Musikgeschichte - berechtigter Mythos oder bedeutungsschwanger?

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Nachdem im Thread Guitarheros sterben aus - oder vielleicht doch nicht? zunehmend über die Wichtigkeit der Musikgeschichte beim Rezipieren von Musik geschrieben wurde, möchte ich gerne das Thema auslagern und ein eigenen Strang dafür erstellen.

Wie wichtig ist euch die Musikgeschichte? Welche Bands oder Künstler sind für euch überbewertet oder auch unterbewertet? Ist Musik in ihrem Kotext zu betrachten um sie besser nachvollziehen oder verstehen zu können? Oder zählt nur, was aktuell passiert?
 
Eigenschaft
 
Die Pentatonik gabs schon vor den Gitarristen,von daher mach ich mir um die Musik keine Sorgen.

In den 80er und 90ern hatten wir alle ganz andere Interessen als heute. Wie fast jede Generation.
Auch die Medien und das Internet haben sich vollkommen anders und neu entwickelt.

Ich finde das man in der Rockmusik sehr wohl eine Weiterentwicklung entdecken kann.

Niemand hat Kurt Cobain und Nirvana vergessen,allerdings muss man auch weitergehen und zugeben das sich ein Dave Grohl zu einem verdammt guten Frontmann entwickelt hat. Er kam als unbedeutender Drummer nach Seattle und hats einfach ausprobiert. Und heute schneiden die Foo Fighters wieder Tape in der Garage und bringen dann auch noch ihr erstes Nr.1 Album raus. Damit hätten die wenigsten gerechnet,und das Beispiel hat eigentlich sehr viel von 80er 90ern.

Ein vielen unbekannter Paul Rodgers, der mit Brian May und Queen richtig gut abgeliefert hat.

Es gibt sehr viele Beispiele auch im newcomer bereich.

Ich fand die 80er und 90er eine richig geile Zeit,aber es ist 2011 und wenn man offen ist,dann findet man gute Musiker überall. Dazu brauche ich keinen Jimmy Page, Hendrix oder van Halen. Auch wenn ich diese Zeit sehr vermisse.

Jeder hat die Wahl mit was er sich beschäftigt, und ich bin nicht der Meinung das irgendwas ausstirbt.
Ich finde den Verlauf der Musikgeschichte immer noch sehr spannend.
Das was im TV verkauft wird muss man sich ja nicht einreden lassen.
 
Jede Ära hat und hatte ihre Künstler und wird durch diese geprägt. Und jeder dieser Künstler hat seine Bedeutung. Mit der Zeit ist die Musik und auch der Musikgeshcmack vielfältiger geworden. Allein die Jazzunterarten oder Metalvarianten (JA! ich gehöre auch dazu :D ) sind unglaublich vielfältig und shcon hier fällt mir immer wieder auf, dass es so viele Arten wie Geschmäcker gibt und, sorry an alle Nicht Metaller für das Beispiel, aber mir fällt nichts besseres ein, wer Pagan Metal mag, mag nicht gleichzeitig Prog Metal. Überhaupt fällt oft auf, dass viele Musiker (und zwar aus allen Sparten) immer über Tolleranz jammern. Selbst aber intollerant gegenüber andrem sind. Das ist mir auch in dem andren Threat aufgefallen.

