zweimanualige Workstation

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Xaver Fischer
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Hallo liebe Keyboardergemeinde,

ich hatte neulich so eine Vision, was für ein Keyboard mal gebaut werden müsste. Daraufhin habe ich das einem Keyboardhersteller vorgeschlagen, der aber meinte "schöne Idee, aber zu speziell. Ausser dir und ein paar Freaks würde so etwas keiner kaufen! Das würde sich nicht lohnen."

Deshalb möchte ich hier mal fragen, wer so ein Keyboard interessant fände:

und zwar ein ZWEIMANUALIGES.

Etwa das Gehäuse und Größe/Gewicht einer Nord C2 oder Hammond SK2.
Vielleicht mit einem Deckel zum Zuklappen und vier runde Alubeine zum anschrauben.
Also quasi direkt im Case eingebaut wie ein Rhodes.

Zwei fünfoktavige Manuale, das untere Hammermechanik (und zwar die ultraleichte Fatar TP100LR, die z.B auch im Fatar Numa Nano verbaut ist. Das obere Manual Synth-Tastatur.)

Tonerzeugung: Virtuell-Analog plus Sampling (z.B. 2GB Flash für eigene Pianos, Rhodes etc) plus Zugriegelorgel und ein paar ROMpler-mässige Sounds, also quasi alles was man braucht. Ähnlich wie Kronos oder Nord Stage 2.
großes Touchdisplay und viele frei belegbare Controller.

Speicherplätze, die die komplette Belegung beider Tastaturen abspeichern.

Also keine zwei Keyboards mehr mit zwei Cases, Doppelständer, Mischpult und einem oberen Keyboard, welche das Display und die Bedienelemente des unteren verdeckt.
Dazu coole Retrooptik im Stil eines Rhodes oder einer Farfisa Orgel.
Das ganze am besten unter 20 Kilo.
Die Sounds müssten natürlich State of the art sein, nicht so wie bei der Hammond SK2, die ja auch ein paar nicht-Orgelsounds hat, die aber alle nicht besonders toll und nicht editierbar sind.

Wer wäre bereit für so ein Ding 3000-4000 Euro auszugeben?
Würden Euch 2x 5 Oftaven reichen?

Ich werde auf der Musikmesse mal versuchen einen Hersteller zu überzeugen so ein Ding zu bauen. Ich fänds einen Traum... nach dem Gig Kabel abziehen, Deckel zu, Beine abschrauben, ins Gigbag auf dem Rücken schnallen und tschüss
 
Eigenschaft
 
Hi Xaver,

eine schöne Vision, die Du da aufzeigst (wengleich die Grundidee schon oft diskutiert wurde).

Die Frage ist, ob Hersteller den Mut haben, einer solchen Philosophie Leben einzuhauchen und für den o.a. Preis in Serie zu bringen. Spannend wäre es allemal..

Wir werden wohl weiter warten müssen.

edit ...und nein: 5 Oktaven würden mir (unten) nicht reichen. :D

Gruß
 
Siehe Facebook-Kommentar. Ich hätte oben gerne ne Waterfalltastatur, ansonsten wäre ich sofort dabei!

Wenn du auf der Messe mit mehreren Leuten auftauchen willst, dann sag Bescheid ;)

Grüße vom HammondToby
 
Das ist ein schöner Traum, der, so glaube ich, wohl nicht in Erfüllung gehen wird. Da müsste das Board bereits jetzt fertig sein. Übrigens: 5 Oktaven wären mir unten auch zu wenig.
Die Idee ist natürlich super. Ich überlege mir seit Jahren wie ich das Gewicht meiner Boards (Oasys und Kurz PC3x - zusammen 1 Zentner und saublöd aufzubauen) reduzieren kann.

Kleine Nebenrechnung: mit einem 61er Kronos und einem Numa Nano ist man auf 22 KG
 
Als ich deine Grundidee gelesen hab, war mein erster Gedanke "Hey so hab ich es die letzten 2 Jahre immer gemacht". Ich benutze oben eine Workstation und spiele sie mit einem Stage Piano über Midi an. Die Sounds vom Stage Piano benutze ich nicht (die Workstatio Fantom G hat da besser/gleichgute).

