Wird der Klang einer Anlage immer unwichtiger?

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tomfly
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Hallo

...vor 15 Jahren hatten Freunde von mir noch Spass an gutem Klang ihrer Anlage...

Ich weis auch nicht, aber wenn ich heute so als private Umfrage Leute frage mit was sie heute Musik hören, bekomme ich oft als Antwort:

- über Boxen am Computer
- übers Handy
- über eine Surround-Anlage am TV (für Musik wohl eher nicht das wahre oder?)

- selten dann noch mit einer alten Hifi-Anlage ...wenn überhaupt noch vorhanden.
- oder eben andere Hobbys (es hört ja nicht jeder Musik intensiv um sich dann noch mit dem Klang zu beschäftigen.)

Den meisten wirds irgendwie immer mehr egal wie es klingt oder?
Auf Veranstaltungen interessiert es glaube ich, immer weniger Leute wie es klingt.

> Es ist zwar schön und gut wenn man PA als Hobby hat oder man selbst Hobbymusiker ist und sich als mal Tagelang über den Klang von einzelnen Boxen und Anlagen hier in Foren auslebt, allerdings frage ich mich immer mehr wo das in Zukunft noch hinführt?

Ich denke wenn man 100 Leute befragt wen es interessiert wie eine Anlage klingt, sinds heute noch 10 die es interessiert - wenn überhaupt.
So einfach mal meine persönliche Einschätzung. (Ok, vielleicht waren es früher auch nicht mehr Leute?)
Daher kann ich manchmal nicht verstehen warum einige Leute es so sehr kritisieren wenn der eine oder andere im Forum sich nicht die besten Klang-Kisten bzw. Boxen/Lautsprecher kaufen will oder kann?

Es ist doch schon viel Wert wenn der einzelne PA-ler seinen Sound gut findet...immerhin einer...wenn man mal an die Hörer denkt, denen es doch oft egal ist?
Oder etwas nicht?


Klar, guter Klang von Anlagen wird immer wichtig sein. Wer kauft auch schon gerne Boxen die schlecht klingen? Man interessiert sich eben dafür wenn man schon soviel Geld ausgibt.

Ich habe früher Leute getroffen die selbst Piezo-Hochtöner als gutklingend bezeichneten?
Wenn man dann mal überlegt das in Foren oft Tagelang irgendwo sinnlos darüber diskutiert wird ob ein Aktivsubwoofer so gut klingt oder dann doch nicht?
Im allgemeinen sind doch die meisten Boxen über die in Foren geschrieben wird doch schon recht gut was den Klang angeht; wenn man mal an die meisten Hörer auf den VAs denk denen das sowieso egal ist was da steht?

Oft gehts wohl wirklich nur noch um Laut oder um Bass...oder eben auch um VAs wo dann alles zu laut ist u.s.w.

So gesehen habe ich mir die RCF310A als Boxen auch mehr oder weniger gekauft weil "MIR" der Klang gut gefällt und ich diese Boxen (+ ALTO TS SUb12) auch viel zu Hause zum hören nutze. (Ok ich mag eben PA-Klang lieber als Hifi...das ist schon seit vielen Jahren so und wird auch keiner ändern egal was er hier schreibt. :) )

> Wenn ich mir aber nun die Anlage "nur" gekauft hätte um Leute 2 bis 3x im Jahr auf einer kleinen Feier zu beschallen, dann hätte ich mir auch was günstigeres , wohl nicht so gut klingendes kaufen können, da es die Hörer wohl oft doch weniger interessiert wie der Klang dann im Endeffekt ist.
Vielleicht ist meine Ansicht über den Klang auch falsch?


Wie ist denn Eure Meinung dazu?

bye Tomfly
 
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Hey.

Die Beobachtung kenne ich. Den Leuten ist es einfach egal wie es klingt, ob es zu laut ist oder ähnliches. Geh doch einfach mal in eine Dorf-Disko.
Die eigenen Soundansprüche sind eben relativ gering, weil Musik einfach zum begleit Medium Nummer 1 geworden ist.

Wer bitte setzt sich denn heute noch hin und hört mal eine CD, oder Platten Album an und tut dabei nichts. Hört also nur Musik?
Das waren früher sicherlich mehr Leute. Und dann war es einem auch noch was wert. Das es gut klingt.

heute hören alle, mich eingeschlossen, Musik nurnoch im Hintergrund, während man spielt, auf facebook surft, oder irgendwas tut. Man nimmt die
Musik nur passiv wahr, dabei isses einem egal wie die sache nunmal klingt. So setzt sich das auf ner feier weiter fort. Da isses einem egal was die PA
kann oder nicht. Hauptsache der Alcohol fließt.

Auch ist heute Musik einfach, viel schnell lebiger. Neue songs verändern sich rasend schnell. Kaum hat noch die Chance zum Klassiker zu werden. Musik
kommt immer schneller auf den Markt es wird ein schnelles Konsum medium. ( Grade in der Elektro und Remix Scene )

Die Leute die ich kenne, denen es wichtig ist, dass etwas gut klingt o.Ä. dass sind fast alles Musiker, oder Leute aus ähnlichen Branchen.
der Rest will einfach nur, dass der Bass dröhnt, bis dass man umkippt im Auto.
 
...heute hören alle, mich eingeschlossen, Musik nurnoch im Hintergrund, ...