Damit meine ich nicht, dass man andre Sachen nicht hört, sondern dass man, um es krass zu sagen, deren "Berechtigung" abstreitet, besser gesagt ihre Wirkung auf die Zeit ignoriert. Ich finde das einfach Schade. Ich muss ja nicht für alles Verständnis haben, aber eine Akzeptanz sollte bei einem Musiker shcon vorhanden sein. Alles hat seine interessanten Seiten und niemand sagt dass man alles hören muss. Bei einem solchen Threat kommen oft nur subjektive "Wissenschlachten" heraus, die eh niemandem weiterhelfen. Jeder Künstler egal ob 1900 oder in den 60ern, 70ern bis heute, jeder der da eine größere Grolle gespielt hat, hat dies nicht ohne Grund. Und durch den Zuwachs an Musiksorten kamen auch mehr hinzu, die dann für DIESE Musik eine entscheidende Rolle gespiel haben. John Petrucci spielt für den Prog Metal eine extrem wichtige beeinflussende Rolle. Für Popmusik? Blues? NÄÄ, da kennt den kein Schwein. Ja und? Warum auch! Da spielt Beethoven auch keine Rolle und den kennt man nur aus der Schule (viele heute kennen den noch nicht mal daher :) @Gruß an psywaltz, ich weiß was du mit deinen Schülern durchmachst :D ) Was ich damit sagen will: Wenn für jemanden der subjektive Eindruck besteht, dass er sich nur in der Musik der 60ger wohlfühlt, ich greife nun das Beispiel auf, da es oft gefallen ist, so sei es drum, allerdings gebe ich zu denken, dass es noch sooo viel anderes gibt und dass egal für was es ist auch Volksmusik oder die Musik die nur 5 Leute hören, dann eben für diese 5 eine wichtige Rolle spielt und das auch seine Berechtigung hat. Musikalisch ist das eine vielleicht (!) wertvoller wie das andre, wenn wir auf der komerziellen (komerziell hier zu verstehen, geschaffen um Geld zu verdienen und nicht für die Musik und DANN geld verdient) Schiene fahren. Sonst ist meines erachtens alles gleich wertvoll. Blues ist so wertvoll wie Jazz wie Metal wie Klassik. Alles weitere ist subjektiv, das beweißt schon allein die Diskussion!

Faszit:

Ich würde mir eine größere Akzeptanz bzw. Tolleranz wünschen. Das ist NICHT auf den Threatersteller bezogen, ich finde deine Idee des Threats auch gut :) Musikgeschichte lässt sich früher einfacher beschrieben, da gabs nur Barock Wiener Klassik und CO. Aber in der heutigen Zeit geht das nicht so leicht. Man kann nicht immer nur das sehen, was von den großen Medien gelenkt wird. Auch "Randgruppen" haben ihre entscheidenden Einflüsse und bedeutungen, und sei es nur auf die nächste Randgruppe! Es ist früh am Morgen, ich hoffe ihr habt mein Kauderwelsch verstanden :D Mit den "Worten" Gottes, liebe deine nächsten wie dich selbst :D :great:

Michael
 
So ich nehme den psywaltz als dem Hero-Thread mal mit hierhin ;)

Bevor wir dann zum anderen Thread switchen---in keine meiner 10. Klasse, und das ist die Generation die auf der Schwelle zum Erwachsenen steht, ist keiner, der einen Chuck Berry, einen Healey oder einen Beatles Song erkennen würde, weil sie ersten keine Radio hören, in den Dissen keine Beatles laufen - Metallica und ACDC würden weit mehr als 50% sofort erkennen... und erneut wird hier versucht, der eigene Geschmack und die Kenntnisse über Musik als allgemeingültig hinzustellen...
Ich denke mir, dass man das zwar nicht pauschalieren kann, weil ich persönlich genug Jugendliche kenne, bei denen ein anderer Kenntnisstand vorhanden ist, aber im allgemeinen läuft es darauf hinaus, wie Du es beschrieben hast. Weiterhin glaube auch ich, dass viele den eigenen Genschmack und das was man über Musik weiß, als allgemeingültig hinstellen.
Ich kann dazu folgendes aus meiner Sicht sagen. Ich beschäftige mich ich weiß nicht wie lange schon mit Musikgeschichte. Von der Klassik bis heute. Lese Bios, Abhandlungen und alles mögliche. Das kuriose ist: mit jedem Buch, von dem man glaubt Klarheit über ein bestimmtes Phänomen, oder ein Genre zu bekommen, steht man vor zig weiteren geschlossenen Türen, die es zu erforschen gilt. Es gibt dermaßen viel Literatur über Musik, Platten, CDs, etc. Das zu alles aufzunehmen und zu begreifen bräuchte man mehrere Leben :rolleyes:
Ich beschäftige mich seit Jahren u.a. mit Frank Zappa. Durch Zappa bin auch Vai, Bozzio und wie sie alle heißen gekommen. Die "verästeln" sich wieder und weiter. Genauso ist es mit den Beatles. Es gibt etliche Verbindungen von Zappa zu den Beatles. Genauso wie es Verbindungen von den Who zu Led Zeppelin gibt, oder von den Beatles zu Motöhead, usw

Jede Ära hat und hatte ihre Künstler und wird durch diese geprägt. Und jeder dieser Künstler hat seine Bedeutung.
Das ist richtig! Aber es geht noch weiter. Jede Ära hatte seine eigenen Künstler, die wiederum die nächste Generation von Künstlern beeinflusst hat, usw.
Musikgeschichte lässt sich früher einfacher beschrieben, da gabs nur Barock Wiener Klassik und CO
Nein. Ohne jetzt alles aufzuzählen was es noch damals alles an Musik gab, war es früher nicht einfacher zu beschreiben. Auch aus heutiger Sicht nicht.

