Wie kommen eure Eigenkompositionen an

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berny64
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Hi,
wir haben eine Band gegründet und machen aus Prinzip, nur Eigenkompositionen (Popmusik mit jazzigen Elementen). Ich frage mich allerdings, wie so etwas beim Volk ankommt.
Für die weitere Diskusion, gehen wir mal davon aus, dass die Musik soweit handwerklich ganz gut gemacht ist.

Nun bei Cover kann man das Publikum ja, schnell mitreissen. Da, so schätze ich, gibt es einen gewissen "Markt" dafür. Doch, wie ist es, wenn man mit eigenen Sachen startet?
Und bitte jetzt nicht sagen, zuerst covern und dann nach und nach eigene Stück. Das wollen wie nicht machen.

Wäre nett, wenn ihr euere Erfahrungen posten würdet.

Berny
 
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Hm, schwer zu sagen :gruebel:
Es kommt natürlich auf die Songs an, in meinem Fall, die Song der Band kommen zimlich gut an (Melodie trifft auf Härte mit guten Beats).
Manche sind Ohrwurmmelodien und andere sind aufwendig oder mit einem eingängigem Beat.
Auf diese Dinge kannst du zimlich gut gehn, wenn es aussergewöhnliche Riffs/Songs sind, einem Beat der richtig mitreisst,
mit einer Mitsingmelodie (!! Ganz wichtig vorallem bei Pop denk ich, eine eingängige und kreative Mitsingmelodie kommt erfahrungsgemäss sehr gut an).

Mehr fällt mir im Moment nicht ein (evtl. poste ich nochmal was ;))

Liebe Grüsse,
 
Hey Berny! Auch unsere Deutschrockband spielt nur eigenes Zeug-und es ist sehr schwierig sich ein "Stammpublikum" zu erarbeiten und auch mal neue Fans zu gewinnen.Eigenes Zeug ist meist speziell-und die Mehrheit will eben immer "bekanntes" hören.Nun haben wir im Laufe der Zeit ein Sax und sogar eine Bluesharp dabei,haben zwei Sängerinnen und einen Sänger sodass wir total abwechslungsreiche Stücke anbieten können.Desweiteren sind so 2-3 echte "Ohrwürmer" im Programm die immer wieder verlangt werden und die Fans auch manche Lieder ertragen lassen die sie eigentlich nicht so mögen...Das war aber nicht so von uns geplant-wir sind reine Hobbymukker und planen keine "Karierre".Und wenn wir mittlerweile in unserem Einzugsgebiet etwas bekannter geworden sind liegt´s meiner Meinung nach mit daran dass wir nur eigene Stücke spielen !!!
gruss-Rex
 
Hi,
danke für die Antworten!
Ja, Ohrwürmer haben wir, so sagen, die, die unsere Musik schon gehört haben.:)
Wie geht das so bei euch ab? Wo spielt ihr, Kneipe, Halle... ...eigene Konzertversanstaltung, oder werdet ihr gebucht? Wieviele Zuhörer habt ihr so bei eueren Gigs. Ich versuche heraus zufinden, was mich erwarten könnte:). Wie wir durchstarten könnten, wenn unser Programm steht...
Ich denke, diese Gedanken macht sich jede Band, die noch nicht draussen war :D

Lasst was von Euch hören....:D
 
Hi Berny,

ich bin nun auch schon diverse Jahre mit ner Band und komplett eigenem Repertoire unterwegs, im Bereich Rock/Alternative.
Konzerte kann man alles mögliche haben. Mal hat man nur 5 Leute vor der Bühne inklusive Tontechniker, ein anderes mal tausende auf nem OpenAir oder ne brechend gefüllte Eckkneipe mit 5qm Bühne.... Die meisten Gigs gibts auf Bewerbungen hin. Man fragt halt Locations und Veranstalter an. Gage ist eher unüblich...

Zur eigentlichen Frage:
Wie die Songs ankommen... unterschiedlich. Der Zuhörer bekommt den Song schließlich zum ersten mal und nur dieses eine Mal zu hören und muss entscheiden ob er ihn gut findet oder nicht.
Das Kernproblem: Musik transportiert Emotion... wenn der Zuhörer grade verkatert ist oder Liebeskummer hat, werden ihm in diesem Moment andere Songs gefallen als wenn er grade in Partylaune ist... Man muss also mit dem richtigen Song im richtigen Moment landen... sonst ist der Song schnell vergessen.
Was ebenso entscheidend ist: Der Auftritt an sich. Wenn ihr das Publikum "mitnehmen" könnt und diese gut unterhaltet, dann werden sie sich eher eure CD kaufen oder sich an die Songs erinnern...

