Tele alà Sveenie.c

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Ok, da ich mal gebeten wurde meine Bauprojekte zu dokumentieren fangen wir mal mit einer Tele an.

Zuerst mal weiß ich selbst nicht warum ich auf die Idee gekommen bin eine Tele zu bauen. Die Form hat mir noch nie zugesagt und klanglich stehe ich auch eher auf andere Richtungen.
Aber vielleicht hat gerade das mich gereizt. Eine Tele zu bauen die etwas nach meinem Geschmack kommt. Das Rad will und kann ich aber nicht neu erfinden. Also gibt's ein wenig traditionelles gemischt mit ein wenig modernem. Mal schauen was rauskommt. :D

Der Korpus ist aus 3-teiliger Erle und bekommt später eine deckende Lackierung.
Der Hals ist aus Ahorn, das Griffbrett aus Palisander.
Auch die Pickups werden klassisch (wie die Holzsorten) Single Coils sein.
Die Hardware wird schwarz.

Weitere Details gibt's dann in der Bauphase.

1. Bautag
Auf das Korpusholz habe ich die Umrisse der Teleschablone übertragen und diese dann ausgesägt. Danach wurde direkt mit einem Bündigfräser die genaue Kontur ausgefräst.




Danach habe ich die Halstasche angezeichnet, mit dem Forstnerbohrer grob Material abgetragen und dann mit der Oberfräse Umriss und Tiefe gefräst. Auch die Löcher für die Befestigungsschrauben und die Halspitten wurden gleich miterledigt.






Den Halsfuß habe ich an die Halstasche angepasst. Als der dann straff in der Tasche saß, habe ich die bereits positionierten Befestigungslöcher auf den Halsfuß übertragen. Die Löcher habe ich dann auf die gewünschte Größe aufgebohrt und nun die Rampa Muffen (für die Befestigung mit metrischem Gewinde) eingeschraubt.




Hier sieht man ziemlich gut die Befestigung mittels Halspitten und den metrischen Schrauben.


Zur Belohnung gab's dann auch schon das erste Mal den Eindruck Der Komplettansicht.


Als letzte Maßnahme des Bautags habe ich noch einen Trussrodkanal gefräst. In den habe ich dann den Trussrod eingelegt und danach das Palisander Griffbrett aufgeleimt. Vor lauter Arbeit habe ich aber vergessem mehr Bilder zu machen. Hier sieht man den vorbereiteten Hals. Den Trussrodkanal habe ich abgeklebt damit kein Leim eindringt. Nach dem Auftragen und Verstreichen habe ich den Kreppstreifen abgezogen und das Griffbrett mit Zwingen am Hals fixiert.
 
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Sieht ja schonmal sehr sauber aus. Viel Glück weiterhin! :)

MfG
 
Wie hast du den Winkel der Halstasche festgelegt? Das wird durchaus mitentscheidend sein, ob du eine vernünftige Saitenlage später hast.
 
Wie hast du den Winkel der Halstasche festgelegt? Das wird durchaus mitentscheidend sein, ob du eine vernünftige Saitenlage später hast.

Da die Tele eine klassische Telebridge bekommt und diese sehr flach ist wird bei dieser Konstruktion kein Winkel benötigt.
 
2. Bautag:

Heute war kein langer Arbeitstag. Dafür ein paar Kleinigkeiten die aber großer Aufmerksamkeit benötigen und eben auch zeitaufwändig sind.

Das aufgeleimte Griffbrett ist getrocknet. Ich habe die Umrisse grob ausgesägt und dann mit einem Bündigfräser die Maße auf den Hals angepasst. Eine Stufe für den Sattel habe ich auch gleich noch gefräst.


