3D-Audio - der Sound der Zukunft

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Eben habe ich das neue Tonmeister-Magazin aus dem Briefkasten geholt, das Titelthema mutete zunächst wie ein Aprilscherz an, ist jedoch keiner.

Mono = Punktquelle
Stereo = Linie (1D)
Surround = Fläche (2D)

Aurophonic = Raum (3D)

Mittels aufwändiger Technik wird die zweidimensionale Wiedergabe (vorn + hinten) nun ergänzt durch oben und unten. Tatsächlich, es werden Boden und Deckenlautsprecher verwendet, Raumreflexionen genutzt und psychoakustische "Tricks" angewendet.

Auch spezielle Kopfhörersysteme wird es geben, Beyerdynamic hat da, wie ich las, die Nase ziemlich weit vorn :).

Mehr Infos und Hörproben (keine Ahnung, auf welchem Wege man sich die anhören sollte :nix:) hier:

http://silentworkstudio.com/

Viel Spaß beim Überlegen, welche Auswirkungen das alles auf die Zukunft des Recordings haben wird... :cool:
 
Eigenschaft
 
wie praktisch, wo Bands ja meist auch unterschiedlich in der Höhe gestaffelt auftreten...

fürs Recording seh ich da nicht so Probleme... entweder über Phasenverschiebungen entsprechende Quellen simulieren oder eben ein, zwei weitere Mikros dazupacken.. dann gibt's bald Mid/Side/Height(MSH)- und ABC-, sowie XYZ-Mikrofonie

ein größeres Problem sehe ich da bei den Kopfhörern... ich war schon von den Surround-Headphones nicht so angetan, da die meist doch eher klobig ausfielen... bei 3D-Headphones muss ich spontan an einen Motorradhelm denken.
 
Viel Spaß beim Überlegen, welche Auswirkungen das alles auf die Zukunft des Recordings haben wird... :cool:

Ich befürchte leider wird das absolut keine Auswirkungen haben.

Es gibt schon seit den 70(!!!)ern ein Aufnahme- und Wiedergabeverfahren namens Ambisonics, das Aufnahmen in 3D erlaubt und es sogar erlaubt solche Aufnahmen auf JEDE beliebige Lautsprecher-Konfiguration (egal ob Mono oder 50 Lautsprecher in 3D-Anordnung) zu dekodieren. Es funktioniert quasi wie ein dreidimensionales MS-Verfahren, mit einer Kugel und drei Achten, die jeweils auf die 3 Raumachsen ausgerichtet sind. Es gibt Mikrofone dafür und man kann mit entsprechenden "Panpots" auch "künstliche" Mischungen damit erstellen. Es fristet allerdings ein absolutes Nischenddasein, vorwiegend in akademischen Kreisen. Wie gut es nun funktioniert ist umstritten, es gibt unter den Wissenschaftlern glühende Verfechter und erbitterte Feinde. Fest steht, dass es für Verbraucher-Ohren mehr als gut funktionieren würde.

Man führe sich das vor Augen, man hat 4 Kanäle (verbesserte Weiterentwicklungen haben 9 Kanäle) und kann daraus bei der Wiedergabe die korrekten Signale für beliebige Lautsprecheranordnungen erzeugen. Es gibt sogar gute Ansätze für sich selbst einmessende Dekoder. Also der Verbraucher nimm an Lautsprechern was er hat, stellt sie ganz grob auf, wo sie gerade hinpassen, das Ding misst sich selbst ein und fertig. Unter Kopfhörer mit Headtracking ließen sich via HRTF simulierte 3-D-Lautsprecheranordnungen simulieren, sprich: Man hätte realistischen 3-D-Sound aus dem iPod. Das ist technisch alles ohne große Problem heute möglich und im Gegensatz etwa zur Wellenfeldsynthese mit absolut praktikablem Aufwand - sogar auf Verbraucherseite.

Es wäre sogar herkömmlichem 5.1 in der Verbraucheranwendung weit überlegen. Otto Normal hat heute zwar ein Surround-System, stellt es aber nicht mal annähern korrekt auf. Wie auch? Klar stellt er nicht die Couch mitten in den Raum um alle LS im richtigen Abstand und Winkel zu haben. Völlig praxisferner Marketing-B******t. Es reicht einfach, wenn ein paar Effektsounds von irgendwo hinten kommen und der Subwoofer "booooooomt".

