The Dude
HCA Bassbau
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The Black Beast - Donnerkeil V
Endlich zurück! Nach meinem kleinen Abenteuer in Sachen E-Gitarre habe ich dieses Wochenende mein neues Bassprojekt begonnen und das Schönste dabei ist, dass es auch mal wieder ein Instrument für mich werden wird.
Seit ich den Icebass gebaut habe, hat mich das 5-Saiter Fieber wieder gepackt und ich habe lange überlegt, wie so ein Bass für mich aussehen könnte. Ich hatte schon mehr oder weniger konkrete Entwürfe und Pläne in der Schublade, die alle sehr in die Richtung Pornoholz und mächtig viel Schischi gingen, letztendlich ist es dann aber das ziemliche Gegenteil von dem geworden.
Je länger ich darüber nachdachte, welche tolle Decke mit welcher tollen Halsholzkombination usw. zusammenpassen könnte, desto unsympathischer wurde mir das ganze Konzept. Außerdem habe ich mit meinem Ibanez bereits einen 5er, der recht kultiviert und vielseitig daher kommt, aber keinen der die Scheiße aus den Boxen prügelt und genauso fies aussieht, wie er klingen soll.
Die Form kennt ihr bereits von meinem ersten Bass, Donnerkeil genannt. Mit ein paar kleinen Änderungen, würde diese auch 5-Saiter tauglich werden und außerdem finde ich dieses Design nach wie vor ziemlich cool, sowie sehr gut passend für das angedachte Konzept.
Beim Holz sollte es schlicht werden. Ich habe mich aus Gewichtsgründen für Sumpfesche als Korpusholz entschieden und Ahorn für den Hals, beides übrigens 3-teilig.
Die Korpusoberflächen sollen zusätzlich noch strukturiert werden, sprich die weichen Holzanteile werden oberflächlich herausgebürstet, sodass ein sicht- und fühlbares Oberflächenrelief entsteht.
Farblich wird es dann für einige vielleicht enttäuschend, aber der Bass wird durch und durch rabenschwarz werden. Wie und mit was ich das Ding schwärze weiß ich noch nicht genau, einige Versuchstücke werden mir diese Frage aber in Kürze beantworten.
Einziger Kontrastpunkt werden wohl die Polepieces des Tonabnehmers, übrigens ein MM-Style Humbucker von Delano.
Dessen Signale laufen dann durch eine Noll 2-Band Elektronik, vorher wird per Miniswitch noch entschieden, ob der Tonabnehmer parallel, gesplittet oder seriell arbeitet.
Evtl. gibt es noch das ein oder andere Schmankerl, ich will aber vorerst noch nicht zu viel versprechen, sondern muss erst noch ein paar Versuche machen, ehe ich eine Entscheidung treffen kann.
So denn, viel mehr fällt mir gerade nicht ein, aber ich lasse euch ohnehin an der Entstehung des Basses teilhaben, sodass ihr garantiert nichts verpasst.
Hier nochmal die wichtigsten Daten im Überblick:
… Korpus: 3-teilig, Sumpfesche
… Hals: 3-teilig, Ahorn
… Griffbrett: 22 Bünde, 864mm Mensur, Ebenholz
… Tonabnehmer: MM-Style Humbucker von Delano (seriell/ splitt/ parallel)
… Elektronik: Noll 2-Band
… Finish: schwarz, Oberflächen strukturiert
Ich wünsche euch viel Spaß bei den Bauberichten und würde mich über jegliche Art von Anregungen, Kritik, Fragen oder was auch immer sehr freuen und bevor ich euch jetzt noch länger auf die Folter spanne, fange ich lieber mit dem ersten Teil der Bauberichte an.
Baubericht Teil 1
Wie jedes meiner Instrumente musste auch der Donnerkeil V zuerst einmal entworfen und gezeichnet werden. Zwar habe ich die Form schon einmal gebaut, jedoch als 4-Saiter und der hat, wie sich im Nachhinein herausstellte einige Schwächen, die ich beim neuen Bass nicht haben wollte.
Deshalb wurde die Zeichnung noch ein wenig modifiziert und schließlich ausgeplottet. Der Ausdruck wurde dann auf ein Stück Sperrholz gekleistert und ausgesägt, sowie die Kanten auf ihr Sollmaß geschliffen. Je sorgfältiger man hier arbeitet, desto weniger muss man nachher am Bass selbst arbeiten, denn die Schablone dient als Anschlag für den Kopierfräser und jede Unregelmäßigkeit der Schablone wird zwangsläufig auf das Werkstück übertragen.
Nachdem die Schablone fertig war, habe ich das Korpusholz mit auf der Hobelmaschine eines Kumpels abgerichtet und auf die richtige Stärke gehobelt und anschließend schließlich verleimt.
Der Leim hatte über Nach Zeit abzubinden, sodass ich heute den Korpus aussägen konnte. Hierzu diente mir meine Bandsäge. Alleine der Sägeschnitt macht aber noch keine taugliche Korpuskante und deshalb folgte im nächsten Arbeitsschritt der Bündigfräsen mit Hilfe der zuvor angefertigten Schablone. Dies geschah in zwei Schritten. Zunächst wurde von der Oberseite des Korpus mit aufgeklebter Schablone und Fräser mit Schaftseitigem Kugellager gearbeitet, anschließend von der Koprusrückseite mit Fräser mit unten liegendem Anlaufring. Dies ist nötig, weil keiner meiner Fräser so lang ist, als dass ich das in einem Arbeitsgang erledigen könnte.
Zu dem Zeitpunkt war es ungefähr Mittag, also noch reichlich Zeit übrig um noch ein bisschen weiter zu machen. Wie ich die Zeit genutzt habe, erfahrt ihr im zweiten Baubericht.
Bild 1: Der aus drei Teilen verleimte Korpusrohling.
Bild 2: Die bereits fertig ausgesägte und verschliffene Korpusschablone.
Bild 3: Hier ist der Korpus bereits ausgesägt.
Bild 4: Eine Nahaufnahme um zu verdeutlichen, wie grob so ein Sägeschnitt ist.
Bild 5: Nach dem ersten Fräsdurchgang.
Bild 6: Und noch eine Detailaufnahme, hier sieht man schön den Vergleich zwischen einer gesägten und gefrästen Oberfläche.
Bild 7: Und schließlich nochmal wie das alles komplett gefräst ausschaut.
Bild 8: Zum Schluss noch ein Bild vom bündig gefrästen Korpus.
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