ist in etwa das gleiche, nur dass mans verstellen kann oder?
Nein, ganz im Gegenteil: Das sind zwei völlig verschiedene Dinge. Anschlagdynamik bedeutet nur, dass es einen Unterschied macht, wie fest du anschlägst. Also bei Klaviersounds üblicherweise, dass es lauter (und etwas brillianter) wird, wenn du stärker anschlägst. Das haben so gut wie alle Keyboards.
Hammermechanik hingegen bedeutet, dass über die Tasten tatsächlich kleine Hämmer bewegt werden, ähnlich wie beim Klavier. Diese schlagen nur keine Saiten an, sondern werden elektronisch ausgelesen. Hammermechanik-Tastaturen sind grundsätzlich auch immer gewichtet. Beides zusammen ist grundlegende Voraussetzung, wenn man halbwegs vernünftig "Klavier" auf einem elektronischen Instrument spielen will. Beim MO bzw. MOX ist übrigens beides gegeben.
Könnt ihr mir da vlt mal ne Einschätzung geben? Wenn ich mir ne gescheite Sequencer-Software dazukaufe, müsste ich doch im Endeffekt ähnliche Aufnahmen rausbekommen könenn wie mit dem MOX8 oder? Ich kann die Sounds eben nur nicht mehr am Gerät selbst modulieren, was natürlich praktischer ist..
Naja, Aufnehmen und Sounds erzeugen sind nochmal zwei verschiedene Paar Schuhe. Man kann zwar beides vom Rechner machen lassen, aber das muss nicht zwingend gemeinsam erfolgen. Soll heißen, man kann auch mit dem PC aufnehmen und trotzdem die Sounds eines (oder mehrerer
) Keyboards benutzen.
Grundsätzlich bin ich kein großer Freund von on-board-Sequencern, wie eben beim MOX. Einfach, weil du mit deinen Befürchtungen bzgl. Bedienung und Übersichtlichkeit meiner Meinung nach voll ins Schwarze triffst. Die Aufnahme und Nachbearbeitung am Computer sind um Längen komfortabler. Deshalb würde ich das auch immer genau so machen. Für Aufnahmen gibt es übrigens auch sehr günstige oder sogar kostenlose Software - es müssen nicht immer gleich Cubase und Co sein.
Ob man die Klänge auch im Rechner erzeugen möchte ist, wie gesagt, davon unabhängig zu betrachten, und für meinen Geschmack immer eine schwierige Entscheidung. Unter'm Strich kann man sagen, dass man in Software häufig noch hochwertigere Sounds bekommt, aber der Aufwand deutlich höher ist. Es genügt dort eben nicht, das Gerät einfach einzuschalten und loszuspielen, sondern man muss sich auch mit der Konfiguration der Hard- und Software befassen, z.B. Treiber einrichten oder eine Abstimmung zwischen der angeschlossenen Tastatur und der Software vornehmen. Erst danach kann man wirklich spielen. Dazu kommt dann noch das völlig andere Bedienkonzept: Ein Software-Synthesizer fühlt sich (zumindest für meinen Geschmack) immer viel mehr nach "Arbeiten am Rechner" an als nach "Spielen eines Instrumentes". Wenn ich an einem Synthesizer schraube, möchte ich auch die entsprechenden Knöpfe in der Hand haben, und nicht die Maus umherschubsen. Das ist aber zugegebenermaßen wirklich Geschmackssache, denn es gibt auch viele Leute, die mit einer reinen Computerlösung zufrieden sind. Preislich tun sich die beiden Lösungen übrigens nicht wirklich was, insbesondere, wenn man den PC mitrechnet.
Ein etwas anderes Thema: Man könnte ja meinen, dass man, wenn man mit dem PC aufnimmt, aber die Klänge vom Keyboard kommen lässt, ein Keyboard kaufen kann, das nicht über einen Sequencer verfügt. Rein technisch stimmt das auch, aber es ist leider so, dass es so gut wie keine hochwertigen Synthesizer gibt, die nicht auch einen Sequencer drin haben. Man ist daher leider gezwungen, dieses in diesem Fall überhaupt nicht benötigte Feature trotzdem mitzukaufen, außer man entscheidet sich für ein Einsteigergerät. Dass so eins dann auch in puncto Klangqualität, -vielfalt und Bearbeitungsmöglichkeiten entsprechend Einsteigerware sind, leuchtet natürlich ein.
Also was ich mir angeschaut hab, war:
Casio Privia PX-330 BK
Fame Stage SP-3 Stage Piano
Casio CDP-220R-BK Digitalpiano
Casio WK-7500 Keyboard
Casio CDP-220R-BK Digitalpiano
Bis auf das WK (das als Keyboard ohne Hammermechanik komplett rausfällt) sind das alles Digitalpianos, die folglich allenfalls für die Variante "alles im PC" (bis auf die Klaviersounds vielleicht) geeignet sind. Ob diese Variante etwas für dich ist, kann natürlich von uns niemand entscheiden. Gleichzeitig ist es für dich aber auch nicht ganz einfach herauszufinden, da du ja offenbar mit allen Varianten keine größeren Erfahrungen hast.
Übrigens: Falls du die Klangerzeugung im Rechner machen möchtest, kannst du beim Keyboard evtl. noch günstiger wegkommen: Es gibt auch Masterkeyboards, also Keyboards, die selbst keine Klangerzeugung haben, sondern nur als "Fernbedienung" für den PC fungieren. Wenn die Sounds eh im Rechner erzeugt werden, reicht so ein Masterkeyboard üblicherweise aus und ist in den meisten Fällen deutlich günstiger zu bekommen.
Fazit: Ich würde in jedem Fall mit dem PC aufnehmen und nachbearbeiten. Ob du die Klangerzeugung in Software oder lieber in Hardware machen willst, ist eine Geschmacksfrage. Wenn du keine Angst vor Konfigurations-Basteleien hast, kann eine Softwarelösung gut geeignet sein - bevorzugst du dagegen eine "plug and play"-Lösung und/oder "was Handfestes", fährst du möglicherweise mit einer Hardwarelösung besser.