Und hier kommen wir zum Kern des Problems, es interessiert schlicht keinen Verbraucher und die Marketing-Leute verdienen entweder noch mit herkömmlichen Technologien oder sehen die Sache als nicht vermarktbar an. Jetzt könnte man wieder anfangen auf die Hörgewohnheiten zu schimpfen: YouTube-Soundqualität reicht ja, für die "anspruchsvollen" Hörer darf's noch eine iPod-Dockingstation von Bose sein. Das ist aber schon das Höchste der Gefühle. Kiddies rippen und saugen Filme und verkünden stolz: "Der erste Release mit Surround-Ton! Fett!". Steht ja beim illegalen Download dabei: Ton AC3. Leider bemerken sie nicht, dass es in Wahrheit MONO ist!

Daher: Leider, leider, leider - so extrem spannend und faszinierend die Möglichkeiten mMn sind, wir werden so schnell keine solchen Technologien unter die Finger bekommen.

Edit:

wie praktisch, wo Bands ja meist auch unterschiedlich in der Höhe gestaffelt auftreten...

Zu kurz gedacht - der Raum "klingt" in "3D". Jedes Instrument strahlt in "3D" ab. Es geht nicht vorwiegend um den Hubschrauber, der im Film über den Zuschauer fliegt.

dann gibt's bald Mid/Side/Height(MSH)- und ABC-, sowie XYZ-Mikrofonie
Gibt's schon seit den 70igern. Kann man heute kaufen zum Preis eines guten regulären Mikros. Alle Software die man für Aufnahme und Wiedergabe braucht gibt's als Freeware.

ein größeres Problem sehe ich da bei den Kopfhörern... ich war schon von den Surround-Headphones nicht so angetan, da die meist doch eher klobig ausfielen... bei 3D-Headphones muss ich spontan an einen Motorradhelm denken.
Das geht alles mit stinknormalen Kopfhörern. HRTF und Headtracking sind die entscheidenden Stichworte. Peter hat Beyerdynamic erwähnt: Kein Wunder, es gibt da schon solche Kopfhörersysteme, die 5.1-Regieräume simulieren. Ist aber auch schon ein alter Hut, gab's auch schon von Studer unter dem namen BRS (Binaural Room Scanning).
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Du meinst HRTF oder? weil IRTF kenn ich noch nicht.. :gruebel:

Ansonsten sehr gute Postis Uranus ;)
Kann ich alles bestätigen!

Lg Jakob
 
Danke! :)

Ja klar, sorry: HRTF. ;)
 
Man sollte nicht vergessen dass 3D Sound schon lange Realität ist - und zwar weniger in der akademischen Welt sondern hauptsächlich bei den Kiddies wenn sie Computerspiele zocken. Dort hat man eine wirkliche Rauminformation die in Echtzeit auf die jeweilige Wiedergabesitutation decodiert wird.

Soweit ich weiß ist das auch für normale Soundfiles vom MPEG Konsortium spezifiziert, sprich man würde einen Satz von Mono Signalen plus eine Szenenbeschreibung speichern. Das sehe ich auch als einzige Möglichkeit an das jemals für Musik durchzusetzen. Wir müssen davon weg für eine ganz spezielle Wiedergabesitutation zu mischen, denn wenn es mal in die Richtung Surround für Musik geht ist völlig unklar ob es ein (physikalisch durch nichts begründete) 5/7/9.1 Formate sein werden oder HRTF-Simulation per Kopfhörer oder Wellenfeldsynthese oder was auch immer.
Ich würde da eine große Chance sehen kompatibel zu jeder Wiedergabesitution zu sein, ob es der Mono Lautsprecher, der iPod Ohrenstöpsel oder die aufwendige Surroundanlage ist. Damit wäre man auch recht zukunftssicher. Ambisonics ist in der Hinsicht schon den richtigen Weg gegangen.
Ich bin mir sogar sicher dass sich das Verfahren durchgesetzt hätte wenn sei damals die Filmleute ins Boot bekommen hätten. Hier ist es halt ein anderes Verfahren geworden.