Lass mich da mal raus!:mad: Das Hintergrundgedudel gibt es bei mir, noch nicht mal mehr beim Autofahren. Wenn ich Musikhöre dann bewusst und als Genuss (Entspannung).
Aber leider ist das wie mit allen "Drogen" sie werden überkonsumiert, und leider ist das heute "IN".
Ich muss das auch bei VA`s feststellen. Wenn da mal Kritik am Sound kommt, dann entweder von selbsternannten DJ`s,:rolleyes::ugly: oder von Kollegen, die wirklich Ahnung haben,:hail: und Zweitgenannte sind max. zu 1% anwesend.;) Der Rest::redface: Bummm…Zsssst, reicht denen. Aber deshalb benutze ich trotzdem nicht irgendwelchen "E-Schrott".
Wer bitte setzt sich denn heute noch hin und hört mal eine CD, oder Platten Album an und tut dabei nichts. Hört also nur Musik?
Ich:eek:
 
Zuletzt bearbeitet:
Ist doch überall so...
Die Industrie hat doch kein Interesse, der Allgemeinheit einen guten Sinn für Kunst, Geschmack, Gehör etc. beizubiegen, denn den zu bedienen ist schwer und kostenintensiv.
Fazit:
Man gewöhnt die Leute an McDonalds, Burger-King&co. und traut sich inzwischen das als Schubeck-Schmankerl anzupreisen, weil die meisten nicht mehr wissen wie was gutes schmecht, geschweige denn Sterneküche...
Tütensuppen, Pulver und Dosen sind inzwischen schon in genug Restaurants angekommen...
Man gewöhnt die Leute an billigste Ohrhörer (oder gleich an die Handylautsprecher) und übersteuerte Musik ohne Dynamik, hauptsache in allen Frequenzbändern ist was los (und an englischsprachige Texte, die einfach mal sowas von sinnfrei sind)
An Filme mit Einheitshandlung und viel Äktschn... und einer Filmmusik mit viel Tiefbass und unterbewusster Beeinflussung (Mal CSI... gekuckt, die Handlung ist bei jeder Folge im gleichen Schema, aber auf die Minute)
Naja, und auf Konzerte mit viel Show und wenig Musik...
Zeitungen ohne sinnvollen Inhalt kennt man auch zur Genüge...

Das alles lässt sich viel einfacher produzieren als etwas, das Anspruch hat. Und solange Eltern so bequem sind mit ihren Kiddies zu Mc... & co. zu fahren anstatt sie an gute Küche zu gewöhnen, oder ihnen keine gute Musik zeigt etc., wo soll es her kommen? Welche Industrie hat Interesse daran kritische Konsumenten heranzuziehen?
 
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Ja einerseit liegt's an der Erziehung und er"worbenen" Verbilligung der Geschmacks ... aber dies hat diesen faden Beigeschmack der alten Leute aus der frühen Jugend: "Diese Jugend von heute *kopfschüttelnd* ..."

Für sich selber darf jeder seine Maßstäbe setzen und danach die für ihn passenden Produkte kaufen ... aber sobald es in die Öffentlichkeit geht, gebietet es einfach der Respekt vor den Anderen diesen etwas wertiges zu bieten.

Klar fahr ich mit einer Rostlaube zur Mugge, aber dies ist mein Anspruch für meinen Transport ... das Publikum bestrafe ich dann mit Material und Leistung, wo das Ziel Benz-Niveau ist ... auch wenn dies nur ein Bruchteil der Gäste zu würdigen weis ... aber es geht halt keiner vor dem Klang flüchten - höchstens vor der musikalischen Darbietung ;)
Leider habe ich es häufigst genug erlebt, daß eine Band vor 150Pax anfängt zu spielen und trotz handwerklich guter Musik ist nach 3-5 Songs nur noch der harte Kern der Proberaumbesucher vorhanden ... der Rest wurde von Klirr und Co aus dem billigsten Holz an die Bar oder sonst wohin vertrieben :(

Extrem respektlos finde ich es, wenn Musiker sich ultrateueres Equipment für ihren eigenen Spielspaß kaufen und ihr Publikum mit Material aus der Krabbelbox abspeisen :(
Krassestes Beispiel war ein Trüppchen, wo grob über den Daumen gepeilt für Drums + Saitenquäler >20k€ auf der Bühne standen und für die 200 Pax vor der Bühne war gerade mal Material im Gesamtwert von ~2k€ übrig ... da hätten die Jungs auch im Proberaum bleiben können, hätten dort viel mehr Spaß gehabt und das Publikum wäre nicht bestraft worden :weird:

Von daher sollte man nicht vom persönlichen Anspruch ausgehen, sondern 99% der Besucher zufrieden stellen ... na klar den einen oder anderen hast immer, der alles besser weiß oder alles scheiße findet, aber den überlebt man bei jeder Mugge - auch wenn der nervt :D
 