Wie wichtig ist euch die Musikgeschichte?
Mir persönlich ist sie sehr wichtig, weil mich interessiert wie alles zusammenhängt und wie sich die Musik entwickelt hat. Zudem lernt man viele neue Sachen kennen und erweitert damit automatisch seinen musikalischen Horizont.
 
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Mich persönlich interessiert Musikgeschichte überhaupt nicht, weil ich eher Konsument bin und Musik für meine Seele brauche und nicht für meinen Verstand:rolleyes: - bei einem anderen wäre diese Trennung evtl überhaupt nicht möglich.

Ich bin davon überzeugt, dass jeder einflussnehmende Künstler das veränderte, was nach ihm kam, aber nicht imn dem Maße, wie das hier behauptet wird. So nehme ich an (das muss ich wie alle anderen leider nur spekulieren), dass die Musik, egal welchen Genres, genau so aussehen würde, wenn es Bach, Händel, Chopin nicht gegeben hätte. Genauso sehe ich das mit den Beatles... sie nahmen enormen Einfluss auf das Musikgeschehen ihrer Zeit, nicht umsonst schoss "beatleslike" Bands aus dem Boden wie nix anderes, so war das Mit Elvis, Chuck Berry, Bill Healey und anderen Küstlern, aber hätte es nicht die Beatles gegeben, hätte es eine andere Band gegeben, die genau das machte. Aber dem Einfluss auf die unmittelbare Musik danach, als die 70er oder 80er Mucke ist wohl eher beiläufig. Ich bin mir sicher, Nena, Trio oder den Eurodance Techno hätte es auch ohne Beatles gegeben.

Klar geben immer wieder Künstler den oder einen anderen Künstler als Einfluss an, so hat Nena bestimmt auch Beatles und ABBA gehört, aber 99 Luftballons wäre auch ohne die Beatles entstanden.
 

Haley Jens, Healey war ein blinder kanadischer Gitarrist der
seine gitarre auf den Knien spielte. ;)


Ob z.B. die Beatles wirklich wichtig für die, nennen wir es mal "Gestaltung" des Heavy Genres war sei mal dahingestellt,
schließlich erwähnen nicht wenige immer wieder die Namen klassischer Komponisten (Wagner, Beethoven und allen voran J.S. Bach)

Blackmore und John Lord zum Beispiel, logischerweise auch Yngwie, ferner ManOwar und auch Dream Theater.
 
@Mod Paul:

Genau das habe ich mit der Künstler Verästelung gemeint :)

Und zur Klassik. Natürlich ist das nicht so simpel wie ich es beschrieben habe. Dennoch bin ich der Überzeugung (ich plädiere nicht auf deren Korrektheit, ich denke aber dennoch so) dass es heute noch vielschichtiger ist. Das was damals auf die "klassische" (bewust in klammern) Musik gekommen ist, kommt heute allein schon auf viele verschiedene Musikrichtungen. Weißt du was ich meine? Damit meine ich nicht, dass die damalige Musik einfach verwurzelt und leicht zu "durchschauen" sei, Gott bewahre :D ;)
 
natürlich Haley:redface:.... ich meinte den Einfluss der Beatles nicht speziell auf Heavy Sektor, sondern allgemein. Hätte es Bach nicht gegeben, dann hätte es ein anderer gemacht, diese Art der Skalen zu verwenden... hätten die Beatles nicht Kadenzen gespielt, hätte es ein anderer gemacht. Man verbindet ja auch nicht die Zähmung des Feuers mit einer bestimmten person, sondern mit einer ganzen Menschgeitsepoche... doofer Vergleich:rofl:

Ich zB könnte nicht behaupten, dass mich ein ganz spezieller Musiker beeinflusst hat, eher eine Ära, nämlich die der 80er und 90er!
 