Allerdings hat Stereo auch seinen Reiz. Ich denke als Punkte dafür könnte man nennen:
Stereo ist ausreichend: Die Abbildung im Stereodreieck entspricht im Grunde einer Zuschauer/Bühnensituation. Es wird schon seinen Grund haben warum sich schon Quadro nicht durchgesetzt hat während im Heimkinobereich 5.1 dankend angenommen wurde.
Stereo ist billig: Oder umgekehrt, für das gleiche Geld bekommt man deutlich mehr Klang. Die Kosten steigen bösartigerweise linear mit der Lautsprecheranzahl.
Stereo ist einfach: Ein nicht zu verachtender Vorteil von Stereo ist dass man es recht gut beherschen kann. Viele Homerecordler die sehr passable Stereoaufnahmen auf die Beine stellen wären mit 5.1 überfordert. Hier greift dann auch Punkt 2, denn eine entsprechende Studioumgebung ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.


Andererseits wird mittlerweile sehr viel über Kopfhörer bzw. InEars gehört, da würde man wirklichen 3D Klang ohne weiteren Hardwareaufwand geschenkt bekommen. Wie gesagt, ich fände eine Lösung die quasi aus einem Satz Einzelspuren plus Szeneninformation besteht am Besten. Dann kann das für die jeweilige Hörumgebung entsprechend decodiert werden. Nur würde man dann auch ein Stück weit Kontrolle aufgeben wie es denn am Ende wirklich klingt.
 
Andererseits wird mittlerweile sehr viel über Kopfhörer bzw. InEars gehört, da würde man wirklichen 3D Klang ohne weiteren Hardwareaufwand geschenkt bekommen.
Nun müsste nur noch jeder seine HRTFs vermessen bekommen und alles wäre geritzt. :D

Wenn man sich ansieht, wie der Otto-normalverbraucher seine Stereoanlage und sein 5.1 System aufstellt, dann würde es mich wundern, wenn sich jemals was größeres wirklich sinnbringend (!!) vermarkten lassen wird.
Zumal man EIGENTLICH für alles einen praktisch eigenen Raum braucht (bzw. einfach recht viel Platz).

Das ist wie binäres gegen trinäres System. Das trinäre wäre theoretisch auch näher an der Euler'schen Zahl (welche das optimum wär), aber praktisch ist das binäre einfach der bessere Kompromiss. (lustig auf welche Beispiele man so kommt :D )

Lg Jakob
 
Also ICH beschäftige mich damit, wenn sowas groß im Mediamarkt Prospekt steht.
Vorher wills keiner haben.
 
Du wirsts nicht glauben, aber es gibt sogar Menschen die für solche systeme komponieren. :D
Aber groß ist die Szene wahrlich nicht.. :redface:
Ansonsten hast du -als reiner Praktiker- natürlich vollkommen recht.

Lg Jakob
 
Nun müsste nur noch jeder seine HRTFs vermessen bekommen und alles wäre geritzt. :D
Das müsste man nicht mal. Kunstkopfaufnahmen und entsprechende Simulationen funktionieren ja wunderbar. Den Virtual Barber Shop kennt ja jeder denke ich.

Naja, was die Einführung angeht müsste man sich wenn mehr an die Filmleute halten, die schaffen es ja irgendwie die breite Masse von Surround zu überzeugen. Bei Stereo hat man ja das Problem dass die potentiellen Early Adopter irgendwann in den 80ern beschlossen haben sich lieber mit Kabeln im Wert von Kleinwagen und ähnlich esoterischen Bullshit zu beschäftigen als mit wirklichem Fortschritt in der Musikwiedergabe. Dementsprechen werden sie vom Rest im besten Falle als ein wenig wunderlich angesehen. Anderswo ist es ja gena diese Gruppe die zu allererst neue Standards einsetzt und so den breiten Markt auf Dauer mitzieht.
 
