Was macht "gute" Sänger aus

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stimme17
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EDIT: OFF-Topic Diskussion aus https://www.musiker-board.de/allgemein-voc/425915-einfache-rocklieder.html

ich frage mich immer, wieso die leute klassischen gesangsunterricht nehmen, wenn sie gar nicht klassisch singen wollen. klar sind die grundlagen die gleichen, aber ich hab mittlerweile schon das gefühl, es gehört zum guten ton, bei nem klassiker unterricht zu nehmen, wobei die die halbe zeit von dem, was man eigentlich machen will, keine ahnung haben. ist off-topic, wollte nur mal kurz den gednken einwerfen.
 
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Es gibt auch einfach nach wie vor viel mehr klassisch ausgerichtete Lehrer und je nach Gegend ist es schwer, jemanden fuer Rock, Pop oder Musical zu finden, der dann auch noch gut ist.
 
da hast du vollkommen recht. ein missstand, der unbedingt behoben werden muss :-D
 
ich frage mich immer, wieso die leute klassischen gesangsunterricht


Wie oliveFoxx schon sagte - geh mal auf's platte Land und versuche, dort einen Rock/Pop-GL zu finden. Das ist mehr Glückssache als sonstwas. Klassiker kommen doch öfter mal vor.
 
Es gibt auch einfach nach wie vor viel mehr klassisch ausgerichtete Lehrer und je nach Gegend ist es schwer, jemanden fuer Rock, Pop oder Musical zu finden, der dann auch noch gut ist.

Das stimmt. Aber ich möchte auch zu bedenken geben, daß man als Pop-Gesangslehrer schnell an seine Grenzen stößt bzw. das Ende der Fahnenstange erreicht - seien wir mal ehrlich, eine Pop/Rockstimme ist, eine gewisse Begabung seitens des Schülers vorausgesetzt, relativ schnell ausgebildet, weil das Genre stimmlich jetzt nicht gerade das anspruchsvollste ist (Musical ausgenommen!).

Zum anderen gibt es Pop/Rock/Jazzsängerinnen wie z.B. meine Wenigkeit, die sich nach Jahren des powervollen, beltingreichen Gesangs ganz bewußt für Gesangsstunden bei einem rein klassischen GL entscheiden - aus Interesse, aus Neugier, der Stimme zuliebe, um andere Resonanzen und Klangfarben aufzuspüren, zum Zwecke der Fortbildung...
es kann sich beides nämlich auch wunderbar ergänzen.
 
Das stimmt. Aber ich möchte auch zu bedenken geben, daß man als Pop-Gesangslehrer schnell an seine Grenzen stößt bzw. das Ende der Fahnenstange erreicht - seien wir mal ehrlich, eine Pop/Rockstimme ist, eine gewisse Begabung seitens des Schülers vorausgesetzt, relativ schnell ausgebildet, weil das Genre stimmlich jetzt nicht gerade das anspruchsvollste ist (Musical ausgenommen!).

hhmm... da muss ich dir widersprechen. aguilera, carey,dion und konsorten sind anspruchsvoll (aber da sind wir uns ja sowieso einig). was ich aber meine ist, jemand, der sich durch einen musicalsong durchbelten kann, hat noch LANGE nicht das Zeug, die Feineinstellung zu liefern, die gute Popsängerinnen haben, und genausowenig kann so jemand rumrotzen wir pink. das ist nochmal ein anderes kalliber, bei dem ich mir, ganz ehrlich, regelmäßig einen abbreche :-D
 
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hhmm... da muss ich dir widersprechen. aguilera, carey,dion und konsorten sind anspruchsvoll (aber da sind wir uns ja sowieso einig). was ich aber meine ist, jemand, der sich durch einen musicalsong durchbelten kann, hat noch LANGE nicht das Zeug, die Feineinstellung zu liefern, die gute Popsängerinnen haben, und genausowenig kann so jemand rumrotzen wir pink. das ist nochmal ein anderes kalliber, bei dem ich mir, ganz ehrlich, regelmäßig einen abbreche :-D

