Erzähl mir doch bitte weiter wie ich singe, ich mach dir derweil eine Aufnahme.
Jo, das wäre cool. Ich hab das ja nur daraus geschlossen, dass du mal geschrieben hast du seist Bariton, und da geht eigentlich über c'' keine Vollstimme mehr. Maximal halt noch Screaming oder sowas oder eben twang-gestützte Randstimme, die insbesondere bei hellen Stimmtypen kaum von der Vollstimme zu unterscheiden ist. Auf welchem Ton musst du denn dann deinem Empfinden nach in die reine Randfunktion wechseln?
Zum Vergleich mal dieses Video mit der Note d'':
http://www.youtube.com/watch?v=EOIrWrrm-vk
Da sind noch ein paar Tenöre drin, die gerade noch so ein vollstimmiges d'' hinbekommen, aber keine von denen ist Bariton. Die meisten in dem Video benutzen aber auch eher Randstimme+Twang oder eben Screaming.
Dann zum Vergleich d#''
http://www.youtube.com/watch?v=36qwWTRlxds
Da ist meiner Meinung nach kein einziger drin, der noch eine echte Vollstimme erzeugt, das ist alles immer eine Kombination aus Randstimme, Twang, Screaming und viel Atempower.
Sagt wer? ^^
Das Abwandeln von Vokalen ermöglicht freieres Singen in großer Höhe und ist insbesondere in der englischen Sprache (mMn der Muttersprache des modernen Belts) völlig üblich und akzeptiert.
Klar ist das dann nicht mehr die absolut saubere Technik. Aber Extra was man dadurch an Höhe und Beweglichkeit im Belt bekommt ist die Anwendung einer Vokal-Überleitung durchaus Wert.
Ich sage das
. Ist schon klar, dass man beim Singen die Vokale i.d.R. etwas abwandelt. Es ist ja auch nur eine Übung. Mit dem "u" findet man halt heraus, ab welchem Ton man die Kehle eng macht. Wenn dich die Höhe des Tons dazu zwingt, den Vokal abzuwandeln, heißt das, dass du zum Singen des Tons die Kehle enger machst, was den Ton für Anfänger natürlich "gefährlicher" macht.
Wie man dann tatsächlich singt, ist eine Frage des persönlichen Geschmacks. Ich bin da von der Einstellung vielleicht ein wenig klassisch eingestellt. Für mich ist es sehr wichtig, dass die Stimme über die gesamte Range in Sachen Stimmfarbe und Penetranz nicht zu stark variiert, deshalb versuche ich persönlich auch tatsächlich auf dem mit der "u"-Übung gefundenen Ton in die Randstimme zu gehen. Solche Sachen wie Screaming gefallen mir grundsätzlich vom Klang nicht, da gehe ich dann doch lieber in die Randstimme. Aber wie gesagt, dass ist persönlicher Geschmack.
Der Tipp mit der "u"-Übung und dem starren Verharren auf dem klaren "u" verhindert halt ziemlich gut, dass du zu stark presst bzw. die Kehle eng machst. Das Abwandeln des "u" zum "o" symbolisiert eine Tendenz zum Knödeln, das Abwandeln in Richtung "ü" symbolisiert eine Tendenz in Richtung Screaming.
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Wird der Ton irgendwie bohrender? Weniger Tiefenanteil? Irgendwie leicht breit gezogen, aber gleichzeitig extrem konzentriert und "ballernd"? Dann ist das sehr wahrscheinlich der Tilt.
c'' ist für mich tatsächlich der erste Ton, den ich nicht ohne Tilt singen kann. Ich denke es wird dir ähnlich gehen. Wenn du die Übungen von oben beherzigst, kann du auch versuchen, den Tilt schon früher hereinzublenden. Als nahtlosen Übergang sozusagen.
Ach ja, genau das was du hier beschreibst hört sich übrigens gerade nach dem Übergang in die Randstimme an. Soweit ich weiß ist auch der Tilt des Schildknorpels mit dem Übergang in den Randstimmenmodus verbunden.