Ich kenne ein paar Studien (leider nur peripher aus div. LVs) dazu.. diese belegen leider, dass es nicht immer so einfach ist.
Dieses Beispiel ist natärlich sehr eindrücklich. Danke nebenbei, den Link hab ich schon öfters gesucht :D

Aber "wunderbar" würd ich mich nicht traun zu sagen.
Zumal fraglich ist, was passiert wenn man das ganze nicht gerade nur mit Sprache und ein wenig Geklimper versucht.
Die HRTFs jedes einzelnen sind weitaus unterschiedlicher als man denkt. :redface:

Lg Jakob
 
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Zumal fraglich ist, was passiert wenn man das ganze nicht gerade nur mit Sprache und ein wenig Geklimper versucht.
Die HRTFs jedes einzelnen ist weitaus unterschiedlicher als man denkt. :redface:
Ich hab da selber eine Zeit lang mit rum experimentiert, konkret mit HRTF-Impulsantworten eines KEMAR Kopfes. Das funktioniert erstmal hinreichend gut, auch wenn das im Detail nicht immer ganz unproblematisch ist.

Die Frage ist wie viel Mehrwert das bietet. Die normale Metalaufnahme bei der eh jeder Snareschlag clippt ist die fehlende 3D Abbildung das letzte Problem, für akustische Aufnahmen dagegen könnte das extrem interessant sein und für experimentellere (gerade auch elektronische) Sachen sowieso.
 
Man sollte nicht vergessen dass 3D Sound schon lange Realität ist - und zwar weniger in der akademischen Welt sondern hauptsächlich bei den Kiddies wenn sie Computerspiele zocken. Dort hat man eine wirkliche Rauminformation die in Echtzeit auf die jeweilige Wiedergabesitutation decodiert wird.

Ja, da gibt's Ansätze, ich weiß nicht, wie weit die inzwischen in der Umsetzung sind, aber es steht fest, dass es wiedergabeseitig praktisch nicht genutzt wird. Es wird auch Ambisonics benutzt.

Soweit ich weiß ist das auch für normale Soundfiles vom MPEG Konsortium spezifiziert, sprich man würde einen Satz von Mono Signalen plus eine Szenenbeschreibung speichern.
Das stimmt. Wobei es natürlich problematisch ist, die realen Schallquellen auf Mono-Aufnahmen reduzieren zu müssen. Da dreht sich den ganzen akademischen, künstlerischen Tonmeistern der Magen um. Schon bei Stereo sprechen sie, irgendwo zurecht, abfällig von Knüppelstereophonie. Je "räumlicher" die ganze Technologie wird, desto mehr wird das Problem sicher ins Gewicht fallen. Es ist ein extremer Nachteil, dass es da kein Pendant in der Aufnahme-Technologie gibt. Bei Ambisonics ist das z.B. anders. Selbst "Higher Order Ambisonics"-Mikrofone sind in der Entwicklung.

Das sehe ich auch als einzige Möglichkeit an das jemals für Musik durchzusetzen. Wir müssen davon weg für eine ganz spezielle Wiedergabesituation zu mischen, denn wenn es mal in die Richtung Surround für Musik geht ist völlig unklar ob es ein (physikalisch durch nichts begründete) 5/7/9.1 Formate sein werden oder HRTF-Simulation per Kopfhörer oder Wellenfeldsynthese oder was auch immer. Ich würde da eine große Chance sehen kompatibel zu jeder Wiedergabesitution zu sein, ob es der Mono Lautsprecher, der iPod Ohrenstöpsel oder die aufwendige Surroundanlage ist. Damit wäre man auch recht zukunftssicher. Ambisonics ist in der Hinsicht schon den richtigen Weg gegangen
Absolut! Endlich mal jemand, der das versteht. ;)

Ich bin mir sogar sicher dass sich das Verfahren durchgesetzt hätte wenn sei damals die Filmleute ins Boot bekommen hätten. Hier ist es halt ein anderes Verfahren geworden.
Tja, ich sag nur Betamax.


Stereo ist ausreichend: Die Abbildung im Stereodreieck entspricht im Grunde einer Zuschauer/Bühnensituation.
Das würde ich nun nicht behaupten. Du blendest jetzt auch die Reproduktion des Aufnahmeraumes aus. Auch "quetscht" Stereo alles auf zwei Dimensionen zusammen.