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Hi

Also ich selbst sitze jede Woche mal einige Zeit gerne zu Hause "in unserem Musikzimmer" und höre dann nur Musik und mache dabei sonst auch nichts.
Ok, ich bin selbst Hobbymusiker in einer Bluesrockband und spiele da Keyboard/Orgel mit. Wenn ich zu Hause Musik höre, dann gerne Rock oder auch mal Jazz und höre gerne musikalische Details.
Ich kann mir in einem Lied alles wegdenken das ich nur noch gezielt ein Instrument heraushöre u.s.w. da ich auch in der Band fast nur nach Gehör mitspiele.
Und nach Gehör spielen kann ich schon sehr viele Jahre. Heutzutage achtet man dann auf sehr viele Details in Musik und eben auch den Klang. Warum mir Hifi-Klang nicht so gefällt, ist wohl eher reine Geschmacksache.
Ich persönlich finde das alleine eine Snare oder Hihat oder auch eine Egitarre oder ein Saxophone sich auf einer RCF310A selbst bei Zimmerlautstärke einfach viel mehr Live anhört als auf Hifiboxen, welche sowieso meist eher im Mittenbereich recht dünn klingen. Ok, zumal ich auch Keyboard zu Hause über die Anlage spiele macht es mit solchen Boxen eben auch mehr Spass.
Im Auto höre ich 90% absolut keine Musik mehr. Meist habe ich dann nur den Verkehrsfunk an und die Lautstärke auf 0. (So schaltet sich nur der Verkehrsfunk ein und gut ist.)

Und selbst wenn ich mal mit einem MP3-Player Musik höre hab ich meist einen AKG K240 Studio Kopfhörer zum hören. :)

bye Tomfly
 
Wer bitte setzt sich denn heute noch hin und hört mal eine CD, oder Platten Album an und tut dabei nichts. Hört also nur Musik?

Ich, seltener als früher (leider ist auch bei mir Zeit mangelware), aber dafür habe ich mir extra einen brauchbaren Kopfhörer geholt und auch meine Pioneer Boxen sind nicht ganz schlecht.
Klar habe ich zum Einschlafen eine Microanlage, aber das ist ein anderes Thema.

Auch ist heute Musik einfach, viel schnell lebiger. Neue songs verändern sich rasend schnell. Kaum hat noch die Chance zum Klassiker zu werden. Musik
kommt immer schneller auf den Markt es wird ein schnelles Konsum medium. ( Grade in der Elektro und Remix Scene )

Da gibt es aber auch große Unterschiede, für den Bereich Pop und Charts mag das gelten, dort trifft man auch oft Künstler die nicht nur eigene Sachen Interpretieren, aber wenn ich die eher unbekannteren Bands und Künstler sehe, da wird auch weiterhin nicht alle 6 Monate ein Album rausgebracht und da werden Songs auch Jahrelang in ähnlicher Weise gespielt.

Die Leute die ich kenne, denen es wichtig ist, dass etwas gut klingt o.Ä. dass sind fast alles Musiker, oder Leute aus ähnlichen Branchen.
der Rest will einfach nur, dass der Bass dröhnt, bis dass man umkippt im Auto.

Das Musiker da eher ein Ohr für haben ist verständlich, aber glücklicherweise habe ich auch noch andere Musikbegeisterte im Bekanntenkreis.
Insgesamt muss ich dir aber Recht geben, Musik hat einfach einen anderen gesellschaftlichen Stellenwert als vor 20-50 Jahren.
 
Ich merke diesen Trend leider auch immer wieder.
Ich bin jetzt 17 Jahre alt und mit der einzige in meinem Umfeld der sich intensiver mit dem Thema beschäftigt. Das geht sogar schon soweit, dass ich blöd angeguckt werde wenn ich in nem Club meinen Gehörschutzanziehe weil ich mir 2 Mackie Thumps nicht anhören kann, die praktisch nur am clippen sind um 200 (!!) Leute mit Discopegel zu versorgen. Genauso gucken Leute komisch wenn ich mich weigere mir Apple Inears in die Ohren zu stecken. Dann heißt es immer ich sei ja so arrogant und halte mich für was besseres nur weil ich auf andere Dinge Wert lege. Ich brauche keine Jeans für 200€...

Ich finde diese Entwicklung sehr schade, aber man wird es wohl kaum aufhalten können.
 
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Hey, ich wollte meine Angaben oben nicht so extrem darstellen.

Das die Leute hier ein anderes Verhalten an den Tag legen ist vollkommen klar. Ist ja auch ein Musiker-Board.
Bei gehörschutz wird man immer komisch angeguckt, aber bei dem Müll der hier in 80 Prozent aller Shows benutzt wird zwingen einen quasi dazu.

Ich finde Musik zur Hintergrundberieselung eigentlich ganz nett. Gerade im Auto mag ich nicht auf Radio verzichten. Wobei an dieser Stelle wohlgemerkt Radio. Nur Musik ist mir auf Dauer dann einfach zu anstrengend.

Zum ausgiebig daheim hören hab ich selten die Zeit. Eigentlich nur, wenn ich mir Songs anhöre die ich dann auch auf Gitarre spielen möchte. Einfach um zu erkennen, was bei dem Song tatsächlich passiert. Zum Genießen komme ich eigentlich nurnoch live.


arkon schrieb:
Auch ist heute Musik einfach, viel schnell lebiger. Neue songs verändern sich rasend schnell. Kaum hat noch die Chance zum Klassiker zu werden. Musik
kommt immer schneller auf den Markt es wird ein schnelles Konsum medium. ( Grade in der Elektro und Remix Scene )



Da gibt es aber auch große Unterschiede, für den Bereich Pop und Charts mag das gelten, dort trifft man auch oft Künstler die nicht nur eigene Sachen Interpretieren, aber wenn ich die eher unbekannteren Bands und Künstler sehe, da wird auch weiterhin nicht alle 6 Monate ein Album rausgebracht und da werden Songs auch Jahrelang in ähnlicher Weise gespielt.

