Generalbassübung

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lukaslukas123
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Hallo,

ich bin derzeit am Üben in Musiktheorie, weil ich in Erwägung ziehe, später Komposition zu studieren. Habe nun zum Thema "Generalbass" einen Aufgabenzettel bekommen, hab aber das Gefühl, dass ich die Hälfte falsch gemacht habe.

Könnt ihr mir sagen, was ich scheinbar richtig und falsch verstanden habe? :)

Bild.jpg

Danke!
Lukas
 
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Hallo lukaslukas123! Zunächst einmal herzlich willkommen im Forum!

Die Bezifferungen Deiner beiden Generalbässe sind leider sehr undeutlich zu lesen! Ich werde aber mein Bestes geben! Zuerst möchte ich auf die Bezifferung 6 (=Sextakkord) eingehen. Eine 6 unter einem Basston bedeudet, dass die Terz des entsprechenden Dreiklangs im Bass steht, es fehlen also nur noch der Grundton und die Quinte des Dreiklangs. Beispiel in C-Dur: h im Bass ist die Terz des G-Dur-Dreiklangs! Es fehlen also noch g und d! (Nicht e und g =Quartsextakkord, wie Du geschrieben hattest!)

Nun zu meinen Verbesserungen:

Übung Nr.:1: Takt 1 auf 1: G6: d' g' d''. Takt 1 auf 3: F6: c' f' c''. Takt2 auf 1: C6: c' g' c''...auf 2: F-Dur: c' f' a' ...auf 3: G-Dur-Terzquartakkord : f' g' h'. Takt 3 stimmt. Takt 4 auf 2: F-Dur (nicht d-moll:Quintparalellen!) :c' f' a'. Takt 5 auf 1: d-moll7: d' f' c'..auf 2: Vorhaltsquartsextakkord: e' g' c''... auf 3 Auflösung in die Dominante: d' g' h'. Takt 6 stimmt.

Übung Nr.:2: Takt 1 auf 6: Sextakkord: e' e' a'...auf die 8: Sextakkord: d' d' g'. Takt 2 auf 1 A-Dur: cis' e' a'. Takt 3 auf 1: cis' e' a'..von 5 auf 6 : Quinten! > auf 6 F-Dur: c' f' a'. Takt 4 auf 1: c' f' g'..auf2: c' e' g' .. au3: c' f' a'..auf 4: c' e' g'...auf 5: c' f' a' ...auf 6+:
c' e' g'. Takt 5 auf 1: a d' f'.. auf 2: b d' g'..auf 3: a d' e'..auf 4:a cis' e' ab 5: f a d'

Aufgrund der vorliegenden grundlegenden Mängeln , lege ich Dir dringendst ans Herz einen guten Theorielehrer zu nehmen!

MfG
habadawi
 
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Im Generalbaß wird davon ausgegangen, daß über einem Baßton normalerweise Terzen geschichtet werden, also von unten gezählt 1 + 3 + 5. Abweichungen davon werden beziffert. Dabei wird häufig abgekürzt, das heißt, es werden nicht alle abweichenden Töne notiert, das macht es wieder etwas unübersichtlich.

Mir scheint, es gibt noch ein paar grundsätzliche Verständnisprobleme.

4 macht aus 3 eine 4 => 1 + 4 + 5
6 macht aus 5 eine 6 => 1 + 3 + 6

Deshalb schreibt man, wenn die 5 bleiben soll, die 5 noch mit:
Bei 56 wird es zu 1 + 3 + 5 + 6
Bei 34 wird nach der 4 weiter in Terzen geschichtet => 1 + 3 + 4 + 6
Bei 2 wird die 2 immer hinzugefügt und dann in Terzen weiter geschichtet => 1 + 2 + 4 + 6
Man kann es auch so betrachten: Bei den Umkehrungen von Vierklängen wird immer der Sekundschritt hervorgehoben. der kann zwischen 1+2, 3+4 oder 5+6 sein.

Zahlen über 6 werden immer hinzugefügt.
Bei 7 heißt das 1 + 3 + 5 + 7

Dreiklangstöne wie 3, 5 oder 8 schreibt man, wenn man eine Auflösung kenntlich machen will: z.B. Quartvorhalt 4 wird aufgelöst zur 3

Bei von der Tonart abweichenden Tönen werden die Versetzungszeichen immer an der Zahl dazugeschrieben. Ausnahme ist hier die Terz, die nicht extra erwähnt wird.