Zunächst einmal scheint mir der Titel des Themas ein wenig verfehlt. Mich deucht, es ging im Ursprungsthread um die endlos diskutierte Frage, ob historische Popmusik einen höheren Stellenwert hat als aktuelle und seine Tentakel bis weit in die Zukunft reichen.
Aber gut, das Thema ist ein wenig modifiziert worden, also dann dazu.

Ich finde, man muß die Frage etwas detaillierter stellen. Selbst wenn man unterstellt, dass Musikgeschichte schön kontinuierlich aufeinander aufbaut und man fein säuberlich den Faden eines aktuellen Künstlers von der Gegenwart bis irgendwo in die Vergangenheit verfolgen kann, wird der Einfluß historischer musikalischer Entwicklungen deutlich überschätzt meiner Meinung nach.
Irgendwo hat diese Fragestellung einen etwas theoretischen/akademischen Beigeschmack.
Wie sieht es denn tatsächlich in der Praxis aus? Geht jeder Musiker hin, greift sich x Vorbilder aus der Vergangenheit, studiert diese und baut sie bewußt in seinem Stil wieder neu zusammen? Das bezweifle ich in dieser reinen Form. Klar, man wird beeinflußt. Irgendwann gefallen einem ein paar Sachen von verschiedenen Leuten, die greift man auf, guckt sich dies oder jenes ab.
Der Hauptanteil der Beeinflußung erfolgt aber unbewußt, schon in ganz jungen Jahren. Die fängt bei Kinderliedern an, geht über von älteren Geschwistern gehörte Musik und passiert quasi nebenbei.
Da diese Beeinflußung nicht über das bewusste Beschäftigen mit der Musik geschieht, bleibt auch die historische Bedeutsamkeit außen vor. Es handelt sich eher um simple kulturelle und gesellschaftlich gewohnte Bedingungen, denen wir alle mehr oder weniger unterliegen.

Für Konsum und eigenes musikalisches Schaffen hat Musikgeschichte aus meiner Sicht wenig Einfuß.
 
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Tach!

Habe nur wenig Zeit, aber zum Thema mal eine gerade bei Musikern vollkommen unterschätzte Sängerin/Songwriterin



Zu Abba: Irgendwann in meiner Tanzmuckerzeit holte mein Co Noten von Abba heraus, "Waterloo" und "Dancing Quenn". Ich dachte "das machste mit links". Nun ja.. Pustekuchen war's :) Und Dancing Queen lebt vom Bass, ihr müsst ihr euch mal anhören, was da bassmäßig abgeht. Aber ich stimme zu, für Lagerfeuer-Gitarre sind die Nummern ungeeignet (abgesehen davon würde Dancing Queen auch wirklich unhetero herüber kommen :D )

@Falcone: Exakt, ich weiß nicht, was heute die Generation beeinflusst, die zukünftig erfolgreich Musik machen wird. Insofern ist die Bewertung von Gegenwärtigem immer problematisch. Bei Vergangenem ist man eh durch die Entwicklung, die man ebenfalls betrachten und in die Bewertung einfließen lassen kann und durch die Beurteilung, die andere vertreten und der man sich auch nicht immer bewusst ist, aus der Pflicht genommen, ein eigenes Urteil abzugeben. Nichts ist schwieriger. Das sieht man allein schon daran, woran Musik gemessen wird und wie die Marketingmechanismen funktionieren. Ich wage zu behaupten, dass die Beurteilung von Musik bei Konsumenten zu mehr als 80% visuell getrieben ist (bei Musikern sind es nur 79% :D )
 