Es wird schon seinen Grund haben warum sich schon Quadro nicht durchgesetzt hat während im Heimkinobereich 5.1 dankend angenommen wurde.
Naja, auch hier: Ich sag nochmal Betamax. Aber das ist hier nicht das entscheidende Faktum. Da geht's um viele Dinge, einen Heimkinobereich gab's ja zu Quadro-Zeiten noch gar nicht, und auch kein 99,- Komplettanlagen mit Mehrkanal, allen LS, etc. 5.1 ist heute allenfalls ein wenig Techno-Status-Produkt. Die Leute können doch schon mit Stereo nicht umgehen: "Eine Box ist für's Wohnzimmer, die andere für die Küche. So ist das doch gedacht, oder?" :D

Stereo ist billig: Oder umgekehrt, für das gleiche Geld bekommt man deutlich mehr Klang. Die Kosten steigen bösartigerweise linear mit der Lautsprecheranzahl.
Die LS, die Otto Normal verwendet fallen da nicht wirklich in's Gewicht. Ob ich da zwei hab, fünf oder acht.

Stereo ist einfach: Ein nicht zu verachtender Vorteil von Stereo ist dass man es recht gut beherschen kann. Viele Homerecordler die sehr passable Stereoaufnahmen auf die Beine stellen wären mit 5.1 überfordert. Hier greift dann auch Punkt 2, denn eine entsprechende Studioumgebung ist nochmal eine ganz andere Hausnummer.
Naja, behrrschbar, ja. Trotzdem checken's viele nicht WIRKLICH. "Was meinst Du links kommt was anderes wie rechts?" Ich erinnere mich dunkel auch an einige eher erschreckende Threads hier im Forum. 5.1 im Homestudio, ja, schwieriger.

Ich halte 5.1 weitgehend für einen Witz. Och, hauen wir einfach ein paar Kanäle dazu. Viel hilft viel.
Schon die Aufstellung ist eigentlich völlig willkürlich und hat keinerlei vernünftige technische oder psychoakustische Grundlagen. Die Experten streiten sich heute noch sogar darüber, ob man auf diese Weise überhaupt seitliche Phantomschallquellen erzeugen kann. Die Fähigkeit, solche Wahrzunehmen weicht definitiv von Individuum zu Individuum ab. Man hat da einfach die "Stereo-Gesetze" unzulässig verallgemeinert. Reines Marketing, imho.

Andererseits wird mittlerweile sehr viel über Kopfhörer bzw. InEars gehört, da würde man wirklichen 3D Klang ohne weiteren Hardwareaufwand geschenkt bekommen.
Wieder: Endlich versteht das mal einer! Die Leute glauben meist, das ist Science-Fiction. Ich wage zu behaupten technisch ist das heute fast trivial.


Wie gesagt, ich fände eine Lösung die quasi aus einem Satz Einzelspuren plus Szeneninformation besteht am Besten. Dann kann das für die jeweilige Hörumgebung entsprechend decodiert werden. Nur würde man dann auch ein Stück weit Kontrolle aufgeben wie es denn am Ende wirklich klingt.
Wie gesagt, es müsste halt noch ein Pendant aufnahmeseitig geben. Man müsste das räumliche Abstrahlverhalten eines Instrumentes aufnehmen können (Stichwort: O-Format). Das geht dann natürlich nicht mehr so pi mal Daumen wie bei Stereo.

Edit:

Kunstkopf bzw. statische HRTF-IRs funktionieren alleine für die meisten Hörer nicht, meist kommt alles von hinten, oder der Hörer muss wissen, WO er die Quelle hören SOLL (kenne keine Untersuchungen, aber jede Wette in Zusammenspiel mit Bild funktioniert das besser). Hauptproblem ist nicht die individuelle HRTF (selbst wenn, die kann man messen und implementieren), sondern die Kopfbewegungen, die man unbewusst zur Lokalisation macht (Man hat entsprechende Übertragungsversuche gemacht mit einem Kunstkopf, der sich in Echtzeit mitbewegt). Deshalb kann man binaurale Aufnahmen nur über Umwege realisieren, da man ja nie vorher weiß, welche Kopfbewegungen der Hörer macht. ;) Also z.B. mit Ambisonics aufnehmen/mischen, dann über HRTF-IRs ein 3D-Wiedergabe-Setup simulieren, das über Headtracking "räumlich stabil" gehalten wird. Kein Hexenwerk, gibt's alles schon. Bericht aus erster Hand auf meine Anfrage hin von Angelo Farina via Mailingliste, schon vor drei Jahren oder so. ;)

Bleibt sogar noch die Möglichkeit, diesen Kopfhörer wiederum via WFS zu simulieren! :D

=> "Binaural Sky"

Stereo ist eeeecht Steinzeit.
 
