Vintage Oil Kondensator - wie herum einbauen?

  • Ersteller Spiralgalaxie
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Das würde im einfachsten Sinne aber bedeuten, dass Du das System "entdämpft" hast, so dass der Resonanzpeak in Richtung der höheren Frequenzen gegangen ist und spitzer geworden ist. D.h. kleinere Kapacitance.

Kollegen, was meint Ihr?

Möglich aber um genaueres zu erfahren müsste man das Setup kennen und andere Dinge ausschließen. Was für deine Theorie sprechen würde ist das TAD nur einen PIO mit Nennkapazität von 20nF im Programm hat - allerdings ohne Angabe von Toleranzen ;). Was man sich also kauft dürfte also mehr oder minder Glück entsprechen. Interessant find ich eigentlich eher den Kommentar der bei TAD zu finden ist und auch hier ab und an anklang findet: Kerkos = Böse. Ich schließe mich da Onestones Meinung an: Is beim Tonepoti wurscht. Genau genommen müsste der allgemeine Gitarrist, der ja historisch begründet handelt, die Kerkos auf den heiligen Thron der Kondensatoren heben: Die Urmutter für den gedämpften E-Gitarren Sound dürfte ja sicherlich Claptons "Sunshine of your love" sein, eingespielt wohl mit einer SG und was hat Gibson schon seit einführung der SG verbaut? Richtig Kerkos.... So nun schnellen die Preise sicherlich für Vintage Kerkos in astronomische höhen und falls nicht muss man halt noch warten bis sich ein Schreiberling inspirieren lässt und darüber eine Kolumne schreibt. Ich bin gespannt :D.

Grüße
 
Sodele...

Kleiner Erfahrungsbericht: Ich habe die Schaltung meiner geliebten Tokai-Paula (mit Bareknuckle-Pickups) umgebaut, und zwar auf 50s-wiring. So weit, so gut. Klingt prächtig, die Gitarre. Nach ca 4Wochen hab ich Röhren bestellt bei TAD, und dachte mir, bestellste gleich 22 nF Vintage Oil Kondensatoren für die Paula auch mit.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich habe die TAD-Kondensatoren gemessen, die Original-Kondensatoren auch, beide 22 nF (gaaanz wenig Toleranz).

Nach dem Einbau der TAD-C's habe ich definitiv einen Unterschied gehört - Voodoo hin oder her. Nicht im offenen Zustand der Potis, wohl aber beim reindrehen. Das "dumpferwerden" klang weniger nach dumpf, irgendwie musikalischer, ausgeglichener. Nicht so sehr hörbar im Clean, wohl aber im Overdrive des Amps!

Ich denke, der Unterschied ist für Außenstehende nicht so stark hörbar, wohl aber für den, der sein Instrument kennt und weiß, wie es (resp. die Klangregelung) reagiert. Und ich bin sicher kein Voodoo-Pipper-Priester, hab ne grundlegende Ahnung von Elektronik, und spiele insgesamt lieber Gitarre als dran rumzulöten...

Grüße
 
Hallo Achim,

nun müsstest Du aber auch mal einen WIMA-Kondensator mit ausgemessenen 22nF (Reichelt; Conrad o.ä.) einbauen und gegentesten. Wenn der denselben Klanggewinn bringt, dann würde das nur bedeuten, dass offenbar die bislang verbauten Ko's der Gitarre ab Werk 'n ziemlicher Mist sind.

Oha, Verschwörungstheorie. Die machen das bewusst, womöglich mit der Ko-Bude abgesprochen, damit man hinterher teuer aufrüsten kann... ;)

Spass beiseite, Psychoakustik: Es ist sehr oft so, dass erst ein Rücktest, also ein Rückbau auf das ursprüngliche Baulement (oft oder gern auch bei Speakern zu beobachten) die vormals gewonnene Erkenntnis plötzlich negiert, dass das vormals eingebaute Bauelement den Gewinn brachte. Oft baut man "vor", hört einen angeblichen Klanggewinn und genau das wird - meist zur eigenen Überraschung der Umbauer - ad absurdum geführt, wenn sie dann wieder das angeblich schlechtere, bisherige Bauelement "nochmals zurück" verbauen und erneut testen.

...Ich schließe mich da Onestones Meinung an: Is beim Tonepoti wurscht...

das ist ja das, was mich am meisten wundert, denn genau so ist es, wie Du schreibst. Diese Entdämpfung muss also grundlegend und davon unabhängig stattgefunden haben, da das Ding ja eigentlich nur als Tonblende fungieren soll. Von der Riesen-Kapacitance mal ganz abgesehen, die ja das ganze eher noch dumpfer machen müsste. Das passt alles nicht wirklich zusammen.

LG MM
 
Das Phänomen der Psycho-Akustik kenn ich, in dem Fall ist es ja immer besonders groß wenn man sich was Neues angeschafft hat. Das MUSS ja dann besser sein als das Alte, sonst sollte man ja schließlich starke Selbstzweifel haben... Aber keine Angst, solche Dinge sind bei mir nicht sehr stark ausgeprägt. Ich bin beruflich aus der "Ton"-Branche, und dementsprechend auch etwas "abgehärtet".