Danach habe ich auf dem Griffbrett eine Mittellinie gezeichnet und ein Stahllineal bündig an den Saitenauflagepunkt am Sattel positioniert. Nun konnte ich die vorher errechneten Abstände für die Bundschlitze mit einem feinen Bleistift anzeichnen. Mit einem Geodreieck habe ich dann parallel zur Mittellinie die Bundschlitze komplett angezeichnet. Lieber einmal mehr messen als notwendig!!! ;)


Nun habe ich mit einem fixierten Anschlag und einer Bundsäge mit Tiefenstop die 21 Bundschlitze eingesägt.


So, fertig für heute: :)
 
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Sieht ja sehr ordentlich aus. Abonniert :)
 
Ich les auch eifrig mit!!! Versprochen :)

EDIT:
Eine Frage hab ich noch... Wie hast du den Tiefenstopp an der Japansäge realisiert? Einfach ein Stück Holz daran befestigt? Wie hast du es denn daran befestigt?
 
Zuletzt bearbeitet:
Eine Frage hab ich noch... Wie hast du den Tiefenstopp an der Japansäge realisiert? Einfach ein Stück Holz daran befestigt? Wie hast du es denn daran befestigt?

Der Streifen ist mit doppelseitigem Klebeband an dem Sägeblatt fixiert. Vorher habe ich die Bundschlitztiefe errechnet und dann den Streifen mit dem notwendigen Abstand aufgeklebt.
 
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Baubericht Teil 3:

Mühsam ernärt sich das Eichhörnchen. Mit kleineren Schritten (Zeitmangel) geht's voran. :)

Heute habe ich einen Bindingkanal an die Oberseite des Korpus gefräst. Dazu habe ich einen Fräser mit Anlaufkugellager genommen. Das Kugellager muss etwas kleiner sein (Im Idealfall um die Differenz der Bindingstärke).


Danach habe ich das Kunststoffbinding aus ABS mit Hilfe von Aceton am Korpus befestigt und mit Kreppband fixiert.


Am Ende des Tages sah das Binding nach dem Trocknen dann so aus: (Einige Kanten müssen noch beigeschliffen werden)


In der Zwischenzeit habe ich mit einer Radiusvorrichtung den fendertypischen Griffbrettradius von 9,5" auf das Griffbrett gefräst.


Danach musste ich die Bundschlitze nochmal etwas nachsägen da sie ja durch die Fräsung außen nicht mehr tief genug waren.

Das war's dann auch schon wieder mal. :)
 
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Baubericht Teil 4: (Zusammenfassung aus 3 Tagen)

Es geht voran! :) Der Korpus ist bereit für Schleifarbeiten und Feinschliff. Der Hals braucht noch ein wenig Arbeit.

Als erstes habe ich die Position für die Mechaniken angezeichnet und danach gebohrt


Dann habe ich mal mit dem Pickguard angefangen. Aus einer Kohlefaserplatte habe ich zuerst den Umriss und danach die unterschiedlichen Ausschnitte ausgesägt und die Löcher gebohrt. Eine Riesensauerei kann ich euch sagen! Der schwarze Staub / Ruß ist einfach überall. Aber ich denke den Aufwand war's wert. ;)


Am Korpus (Vorderseite) habe ich dann Step by Step alle Fräsungen für E-Fach, Pickups und Kabelkanal gemacht. Die Verbindungslöcher für die Kabel habe ich auch gleich gebohrt. Ebenso wie die Bohrung für den Klinkenstecker.


An der Rückseite habe ich die Kanten abgerundet und mit einem Hobelraspel und Schleifpapier eine Bierbauchmulde angefertigt


Für den Hals habe ich Dots und Sidedots aus Alustangen abgesägt. Da muss ich noch Löcher in's Griffbrett bohren, Die Dots versenken und plan schleifen.




Am Ende des Tages habe ich aus Alublech noch mein Logo ausgesägt und mit kleinen Feilen auf Kontur geschliffen. Pure Fummelarbeit! Auch das Logo wird später noch in der Kopfplatte versenkt.




In Kürze geht's dann mit den angekündigten Arbeiten am Hals weiter. Dann kann ich auch Bundieren und das Halsprofil formen.
 