Manchmal hast du bei ner Ballade hunderte Feuerzeuge, ein andernmal sind bei dem gleichen Song alle am Tresen und gehen bei ner Rocknummer komplett ab... unterschiedlich halt. Mal verkauft man auf dem miesesten Gig ever unerwarteterweise haufenweise CDs und auf ner fett besuchten Party keine einzige... Ist absolut unberechenbar.

Nen kleiner Tipp für euren Weg:
Habt keine Angst vor Misserfolg. Man muss als Mucker mit Eigenkompositionen ne Menge abkönnen... Traurige Wahrheit ist nunmal das der Großteil der Bevölkerung eher auf bekannte Sounds aus der Konserve steht... umso schwerer ist es halt Leute für sich zu begeistern oder überhaupt erstmal vor die Bühne zu bekommen. Its a long way to the top of rocknroll..
 
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Hi sKu,
danke für deine Ausführungen. Wenn ich das so lese, fällt mir Forrest Gump ein: ... Pralinenschachtel....

Gage... nee, das ist nicht unser Ziel. Leute, mit unserer Musik begeistern, dass iss es!

Ja, bis es soweit ist, ist wohl Durchhalten angesagt.
 
Gage... nee, das ist nicht unser Ziel. Leute, mit unserer Musik begeistern, dass iss es!
Glaub mir, es wäre ab und zu ganz nett, wenn man zumindest seine Kosten decken könnte... und damit meine ich nichtmal Proberaummiete oder Equipment... damit mein ich Fahrkosten und Verpflegung... Man zahlt meist doch irgendwie drauf. Keine Unsummen, aber es nervt halt, das man zahlt um eine Leistung zu erbringen... irgendwie falschrum.
 
.... aber Spass macht es doch, oder?
Ich denke es versetzt Einem, für die 2 Stunden in eine andere Welt und lässt den Alltag vergessen.... Auf eine Art und Weise, die es nicht jeder machen kann.
Da denke man nicht an die Kosten...:)
 
...Und es bringt einem zig Stunden Fahrerei, Warterei und Schlepperei....
Zitat Keith Richards: "Ich hab 80% meiner Musikkarriere mit Warten zu gebracht".

Klar mache ich Musik aus Spass und weil es mir Freude macht.... aber es hat auch viele nervige Nebenaspekte ;)
 
Das mit "80% warten" ist ne gute Schätzung, kommt bei mir auch ungefähr hin :D

Man wartet im Proberaum auf seine Bandkollegen, man wartet im Stau auf der Autobahn, man wartet in
der Location dauf die andere Band, die das Schlagzeug stellen soll, man wartet nach dem Soundcheck
auf seinen Auftritt, man wartet auf den Abbau, man wartet darauf, endlich todmüde ins Bett fallen zu dürfen ...

Aber das Adrenalin während und nach den vielleicht 45 Minuten Spielzeit ist das alles wert!

Zum eigentlichen Thema: Meine Band spielt auch eher eigenwilliges Zeug, eine Mischung aus Blues, Rock und
etlichen weiteren Stilrichtungen. Und mittlerweile kommt es ganz gut an, würd ich sagen.
Wir haben auch schon negative Live-Reviews erhalten, aber damit muss man leben. Wenn auch nur einer nach
dem Gig zu dir kommt und sagt "Wow, geile Mucke!", dann hat sichs schon gelohnt, find ich.

Das Wichtigste ist dran bleiben, wie du sagtest. Die Motivtation oben halten. Wenn ihr als Musiker und Menschen
gut harmoniert, merkt das auch das Publikum und wenn die Musik dann nicht ganz grottig ist, gefällts auch
ein paar Leuten ;) Sucht euch ein paar Beziehungen: Andere Bands, Booker, Kneipenwirte, Musikbegeisterte,
das hilft immer. Wenn ihr eine Weile dabei seid, zahlt sich ein großes Netzwerk aus, dann kommen einige
Gigangebote auch von ganz alleine.
 
Wir haben so die "klassische" Karriere: Zum Finden (Musiker, Besetzung, Richtung, etc.) haben wir erstmal mit Covers gestartet, wobei der Anspruch war, mehr und mehr eigene Sachen zu machen. Mittlerweile ersetzen wir Stück für Stück die Covers durch eigene Songs (bei kurzen Sets) bzw. platzieren die Covers entsprechend. Im Soul-Bereich übrigens nicht unüblich, erstmal ein kleines Set mit schönen Covers zu spielen (sogar oft mit einer Minimalbesetzung der Band und noch ohne eigentliche Frontfrau/-mann am Mikro), und dann mit den eigenen Sachen loszulegen.

