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Azriel
Mod Emeritus
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Da hier in letzter Zeit immer öfter nach dem Entlacken und Ölen/Wachsen von Hälsen gefragt wird und ich das ohnehin vor hatte, hier eine kleine Doku für das Vorgehen. Opfer in diesem Fall war eine Squier J-5.
Benötigtes Material:
- Öl auf Leinbasis mit Wachs. Ich habe das Lumberjack Hartwachs-Öl von Clou benutzt.
- Schleifpapier Körnung 60, 200 oder 240 und 600
- Fusselfreie Lappen/Tuch
- Ein nicht haarender Pinsel
- Schwamm
1. Schritt: Der Lack muss runter
Möchte man den gesamten Hals entlacken, empfiehlt es sich in auszubauen und alle Hardware zu entfernen. In meinem Fall wollte ich nur den Bereich indem ich den Hals gewöhnlich beim Spielen anfasse entlacken. Also wurde der Korpus komplett eingepackt.
Als erstes an einer kleinen Stelle schauen, wie dick eigentlich der Lack ist. Also ran mit dem Schleifpapier Körnung 60 und vorsichtig geschliffen bis man auf das Holz durchkommt. Keine Angst, das sieht man relativ schnell. Aber bitte dennoch Vorsicht walten lassen. Es soll nur der Lack runter und kein Holz. In meinem Fall wurde der Lack glücklicherweise extrem dünn aufgetragen. So hält sich die Arbeit in Grenzen.
Geschliffen wird grundsätzlich in Richtung der Maserung und nach Möglichkeit gleichmäßige Züge. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass man mit dem Schleifpapier nicht auf das Griffbrett gerät oder sogar die Bünde anschleift. Also nur knapp seitlich in den Bereich des Griffbretts.
2. Schritt: Feinschliff und Wässern.
Ist der Lack runter, wird das Holz kurz geglättet und mögliche Unebenheiten werden beseitigt. Dazu nimmt man ein Schleifpapier mit Körnung 200 oder 240. Auch hier wieder immer in Richtung der Maserung. Ob es glatt ist, kontrolliert man am Besten mit den Fingerkuppen. Ein besseres Messinstrument gibt es dazu nicht.
Als nächstes wischt man den feinen Holzstaub mit einem Lappen weg und wässert den frei geschliffenen Bereich mit einem nassen Schwamm. Ziel ist es nicht den Hals zu ersäufen, sondern nur das sich die Fasern aufstellen. Also großzügig wässern, aber bitte nicht übertreiben. Anschließend den Hals abtrocknen und an der Luft trocknen lassen. Bitte nicht mit Fön oder ähnlichem Arbeiten.
3. Schritt: Ölen
Jetzt wird der Hals geölt. Dazu wird der geschliffene Bereich solange mit dem Öl eingepinselt, bis das Öl auf dem Holz stehen bleibt und nichts mehr aufnimmt. Normalerweise zieht das Öl ins Holz und trocknet dann entsprechend nach. Wenn nichts mehr nachtrocknet, seid ihr fertig.
Öl mit einem Lappen komplett abwischen. Aufpassen, dass ihr nirgendwo mehr Ölreste sonst habt. Sonst habt ihr am nächsten Tag hässliche Wachsstellen, die ihr mühsam wieder wegrubbeln müsst.
Jetzt lasst ihr den Hals über Nacht in Ruhe (12 Stunden müssten reichen).
4. Schritt: Ölfschliff
Als erstes noch mal kurz mit dem Schleifpapier Körnung 200 glatt schleifen und anschließend wieder den Staub abwischen.
Jetzt kommt der finale Part. Hierzu benötigt ihr das Schleifpapier mit der 600er Körnung. Das Schleifpapier in das Öl tunken und dann mit dem geölten Schleifpapier kleine Stellen schleifen. Ihr merkt, dass die Stelle geschliffen ist, wenn ihr kein Schleifgefühl mehr habt, sondern es sich eher nach einem sanften Gleiten anfühlt. Man kriegt das relativ schnell raus.
Ist das Schleifgefühl weg, sofort das Öl mit dem fusselfreien Lappen abwischen und die nächste Stelle bearbeiten. Das macht ihr solange, bis ihr alle Stellen bearbeitet habt.
Das wäre es dann auch schon. Zeitaufwand, also reine Arbeitszeit waren knapp 2 Stunden. Ich hoffe diese kleine Doku hilft dem einen oder anderen.
Nachtrag: Ich bin mittlerweile dazu übergegangen nochmals einen letzten Ölschliff mit 1000er Schleifpapier durchzuführen. Der Hals bzw. generell das Holz wird hier so glatt und es schliessen sich alle Poren, wie man es von dünnen Lackierungen kennt. Zumindest vom Gefühl her. Kann ich grundsätzlich nur empfehlen, sich die Arbeit zu machen. Das lohnt sich.