Ja mir geht es einfach um die Musik, welche die Masse hört. Wenn ich bei mir durch die Stufe gehe, dann sieht man 10 Leute die mit handgemachter Musik was anfangen können. Die meißten hören Chartmukke. Da ist heute leider garkeine oder kaum noch "band-mucke" vertreten.
Und diese Musik polarisiert nicht mehr so. Da ist ein Lied nach 4 Wochen out, weil ein anderes "mehr Bass" hat. Dabei ist es meißtens nur ein schrecklicher Remix in immer dem selben 4/4 Beat.

Generell versteh ich einfach nicht, wie man einen ganzen Abend 5 Stunden tanzen kann, wobei alle Songs die selbe Geschwindigkeit haben und der Bass 1234 durchläuft. Ich werde da einfach narrisch. Das nur mal zum musikalischen Anspruch der breiten Masse Momentan.

Von Ipods und Handy Lautsprecher und Ear-Buds muss ich eigentlich garnicht erst reden. Aber das ist ja alles highest Qualität, wenn nen halber Apfel drauf ist.
 
Ich finde diese Entwicklung sehr schade, aber man wird es wohl kaum aufhalten können.

Ein junger Mensch dem ich hohen Respekt zolle!

Ich hoffe Du entwickelst Dich weiterhin selber und bleibst Deiner Spur treu. Du wirst zwar ein paar Ecken und Kanten mehr überwinden müssen als Normalos, aber dafür bist Du "echt".
 
Juhu, ein weiterer "früher war alles besser Thread" ;)

Mir fehlt ja der Vergleich weil ich noch nicht zu den ganz alten Säcken gehöre (in den 80ern geboren), aber immer wenn mir Material aus der Zeit unter die Pfoten kommt, egal ob die Hifi Anlage oder PA Zeug dass war das meistens so minderwertig dass sich die Besitzer damals sicher über die heutigen Billigkübel gefreut hätten von denen wir hier jedem abraten. ;)

Ich kann mir ehrlich gesagt nicht vorstellen dass der Großteil der Leute damals Hifi-begeistert gewesen ist. Wenn damals jeder eine Anlage im Wert eines Autos im Wohnzimmer stehen gehabt hat, wo sind die dann heute? Alle entsorgt? Aber warum stehen dann auf jeden Dachboden noch diese schrotigen Regalboxen rum bei denen man das Gefühl hat dass die Weiche aus der Restekiste nach dem Zufallsprinzip gebraten wurde, das Geld für die Dämmung gefehlt hat und es besser klingt wenn der Mitteltöner endlich kaputt geht. ;)

Ich weiß dass es damals für viel Geld schon sehr gutes Zeug gab, aber ich halte es für Verklärung wenn Leute ihre Jugend die sie mit Musiknerds verbracht haben mit heute vergleichen und fest stellen dass doch niemand mehr Musik macht oder hört und eh alles doof ist.
Ich stelle mal die Hypothese auf dass es noch nie so viele Musiker gegeben hat, noch nie so viele gute Anlagen ihren Weg in die Wohnzimmer geschafft haben, gutes Material so billig wie noch nie ist und die junge Generation im Schnitt einen viel differenzierteren Musikgeschmack hat als jede vorher gegangene, alleine weil sie unlimitierten Zugang zu allem haben.

Dass die Begeisterungsfähigkeit oder auch der Fanatismus im eigenen sozialen Umfeld für Musik nachlässt wenn dieses mit einem selber altert ist ja normal.
 
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Nein, er wird nicht unwichtiger, jedoch individueller wahrgenommen. Der Transport von Musik wird halt immer vielfältiger. Die Schwerpunkte liegen woanders. Bei Musik geht es im Kern immer um Kommunikation und Transport von Emotionen. Ein "guter Klang" ist dabei einer von vielen möglichen Kanälen und unterliegt quasi der Mode. Das gilt sogar in ganz besonderem Maße der klassischen Musik.
Und ganz ehrlich macht mich als "alter Sack" ein Musikstück auch dann und erst recht dann an, wenn es unabhängig vom Klang "funktioniert". Wenn es dann für eine Musik dröhnenden Triefbass und britzelnde Höhen mit höchstemfalls sägenden Mitten braucht, mag ich das nicht gerne, kann mich aber mit der Zeit an den Style gewöhnen, wenn es dem Musikgenre dienlich ist und ich entsprechend ein wenig Zeit investiere um diese "Ohren" zu entwickeln. Mein persönliches Wohlfühlideal ist dann trotzdem woanders (eher mittig ohne Tiefbass und Supertweeter Höhen), aber ich freue mich auch über andere Klangerfahrungen solange sie keine Schmerzen verursachen.
 
die junge Generation im Schnitt einen viel differenzierteren Musikgeschmack hat als jede vorher gegangene, alleine weil sie unlimitierten Zugang zu allem haben.