Ein wichtiger Faktor ist die Bekanntheit der Band bzw. ihrer Stücke. Wenn schon ein paar Leute im Publikum sind, die uns und unsere Mucke kennen (entweder live mal gehört gesehen oder über MP3 oder wie auch immer), ist das schon eine ganz andere Atmosphäre als bei einem - was uns betrifft - "jungfräulichen" Publikum. Wenn ein paar Menschen unsere eigenen Songs kennen und erwarten und dann entsprechend mitgehen, reißt das verdammt viele mit, die uns vielleicht noch nicht kennen. Da ist die Zeit der entscheidende Faktor - Bekanntheit und eine "Fan"gemeinde kommen nicht über Nacht, das entwickelt sich.

Beispiel: Wir haben eine wirklich schöne Ballade im Programm. Zu Beginn unserer "Karriere" war das dann für viele Leute der Zeitpunkt zum Bierholen, mal eine rauchen gehn, labern, etc. - auf den Aufnahmen, die wir mitlaufen haben lassen, wirklich gut zu hören. Atmosphäre erstmal unten, danach 2-3 Stücke gebraucht, um sie wieder zu kriegen. Mittlerweile freuen sich viele schon bei den ersten Tönen, lauschen gebannt oder singen gar mit, freuen sich, es kommt erste Gänsehautatmosphäre auf. Was hat sich geändert? Wir spielen den Song nicht anders als früher - er ist nur einfach etwas bekannter geworden und leute haben sich "reingehört" und mögen ihn.

Es ist aber viel härter, ein total neues Publikum mitzureißen als Leute, die eh schon Fans sind - aber auch das Feedback von Leuten, die uns neu "entdecken", ist uns verdammt wichtig, denn das ist die Chance, mal halbwegs neutrales Feedback zu bekommen, wie wir so ankommen.

Kurzum: dranbleiben, aber dem Ganzen auch Zeit lassen. Und: Feedback einholen!
 
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Ja, das Adrenalin, das ist hiebei wohl die "Droge":)
Eure Tipps sind sehr wertvoll, danke!

Was mir auch noch zu denken gibt, bzw. für mich eine unbekannte Größe ist, das ist die Musikrichtung, die wir eingeschlagen haben. Popmusik, mit jazzigen Elementen. Gibt es dafür Publikum? Ich denke, wenn man Rockmusik macht, bekommt man eher mal die Hütte voll... oder?
Anderer Seits, gibt es auch mehr Rockbands... sprich, mehr Angebot fürs Volk.
Was meint Ihr?
 
Ich glaube es geht weniger darum was du spielst - eher wie du es spielst! Eine gute Show und ein guter Sound lässt so manche Genre-Grenzen vergessen.
 
Es kommt natürlich auch drauf an, welche Locations oder Events du dir selber raussuchst. Der Ort und das Publikum sollte zumindest anfangs, wenn noch keiner deine Musik kennt, immer auch zu deiner Musik passen. Wenn du dann mal eine kleine Fangemeinde aufgebaut hast, kannst du die auch mit auf vielleicht zunächst nicht so passend erscheinende Locations mitschleppen.

Ich selber spiele zum Beispiel regelmäßig auf Kleinkunstabenden und bei einem eher ruhigen, kleinem (bis ca. 100 Leute) Publikum, weil ich da mit meiner Mischung aus Jazz, IndiePop und klassisch anmutendem Zeuch allein mit Klavier und Gesang gut ankomme und bisher nur positive Rückmeldungen bekommen habe. Wenn ich ab und zu mal auf einer größeren Bühne stehe, habe ich meistens ein paar Gastmusiker dabei, mit denen ich ein bisschen mehr Druck geben kann und so schneller mitreißen kann. Aber Partymusik mach ich zu keiner Zeit (Frage nach einem Konzert: Warum spielst du nicht mal was Fröhliches?)

Das bringt mich zum nächsten Punkt: Was auch nicht zu verachten ist, ist die Reihenfolge, in der die Songs präsentiert werden. Da gehört dann ein bisschen Feeling für das Publikum dazu. Meine Setlist entscheidet sich quasi erst auf der Bühne, wenn ich eben direkten Kontakt zum Publikum habe. Das ist natürlich für einen einzelnen einfacher abzustimmen als für eine ganze Band, aber man sollte schon stets genau wissen, was das Publikum gerade will und mit welcher Setlist man es auch für die Stücke begeistern kann, für die es eigentlich gerade nicht in der Stimmung ist. Dein Konzert sollte immer ein Fluss sein und das Publikum zu von dir bestimmten Emotionen treiben.