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Hi,

tolle Arbeit bis jetzt!

LG
 
Danke für die Komplimente! Tut gut! :)

Baubericht Teil 5:

Die Dots und das Logo sind drin! Während die Dots schon plan geschliffen & poliert sind ist das Logo noch nicht ganz fertig. Mit einem Dremelklon habe ich die Kontur in die Kopfplatte gefräst und die Lücken danach mit Epoxy aufgefüllt. Nach dem Aushärten wird es ebenfalls plan geschliffen. Das die Kanten nicht ganz genau sind macht in diesem Fall nix, da die Kopfplatte und eben die Überstände deckend lackiert werden.









..und schon wieder fertig für heute. Sieht zwar wenig aus ist aber viel Kleinarbeit wo Zeit benötigt. :)
 
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Super Arbeit, vor allem das Logo. Ich weiß, was da für eine Arbeit drinsteckt, ich habe mir für meine Formentera-Gitarre für den 12. Bund eine Eidechse aus Permutt ausgesägt - das ist wirklich filigran und dann nochmal das Fräsen im Griffbrett bzw. bei dir im Hals - das dauert wirklich ziemlich lang, aber bei dir hat es sich wirklich gelohnt.
Aus was für einem Alublech (Stärke) hast du denn dein Logo ausgesägt?
 
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Baubericht Teil 6: (Zusammenfassung mehrerer Tage)

Viel Halsarbeit und jede Menge Schleiferei! Das Epoxy vom Logo war trocken. Da konnte ich dann das Logo plan zur Kopfplatte schleifen. Danach ging's an's Bundieren.

Die Bünde wurden in die vorgesägten Schlitze eingesetzt:


Als alle drin waren habe ich sie bündig abgezwickt und gefeilt. Danach wurden die Bundenden im 45° Winkel geschliffen und dann mit einer Bundfeile abgerundet. Natürlich habe ich auch die Bünde in der Höhe angepasst.


Jetzt war das Halsprofil an der Reihe. Zuerst habe ich an 3 Positionen das Halsprofil vorgeformt. Das ging mit der Microplane Hobelraspel wieder mal wunderbar. Mit ihm habe ich dann auch die Blöcke zwischen den vorgeformten Stücken geformt und danach geschliffen.


Das Mittelstück ist fertig. Nun ist der Übergang von Kopfplatte und Halsfuß dran.


Letztendlich ist ein schöner, schlanker Hals aus dem Ahornklotz geworden.



Als nächstes geht's mit eventuellen kleineren Korrekturen weiter. Wenn das ok ist, kommt der Feinschliff und die Lackiervorbereitung.
 
Der Hals sieht wirklich super aus - ok, bis auf die Halsplatte, die mir persönlich nicht gefällt, da ich keine Tele-Halsplatten mag - aber das ist ja Geschmackssache.
Hast du ein bestimmtest System für das Formen des Halsprofils? Was ich überraschend finde ist, dass du nur abschnittsweise vorgehst, ich hätte eher vermutet, dass du den Hals auf der ganzen Länge in einem Rutsch bearbeiten würdest.

Sind das auf dem Halsfuß Einschlagmuttern? Sowas würde ich auch gerne mal machen.

Rudi
 
Moin Rudi,

ich habe schon beides probiert. Natürlich kann man auch den Hals in einem Stück formen. Das liegt mir aber nicht so gut wie die Stückvariante. Dazu benutze ich Profilschablonen für verschiedene Abschnitte auf dem Hals (ca. 2.,7. und 12. Bund) Wenn die geformt sind passe ich den Block dazwischen an. Viele Wege führen nach Rom. ;)
Nein, es sind keine Einschlagmuttern sondern Rampa Muffen. Die sind besser. Mit Innensechskant kann man sie nach belieben ein- und ausdrehen. http://shop.schraubenluchs.de/produ...verzinkt-M-5.html?refID=GOOGLE_RSS_FEED_REFID
 

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