Da möchte ich doch heftig protestieren. Ich weiß nicht ob es früher anders war - aber heute pfeift sich doch jeder alles rein. Und das nicht nur unter den Jugendlichen. "Differenziert" ist für mich das komplette Gegenteil. Ich hab irgendwann mal ein zweiteiliges Seminar für Musiker besucht - ging um bewusstes Hören von Musik, irgendwie so was. Der Dozent (Hans-Joachim Eißler) hat, wenn man's genau nimmt, so viel gar nicht erzählt. Der wichtigste Teil der ganzen Geschichte war (für mich), dass die Teilnehmer eine CD mit ein paar Songs mit nach Hause bekamen - und eine Liste mit Aufgaben. So in der Art:
- Song 3, C-Teil (Zeit Anfang, Zeit Ende C-Teil): Schreibe alle Instrumente auf, die du heraushören kannst
- Song 1, erster Refrain: Schreibe die Bass-Hook auf
- Song 5: Schreibe alle Instrumente im Song auf die du hörst und markiere, welches Instrument in welchem Teil spielt. (Also quasi 'ne Matrix erstellen und Kreuzchen setzen.)
(Falls du das jemals lesen solltest, Hanse: Sorry, ich hoff ich hab dir nicht die Hälfte deiner zukünftigen Seminar-Teilnehmer vergrault^^)

Im Zweiten Teil des Seminars wurden dann die Ergebnisse besprochen.
Viel mehr weiß ich nicht mehr, war glaub ich anno 2006 oder so... Aber genau dieses differenzierte Hören hat mich wahrscheinlich mehr weiter gebracht als alles andere, was ich bisher über Musik gelernt hab. Seit ich gelernt habe, Lieder so zu hören, kann ich enorm viel draus mitnehmen. Das hat mich als Tontechniker ungemein weiter gebracht, weil ich damals erst angefangen habe so etwas wie eine Vorstellung von dem zu bekommen, wie ein einzelnes Instrument in welchem Genre klingen kann / soll / darf / ... . Als Musiker, insb. am Klavier und/oder hin und wieder Projektband-Leader, habe ich gelernt, weitaus besser zu arrangieren. Als Konsument kann ich Songs nicht nur nach dem Bauchgefühl beurteilen (und wenn mir was gefällt/nicht gefällt das nicht mehr nur auf die Stimmung schieben), sondern kann sagen was mich an einem Song begeistert oder stört.
Die wenigsten von euch werden dafür ein Seminar besucht haben ;) Bei mir war dieses Seminar damals eben der Startschuss in ein ganz neues Bewusstsein von Musik, ich habe gelernt differenziert zu hören und dadurch vieles weitere zu lernen.

Wenn ich irgendwo mit Musik zugedudelt werde die mir nicht gefällt, habe ich mir zur Angewohnheit gemacht, etwas mehr auf das Arrangement, die Umsetzung usw. zu achten - das macht's für mich meist erträglicher. Aber (und hier fängt endlich der Bogen, der wieder zurück zum Thema führt, an :D) das Problem ist: Oft ist die Musik, die mir nicht gefällt, auch in dieser Hinsicht schlecht (lies: unter meinen Anforderungen), sodass ich da eher noch mehr genervt von werde. Ich für meinen Teil habe bemerkt, dass ich seitdem offener anderen Musikstilen gegenüber geworden bin, und mir auch mal Dinge anhöre, die ich früher ihres Genres wegen nicht mal mit der Kneifzange angefasst hätte - einfach deshalb, weil mich die Qualität begeistert. Dafür fliegt immer mal anderes Zeug raus, was lange da war - und das was bleibt oder neu hinzukommt, schätze ich umso mehr. Auch mit steigender Qualität der Signalkette übrigens!
Eben dieses Bewusstsein fehlt mir bei vielen. Beim Automechaniker oder der Hauswirtschaftlerin kann ich das ja verstehen; mir fehlt es aber bei vielen Musikern und "Musik-Fans". Fakt ist, irgendwelches Zeug, das ich für schlecht halte, wird Tag aus Tag ein im Radio hoch und runter gedudelt. Fakt ist ebenso, dass es gehört wird (und den Leuten gefällt) - sonst gäbe es diese Sender mit beknackter Musik und noch weitaus mehr beknackter Moderation gar nicht. Wie gesagt - ich spreche hier nicht (nur) von komischer Emo-Musik von komisch aussehenden Kids, sondern von dem was die Allgemeinheit so treibt.

Denn dem gemeinen Hörer ist dies letztlich egal. Genauso wie die Qualität der Tröten, über welche gequakt wird. Man freut sich, wenn man sich eine teure Anlage ins Wohnzimmer stellt - ja. Aber dazu hab ich mich mal an anderer Stelle ausgelassen:

Übrigens, teure Anlagen im Wohnzimmer können ein Hinweis sein auf qualitativ sensible Ohren sein, müssen aber nicht. Ich lasse jedem seine Erfahrung - meine ist die: Der Dicke-Eier-Effekt überwiegt bei weitem. Die Leute kaufen sich für viel Geld viele Boxen zusammen, damit es auch ja aus allen Ecken und Enden quietscht und dröhnt und wummert. Und selbst wenn sie viel Geld dafür ausgeben und hochwertiges Zeug kaufen - so sind die Dinger doch in den allerwenigsten Fällen soundmäßig auf die Positionierung untereinander abgestimmt (denn da hilft's nix, wenn sie aus dem gleichen Set sind) und noch viel weniger akustisch sinnvoll aufgestellt. Mir graust es jedes mal, wenn ich solche Geldverschwendungen sehe.
Aber der Besitzer sitzt mit einem breiten Grinsen auf den Backen in der Mitte und freut sich wie ein Schneekönig über seine geile Anlage.

