Hallo Freunde des gepflegten Gitarrenbaus!
Ich habe endlich ein bisschen Zeit gefunden an der "Zwillingsschwester" der rot-schwarzen Klampfe weiterzubauen. Und zwar wollte ich endlich wie angekündigt meinen ersten Hals selbst bauen. Damit angefangen hatte ich eigentlich schon im Sommer in der Werkstatt des Vaters von einem guten Freund. In der Werkstatt hatten wir den Holzblock aus dem der spätere Hals entstehen sollte gehobelt, die Kopfplatte abgesägt und geschäftet. Davon habe ich auch Fotos mit meinem Handy gemacht aber mein Blutooth-Adapter ist verschütt gegangen, daher krieg ich die Fotos leider nicht auf den Rechner. Wenn ich ihn finden sollte reiche ich die Fotos nach.
Auf diesen Fotos erkennt man den massiven Mahagoni-Block und meine coole "Multi-Werkbank 100" die ich für 40 Euro im Max-Bahr gekauft habe und die sich trotz ihres klapprigen Aussehens noch als großer Freund und Helfer herausstellen sollte. Wenn das Ding irgendwann auseinanderfällt (eine Frage der Zeit) kommt sofort eine neue ins Haus!
naja man hätte bestimmt gleich 2 Hälse draus bauen können. Aber das ist auch nur eine hypothetische Annahme die nicht weiter erörtert werden sollte
Der Holzblock war von der Dicke und Breite her so massiv, dass ihm nicht mit der Stichsäge beizukommen war. Also habe ich erst mit dem Forstnerbohrer Material abgetragen.
Nachdem hinten genug Material abgetragen war, konnte ich endlich die Seiten mit der Stichsäge bearbeiten. Auf dem Foto sieht man auch schon den gefrästen Trussrod-Kanal. Ich habe im Internet einige Fräs-Vorrichtungen gesehen mit dem Leute versucht haben einen möglichst mittigen und geraden Trussrod-Kanal zu fräsen. Ein Parallel-Anschlag für die Oberfräse tuts aber auch. Der Kanal ist mir gut gelungen.
Hier ist schon eine Seite mit der Stichsäge gestutzt
Hier sind beide Seiten gestutzt. Zeit um das Griffbrett anzuleimen.
Beim Leimen des Griffbretts bin ich auf mein erstes "Problem" gestoßen und zwar hatte ich wie man auf den Fotos auch sehen kann nur 6 Schraubzwingen hier. Das sind eindeutig zu wenige für sowas. 4 oder 5 mehr davon hätten sicherlich nicht geschadet um sicherzustellen, dass das Griffbrett gleichmäßig auf den Hals gepresst wird. Bei einer normalen Gitarre ist der Übergang von Hals zu Griffbrett komplett "abgedichtet" da das eine bombenfest draufsitzt. Mein Griffbrett sitzt zwar auch bombenfest auf dem Hals, aber man erahnt so eine Art Spalt zwischen Hals und Griffbrett. Ich denke das kommt davon dass ich mit zu wenig Zwingen geleimt hab. Im Anhang ist ein Bild von dem was ich meine: Bei dem oberen Hals erkennt man so einen "pixel-breiten" Spalt zwischen Hals und Griffbrett. So ist das bei meiner Gitarre auch. Er ist höchstens 1/4 Millimeter breit.
Hier ist auch ein Foto auf dem man ihn glaube ich gut erkennt:
Auf dem Bild ist die eine Halsseite schon zum Griffbrett bündig gefräst. Und jetzt die andere Seite:
Man erkennt an den Seiten so kleine Einbuchtungen. Die kommen daher, dass das Griffbrett schon einen Radius hat wodurch man beim Bündigfräsen mit der Oberfräse leicht kippelt. Diese "Dellen" an den Seiten sollten aber eigentlich kein Problem darstellen da der Hals auf der Rückseite eb komplett abgerundet sein wird. Dabei sollten die Dinger verschwinden. Für den nächsten Bau ist es jedoch ratsam, erst bündig zu fräsen und DANN einen Radius in das Griffbrett zu schleifen. Ich hab das Griffbrett jedoch mit Radius gekauft, daher ging es nicht anders.
Hier ist der Hals fertig zum Griffbrett bündig gefräst. Zeit sich wieder der Rückseite des Halses zu widmen. Dies wieder mit der Stichsäge.
Da der Schnitt mit der Stichsäge naturgemäß nicht sehr gerade ist, wurde es nun Zeit für die erste Fräsvorrichtung:
So simpel die Idee war, so unkompliziert ließ sie sich mit Hilfe der Werkbank auch umsetzen: Einfach den Hals zwischen 2 gleiche Holzstücke eingeklemmt. Mit dem Bündigfräser kann man nun (auch ohne genau hinzuschauen) innerhalb der beiden Balken seine Bahnen rauf und runter fräsen. Dadurch wird die Halsrückseite plan gefräst. Problematisch war auch hier allein wieder, dass das Griffbrett auf dem der Hals aufliegt einen Radius hatte, dadurch bestand die Gefahr, dass man die Rückseite "schief" fräst. Ich bin das Risiko jedoch eingegangen und es ist nicht eingetreten. Die Rückseite ist angenehm
gerade geworden. Für die Zukunft gilt aber auch hier wieder, dass ein Griffbrett ohne Radius die bessere Alternative gewesen wäre.
Als nächstes war der Halsübergang zur Kopfplatte dran. Diese Stelle habe ich einfach mit der Holzraspel bearbeitet: