Und weil eine Rockband Stereo ist. Zumindest im normalen Konzertbetrieb. Und das trifft eig. auch auf Klassik zu. Die vertikale Auflösung des Gehörs ist recht gering. Insofern ist die Stereo-Linie von rechts nach links ziemlich gut geeignet für eine plausible Widergabe.
Wenn man es genau nimmt ist eine Rockband live zumeist Mono. Aber da versucht man ja auch schon lange nicht mehr die Live Situation abzubilden. Spätestens seit den Beatles sind Produktionen eine eigene Kunstform, würde ich sagen.
Das ist allerdings auch der Grund warum ich hin und wieder so gar keine Skrupel habe ein Rockschlagzeug Mono zu mischen.
Zum eigene Raum vs. Aufnahmeraum Thema. Wenn man seinen Raum nach dem LEDE Prinzip optimiert dämpft man die Seite mit den Lautsprechern tot und das ende auf dem man hört gestaltet man möglichst diffus. Zusammen mit dem auf der Aufnahme enthaltenden Hall ist das im Grunde so als würde im Raum (mit eigener Akustik) eine Wand fehlen und dahinter beginnt dann die Semperoper. Man bezieht quasi die Raumakustik mit in die Wiedergabe ein.
Ein Heimkino sollte überall keine akustischen Eigenschaften besitzen, was die Sache jetzt nicht einfacher macht. Noch ein Grund warum der Aufbau so verdammt schwierig ist. Es reicht halt nicht einen Berg Lautsprecher an die Wände zu tackern.
Imo ist Stereo schon eine ziemlich durchdachte Sache. Die Phantomschallquellenbildung funktioniert nach vorne (zu den Seiten nicht) und wenn man die frühen Reflexionen direkt am Lautsprecher ausschaltet bekommt an so sehr gut den Effekt des akustischen Fensters. Keine Ahnung ob man bei der Einführung schon soweit gedacht hat, die ersten Stereoaufnahmen lassen anderes vermuten wo man das eher als zwei Mono Kanäle aufgefasst hat und Instrumente hart links und hart rechts gemixt wurden.
vllt funktionieren deswegen weite AB Aufnahmen auch so gut. Gerade wenn man Nieren nimmt blendet man die hinteren Schallanteile aus und nimmt hauptsächlich die vorderen auf. Die Mikrofone sind dann quasi so platziert wie beim Hörer die Lautsprecher und nehmen den Schall auf der von vorne kommt, bei der Wiedergabe wird quasi an gleiche Stelle wieder gegeben. Zieht man eine Linie auf Höhe der Lautsprecher so ist zum Zuschauer hin der reale Abhörraum relevant, auf der anderen Seite wird der aufgenommene projiziert.