Andere sehen das nüchtern - und kommen mit dem Kommentar: "Ich hör den Unterschied ja sowieso nicht...". Kleine Anekdote hierzu: Ich hab einen guten Freund, der das gleiche behauptet hat. Außerdem hab ich - als dieses Video* noch in Deutschland verfügbar war - mir eine Kopie der 720px-Version davon auf die Platte gezogen. Selbigen Freund bei mir in den Sweetspot gesetzt und ihm gesagt: Mach die Augen zu und achte auf Drums und Gesang.
Der Kerl war die nächsten 3 Tage damit beschäftigt, so ungefähr allen gemeinsamen Bekannten zu raten, sie müssten unbedingt mal bei mir vorbei kommen und sich in bestimmter Sitzposition was anhören. Und für gewöhnlich ist dieser Typ eher stoisch ruhig...

*Money For Nothing von 1986 vs. die remastered Version von 2006


Ich stimme dir, Matthias in dem Punkt zu: Wahrscheinlich war die verfügbare Soundqualität nie so hoch wie jetzt. Aber ich hab doch oft den Eindruck, dass diese Qualität kein Stück geschätzt wird. Genausowenig wie die - mögliche - musikalische Qualität; und da kann ich Carls Beitrag unterschreiben: Ich glaube nicht, dass die Industrie ein Interesse daran hat, das zu ändern...



Was ständiges Gedudel angeht: Ich hab's auch ganz gerne, wenn Musik läuft. (Wobei ich das totkomprimierte Zeug ständig leiser drehe und irgendwann ganz wegschalte, weil es einfach bei jeder Lautstärke nervt.) Gerade im Auto läuft bei mir der CD-Player meistens gleich nach dem Motor an. Aber genauso nehm ich mir hin und wieder bewusst Zeit, um nicht Musik zu hören und die Ruhe zu genießen. Egal ob bei einem Spaziergang, im Auto oder in meiner Wohnung.

Kurt Tucholsky schrieb:
Es gibt vielerlei Lärm. Aber es gibt nur eine Stille.

So. Habe fertig.

MfG, livebox
 
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Stimmt definitiv, allerdings fällt mir dann doch immer auf wie viele Leute erstaunt sind wie gut Musik doch eigentlich klingen kann wenn sie zu Besuch sind und meine (sogar eher bescheidenen) Monitore hören.
 
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Ich kann Livebox nur zustimmen.
In vielen Bereichen ist es so, dass einige Leute ein Gespür entwickeln und andere nicht, das hängt auch viel mit Sensibilisierung zusammen. Ob durch ein Seminar wie bei livebox, oder durch die Eltern, was z.B. Essen und guten Geschmack angeht etc.
Ich fand es faszinierend, dass ich der einzige war, der in einem Tanzverein mit über 100 Mitgliedern die Musikanlage bemänget hatte. 4 bilige Bell Studiomonitore + Sub auf einem 18x9m Tanzsaal ohne einen einzigen funktionierenden Hochtöner :ugly:. Also ich den Verein überredet hatte eine neue Anlage zu installieren merkte es mein Tanztrainer nicht einmal, er meinte nur, 2500€ wären viel zu teuer:bang:. Witzigerweise war es die Hiphop Trainerin, der alle immer hinterhersagten, sie drehe viel zu laut auf, die mir fast um den Hals gefallen wäre. Zitat: Danke, jetzt brauche ich nicht mehr so weit auf zu drehen um die Einsätze genau zu hören:D (Das sie ihre Schnitte in ihren Stücken nie in die Nulldurchgänge legte und der Sub sich gefreut hat war ne andere Sache...)
In Aachen hatte ich dann jemandem die Augen öffnen können. Der Besitzer einer Tanzschule hatte so einen zusammengewürfelten haufen Schrott, dass selbst der Tausch des Verstärkers und das Rausschmeißen alter Bell Klangprozessoren schon zu direktem Feedback der Kunden geführt hat. Bei 20k€ für einen neue Anlage schluckte er zwar zuerst, aber der Kommentar 'lebst du nicht eigentlich von der Musik?' war überzeugend.

Es gab schon immer Leute, die ein Gespür und Verständnis für gute Musik oder Musikqualität haben, welche die kein Gespür dafür haben aber andere respektieren, und welche die nichts merken, und andere für bescheuert erklären für die es etwas bedeutet. Letztere gewinnen leider immer weiter die Oberhand...