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@UranusEXP
Erstmal danke für die Bewertung. ;)

Ich gebe dir recht mit deinen Aussagen zu meinen Argumenten für Stereo, ich versuche da mehr mal den Anwalt des Teufels zu spielen um den Gründen warum es um räumliche Musik so ruhig geworden ist.


Ich bin echt froh über diesen Thread. Zum einen weil mich das Thema schon seit langem diffus beschäftigt (eben weil Stereo nicht das Maß aller Dinge sein kann) und zum anderen ganz konkret weil ich dadurch vor ein paar Minuten dadurch auf diese Website gestoßen bin wo Ambisonic Tools als Plugin zum Download stehen.
Ich hab mir das mal in Reaper reingeklascht und das sieht sehr interessant aus. Alleine Schallquellen einfach mal 3D im Raum zu positionieren ist dem klassischen Pan-Poti ein wenig überlegen. Ich könnte mir vorstellen dass man sich damit die Arbeitsabläufe beim Mischen durchaus erleichtern könnte, und am Ende exportiert man das in einem dann beliebigen Format, ob es dann Stereo, 5.1 (von der ich genau so denke dass es eine blöde Krücke ist die durch nichts theoretisch begründet ist, aber eben das einzige was man so wald und wiesenmäßig an Surround vorfindet) oder die simuilerte statische HRTF ist - oder eben alles gleichzeitig.
 
@UranusEXP
Ich bin echt froh über diesen Thread. Zum einen weil mich das Thema schon seit langem diffus beschäftigt (eben weil Stereo nicht das Maß aller Dinge sein kann) und zum anderen ganz konkret weil ich dadurch vor ein paar Minuten dadurch auf diese Website gestoßen bin wo Ambisonic Tools als Plugin zum Download stehen.
Ich hab mir das mal in Reaper reingeklascht und das sieht sehr interessant aus. Alleine Schallquellen einfach mal 3D im Raum zu positionieren ist dem klassischen Pan-Poti ein wenig überlegen. Ich könnte mir vorstellen dass man sich damit die Arbeitsabläufe beim Mischen durchaus erleichtern könnte, und am Ende exportiert man das in einem dann beliebigen Format, ob es dann Stereo, 5.1 (von der ich genau so denke dass es eine blöde Krücke ist die durch nichts theoretisch begründet ist, aber eben das einzige was man so wald und wiesenmäßig an Surround vorfindet) oder die simuilerte statische HRTF ist - oder eben alles gleichzeitig.

Been there, done that...schon vor drei Jahren oder so. Da hatte ich eine sehr euphorische Phase, was das angeht. ;)

Audiomulch und andere modulare Hosts wirst Du da brauchen. Gibt viele Plugins zu Ambisonics und eine gewisse Community (Google: Bruce Wiggins, Dave Malham, Angelo Farina). Auch irgendwo ein rudimentäres Reverb. Spätestens mit 3D wird's endgültig bescheuert oder unmöglich, "Panning" und "künstlichen Raum" zu trennen.

Ja, Ambisonics bringt auch für Stereo-Vorteile: Flexible Mixdowns (Blumlein gefällig? XY mit Achsenwinkel 85,9? Oder doch 5.1?). Stereo-Aufnahmen mit einem solchen Mic: Veränderung des Aufnahmebereichs im Nachhinein, Zoom-Funktion, 360° Rotation des Mics (Google die Plugins). Simulation von Großmembran-Mics die sich ja hauptsächlich durch ihre frequenzabhängige Richtcharakteristik unterscheiden. B-Format in beliebig viele Frequenzbereiche splitten, Richtcharakteristik beliebig anpassen. Alles NACH der Aufnahme. ;)

Edit:

Man schaue sich das an, wie realtiv simpel der Junge mit Hilfe eines Wiimote-Hacks Headtracking und damit einen visuelle 3D-Effekt erzielt, der sogar über das YT-Vid beeindruckend 'rüberkommt. Wäre leicht auf Audio übertragbar.

Es ist echt zum Heulen...

