Was Aguilera & Konsorten angeht: - alle kochen nur mit Wasser
Eigentlich hat ja auch niemand etwas anderes behauptet. Im Grunde wurde hier nur einigen Pop-Sternchen ein überaus großes Stimmtalent zugesprochen, was ja zweifelsohne auch der Fall ist.
- um gut zu singen bedarf es weniger einer "guten Stimme" als anderer Eigenschaften: Mut, Leidenschaft, Hingabe, Selbstannahme
Und was nützt es Dir, wenn Du all das hast und keinen einzigen Ton triffst? Es gibt hier im Forum doch sicher eine Menge User, die all das besitzen, mit Hingabe und Leidenschaft singen, aber dennoch nicht gleich von 0 auf 1 in die Charts einsteigen würden, oder? Weil eben das Fundament einer guten Stimme durch entsprechende Sing-Technik einfach wichtig ist. Ich gebe Dir recht in dem Punkt, dass eine technisch gute Stimme ohne die von Dir genannten Eigenschaften möglicherweise nur mittelmäßig klingt, allerdings sind diese Sachen alleine nun auch nicht das Allheilmittel. Der Mix machts
- und bitte nie vergessen: auf die "besten" Pop-Sängerinnen klingen nur mit einer ganzen Batterie technischer Hilfsmittel so, wie sie klingen: automatische Stimmkorrekturprogramme, Hi-End Mikrophone und Kompressoren, zig-tausende Euro teure Klangverfeinerchen wie De-Esser, Exciter, Hall usw...
Aha, na Du musst es ja wissen.
In der Realität sieht es so aus, dass Stimmkorrekturprogramme auch nur bis zu einem gewissen grad unauffällig arbeiten können. Ist der Ton einfach zu schief, wird so hart gegengeregelt, dass es nur noch robotermäßig klingt, wie etwa hier (wo es allerdings ein gewollter Effekt ist!):
Cher - Believe.
Mikrofone haben eher weniger die Aufgabe zu färben als das Gesangssignal schlicht und einfach zu verstärken. Du hast recht, Mikrofone färben immer, und darum gehen Sänger ja auch in den Laden und probieren, welches ihre Stimme am besten rüberbringt. Allerdings können Mikrofone keine technisch schlechte Stimme oder gar schiefe Töne "schönen". Gute Sänger klingen auch mit jedem x-beliebigen Mikro gut. Und Kompressoren - die machen das Signal nur NOCH lauter
Die restlichen "Klangverfeinerchen" dienen übrigens eher dazu, den Sound an die Umgebung anzupassen als etwaige Defizite des Sängers auszubügeln.
Klar, sie bearbeiten die Stimme, aber eher in dem Sinne, den Wohklang (oder auch Missklang) der Stimme "nach vorne" zu holen und den Mix abzuschmecken.
Das sind keine Zaubermittelchen, es ist so wie es hier schon gesagt wurde: Shit In = Shit Out. Wäre auch schlimm, wenn es anders wäre.
Hör Dir zum Beispiel mal einen Song von der Scheibe "Calling All Skeletons" von Alkaline Trio und danach einen Live-Auftritt bei Youtube an und mach dasselbe dann nochmal mit einem Song vom Album "Minutes To Midnight" von Linkin Park.
In einem Fall liegen Welten zwischen Aufnahme und Live und im anderen Fall könnte man denken, die spielen Playback, so astrein ist das
Das nur mal so.