Schon.... aber seien wir mal ehrlich, wer kann schon einer Aguilera das Wasser reichen ? Das kannst Du auch als Pop-GL niemandem beibringen. Aguilera, Carey, Dion & Konsorten sind mit großem Talent und großen Stimmen (!) gesegnete Sängerinnen, die es wahrscheinlich in jedem Genre weit gebracht hätten. Der normale Feld-, Wald- und Wiesen-GL arbeitet mit seinem normalen Feld-, Wald- und Wiesen-Schüler nicht in dieser Liga. Und was da möglich ist, ist - im Vergleich zu einer klassischen Ausbildung - relativ schnell vermittelt.

Das "Rumrotzen" muß einem auch gegeben sein, finde ich. Aber das ist ein anderes Thema ;)
 
@ die letzten drei, vier Beiträge

Mensch Leute, kommt endlich mal aus Eurer selbstverschuldeten Unmündigkeit heraus.
Was Aguilera & Konsorten angeht:

- alle kochen nur mit Wasser
- um gut zu singen bedarf es weniger einer "guten Stimme" als anderer Eigenschaften: Mut, Leidenschaft, Hingabe, Selbstannahme
- und bitte nie vergessen: auf die "besten" Pop-Sängerinnen klingen nur mit einer ganzen Batterie technischer Hilfsmittel so, wie sie klingen: automatische Stimmkorrekturprogramme, Hi-End Mikrophone und Kompressoren, zig-tausende Euro teure Klangverfeinerchen wie De-Esser, Exciter, Hall usw...

Beim Autofahren, beim Mitsingen zur CD auf der Autobahn klingen die alle auch nur noch irdisch. Es gibt keine Götter unter den Menschen!!!!!
Klar gibt es Talent, Ausbildung usw. Aber das macht eben nur einen Teil aus. Ein anderer großer Teil kommt von den oben Beschriebenen Heinzelmännchen. Und davon lasst Ihr Euch so beeindrucken.


1788
 
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Dann hätt ich mir das Geld für meine Ausbildung ja sparen und in Heinzelmännchen investieren können. Danke für die Info du große Aufklärer. Und die biologischen Vorteile einer angeborenen gute stimme wegdiskutieren zu wollen spricht auch nicht unbedingt für deine Ahnung von der Materie. Es gibt einfach menschen, die haben von Natur aus gut klingende stimmen und eine instinktiv richtige Atmung haben. Wenn dann noch musikalisches Talent vorhanden ist haben diese Leute schon einen großen Teil der Arbeit von der Natur abgenommen bekommen. Für alle anderen ist es einfach scheiß viel Arbeit. Für die braucht man sicherlich eine gewisse Hingabe. Aber viel wichtiger als der unbedingte Wille Sänger zu werden ist mMn fleiß und Arbeitsbereitschaft. Aber wer von Natur aus gut singen kann braucht eben oft weniger davon.

"If the Soul is pure, then the Music comes and flows all by itself." - "And if the soul isnt pure?" - "Then you have to practice like a motherfucker."
 
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@ Kenshi

Na hier spricht aber mal die Generation Praktikum / Leitungsbereitschaft / Erfolgsorientierung / Pragmatismus in Reinkultur.

Würdest Du sagen, Eric Clapton hat eine gute Stimme?
Oder Jimi Hendrix?
Oder Tom Waits?

Oder Lena Mayer-Ludwigshafen?
Oder ...?
Oder ... ?
Oder ... ?

"Investiere" ruhig weiter in Deine Karriere.
Investitionen sind in einer Welt der Globalisierung und der Krisen aber eine heikle Sache.

Viel wichtiger - aber das ist nur meine dumme Meinung - ist es ... ach, egal. Interessiert eh keinen, der das Hamsterrad für das Karussell der Möglichkeiten hält.

In diesem Sinne...