Wie sieht es denn tatsächlich in der Praxis aus? Geht jeder Musiker hin, greift sich x Vorbilder aus der Vergangenheit, studiert diese und baut sie bewußt in seinem Stil wieder neu zusammen? Das bezweifle ich in dieser reinen Form. Klar, man wird beeinflußt. Irgendwann gefallen einem ein paar Sachen von verschiedenen Leuten, die greift man auf, guckt sich dies oder jenes ab.
Der Hauptanteil der Beeinflußung erfolgt aber unbewußt, schon in ganz jungen Jahren. Die fängt bei Kinderliedern an, geht über von älteren Geschwistern gehörte Musik und passiert quasi nebenbei.
Genauso ist es. Das ist sozusagen die Basis für das musikalische Umfeld indem man sich bewegt Ich kann das bei meinen Kindern wunderbar verfolgen. Da ist alles an Stilen dabei :D Dabei entstand eine ganz witzige Schnittmenge, bestehend aus: Nigtwish, Madness, Beatles, Clash und Muse.
Neulich war ich nach dem Gig von meinem Sohn (er spielt in einer Metalband) noch mit seinen Jungs in deren Proberaum und haben eine Session gemacht. U.a. haben wir `Guns of Brixton´ von Clash gespielt. Die Jungs finden Clash total cool. Aber ihr müsstet euch mal anhören, wenn die sich über die verschiedenen Metalrichtungen unterhalten......nein: Streiten :rolleyes: :D
Ausgehend von dieser Basis krallt sich jeder das was ihm gefällt. Band X mit Gitarristen Y. Von dem findet er die Gitarre gut, also holt man sich zumindest so ein ähnliche und versucht die Stücke von dieser Band zu spielen. Das ist völlig normal und war eigentlich schon immer so. Jetzt kommt die Sache mit dem Beeinflussen. Vielen Gitarristen ist es wichtig über einen Stack zu spielen. Wenn man diesen Leuten sagt, dass es das schon in den 60ern gegeben hat, können sie es kaum glauben oder streiten es von vorneherein vehement ab. Viele können sich die Zeit vor "ihrer" Zeit deswegen nicht vorstellen, weil sie sie einfach nicht kennen. Jetzt könnte man fragen: Ist das überhaupt wichtig? Nein, ist es nicht. Es bekommt dann eine Bedeutung, wenn man sich darüber klar werden möchte, warum sich manche Sachen so entwickelt haben. Ob es die Aufnahmetechnik ist, ob es die Entwicklung der E-Gitarre ist, der Amps, etc. Diese Entwicklung ist aber unweigerlich mit den jeweiligen Musikern verbunden, die innovativ und kreativ waren. Nun, und entweder nimmt man alles so hin wie es ist (nicht abwertend gemeint!), oder man stellt sich z.B. so Fragen wie: wer auf die Idee gekommen ist, ein Mikro direkt vor die Bassdrum zu stellen.
Ich persönlich finde so etwas spannend :)
 
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Habe nur wenig Zeit, aber zum Thema mal eine gerade bei Musikern vollkommen unterschätzte Sängerin/Songwriterin

Ich glaube nicht das Gaga von Musikern unterschätzt wurde, sondern von Produzenten.
Sie wurde ausgelacht und man hat sie nie ernst genommen. Dies passiert sehr vielen Musikern,jedoch ist sie eine der wenigen , die nie aufgegeben hat. Mit song writing für andere Künstler hat sie sich Kontakte aufgebaut die sich irgendwann ausgezahlt haben.

Ob die Neider und andere Produzenten sich heute in den A beissen oder buh rufen, geht der Frau Gaga sonst wo vorbei und verneigt sich provokativ vor der ganzen Musikszene.

Sie rechnet ebenfalls mit Leuten ab,bei denen sich viele Musiker schon dran versucht haben.

Für meinen Geschmack macht sie zwar mehr Schauspiel als Musik,aber sie hat ihren Spass und den zu Recht.
 
[...] aber hätte es nicht die Beatles gegeben, hätte es eine andere Band gegeben, die genau das machte.

Tut mir Leid, dass ich in den letzten Tagen gerne dich zitiere, aber du machst es einen auch nicht einfach... :p

Welche Band hätte das sein sollen? Alle unmittelbaren Nachfolgebands, welche auch Bekanntheit erreichten, hätte es ohne die Beatles nicht in der Form gegeben. Ich bin recht gut mit der 60er Undergroundszene vertraut und kenne somit auch abseits der bekannten Bands viele, ja sogar sehr viele Gitarrenbands. Aber alle Gruppen veröffentlichten erst, nachdem die Beatles veröffentlichten. Auch jetzt im Nachhinein gibt es keine Entdeckungen unbekannter Gitarrenmusik, welche zeitgleich mit den Beatles entstand oder sogar davor. Sprich, Musik, welche die Musik der Beatles vorweg nahm. Es waren die Liverpooler, die alles ins Rollen brachten.


Und ich werf einmal in den Raum: Nach den Beatles sind The Velvet Underground die wichtigste und einflussreichste Gruppe der Musikgeschichte.
 