Ich kann übrigens auch das 'früher gab es keine guten Anlagen' Argument nicht nachvollziehen. Damals wurde vieles gebaut, was heute nicht mehr wirtschaftlich wäre aber super geklungen hat. Ein paar dieser Lautsprecher z.B. http://www.mackern.de/index.php/2008/05/05/technics-sb-rx50/ hat mein Vater ca. 1985 gekauft und die brauchen sich auch heute noch nicht verstecken... Aber wer baut heute noch solch aufwändige Konstruktionen und verkauft sie für 1000DM (heute gebraucht 400€)/Stk. ? Auch andere genaile Konstruktionen findet man heute nicht mehr (z.B. CD-Player mit Linearantrieb). In der Audiobranche war man einfach vor 20 Jahren an einem Leven angekommen, an dem der Konsument nicht mehr besseren Klang wollte, also blieb nur billiger, billiger, billiger...
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kann übrigens auch das 'früher gab es keine guten Anlagen' Argument nicht nachvollziehen. Damals wurde vieles gebaut, was heute nicht mehr wirtschaftlich wäre aber super geklungen hat.
Das hab ich nie behauptet. Braun zum Beispiel hat schon Ender der 60er/ Anfang 70er Aktivboxen gebaut die heute immer noch als Mittelklasse durchgehen würden, es gibt auch sehr viele andere Beispiele von hervorragendem Equipment das schon vor vielen Jahrzehnten konstruiert wurde.

Wovon ich geredet habe war der Durchschnitt. Und auch wenn es die große DIY-Welle in den 80ern gab und kühlschrankgroße Lautsprecher damals akzeptabler waren, das was Otto Normalverbraucher zuhause stehen hat war für gewöhnlich nicht die wenigen Ausnahmelautsprecher die mit modernen Konstruktionen mithalten können.
Ich würde sogar mal vermuten dass der Billo-Plattenspieler mit eingebauten Monolautsprecher eher die Normalität war als Klein und Hummel, Geithain oder Braun.

Man sollte Respekt vor damaligen Ingenieursleistungen haben, gerade in der Zeit als Hifi für viele Hersteller Prestige war und durchaus mehr kosten durfte als es einbrachte und bevor man wirtschaftlich denkende Konkurrenz aus Japan bekam kam so einiges nettes Zeug bei rum dass man sich auch heute noch anhören kann. Aber ich glaube man überschätzt die Bedeutung die das im Massenmarkt hatte.
 
Aber ich glaube man überschätzt die Bedeutung die das im Massenmarkt hatte.
und jemals haben wird. (meine 2ct)

Das entbindet den engagierten Musiker jedoch zu keiner Zeit davon das Bestmögliche an "Sound" zu erreichen. Ich habe den "Sound" in Gänsefüßchen gesetzt, weil dieses Ideal doch gelegentlich changiert ;-)
 
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Bei uns merkt man auch immer mehr das es den Leuten eigentlich egal ist wie es sicht anhört. Hauptsache man erkennt das Lied noch und kann mit"singen"...

Ich finds schade.. Ich kann zwar nicht von "früher" sprechen aber ich glaube es war in meiner früheren Jugend anders.. oder ich habs einfach nur anders wargenommen..
 
Ich glaube nicht das es den Leuten um ein früher war alles besser Thread ging, mir zumindest nicht, eher um ein früher war alles anders.

Das die Qualität der Anlagen mit aktuellen Anlagen oft nicht mithalten kann sind wir uns IMO alle Einig. Vielleicht ist das auch ein Grund für die Wahrnemung, für vieles reicht mir auch mein 59.- € Boxenset am Rechner, das war vor 25 Jahren in der Qualität um ein vielfaches teurer.

Trotzdem hatte Musik eine andere Wertigkeit, alleine weil Musik ein wichtigerer Bestandteil des Lebens war. Auch das stelle ich nur fest und werte nicht. Musik war eben nicht immer Verfügbar, ich denke mein Beispiel werden viele Widerekennen die das Leben vor Privatradio und TV noch kennen.

VORSICHT der OPA erzählt vom Krieg:

Bei uns gab es nur SWF und dort lieg im Regelfall Popmusik und ein wenig "Resi i hol di mit dem Traktor ab", Metal fand im SWF nicht statt, Kiss war schon deutlich zu Hart, Ozzy durfte in Bayern nicht auftreten weil er Fledermäusen den Kopf abbiss, in den USA gab es noch die Satansdiskussion und eine Anzeige gegen Judas Priest weil deren Musik die Kinder zum selbstmord getrieben habe...

Wenn wir Metal höhren wollten gab es (IMO Sonntag 20.00 Uhr in HR3 eine Stunde Hardrock). An Magazinen gab es IMO nur den Metal Hammer und einige Fanzines. Internet fand in der BRD nur an 5-6 Universitäten statt. Du hast also dein Taschengeld zu 50% und mehr für Metal Hammer und Platten ausgegeben. Für Spiele konnte man kein Geld ausgeben, der C64 war nicht nicht so verbreitet, Handys gab es nicht, die Konkurenz war also sehr klein:)
Selbst der Walkmann wurde erst in meiner Jugend erfunden, so lange ist das noch nicht her. Heisst also du hast eben nicht überall die Musik bekommen die du wolltest unterwegs war meist keine Musik verfügbar und wenn dann in erbärmlicher Qualität.

Das mangels Konkurenz da bei vielen jugendlichen Musik eher ein Thema war mit dem man sich auseinander gesetzt hat halte ich für verständlich. Das man, wenn man schon zu 4 das neue Kiss-Album anhörte das man gerade unter Aufwendung 50% des Taschengeldes aus der nächsten Stadt besorgt hat, das versuchte in einer bestmöglichen Qualität zu tun halte ich auch für verständlich. Das bestmögliche Qualität dann halt doch oft die billigen Sperrholzboxen oder Boxen Marke Selbstbau waren ist ein anderes Thema.

