Freunden zeigen zu müssen dass sie das auch können was die Band da macht.
Die Leute kotzen mich an. Von denen würde keiner mein Instrument auch nur aus der Nähe betrachten dürfen.

In diesem Thread ging es glaube ich vielen um vieles. Die von Dir geschilderte Klientel würde ich auch nicht unbedingt an meine Instrumente lassen, glaube ich, aber so ein Publikum habe ich auch noch nie erlebt :)
 
Es hat also doch Vorteile, Linkshänder zu sein.
Meinen Eierschneider will keiner. :ugly:
 

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