Deine Idee von 2x5 Oktaven ist Quatsch. Warum sollte ein Hersteller eine amtliche Ausstattung mit große Display und massig Sounds verbauen und dann nur so wenige Tasten?. Das wäre wie ein Auto mit 500PS und ein Fahrverhalten wie ein LKW. Das passt nicht zusammen.

Ich würde die Kombination 61/73/76 Tasten oben, mit der PC3 Tastertur (Fatar TP8) für Orgel, Synths etc. und unten 76 Taster mit Hammermechanik für Klavier und andere Sounds... Ich finde es sehr wichtig, dass man eine Tastertur hat, mit der man Sounds auch authentisch spielen kann. Wie bitte soll man auf einer 3000€ Workstation mit Hammertastertur Orgel spielen. Das funktioniert nie gut.

Ebenfalls würde es mich nicht stören, wenn ich 2 Keys mit mir rumschleppen würde. Gäbe es das untere Manual für einen fairen Preis seperat, dann könnte man ein zweites bequem zu Hause stehen lassen und nur dass obere immer mitholen. Meine jetzige Kombination hat zwei Hacken. Erstens hab ich mit der Midiverbindung eine sehr kleine Polyphonie und zweitens muss ich Zoneneinstellungen für das untere Keyboard immer als User Voices abspeichern, somit wird mein Speicher schnell voll.

Gruß
 
Kleine Nebenrechnung: mit einem 61er Kronos und einem Numa Nano ist man auf 22 KG

Dann hast du aber nicht alles in einem Gerät. Und wenn du gerne mal ohne Auto zum Gig unter Wegs sein willst, dann ist diese Lösung leider untauglich. Und mit der heutigen Technik sollte das eigentlich drin sein.

Grüße vom HammondToby
 
Unten 76 Tasten, oben Waterfall-Tastatur, Beine klappen (nicht abschrauben), DI-Boxen eingebaut. Dann bin ich dabei.
 
Nachvollziehbare Idee,

aber nicht sehr wahrscheinlich in der Umsetzung: zu kleine Zielgruppe. Wenn man so was anbietet, muß man sich ja auf einen Nenner bezüglich Größe, Art der Tastaturen und Funktionalität einigen - egal, wie man's auslegt: man wird einen Teil der Interessenten nicht zufrieden stellen.

Man sieht ja hier in der Diskussion: grundsätzlich kommt die Idee gut an, aber im Detail geht's dann los:
- der eine will auf keinen Fall 2 x 5 Oktaven,
- dem nächsten ist das Trumm mit 76er-Breite schon wieder zu groß und schwer (ich z.B. würde in dem Fall 2 getrennte Boards vorziehen),
- dann gibt es die Leute, die volle Workstation-Funktionalität (z.B. Kronos) erwarten, andere wiederum wollen eingeschränkte Funktionen mit Direktzugriff (NS2).

Da das Produkt preislich in der Oberliga liegen würde, könnte ich mir vorstellen, daß dies ein paar "wenns" und "abers" zu viel wären, um kommerziell erfolgreich zu produzieren. So nach dem Motto: "Für 4.000,- erwarte ich aber schon, daß da keine TP40 drin steckt, sondern eine XYZblaBla, und nur 2 Inserteffekte? - nee danke".


Möglicherweise müsste es mehrere (technisch identische) Versionen in unterschiedlichen Größen geben (61/61, 61/76HA). Aber ob da dann jeweils rentable Stückzahlen erzielt würden?
 
oder vielleicht so:

eine art desktop modul mit dem display, den controllern und den programmchange buttons etc.

dazu ein zweimanualiges controllerkeyboard, auf das man das desktop modul draufstellen oder anschrauben kann. so ähnlich wie beim korg radias.
das keyboard könnte man ohne zu großen aufwand in verschiedenen tastaturgrößen produzieren, das modul wäre das gleiche.

ein jammer, dass es den kronos nicht als desktopeinheit gibt. den rest könnte man ja bei doepfer bekommen.
 
Wenn man das vorbereitet, ist das alles softwaretechnisch jetzt schon möglich.