WIMA Kondenstaoren habe ich in passender Kapazität keine hier, werde mir aber welche besorgen. Die originalen C's werde ich mal zurückbauen, und schauen (resp. hören), ob sich was ändert. Ich werde berichten...
 
Ich hatte mal nen ziemlich dicken orange Drop in einer Viper Baritone mit Blackouts. Der machte den Ton im OD auch nicht dumpfer sondern er hatte eher so ne Shape/Balance Regler funktion. Beim runterdrehen hat sich der Sound so angehört wie als hätte er ein paar Mitten verloren, also ziemlich fett und ausgewogen.

Konnte ich aber bisher nur bei der Gitarre feststellen.

In meiner Vintag V100 habe ich auch das 50's Wiring und sehr alte EROID Kondensatoren mit 600V verwendet. Im Clean Kanal murksen die eher den Sound aber im OD auch wieder ein schöner einfach anderer Klang beim Runterdreher des Tone Potis.


Grüße,
felix

Der TAD ist heute gekommen, habe in meine Tele einen 4 Wege Schalter ingebaut und alles mit Vintage Cloth Leitungen verdrahtet und den TAD eingelötet. Das geld hat leider nur für Bourns Potis gereicht, eine Switchcraft Buchse gabs auch dazu.
Alles in allem bin ich sehr zufrieden nun, der Sound ist genauso wie ich ihn haben wollte und der Tone Regler macht genau das was eine Tone Regler macht, NICHT! Viel geiler als erwartet, wieder so Shape Regler mäßig. Gefällt mir echt total! Nur noch TAD's ;)
 
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Das Phänomen der Psycho-Akustik kenn ich, in dem Fall ist es ja immer besonders groß wenn man sich was Neues angeschafft hat. Das MUSS ja dann besser sein als das Alte, sonst sollte man ja schließlich starke Selbstzweifel haben... Aber keine Angst, solche Dinge sind bei mir nicht sehr stark ausgeprägt. Ich bin beruflich aus der "Ton"-Branche, und dementsprechend auch etwas "abgehärtet".

Die Psycho-Akustik ist übrigens eine Wissenschaft und kein Phänomen, das bei manchen Leuten mehr und bei anderen weniger auftritt. Ich persönlich würde sogar soweit gehen, dass die (meist selbsternannten) "Spezialisten" noch viel mehr als alle Laien dazu neigen, Dingen, die wertvoll aussehen, sich wertvoll anfühlen, teuer sind (,...), als akustisch wohlklingend zu bezeichnen - obwohl es messtechnisch nicht nachgewiesen werden kann.
Unsere Ohren sind nun leider wirklich schlechte Mess-Instrumente (auch die Ohren von Ton-Technikern oder vlt auch gerade die?). Ob man einen Ton oder ein Geräusch als angenehm emfpindet, hängt von so vielen Faktoren ab (inklusive dem aktuellen Gemütszustand!). Dagegen kann man wieder argumentieren, dass es ja letztlich auch darauf ankommt, ob der Ton unserem Ohr gefällt und es völlig Wurst ist, was alle Messgeräte dieser Welt dazu sagen.

Mein persönliches Fazit daraus ist, dass jeder verbauen kann, was er will und was ihm gefällt.
Wenn achim1 jetzt mehr Spaß am E-Gitarre spielen hat als vorher ist es doch eigentlich egal, ob auch andere einen "besseren tone" hören und ob das mit Messgeräten nachgewiesen werden kann. Und wenn es ihm egal ist, ob das auch billiger gegangen wäre, ist es mir auch egal. Ich finde es gut, wenn man an seinem Instrument rumbastelt, es optimiert und es dadurch besser kennenlernt. Ich glaube, dass die Unterschiede für Außenstehende (ganz zu schweigen vom oft unmusikalischem Publikum beim Live-Auftritt) selten nachvollziehbar sind. Wenn der Bastler selber aber zufrieden ist - dann ist ja alles in Butter.

Habe übrigens meine Bachelor-Arbeit über Psychoakustik geschrieben und es ist erstaunlich, wie weit es unsere anderen Sinnesorgane, die Tagesstimmung, alte Erinnerungen/Erfahrungen, irgendwelche Aussagen von Freunden/Bekannten oder "Spezialisten" mit unseren Ohren treiben können...
 
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So, allen Unkenrufen zum trotz (ein Glück, daß ich heut frei hab): Ich habe zurückgebaut auf die originalen Kondensatoren.
Und JA, es ist ein Unterschied!! Genau so, wie ich es beschrieben hatte. Definitiv. Nicht die Welt, aber hörbar. Vor allem wenn man mit etwas zurückgedrehtem Tonpoti spielt (was ich hin und wieder mache).
WIMA-C's habe ich keine da, sonst hätte ich auch das ausprobiert.

Grüße!
 
In meiner Vintag V100 habe ich auch das 50's Wiring und sehr alte EROID Kondensatoren mit 600V verwendet. Im Clean Kanal murksen die eher den Sound aber im OD auch wieder ein schöner einfach anderer Klang beim Runterdreher des Tone Potis.

Eroid...autsch. Die haben ein Papierdielektrikum und eine Wachsisolation oder sowas, das ist dir hoffentlich bekannt?
Die ziehen übrigens gerne Wasser und waren in den Geräten, die ich besitze, immer die erste Anlaufstelle bei Fehlfunktionen...

MfG Stephan
 

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