Benötigtes Material:
- Öl auf Leinbasis mit Wachs. Ich habe das Lumberjack Hartwachs-Öl von Clou benutzt.
- Schleifpapier Körnung 60, 200 oder 240 und 600
- Fusselfreie Lappen/Tuch
- Ein nicht haarender Pinsel
- Schwamm
1. Schritt: Der Lack muss runter
Möchte man den gesamten Hals entlacken, empfiehlt es sich in auszubauen und alle Hardware zu entfernen. In meinem Fall wollte ich nur den Bereich indem ich den Hals gewöhnlich beim Spielen anfasse entlacken. Also wurde der Korpus komplett eingepackt.
Als erstes an einer kleinen Stelle schauen, wie dick eigentlich der Lack ist. Also ran mit dem Schleifpapier Körnung 60 und vorsichtig geschliffen bis man auf das Holz durchkommt. Keine Angst, das sieht man relativ schnell. Aber bitte dennoch Vorsicht walten lassen. Es soll nur der Lack runter und kein Holz. In meinem Fall wurde der Lack glücklicherweise extrem dünn aufgetragen. So hält sich die Arbeit in Grenzen.
Geschliffen wird grundsätzlich in Richtung der Maserung und nach Möglichkeit gleichmäßige Züge. Des Weiteren sollte man darauf achten, dass man mit dem Schleifpapier nicht auf das Griffbrett gerät oder sogar die Bünde anschleift. Also nur knapp seitlich in den Bereich des Griffbretts.
2. Schritt: Feinschliff und Wässern.
Ist der Lack runter, wird das Holz kurz geglättet und mögliche Unebenheiten werden beseitigt. Dazu nimmt man ein Schleifpapier mit Körnung 200 oder 240. Auch hier wieder immer in Richtung der Maserung. Ob es glatt ist, kontrolliert man am Besten mit den Fingerkuppen. Ein besseres Messinstrument gibt es dazu nicht.
Als nächstes wischt man den feinen Holzstaub mit einem Lappen weg und wässert den frei geschliffenen Bereich mit einem nassen Schwamm. Ziel ist es nicht den Hals zu ersäufen, sondern nur das sich die Fasern aufstellen. Also großzügig wässern, aber bitte nicht übertreiben. Anschließend den Hals abtrocknen und an der Luft trocknen lassen. Bitte nicht mit Fön oder ähnlichem Arbeiten.
3. Schritt: Ölen
Jetzt wird der Hals geölt. Dazu wird der geschliffene Bereich solange mit dem Öl eingepinselt, bis das Öl auf dem Holz stehen bleibt und nichts mehr aufnimmt. Normalerweise zieht das Öl ins Holz und trocknet dann entsprechend nach. Wenn nichts mehr nachtrocknet, seid ihr fertig.
Öl mit einem Lappen komplett abwischen. Aufpassen, dass ihr nirgendwo mehr Ölreste sonst habt. Sonst habt ihr am nächsten Tag hässliche Wachsstellen, die ihr mühsam wieder wegrubbeln müsst.
Jetzt lasst ihr den Hals über Nacht in Ruhe (12 Stunden müssten reichen).
4. Schritt: Ölfschliff
Als erstes noch mal kurz mit dem Schleifpapier Körnung 200 glatt schleifen und anschließend wieder den Staub abwischen.
Jetzt kommt der finale Part. Hierzu benötigt ihr das Schleifpapier mit der 600er Körnung. Das Schleifpapier in das Öl tunken und dann mit dem geölten Schleifpapier kleine Stellen schleifen. Ihr merkt, dass die Stelle geschliffen ist, wenn ihr kein Schleifgefühl mehr habt, sondern es sich eher nach einem sanften Gleiten anfühlt. Man kriegt das relativ schnell raus.
Ist das Schleifgefühl weg, sofort das Öl mit dem fusselfreien Lappen abwischen und die nächste Stelle bearbeiten. Das macht ihr solange, bis ihr alle Stellen bearbeitet habt.
Das wäre es dann auch schon. Zeitaufwand, also reine Arbeitszeit waren knapp 2 Stunden. Ich hoffe diese kleine Doku hilft dem einen oder anderen.
Nachtrag: Ich bin mittlerweile dazu übergegangen nochmals einen letzten Ölschliff mit 1000er Schleifpapier durchzuführen. Der Hals bzw. generell das Holz wird hier so glatt und es schliessen sich alle Poren, wie man es von dünnen Lackierungen kennt. Zumindest vom Gefühl her. Kann ich grundsätzlich nur empfehlen, sich die Arbeit zu machen. Das lohnt sich.
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