1788


P.S. Herr Kenshi, lies meine Posts richtig! Ich habe nie die Vorteile einer von Natur aus guten Stimme wegdiskutiert. Im Gegenteil, ich habe es bestätigt. Ich habe nur darauf hingewiesen, dass ... egal...
 
Ich fände es angenehm, wenn du dich in deiner Art und Weise ein wenig zügelst, 1788. Es debattiert sich alles angenehmer, wenn man ein sich an ein Minimum an Diskussionskultur hält und nicht sofort mit Subversivitäten wie "selbstverschuldete Unmündigkeit" oder "Hamsterrad für das Karussell der Möglichkeiten" um sich wirft. :rolleyes: Gruß von der Generation "gute Kinderstube". ;)
 
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@Olive: Ich stimm dir da zu. Ich versuch mich jetzt auch mal zu mäßigen.

@1788:

Na hier spricht aber mal die Generation Praktikum / Leitungsbereitschaft / Erfolgsorientierung / Pragmatismus in Reinkultur.
Ich würd sagen hier spricht die Generation "Träume haben und alles dafür tun sie umzusetzen". Und wenn das heißt, dass ich dafür Scheiße fressen muss, dann ist es eben so.

Würdest Du sagen, Eric Clapton hat eine gute Stimme?
Oder Jimi Hendrix?
Oder Tom Waits?
Das hat zwar überhaupt nix mit meiner Aussage zu tun, aber:
Ja, würde ich. Alle drei sogar. Die Stimmen klingen allesamt interessant, gefühlvoll, kräftig und warm. Vielleicht nicht perfekt glatt geschliffen, aber darum gehts ja nicht. Aber da steckt Technik hinter und nicht nur reine Willenskraft. Ob sie die Technik bewusst anwenden oder von Natur aus beherrschen ist dabei nur insofern wichtig, dass Laien sich manche Sachen erst bewusst machen müssen und das nicht aus dem Stehgreif können. Und dafür ist Fleiß von Nöten.
Und selbst wenn sagt, ein Tom Waits hätte keine gute Stimme - so hat er sicherlich 'ne Menge Zeit damit zugebracht sie zu so einem Sound zu bringen, wie jetzt. Arbeit und Übung. So sieht's aus.

Oder Lena Mayer-Ludwigshafen?
Oder ...?
Oder ... ?
Oder ... ?
Lena Mayer-Landrut ist ja mal das platteste Beispiel schlechthin in dieser Dikussion. Die Dame überzeugt in erster Linie durch ihre Persönlichkeit und die Art ihrer Darbietung, nicht durch die Qualität ihres Gesangs. Man hört ihr auch deutlich an, dass sie noch einiges an Arbeit vor sich hat, bis aus ihr wirklich eine gute (und vor allem sichere) Sängerin geworden ist.
"Investiere" ruhig weiter in Deine Karriere.
Investitionen sind in einer Welt der Globalisierung und der Krisen aber eine heikle Sache.
Das beste wäre wohl, ich hör auf zu studieren und zu üben und warte einfach, dass aus mir ein guter Sänger wird, wenn ich ganz, ganz fest dran glaube und mir ein paar Gadgets kaufe, ja?

Wo wir grade beim Thema Technik sind - wie wärs mit ein paar Neuigkeiten? Man kann nirgendwo etwas hinmischen, dass vorher nicht da ist! Schlecht gesungen bleibt schlecht gesungen, egal wieviel Technik dahintersteht.

Viel wichtiger - aber das ist nur meine dumme Meinung - ist es ... ach, egal. Interessiert eh keinen, der das Hamsterrad für das Karussell der Möglichkeiten hält.
Mich würde mal interessieren, was du so den ganzen Tag machst, wenn du einem Musikstudenten und Gesangslehrer vorwirfst, in einem Hamsterrad zu leben.
 
