Hallo Funmichi,
Dir scheinen noch wichtige Grundlagen zufehlen. In diesem Falle wäre Deine Frage im Unterforum "Einsteiger und Aufgabenunterstützung" besser aufgehoben, denn hier werden etwas fortgeschrittenere Kenntnisse vorausgesetzt. Kein Wunder, daß die bisherigen Antworten nicht passen.
Ich beantworte Deine Fragen mal anhand des Kinderliedes "Hänschen klein".
Hier siehst Du die Noten und die entsprechenden Begleitakkorde:
http://www.lieder-archiv.de/lieder/show_song.php?ix=300727
Es ist in F-Dur geschrieben (Vorzeichen: ein "b").
Die entsprechende Tonleiter verwendet die Töne: f g a b c d e
Was kann jetzt der Bass zu dem Stück spielen?
Du siehst, daß über den Noten die Akkorde F und C7 stehen. (Die "7" von C7 lassen wir zur Vereinfachung weg.)
F, also der F-Dur-Akkord, enthält die Töne f (Grundton), a (große Terz) und c (Quinte).
C, der C-Dur-Akkord, enthält die Töne c (Grundton), e (große Terz) und g (Quinte).
Und was mach ich, wenn der Grundton zu hoch ist für Bass?
Was nehm ich dann?
Der Grundton eines Akkordes kann nicht zu hoch oder zu tief sein, weil damit nur der entsprechende Ton aus der Tonleiter (hier: f g a b c d e) gemeint ist, unabhängig davon, ob er eine oder mehrere Oktaven tiefer oder höher gespielt wird. Man geht in diesem Fall davon aus, daß die Töne identisch sind. D.h., wenn man die Tonleiter spielt, würden sich nach sieben Tönen die Töne wiederholen, nur eben um eine Oktave versetzt (andere Oktavlage). Das zeigt sich ja auch an der Schreibweise: Man verwendet für unterschiedlich hohe Töne "f" ja immer noch den gleichen Buchstaben, nur mit Zusätzen, z.B. f' (Apostroph).
Für den Bass nimmst Du einfach einen Ton, der von der Tiefe her für einen Bass passt, aber es muß beim Akkord F-Dur der Ton f sein und nicht etwa g a b c d e. (Wenn der Grundton gespielt werden soll.)
Die Melodie verwendet zum größten Teil die eingestrichene Oktave (c' bis h'). Nur das c'' (z.B. der erste Ton der Melodie) ist aus der zweigestrichenen Oktave.
In "
Apostroph-Schreibweise" könntest Du als Bass im ersten Takt als Grundton den Ton f oder F spielen. Die Töne ,F oder ,,F würden zwar noch harmonisch klingen, es wäre aber etwas ungewöhnlich, zu einem Kinderlied derartig tiefe Töne zu verwenden.
Und muss der Grundton dann lang sein, sodass edr ein gutes Fundament bildet?
Der Grundton (hier f) muß nicht unbedingt lang sein, eine Viertel-Note reicht aus. Beim Hören stellt man die Melodie in Bezug zu diesem gespielten Grundton, egal ob er jetzt eine Viertel, eine Halbe oder eine Achtel lang ist.
Im nächsten Takt könnte man entsprechend den Grundton, als c oder C spielen.
Denn in diesem Takt gilt ja der C-Dur-Akkord.
Man könnte jetzt das ganze Lied nur mir den entsprechenden Grundtönen begleiten. Das wäre dann eine sehr einfache (langweilige), doch sehr harmonische Begleitung.
Wie in früheren Beiträgen schon angedeutet, kann man das Ganze interessanter gestalten, indem man innerhalb des 2/4-Taktes auf das erste Viertel den Grundton spielt und auf das zweite Viertel die Quinte des Grundtones.
Beim F-Dur-Akkord wäre der Grundton f und die Quinte wäre c.
Beim C-Dur-Akkord wäre der Grundton c und die Quinte wäre g.
Dann hätte man einen "Wechselbass" (siehe früherer Beitrag).
Und wie realisiere ich einen lebhaften Bass?
Lebhafter wir der Bass schon dadurch, daß Du z.B. statt einer Viertel pro Takt, z.B. vier Achtel spielst, z.B. nur den Grundton. Noch lebhafter wenn Du pro Takt acht Sechzehntel spielst.
Melodisch lebhafter wird er, wenn Du pro Takt nicht nur den Grundton spielst, sondern auch die jeweilige Quinte und die entsprechende Terz einsetzt.
Natürlich lassen sich auch noch mehr Töne einsetzen und auch der Rhythmus läßt sich verändern. Dazu gehört dann aber schon etwas mehr Übung, damit es gut klingt.
Hast Du jetzt etwas nicht verstanden?
Viele Grüße
Klaus