Ich kann mit meinem iPad Brainspawn Forte so steuern, dass ich Sounds auf (vorher definierte) Splitzonen legen kann.
Eine Soundauswahl noch einzubauen ist auch kein wirklich großes Problem. Die Controllermap auf dem iPad ist frei konfigurierbar, kann also auch sämtliche Filter, Effekte, etc. sofort bearbeiten.

Man muss sich nur einmal RICHTIG Arbeit machen und den Spaß programmieren :)
 
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klar, mit laptop geht einiges.
aber mir ist echte hardware lieber. hab schon von zu vielen katastrophen gehört, die die kollegen so hatten...
viele laptopuser die ich kenne schwenken gerade zurück auf hardware.

mir persönlich würden ja 2x 4 oktaven reichen...

ich suche gerade jemanden der mir eine fatar tp100lr durchsägen kann. würde in 4 oktaven ca 4 kg wiegen. das wärs... das geht auch noch aufs fahrrad
 
Letztlich bedienst du doch sowieso nur die Software. Ob nun die auf einem Chip oder auf einem daraufhin ausgerichteten Laptop. Das Argument, dass Laptops unsicher sind, ist doch mittlerweile völlig hinfällig. Wenn man sich mit der Materie auskennt und den Rechner dahingehend optimiert ist heutzutage und zu Zeiten von Windows7 überhaupt gar kein Problem mehr (und das sag ich als Macuser).

Ich glaube kaum, dass es einen Hersteller gibt, der sich dahin wagt. Letztlich müsstest du dir sowas wohl selbstbauen. Ist sogar relativ einfach:
Nord Stage 2 kaufen und von Fatar die Orgeltastatur + Elektronik von Doepfer. Das beides baust du in ein Gehäuse und gut ist.

Wozu man nun unbedingt neuerdings immer einen Touchscreen braucht, ist mir nicht wirklich klar. Die Oberfläche von Nord realisiert das so gut, dass das für live performing nicht wirklich nötig ist... meine Meinung.
 
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Wozu man nun unbedingt neuerdings immer einen Touchscreen braucht, ist mir nicht wirklich klar. Die Oberfläche von Nord realisiert das so gut, dass das für live performing nicht wirklich nötig ist... meine Meinung.

Oder ne Halturung für Ipad über die man dann alles steuern kann. Wie du schon sagtest so was wie Brainspawn Forte z.B.
 
Ob 2x5 nun Quatsch ist, sei mal dahingestellt. Ich habe auch schon mit 61 Tasten Krasse Sachen gemacht. Das Keyboard muss dabei nur einiges können und das können leider nicht so viele am Markt. Was die Controller etc. angeht.

Wobei man unten sicher auch 73/76 unter bekommen würde und oben noch Controller daneben.

Wie auch auf Facebook: Ich wäre dabei :)
 
Ist zwar offtopic, aber mein persönlicher Wunschtraum wäre sowas in der Art eines Muse-Receptor, der sicher wie Hardware funktioniert und die Sounds ohne RAM-Beschränkung so wie der Kronos direkt von einer eingebauten SSD streamen kann (auch eigene Samples). Mit integriertem Host a la Forte, der die Layer- und Splitkonfigurationen sowie Controllerdaten für beliebig viele anzuschließende Tastaturen verwalten kann. Soundprogrammierung und Routings zuhause über den Laptop & überspielen der fertigen Daten via USB-Stick auf das Hardwaregerät. Grundlegende Funktionen (Filtersettings usw.) sollten auch direkt an der Hardware zugänglich sein. Eventuell noch Audio-/Midiinterfaceeigenschaften zur Einbindung von externer Hardware.
Tastaturen gibt es genug am Markt, so dass sich hier jeder seine individuelle Zusammenstellung je nach Anforderung selbst zusammenstellen kann. Alle Klangerzeugungen in einer roadtauglichen Hardware vereint wären mir wesentlich wichtiger als eine Tastaturlösung, welche niemals alle Anforderungen (s.o.) unter einen Hut bringen kann...
 