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Verbirgt sich hinter 1788 vielleicht the Plague? :-D

meine Selbstverschuldete Unmündigkeit ist tatsächlich ein hohes Maß an Eigenverantwortung und Realitätsbewusstsein und, glaub es oder nicht, Musikalität.
Das ist mir fünf mal lieber als mich einfach in eine der unteren Kategorien zu stecken und mich damit zufriedenzugeben als daran zu glauben, dass Üben was bringt.

---------- Post hinzugefügt 12.02.2011 um 00:53:23 ---------- Letzter Beitrag war um 23:17:35 ----------

Schon.... aber seien wir mal ehrlich, wer kann schon einer Aguilera das Wasser reichen ? Das kannst Du auch als Pop-GL niemandem beibringen. Aguilera, Carey, Dion & Konsorten sind mit großem Talent und großen Stimmen (!) gesegnete Sängerinnen, die es wahrscheinlich in jedem Genre weit gebracht hätten. Der normale Feld-, Wald- und Wiesen-GL arbeitet mit seinem normalen Feld-, Wald- und Wiesen-Schüler nicht in dieser Liga. Und was da möglich ist, ist - im Vergleich zu einer klassischen Ausbildung - relativ schnell vermittelt.

Das "Rumrotzen" muß einem auch gegeben sein, finde ich. Aber das ist ein anderes Thema ;)

stimmt schon, sonst klingt es gemacht, und das löst bei mir auch eher fremdscham aus, wenn der/diejenige das mit der persönlichkeit nicht bedienen kann :-D

sag mal, unterrichtest du auch klassisch oder ein mix oder wie is das bei dir?
 
Was Aguilera & Konsorten angeht: - alle kochen nur mit Wasser

Eigentlich hat ja auch niemand etwas anderes behauptet. Im Grunde wurde hier nur einigen Pop-Sternchen ein überaus großes Stimmtalent zugesprochen, was ja zweifelsohne auch der Fall ist.

- um gut zu singen bedarf es weniger einer "guten Stimme" als anderer Eigenschaften: Mut, Leidenschaft, Hingabe, Selbstannahme

Und was nützt es Dir, wenn Du all das hast und keinen einzigen Ton triffst? Es gibt hier im Forum doch sicher eine Menge User, die all das besitzen, mit Hingabe und Leidenschaft singen, aber dennoch nicht gleich von 0 auf 1 in die Charts einsteigen würden, oder? Weil eben das Fundament einer guten Stimme durch entsprechende Sing-Technik einfach wichtig ist. Ich gebe Dir recht in dem Punkt, dass eine technisch gute Stimme ohne die von Dir genannten Eigenschaften möglicherweise nur mittelmäßig klingt, allerdings sind diese Sachen alleine nun auch nicht das Allheilmittel. Der Mix machts ;)

- und bitte nie vergessen: auf die "besten" Pop-Sängerinnen klingen nur mit einer ganzen Batterie technischer Hilfsmittel so, wie sie klingen: automatische Stimmkorrekturprogramme, Hi-End Mikrophone und Kompressoren, zig-tausende Euro teure Klangverfeinerchen wie De-Esser, Exciter, Hall usw...

Aha, na Du musst es ja wissen.

In der Realität sieht es so aus, dass Stimmkorrekturprogramme auch nur bis zu einem gewissen grad unauffällig arbeiten können. Ist der Ton einfach zu schief, wird so hart gegengeregelt, dass es nur noch robotermäßig klingt, wie etwa hier (wo es allerdings ein gewollter Effekt ist!): Cher - Believe.
Mikrofone haben eher weniger die Aufgabe zu färben als das Gesangssignal schlicht und einfach zu verstärken. Du hast recht, Mikrofone färben immer, und darum gehen Sänger ja auch in den Laden und probieren, welches ihre Stimme am besten rüberbringt. Allerdings können Mikrofone keine technisch schlechte Stimme oder gar schiefe Töne "schönen". Gute Sänger klingen auch mit jedem x-beliebigen Mikro gut. Und Kompressoren - die machen das Signal nur NOCH lauter ;)
Die restlichen "Klangverfeinerchen" dienen übrigens eher dazu, den Sound an die Umgebung anzupassen als etwaige Defizite des Sängers auszubügeln.
Klar, sie bearbeiten die Stimme, aber eher in dem Sinne, den Wohklang (oder auch Missklang) der Stimme "nach vorne" zu holen und den Mix abzuschmecken.
Das sind keine Zaubermittelchen, es ist so wie es hier schon gesagt wurde: Shit In = Shit Out. Wäre auch schlimm, wenn es anders wäre.