Heute habe ich 24h am Tag die Möglichkeit neue und interessante Musik, teilweise ohne weiter Kosten (je nach Lizenz) aus dem Internet zu besorgen, aber das ist eben erst seit ca. 10 Jahren so. Ich kann meine Musik eigentlich immer mitnehmen, mein aktuelles Handy kann IMO 32 Gig SD-Karten, so groß dürften die wenigstens Musiksammlungen sein.
Und da kommt der nächste Grund warum die Leute nicht mehr so viel Wert auf Qualität legen, ein normales Handy mit 20€ Kopfhörer hat heute eben einen Klang der meiner Grundiganlage mit Korg-Kopfhörer nicht viel nachsteht. Mit meinem Walkman, mit den Kopfhörern die ausser mir noch den ganzen Bus beschallt haben, sollte man das nicht vergleichen.

Man kommt also heute schon, für den Privatbereich, sehr früh (in Geld ausgedrückt) an den Punkt "gut genug", den man früher mit deutlich mehr Aufwand erreichen musste.

Ich gebe dem Ersteller recht, in einem Konzert oder einer sonstigen Veranstaltung sollte man darauf achten den bestmöglichen Sound zu liefern, wäre aber Soundqualität ein Grund für den Besucher, dann wären 30% der Dissen leer und in Stuttgart gab es eine Halle die bei Konzerten nur noch Bürger ab 70 aufsuchen würden, da macht das nichts mehr aus das die Akkustik der HAlle alles zusammenmatscht.

Nur mal ehrlich, geht es in einer Disco um Soundqualität? Habe ich da in meiner Jugend etwas verpasst?
Ein Konzert wird eben auch nur partiell von der Qualität des Sounds bestimmt, bei dem oben genannten war er so grottig schlecht das ich die Halle nie wieder betreten habe, aber normalerweise ist der Sound nicht das wichtigste. Ich habe eh immer versucht in der Bühnennähe zu stehen, da ist Sound relativ, hauptsache laut genug den Tinitus zu übertönen, oder laut genug um durch die Ohrstöpsel zu kommen *Fg*

Mein Fazit: Ja es wird immer weniger Wert auf die Qualität gelegt, allerdings gleichzeitig immer leichter eine "gut genug" Qualität erreicht.
Immer weniger Leute legen Wert auf den reinen Musikgenuss, aber immer mehr geben sich anderen Freizeitaktivitäten hin. Ob das gut oder schlecht, oder schlicht egal ist ist wohl eine sehr subjektive Antwort.
Mit würde ohne Kopfhörer und gute Anlage, Bier/Wein und Muse für die CD etwas fehlen, andere sitzen in der Zeit lieber in WoW.

Früher war halt alles anders und das ist auch okay so, wie sonst sollten die älteren vom "Krieg" erzählen können:)
 
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Trotzdem hatte Musik eine andere Wertigkeit, alleine weil Musik ein wichtigerer Bestandteil des Lebens war. Auch das stelle ich nur fest und werte nicht. Musik war eben nicht immer Verfügbar, ich denke mein Beispiel werden viele Widerekennen die das Leben vor Privatradio und TV noch kennen.
Ich gehöre wohl zu der Generation die die Zeit mit Walkman, aus dem Radio aufgenommenen Kassetten in der Kindheit noch mitbekommen hat. Ich weiß auch noch wie ich als 10jähriger meine erste MP3 kodiert habe und das gefühlt den ganzen Tag gedauert hat - für ein Lied.

Ich hab quasi die letzten Züge der "alten Zeit" mitbekommen. Was sich glaube ich zu allererst geändert hat ist nicht die Wertigkeit von Musik allgemein sondern von einem einzelnen Stück Musik.
Wenn man nur eine Handvoll Platten hat ist jede von denen natürlich sehr viel mehr Wert als wenn man unbegrenzten Zugang hat und man hört sich die im Notfall auch mal schön. Mir gehts mittlerweile so dass ich auf Simfy ein Album entdecke von dem ich total begeistert bin und trotzdem genau weiß dass ich mir weder den Namen der Band merken noch später danach suchen werde. Ein sehr gutes Album ist halt noch gut genug mir eine Stunde Unterhaltung zu bieten, in der Sammlung bleiben aber nur die Meisterwerke oder die Stücke mit denen ich etwas besonderes verbinde.

Ich glaube auch dass bei den jüngeren bis auf die wirklichen Metal- oder HipHopnerds sich keiner mehr über den Musikgeschmack in Gruppen einordnet sondern dass serh viel mehr aus verschiedenen Genres gehört wird und man damit sehr viel lockerer und entspannter umgeht.



Das mit dem "Gut genug" Gedanken finde ich interessant. So hab ich das noch nicht betrachtet, aber es ist nicht ganz falsch. So sehr ich über diese 100 Euro iPod Stationen lästere und so schrottig sie gegenüber einer wirklichen Anlage sind, man kann darüber im Grunde total problemlos Musik hören. Ich hab selber einiges Geld und sehr viel Gehirnschmalz in meine Lautsprecher gesteckt, aber ich bin auch schon längere Zeit mit den Lautsprechern vom MacBook Pro und einem HD 25 als Kopfhörer ausgekommen.
Wobei die meisten schon recht schnell was gutes kaufen wenn man ihnen mal zeigt wie ihre Musik klingen kann. ;)
 

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