Vielleicht könnte man zum Selbstbau das hier bestellen als Untermanual, oben rauf nach Belieben ein Nord Electro HP oder Nord Stage:

https://www.thomann.de/de/hammond_xlk3.htm

Nachteil: das Untermanual wiegt schon 19,5 kg. Aber von der Ablagefläche her scheint es ja ideal. Problem könnte aber auch die "MIDI-Verzapfung" werden.
 
So zweimanualige Teile gabs ja immer wieder mal, man denke nur an entsprechende Geräte aus der SK-Serie von Yamaha, davor den GX-1 lasse ich mal außen vor weil komplett andere Baustelle. Der einzige zweimanualige Synthesizer, der mir einfällt, ist der Prophet 10. Waren alle aber auch keine Megaseller, teils aufgrund des Preises, teils aber auch wegen des Konzepts. Ein doppelmanualiges Yamaha SK hab ich damals nirgendwo im Liveeinsatz gesehen.

Ich kann die Hersteller da schon verstehen, daß sie abwinken, gerade heutzutage, weil da müssen die Verkaufszahlen einfach stimmen (die Dinger hat ja in den 80ern schon kaum einer gekauft) und sowas ist eher eine Marktnische. Hinzu kommt, daß bei 2 Manualen jeder was Anderes will, wenns nicht gerade ne Orgel ist . . .

@xaver: schleppst Du eigentlich immer noch Dein Wurli mit oder hast Du es inzwischen durch was elektronisches ersetzt? Bezüglich der Fatar vielleicht mal Doepfer fragen, oder manchen die kein Customizing mehr?
 
Man könnte als Ausgangspunkt ein Rhodes-Gehäuse nehmen und das entsprechend umbauen. Zumindest passt da der ganze Hardwarekrams rein und man bekommt auf jedenfall zwei, wenn nicht sogar drei Tastaturen unter.
Gewicht ist sicherlich wie immer ein Problem. Da muss man sich was überlegen.
 
Rhodes-Gehäuse ist viel zu schwer und sperrig. Ich seh auch, daß da ein Eigenbau gefragt ist bzw in Zusammenarbeit mit dem "Metaller" des geringsten Mißtrauens.

Ich würde in diesem Fall auf sowas wie Isert-Profile als Rahmen gehen und dazwischen entweder Kunstoffplatten oder Alu nehmen, so ähnlich wie die Gehäuse der Ensoniq SQ-1/2 aufgebaut waren. Hatte gerade noch die Idee, daß man die 2 Manuale um Achsen drehbar und nach innen zusammenklappbar machen könnte (Transportschutz), so nach Art der Zange beim Leatherman, aber da müßte dann noch ein Nähkastenmechanismus dran, der die beiden Hälften dann auch als Treppe schiebt. Zu komplex, paßt nicht.

Plan B: 2 Tastaturen in Gehäusen, die Caseschnallen haben. Zum Transport legt man beide face2face aufeinander und schnappt sie mit den Schallen zusammen - fertig. Für den Einsatz dann auseinanderschnallen, oberes Keyboard rumdrehen und an den Schnallen für den Betrieb festmachen, fertig. Diese Lösung bedeutet aber auch Gehäusebauart a la Micromoog: versenkte Taster, aber auch gerade Seitenteile.

Was die Kabelage angeht, so würde sich eine Festinstallation im Hauptcase anbieten (intern variabel), also Mixer und Patchbay mit rein, alles nach Außen mit kleinen Multicoresteckern, sodaß man nur noch diese stecken muß. Sozusagen modular.
Modul 1: Tastaturcase, Modul 2: Rack+Radias, Modul 3: Fußschalter.

Das nur als grobe Skizzenidee nach Ansicht der Videos (danke für den Link, stuckl). Im Detail muß man das natürlich anpassen.

Ich kann das gut verstehen mit dem nicht mehr per Auto rumfahren zu wollen, respekt, das so konsequent umzusetzen. Gab Anfangs sicher auch interessante Gesichter. Erinnere mich noch an einen roten, nimmer ganz frischen GolfII damals, wo ein Wurli und ein K2000VP reinwuchten alleine schon bei dessen Ladekante maximal Freude macht ...
 

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