Hör Dir zum Beispiel mal einen Song von der Scheibe "Calling All Skeletons" von Alkaline Trio und danach einen Live-Auftritt bei Youtube an und mach dasselbe dann nochmal mit einem Song vom Album "Minutes To Midnight" von Linkin Park.
In einem Fall liegen Welten zwischen Aufnahme und Live und im anderen Fall könnte man denken, die spielen Playback, so astrein ist das ;)

Das nur mal so.
:)
 
@ Kenshi

Dann wird es Dich vielleicht überraschen, dass Jimi Hendrix sein Leben lang mit seiner Stimme haderte, ja dass sie ihm sogar bis zu einem gewissen Grade peinlich war, dass er nur gesungen hat, weil die Lieder es erforderten, dass er aber viel lieber nur Gitarre gespielt hätte.
Oder dass CDs von Eric Clapton in Rezensionen schön des öfteren so besprochen wurden: "Er ist zwar nicht gerade der größte Sänger des Jahrhunderts, aber ..."

Noch ein Beispiel: Rod Stewart. Stimmtherapeuten bezeichnen seine Stimme schlicht als "kaputt" im medizinischen Sinne. Auch Joe Cocker gehört in diese Kathegorie.
Axl Rose hat auch ein bisschen zu viel geschrien. Die Liste ist lang. Der Unterschied liegt - und das habe ich bisher zu erklären versucht - leider viel zu oft in der Herangehensweise an das ganze Thema Musik.
In Deutschland ist ein Musiker gesellschaftlich gesehen keine Respektsperson. Er ist eher sowas wie ein "Zigeuner", fast schon ein Assi, der in seinem Leben nichts gescheites gelernt hat. Um diesem Urteil etwas entgegensetzen zu können macht der deutsche Musikfreund was? Genau, er versucht das, was man als Deutscher immer versucht: er versucht perfekt zu sein und einen Abschluss zu machen. Dabei geht leider oft die Leidenschaft verloren.

Stop, bevor ich jetzt wieder Schelte erhalte: ich will das mal erklären!
Ich stand 1995 selbst vor der Entscheidung, Musik zu studieren. Von meiner Familie gab es dafür keine Bienchen. Ich sollte lieber was Ordentliches machen. Nun gut, das fand ich zweitrangig, aber heute weiß ich, dass diese elterliche Erwartung definitiv sehr deutsch ist.
Ich habe mich in dieser Zeit öfters an der Hochschule für Musik Carl-Maria-von-Weber in Dresden herumgetrieben und mich mit Studenten der Richtung Jazz unterhalten. Meine Hauptfrage war immer: SCHREIBT IHR AUCH EIGENE SACHEN? (denn das war es, was für mich einen Musiker ausmacht).
Die Antwort lautete immer: NEIN, DA KOMMEN WIR GAR NICHT DAZU. Wir müssen viel zu viel auswendig lernen.
Das hat mir genügt, um nie ein Musikstudium anzufangen.
Ich will nicht sagen, dass das immer so ist. Aber ich habe dieses auch schon von Dritten (z. B. in den Medien) gehört und somit meine Erfahrung bestätigt gefunden.
Ich bin mit meiner Entscheidung bis heute sehr gut gefahren, weil ich in meinem Leben genau das gemacht habe, was immer mein Traum war: ich habe viel Musik geschrieben und komponiert. Und mit dieser bin ich sehr zufrieden. Dazu brauchte ich nie einen Lehrer. Meine Lehrer waren meine Vorbilder, mein Unterrichtsmaterial war die Musik, die ich liebte.