Erstes Stück
1. Zeile
. . . . . Du hast bei einer notierten 6 immer noch die 4 mitgeändert. Es soll aber nur die 5 gegen die 6 ausgetauscht werden.
2. Takt der 2. Akkord ist falsch

3. Takt die 7 bedeutet 1 + 3 + 5 + 7 auf dem Baßton d => d + f + a + c
. . . . . 46 bedeutet 1 + 4 + 6. Die 4 ersetzt die 3 und die 6 die 5. Baßton ist g => g + c + e
. . . . . 35 macht die 46 wieder rückgängig, also ganz normaler Dreiklang auf g => g + h + d

Zweites Stück.
1. Takt
. . . . . die 6 Akkorde sind beide falsch. Und Vorzeichen kommen nur dazu, wenn auch die Ziffern Vorzeichen haben.
3. Takt
. . . . . letzter Akkord - Baßton ist f
4. Takt
. . . . . 4 steht für 1 + 4 + 5, die folgende 3 löst die 4 wieder auf zu 1 + 3 + 5.
 
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Vielen, vielen lieben Dank!

Das mit der 6 ist mir auf jeden Fall klar geworden. Mir war wohl die Unterscheidung zwischen Drei- und Vierklängen gerade nicht präsent. :D Hm, den Rest versteh' ich auch, nur muss ich das alles wirklich noch üben. Jep, ich hab echt grundlegende Verständnisprobleme, ich muss einiges nachholen... Ich hab schon Theorieunterricht nun seit Kurzem, ich bin nur leider mitten drin in den Kurs eingestiegen, deshalb muss ich alles nachholen, was die andern schon können.

Naja, ich geb' mir größte Mühe. Gibt's irgendwo online zufällig noch weitere Generalbassübungen? Ich würde sowas gerne üben, bin aber nirgends fündig geworden...

Danke nochmal!

Lukas
 
Die Attwood Studien von Mozart sind gut zum Generalbass üben. In Erich Wolfs "Die Musikausbildung" finden sich auch einige Übungen, genauso wie in den "Aufgaben für Harmonieschüler" von Paul Hindemith.
 
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Je dit: "Merci!" :)
 
Hallo zusammen,

hab nun mal ein bisschen geübt. Ich hoffe, diese Übung ist ein bisschen fehlerfreier als die letzte... Zum Schluss bin ich mir nicht ganz sicher. Und ein b oder ein # alleine bezieht sich immer auf die Terz, richtig?

IMG.jpg

Könntet ihr da auch noch mal drüber schauen? :)

Liebe Grüße und danke
Lukas
 
Erstes System am Ende beim 4-3 Durchgang - ich kenne es so, dass man die Quarte einführen muss (da ist wieder die Frage was MUSS nun wirklich sein).
Das ist in dem Beispiel nicht so einfach. Vielleicht würde ich auf den ersten Blick in der 2. halben Note des 3. Taktes das D nach oben oktavieren, dann mit dem Sopran zum E. Dann hast Du natürlich wieder das Problem, dass die Noten aus dem Vortakt nicht den kürzesten Weg gehen. Tja...
 
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Okay, das würd mich jetzt auch interessieren... Weiß das zufällig jemand? Muss man die Quarte einführen und wenn nein, (wann) ist es denn sinnvoll, das zu tun?

Danke, Fastel!
 
Mich würde da auch interessieren ob der 7-3 Durchgang (Sept der Dominante zur Terz der Tonika) harmonisch eingeführt werden muss.
Dass die Quarte eingeführt werden muss, da bin ich mir ziemlich sicher.
 
Hallo lukaslukas123!

Hier meine Verbesserungsvorschläge:

2.System 2.Takt auf 3: Es fehlt das Auflösungszeichen vor dem f!

3.System: 3.Takt auf 1 und 3 besser die Terzlage nehmen: d' g' h'....auf 4 und 5: falsche Fortschreitung! Besser (oben):
Oktavlage mit abwechselnder Verdoppelung des Grundtons und des Baßtons: d' a' d'' und e' g' c''.

4.System: vorletzter Takt auf 8 meine ich im Baß eine Sept zu lesen: b' statt c'' analog letzter Takt: f' f' a'.

Zur 7: Die Sept wird meist stufenweise von der Oktave aus eingeführt, manchmal auch sprungweise von der Quinte aus. Nur wenn sie im vorhergehenden Akkord enthalten ist, kann
sie in der gleichen Stimme übergebunden werden.

Du solltest noch etwas besser auf die Sextakkorde aufpassen!

Als Harmonielehre dazu kann ich Dir den ersten Band der Dachs-Söhner Harmonielehre empfehlen! http://www.amazon.de/s/?ie=UTF8&key...vpone=&hvptwo=&hvqmt=b&ref=pd_sl_4d6eletk0d_b

MfG

habadawi
 
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Vielen Dank, okay! Ja, Allerdings ist die 8 im vorletzten Takt eine 3 im Bass und keine 7. :)
 
Einführen der Quarte ist besser und in diesem Fall kein Problem. Der zweite 6-Akkord in der 3. Zeile , 3. Takt ist übrigens falsch, statt a muss es c sein. Damit Du keine Parallelen bekommst, kannst Du bei einem der beiden Akkorde die Terz verdoppeln.