Ich denke psywaltz sieht das ganze eher globaler und nicht nur auf Musik bezogen, er hat ja auch das Beispiel mit dem Feuer genannt. In der Menschheitsgeschichte gibt es in der Tat wohl diverse voneinander unabhängige Parallelentwicklungen. Hat wirklich eine einzelne Person das Rad erfunden, und nur von dieser ausgehend hat es sich dann auf der Welt verbreitet? Würde es wirklich ohne diese eine Person bis heute kein Rad geben? Und so ähnlich sieht psywaltz das dann auch bei Musik.
 
Ja, aber das relativiert mir zu viel. Ich finde die Musikgeschichte ab den 50ern sehr interessant. Was wie entstanden ist. Wie einzelne Richtungen miteinander verwoben sind. Und was was beeinflusste.
Ich finde es sehr spekulativ zu behaupten, dass die Musik ohne die Beatles dieselben Wege gegangen wäre, weil eben nichts darauf hinausläuft, dass es so gekommen wäre. Ich wüsste nicht, welche andere Band den Anstoß dafür hätte geben sollen. The Kinks? Nein. The Who? Nein. The Rolling Stones? Nein. All die Bands fanden ja nur ihre Plattform, weil die Beatles den Weg dafür frei machten. Auch wenn natürlich die Kinks und Rolling Stones sehr vom R'n'B beeinflusst waren, und nicht nach totalen Beatles-Kopien klangen. Trotzdem fand ihre Musik nur in dem Ausmaß statt, weil die Beatles das Interesse dafür weckten.
 
ja, ohne die Beatles wären die Stones in ihren Clubs in London hängengeblieben und hätten noch 10 Jahre lang mit Alexis Korner den Blues geübt...:D The High Numbers wären vielleicht The Who geworden aber wären nur ne regionale Erscheinung gewesen und wieder verschwunden....
Der Erfolg der Beatles als erste fetzige Gitarrenband mit einem völlig neuen Stil, dem Mersey-Beat( nach den Shadows-Instrumentalband) in England hatte ne gigantische Sogwirkung für viele andere Merseyside Bands in Liverpool, dann auch übergreifend für Bands in Manchester (The Hollies) , in London .....im ganzen Land und nachdem die Jungs Erfolg in Frankreich , Dänemark usw hatten, dann in USA. Dort gabs bereits The Beach Boys aber die Beatles lösten auch dort in USA als erste englische RocknRoll Beat Band einen unglaublichen Sog auf alle jungen Musiker aus , der bis heute seinesgleichen sucht. Auch The Velvet Underground wären ohne den Erfolg der Beatles , auch wenn sie einen rauheren Stil spielten, so nicht erfolgreich gewesen. Dass sich Künstler und Promoter wie Andy Warhol auf einmal für Beat und RocknRoll Bands interessierten, lag ja daran, dass diese vielen Bands im Sog der Beatles eine erfolgversprechende Sache werden könnten.....His Master Bob Dylan wurde ebenso von der British Invasion überrollt und stöpselte ne E Gitarre 1965 in Newport ein und spielte fortan electric Blues und RocknRoll .
 
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Ich glaube, ihr beide seht die revolutionäre Bedeutung der Beatles für die Musik und deren Entwicklung zu euphorisch.
Die Beatles waren vor allem eine Pop - Band, die den Zeitgenössig angesagten Sound (Beat) schön verpackt und von Europa aus unter die damals erwachende europäische Jugendbewegung brachte. Auch die Medien sprangen natürlich dankend auf den fahrenden Zug auf und sorgen für einen nie dagewesenen europäischen Hype.
Das Ganze ist vor allem eine gesellschaftlich bedingte Kiste, vom Kommerz mal ganz zu schweigen.

Dass die Jungs - getragen von ihrem Erfolg mit einfachen, belanglosen besseren Schlagern - irgendwann anfingen, mit Musik zu experimentieren, ist eine Folge, nicht aber der Grund für ihren Erfolg.

Oder wollte gerade jemand ein erschlagendes (Song-) Beispiel für die beispiellosen Genialität der Musik der Beatles anführen? Aus Zeiten, als der Hype und ihr Erfolg am größten war, versteht sich...