Es gibt übrigens auch Ansätze für 3D-WFS:

http://www.syntheticwave.de/

Der Witz hierbei ist, dass der Wiedergaberaum mit in die "Gleichung einfliesst", d.h. dessen Reflexionen werden gezielt genutzt. Habe mit dem Entwickler in einem anderen Forum mal gesprochen. Er hat noch niemanden gefunden, der die Umsetzung mitfinanziert...
 
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Been there, done that...schon vor drei Jahren oder so. Da hatte ich eine sehr euphorische Phase, was das angeht. ;)

Audiomulch und andere modulare Hosts wirst Du da brauchen. Gibt viele Plugins zu Ambisonics und eine gewisse Community (Google: Bruce Wiggins, Dave Malham, Angelo Farina). Auch irgendwo ein rudimentäres Reverb. Spätestens mit 3D wird's endgültig bescheuert oder unmöglich, "Panning" und "künstlichen Raum" zu trennen.
Danke für die Tipps. Interessant ist es ja auf jeden Fall.

Man schaue sich das an, wie realtiv simpel der Junge mit Hilfe eines Wiimote-Hacks Headtracking und damit einen visuelle 3D-Effekt erzielt, der sogar über das YT-Vid beeindruckend 'rüberkommt. Wäre leicht auf Audio übertragbar.
Beschleunigunssensoren kosten ja etwa gar nichts. Wenn man das wollte wäre das alles umsetzbar.

Der Witz hierbei ist, dass der Wiedergaberaum mit in die "Gleichung einfliesst", d.h. dessen Reflexionen werden gezielt genutzt. Habe mit dem Entwickler in einem anderen Forum mal gesprochen. Er hat noch niemanden gefunden, der die Umsetzung mitfinanziert...
Das hatte ich auch schon vorher mal gefunden, wobei ich da nicht zu 100% durchgestiegen bin, wie ich zugeben muss.

Das das niemand mitfinanziert kann ich mir vorstellen. Auch die "normale" WFS existiert ja eher im akademischen Rahmen und gibt es gibt kaum Material dazu. Der Aufwand steht da einfach in einem verdammt schlechten Verhältnis zum Nutzen. Ich hatte sogar mal spaßeshalber kalkuliert wie viel es kosten eine Wellenfeldsynthese in kleinem Rahmen aufzubauen, die vielen Lautsprecher sind da noch der kleinste Posten. ;)



Wenn man es realistisch sieht, mit Musik kann man nur versuchen auf der Heimkinowelle mitzureiten, nur für Musik wird es keinen Standard geben der über Stereo hinaus geht. Vielleicht kommt da ja irgendwann mal was vernünftiges, wobei ich das kaum zu hoffen wage.

BTW, kennst du eignetlich ein Plugin das Ambisonic Signale auf eine statische HRTF umsetzt?
 
Gibt's schon seit den 70igern. Kann man heute kaufen zum Preis eines guten regulären Mikros. Alle Software die man für Aufnahme und Wiedergabe braucht gibt's als Freeware.


Hättest Du dazu evtl. einen oder zwei Links?

Mal eben kurz Yahoo angeworfen das Ergebnis war nada.
 
Ich fand den Artikel im Magazin des VDT ja u.a. auch deshalb so interessant, weil ich ja letztes Jahr einen Aprilscherz gestartet hatte, den man damit in einen Zusammenhang bringen könnte:

https://www.musiker-board.de/plauderecke-rec/384413-1-april-stereofonie-vertikalen-ebene.html

Die Anwendung des 3D-Audio ist lt. dem Artikel haupsächlich für Konzertsaal- und Kirchen-Aufnahmen relevant, da in diesen Räumen völlig andere Wand- und Deckenreflexionen als im normalen Wohnzimmer sind.

Auch für die Abmischung einer Band wird das wohl keine Rolle spielen, es geht eher darum, ein natürliches akustisches Ereignis (wie eben ein Orchester oder/und einen Chor) exakt so zum Hörer nach Hause zu bringen, wie es an dem Ort der Aufführung klingt :).

Um die Höheninformationen zu bekommen, werden mehrere A/B-Mikrofonierungen in verschiedenen Höhen eingesetzt, leider finde ich den Artikel bzw. die Fotos nirgendwo im Inet. Einfach die Seiten einzuscannen und hier hochzuladen, dürfte allerdings Rechte verletzen :(.
 

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