Das kann ich nur bestätigen, mir ist es schon mehrfach passiert, als ich gebrauchte Amps und Gitarren von mir, die mir nicht gefallen oder deren Klang ich eher suboptimal fand, verkauft habe. Als der Käufer vorbei kam und die Teile getestet hat er aus ihnen einen tollen Sound rausgeholt, den ich selbst mit den Nachfolgeteilen, die das Verkaufte ersetzen sollten, nicht geschafft habe. Dummerweise kann man den Käufer dann natürlich auch nicht mehr ohne Kauf nach Hause schicken, obwohl ich teilweise schon kurz daran gedacht habe, ihn vor dem Kauf noch unter einem Vorwand nach Draußen zu locken, schnell zurück ins Innere zu spurten und alle Türen und Rollläden zu verrammeln.
Klar, man macht auch mit toller Technik aus einem Fender Amp keinen AC30 oder aus einer Strat eine Les Paul, aber mit der richtigen Technik -Feeling, Anschlagsstärke, wo und womit man die Saiten anschlägt, Fingervibrato, genaues Greifen, Legatospiel etc-. kann man als "Könner" aus einem 100 Teil einen bessere Klang herausholen als ein "Beginner" aus einer 3000 Gitarre. Allerdings kann der Könner mit dem 3000 dann auch richtig zaubern.
Es schadet sicherlich nicht, wenn sich ein solventer Anfänger direkt eine 1600 Haar Strat oder eine 2000 Gibson Les Paul kauft, aber einen wirklichen Vorteil aus diesen Instrumenten kann man erst nach einiger Erfahrung ziehen, eben wenn man die Nuancen, die diese Gitarren erlauben, erzeugen oder zumindest erst überhaupt einmal wahrnehmen kann. Also wenn man eine Jack and Danny für 150 erwischt, die zumindest gut spielbar, deren Hals einstellbar ist, die Bünde ok sind, wieso nicht?
Ich persönlich würde aber empfehlen, direkt etwas bessere zu Kaufen, wir leben in einer Zeit, in der man schon für 1000 eine wirklich klasse Gitarre samt tollen Amp bekommt, auch für 500 / 600 gibts schon ein extrem schönes Set. Da musste man früher ein vielfaches auf dem Tisch legen für eine vergleichbare Qualität.