Wenn ich dann solche Sachen lese wie, einer Aguilera können wir eh nie das Wasser reichen, dann weiß ich aus meiner gesammelten Lebenserfahrung, dass das absoluter Humbug ist, denn:
darum geht es gar nicht!!!!!
Wer sein will wie Aguilera, ist in meinen Augen kein Musiker, weil er nicht er selbst sein will!

Wenn eine(r) von denen, die Aguilera bewundern, mal anfangen würde, er oder sie selbst zu sein und ein Lied zu schreiben, dass ihm aus dem Herzen kommt (was die Aguilera gar nicht macht - die bekommt nämlich alles fertig produziert!) - hätte er oder sie vielleicht sogar die Bewunderung der Aguilera gewonnen.
Die Menschen wollen auch nicht noch mehr Aguileras. Aguileras sind Images, sind Marketingprodukte, die eventuell eine gute Stimme haben.

Dadurch zeichnen sich die Amis aus. Sie können singuläre Stärken gnadenlos in Geld verwandeln. Dem muss man nicht nacheifern. Man muss sich davon frei machen.

Gute Musik besteht aus einer guten Idee, einer guten Ausarbeitung und einer guten Umsetzung/Präsentation.
Und noch ein Geheimnis (habe ich bisher überhaupt Geheimnisse verraten???): Wille und Talent sind häufig gekoppelt.
Ein Talent auf einem bestimmten Gebiet bemerkt man oft anhand der (Vor)Liebe für gewisse Sachen. Diese Liebe mündet oft in dem Wunsch (Willen, Ehrgeiz), selbst ähnliches zu vollbringen. Es ist also alles oft viel einfacher, als angenommen. Nur die Theoretiker, die Pädagogen, die Systematiker, die Statistiker - die verderben viel, weil deren oft sehr eng begrenzte und phantasielose "Erkenntnisse" für Wissenschaft und damit für Wahrheit gehalten wird und viele eher entmutigt, als ermutigt.
Das ist alles, was ich sagen wollte.


1788
 
Zuletzt bearbeitet:
Wenn ich Deinen Beitrag lese, frage ich mich, worüber du dich denn eigentlich aufregst?
Nie hat hier irgendjemand in diesem Thread behauptet, er wolle so berühmt sein oder genauso singen wie Aguilera.Es ging bei der Diskussion lediglich über das hohe Maß an sängerisch-technischer Perfektion, das man den großen Popdiven (und auch Axl Rose :-D ) nicht absprechen kann, egal wieviel Marktstrategie und Fremdbestimmung auch dahinterstecken mag. Und das können zu wollen, weil es eben Spaß macht, ist überhaupt kein Verbrechen.

Der Mangel an Kreativität und Persönlichkeit, der den Diskutierenden von Dir hier bescheinigt wurde, ist von Dir an der Realität offenbar nicht überprüft worden.

Mit ein bisschen Umsicht hätte man sich die ganze Diskussion sparen können. Du und ich zumindest sind nämlich so ziemlich der gleichen Meinung.
 
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sag mal, unterrichtest du auch klassisch oder ein mix oder wie is das bei dir?