Nur, damit es nicht falsch verstanden wird, ich mag die Beatles, nicht aber den Hype, der um sie gemachte wird/wurde.
Und nein jackson, die Stones wären auch ohne die Beatles groß geworden. Der Grund dafür ist, dass sie die richtige Musik zur richtigen Zeit gemacht haben. Und die Zeit war damals reif für jugendliches Aufbegehren.
 
ok, dann hör dir die Scheiben A Hard Days Night und Rubber Soul an , zur Hochzeit der Beatlemania produziert und die Songs im Flugzeug geschrieben oder im Hotelzimmer. V.a. Rubber Soul zeigt ihre Weiterentwicklung als bedeutende Komponisten und auch Studiomusiker. Hör dir da im Vergleich die beiden Scheiben an!
Und dann, falcone: dann hörst du dir Revolver an! und zwar auch im Kontext der genialen Scheibe Pet Sounds der Beach Boys, ihrer grössten musikqualitativen Konkurrenten der 60s, an! Und dann falcone, hörst du dir Sergeant Peppers Lonely Hearts Club Band an und Brian Wilson, das geniale Songwriter und Arrangeuer Genie der Beach Boys, brach seelisch zusammen, als er von Sergeant Pepper überrollt wurde....er bastelte dann so lang an einer noch besseren Scheibe im Studio rum mit Van Dyke Parks etc pp , auch Paul McCartney, sein Konkurrent-Freund war dabei, bis der arme Brian es aufgab.....Die Scheibe Smile , bzw. ihre Studioergebnisse wurden vor einigen Jahren nachträglich veröffentlicht. Bekanntester Song daraus :Good Vibrations, ein grosser Single Hit mit Unterstützung des Theremin

Ich fand die Jahre 1965-67 als die bedeutenste Zeit der neueren Geschichte der populären Musik. Was da experimentiert und auf den Weg gebracht wurde, hat Generationen von Musikern inspiriert....bis heute und morgen und darüberhinaus

Und nein jackson, die Stones wären auch ohne die Beatles groß geworden. Der Grund dafür ist, dass sie die richtige Musik zur richtigen Zeit gemacht haben. Und die Zeit war damals reif für jugendliches Aufbegehren.

haha, schon wieder vergessen, mit welcher Single die Stones zum ersten Mal über die Stadtgrenzen hinaus bekannt wurden? I Wanna Be Your Man, geschrieben von wem? na? :D
 
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Ich finde es sehr spekulativ zu behaupten, dass die Musik ohne die Beatles dieselben Wege gegangen wäre, weil eben nichts darauf hinausläuft, dass es so gekommen wäre.
Ich finde das nicht so abwegig. Bei anderen Entwicklungen und Entdeckungen stellt man immer wieder fest dass sie einfach passieren wenn die Vorraussetzungen dafür da waren. Die gleiche Erfindung passiert oft gleichzeitig sehr oft.
Ich finde es nicht undenkbar dass das in der Kunst nicht anders ist.

Die Zeit war damals reif für die Beatles. Die musikalischen Vorraussetzungen waren da (die Beatles haben ja auch nicht aus der leeren Luft geschöpft), die Studiotechnik war gerade weit genug um eine derartige Distribution erreichen zu können und es entstand das erste mal eine Jugendkultur die ihre Idole und Popstars brauchte.
Wären die Beatles vor ihrer ersten Aufnahme in einem Autounfall gestorben wäre natürlich vieles anders gelaufen. Aber ich bin sehr sicher dass es dann eine andere Band gegeben hätte die so erfolgreich gewesen wäre, die viele beeinflusst hätte. Vielleicht eine die heute außer den ehemaligen Mitgliedern niemand mehr kennt weil sie keinen Plattenvertrag bekommen hatte. Ich glaube nicht dass all die Jugendlichen die damals einfach Bock auf Pop und Musik hatten mit dem Stricken angefangen hätten anstatt einer Band ihr Geld hinterher zu werfen.
Auch die Experimente in der Studiotechnik - sie war da und irgendwer wir damit dann auch experimentieren.

Hätten die Beatles umgekehrt 10 Jahre früher gelebt hätte sich kein Schwein für sie interessiert. Es hätte einfach nicht gepasst. Um es mal anders auszudrücken: Potentielle Beatles haben zu jeder Zeit gelebt. Wenn die Umstände passend waren wurden sie erfolgreiche Musiker, früher oder später oder an einem anderen Ort Versicherungsvertreter. Sicher haben auch einzelne Menschen vieles bewirkt war sonst anders gelaufen wäre, aber imo wird oft der Sog den die Geschichte einfach hat zu sehr einzelnen Personen zugesprochen.
 

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