- - - Aktualisiert - - -

Mich würde da auch interessieren ob der 7-3 Durchgang (Sept der Dominante zur Terz der Tonika) harmonisch eingeführt werden muss.
Dass die Quarte eingeführt werden muss, da bin ich mir ziemlich sicher.

Septen sollten eingeführt werden (wenn es die Bezifferung erlaubt). Zur Not auch Stufenweise möglichst von oben erreichen.
 
Wo sind die Übungen her?

Das sind voll die kranken Harmoniefolgen. Da bleiben Stimmführungsprobleme kaum aus. Kuck mal, ob diese Übungen nicht schon erweitert sind, so daß Du an manchen Stellen die Bezifferung selbst entscheiden sollst.

Wenn nicht: hau wech! Generalbaß dient ja auch dazu, ein Gefühl für gute Stimmführung und Harmonik zu bekommen. Das hier dient eher dazu, das Ego irgend eines verbissenen "Prüfers" zu befriedigen.

Ein ganz schönes Übungsheft gibts z.B. von Hermann Grabner.
 
Wo sind die Übungen her?

Das sind voll die kranken Harmoniefolgen. Da bleiben Stimmführungsprobleme kaum aus. Kuck mal, ob diese Übungen nicht schon erweitert sind, so daß Du an manchen Stellen die Bezifferung selbst entscheiden sollst.

Wenn nicht: hau wech! Generalbaß dient ja auch dazu, ein Gefühl für gute Stimmführung und Harmonik zu bekommen. Das hier dient eher dazu, das Ego irgend eines verbissenen "Prüfers" zu befriedigen.

Ein ganz schönes Übungsheft gibts z.B. von Hermann Grabner.

Stimmt genau!
 
Warum soll man sich keiner Herausforderung stellen? :confused:
Es geht ja auch nicht darum das eigene Ego zufrieden zu stellen, sondern in den Übungen auf Probleme zu stoßen die man lösen muss.

Ich würde allerdings empfehlen mal in einen richtigen Theoriekurs zu gehen. Gibts an vielen Musikschulen. Aber bitte darauf achten, dass der Lehrer.... n guter ist :redface: der etwa Aufnahmeprüfungen an Hochschulen durchführt.
 
Warum soll man sich keiner Herausforderung stellen?

soll man ruhig. Aber Herausforderungen sollten schon einen Sinn haben. Man will ja wachsen, um später real auftretende Probleme zu lösen. Da sind schon Aufgaben aus richtiger Musik besser geeignet.
 
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Nun bleibt die Frage wo, außer in rein theoretischen Konstrukten (Musiktheorieprüfungen) heute noch ein realer Generalbass auftritt.
Bin ich Generalbassspieler in einem Ensemble für alte Musik, so werde ich in Übungen nur mit komplizierten Sachen konfrontiert. Dann ist man für die praktischen/realen Aufgaben bei Telemann und Co. doppelt gerüstet, denn die hat man ja schon immer gemacht.
Das die Aufgaben in den Prüfungen komplizierte Ausnahmefälle behandeln, bei denen (immerhin ist die letzte Aufgabe "Stufe 3") der Prüfling nicht nur das Standardwissen unter Beweis stellen muss ist Gang und Gäbe mindestens an Musikhochschulen.
Wenn wir eine Kadenz aussetzen dann, sind das über 20 Minuten meistens nur ca 10 Akkorde - aber schweinische. Warum auch nicht, was soll uns unser Lehrer mit ner einfachen Subdominante langweilen nach einem Jahr Kadenzen schreiben?

Übermäßiger Dreiklang über Gis - wo soll das schon vorkommen? Trotzdem sollte man diesen als Musikschüler bilden können wenn man das System verstanden hat. Und das wird durch fiese Aufgabenstellungen geübt. Ich würde einem Lehrer deshalb niemals vorwerfen sein Ego an der Aufgabenstellung aufzupumpen.

Ich finde das ist wesentlicher Sinn des Unterrichtes. In der Theorie muss man sich nicht nur an der Praxis orientieren.
Aber das wäre wohl eher etwas für die "Plauderecke" hier... ;)

ps: Aber OK, wenn ich Dein Posting #15 richtig verstehe, hast Du ja selbst geschrieben, dass Du die Übung für fortgeschritten hälst. Da müsste man sich nicht über fiese Fallen wundern.
 
Am besten erst mit Grabner üben und dann gleich Bach-Schemelli nehmen. Ist fies und gleichzeit reale gute Musik. :)
 

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