Das man mit Rockmusik eher die Hütte voll bekommt, ist denke ich mal richtig. Es gibt halt viel mehr Events, bei denen die Leute einfach nur rumhüpfen und gute Stimmung haben wollen. Deswegen muss man, wenn man etwas nicht allzu Massentaugliches spielt genauer nach passenden Gigs suchen (was manchmal ziemlich schwierig sein kann) oder eben vor allem durch seine Alben/Aufnahmen punkten, die man bei Freunden/Bekannten/etc... verteilt. Wenn die dann Zuspruch erhalten haben, kriegt man auch das Haus voll. Der Vorteil ist, dass wenn du in deinem Genre einmal Fuß gefasst hast, der Zuspruch viel nachhaltiger ist.
 
Am "leichtesten" hat man es, wenn man direkt eine Szene bedient. Macht man Skatepunk, hat man alles mit Rollen gleich an Bord.... Reggae ist mal gleich von Rastafari adoptiert.... und gutem Metal wird auch Langhaarschüttler entsagen...
"Rock" oder "Pop" hats da ein wenig schwerer, weils keine griffige Szene gibt.

Die Hütte bekommt man anfangs eher über Vitamin B voll: Freunde, Verwandte, Freundes-Freunde... das wird das Publikum der ersten Gigs sein. Von denen wird sich ein Teil als Stammpublikum rekrutieren lassen und so weiter... Nur auf Plakate oder Flyer hin kommt leider kaum mehr ein zu ner Live-Veranstaltung, wenn er nicht eh schon irgendwie in der Muckerszene aktiv ist. Es sei denn man bedient gezielt eine Niesche. Siehe oben ;)
 
Wir machen auch Musik, die in diese Richtung geht (eher Jazz mit poppigen Einflüssen), und ich war sehr erstaunt, wie positiv die Leute darauf reagieren. Und es ist nicht so, dass bloß unsere Freunde und Bekannten ankommen mit "oh das war aber super, macht unbedingt weiter". Es kamen nach unserem ersten Auftritt in ganz kleinem Rahmen schon einige Bookinganfragen - worauf wir garnicht vorbereitet waren.

Unser "Jazztrio" ist zudem nicht ganz genregerecht zusammengesetzt: Vocals, Gitarre, Bass. Das war's. Trotzdem kommt es sehr gut an. Wir haben bislang bloß ein Cover im Repertoire, aber es sollen weitere folgen. Wir schreiben zwar generell selbst, aber warum soll man einige Lieder, die man gut findet, nicht ein bisschen bearbeiten und schauen, was draus wird. Und den Zuhörern gefällt's auch :)
 
Ja, auf guten Sound legen wir Wert. Keine synthetischen Sounds. Schön natur belassen. Eher Klavier und Fender Rhodes, als irgendwelche Synti-Sounds. Echte Bläser, nix aus der Büchse usw.

Ja, so in der Art, wie ihr das so schreibt, hatte ich mir auch gedacht, an die Sache ran zu gehen. Erst mal in den gängigen Musikkneipen anfragen, evtl. größere Firmen anschreiben (Thema Betriebsfeiern) usw. Dann in solchen Kisten wie, WKW, viel Werbung machen. Natürlich eine schöne Homepage einrichten. Ja, so war bisher mein Plan.


@Lichking
Wir sind auch jetzt schon überrascht, wir Leute auf unsere Musik reagieren, wenn wir denen Aufnahmen vorspielen. Also, es ist nur so ein Gefühl, aber ich glaube, dass das Genre, was wir da bedienen, doch ganz gern gehört wird.

Ich habe auch fast das Gefühl, das wir mit so einer Musik, Leute ansprechen können, die mit Live-Musik, meist Rock-Musik in Verbindung bringen und deshalb nicht auf solche Veranstaltungen gehen. Man muss es Ihnen nur klarmachen, dass das hier was für sie ist. :)

Ist jetzt nur mal so ein Gedankengang von mir. :)
 
Hey, habt ihr Aufnahmen von euren Truppen? Macht mich sehr neugierig.
 
Ich für meinen Teil hätte tatsächlich die ein oder andere Aufnahme parat. Kannst mir gerne deine Mailadresse per PN schicken, dann bekommst du nen Song :)
 
Neugierde ist immer gut:)

Auf meiner Homepage unter Hörproben.
Hier findest Du ein paar Aufnahmen, wobei die Aufnahmen noch nicht optimal sind und die Bläser nur teilweise im Einsatz sind. Der Bläsersatz, ist erst seit ca. einem Monat dabei, ist also noch in Arbeit. :)
Ja, würde mich über Kritik freuen. Also, die Lieder beurteilen, nicht die Aufnahmequallität. Da besteht natürlich noch Handlungsbedarf.;)
 
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