Sagen wir mal so: ich klaue viel bei den Belcantisten ;)
Ich unterrichte zwar nur Leute, die Pop/Rock/Jazz singen wollen, mit Ausflügen zum Musical (wobei das weder meine Stärke noch Spezialität ist; wer nur Musical singen möchte, den verweise ich meistens an berufenere Kollegen), aber die Basics basieren durchaus auf dem klassischen Gesang. Also Atemstütze, Resonanzen, Stimmsitz - all das habe ich bei Klassikern gelernt. Und ich bin überzeugt, daß das meine Stimme gesund erhalten hat - nach all den wilden Sachen, die ich ihr über die Jahre zugemutet habe ;)
Der "Pop-Sound" ist natürlich eine andere Baustelle, ganz klar. Aber der ist relativ schnell vermittelt.
Alles in allem würde ich sagen, ich unterrichte einen Mix, wobei der Schwerpunkt individuell verschieden ist - wenn z.B. jemand kommt, der sich durch das Nachahmen von T.Turner, Pink und Konsorten gerade die (dafür ungeeignete) Stimme ruiniert, dann werde ich einen "klassischeren" Weg (im Sinne von Stimme öffnen, ein "Dach" aufsetzen, das Gepresse abmildern etc.) beschreiten als bei jemandem, der stimm- und stilsicher ist, gut mischt und seine eigene Ausdrucksweise bereits gefunden hat.
 
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Wenn ich Deinen Beitrag lese, frage ich mich, worüber du dich denn eigentlich aufregst?

Ich hab da so eine Ahnung :) Die Aguilera wurde auf einen Sockel gestellt. Ich weiss nicht, ob sie selber da oben stehen mag, ich weiss aber, dass ich schon einige Stimmen gehört haben, die auch nicht schlechter sind als ihre. Von total unbekannten Leuten. Die einfach nur gerne singen. Und aus der Art des Ausdruckes, wie sie auf einen Sockel gestellt wurde, konnte man schon interpretieren, da komme ein "normaler Mensch" (was ist ein normaler Mensch? :gruebel:) ja gar nicht hin. Und das halte ich schon für ein Gerücht. Diese Einstellung ist auch unheimlich hemmend. Und eben nebenbei - nicht alles, was berühmt ist, singt auch zwingend gut, meiner bescheidenen Meinung nach. Viele schon, aber nicht alle.

Ich bin nicht in allem einer Meinung mit 1788, aber einige seiner Aussagen kann ich sehr gut nachvollziehen.

1788, man muss imho nicht zwingend selber schreiben, um seelenvoll und mit Herz interpretieren zu können. Es gibt so viel gute (Gesangs-)Literatur, da reicht vermutlich ein Leben nicht, das alles durchzuarbeiten :)
 
@ moniaqua

Ich verbeuge mich und bedanke mich mit einem virtuellen Handkuss (falls Du eine Frau bist) für diese Antwort.
Besonders der Satz, dass gewisse Verehrungshaltungen sich als "unheimlich hemmend" erweisen können, fasst gut zusammen, was ich meinte.

Und selbstverständlich: man muss nicht selber Musik schreiben, um ein Musiker zu sein.
Das ist es nur, was für mich das Reizvollste an der Musik ist. Aber wer Musik ausschließlich präsentiert oder interpretiert (bzw. dafür bekannt ist) ... wenn der kein Musiker wäre, dann wäre ja Pavarotti kein Musiker.

Also - ich wollte niemandem zu nahe treten.


1788
 
Wenn es denn so einfach wäre.
Stellt einen schlechten Sänger irgendwohin, in irgendeinen Raum, ohne Mikro, Kompressor, Hall, Autotune und pipapo. Er/sie macht den Mund auf, und was herauskommt, wird bestenfalls mittelmäßig und schlimmstenfalls zum Weglaufen sein.
Stellt jemanden wie die Aguilera (weil wir gerade bei dem Beispiel sind) genauso hin, und sie bläst euch die Ohren weg.

Ich kenne übrigens ene ganze Menge Sänger/innen, Hobbysänger und auch solche, die das hauptberuflich machen, oder Videolinks von Sänger/innen, die mir meine Schüler schicken. Aber niemanden, der seine Sache so gut macht wie diese Handvoll Ausnahmesänger/innen - warum kann man das nicht einfach neidlos anerkennen ?

Nicht umsonst stehen nur die wirklich begnadeten Sänger da, wo sie stehen, und das hat nichts damit zu tun, ob sie ihre Kunst selber machen oder nicht. Es gibt ohnehin jede Menge selbst gemachte schlechte Kunst.
 

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