Bis wohin machen Gigs noch Sinn?

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Moin zusammen!

Ich meine, ich hätte schonmal einen ähnlichen Thread gesehen, finde ihn aber nicht mehr wieder :( Daher mal so...

Wir sind eine ambitionierte Metalband aus dem hohen Norden der Republik. In den letzten 12 Monaten hatten wir keinen einzigen Gig, momentan geht's dafür Schlag auf Schlag. :great: Aber: nun gibt's auch Gigs, bei denen wir aus über 100 Bewerbern ausgesucht wurden, die richtig weit weg sind (750km), aber nur 100,- € Fahrtkostenersatz anbieten (können). Da wir das komplette Equipment ink. Drumset mitnehmen müssten, wäre die Anfahrt mit 3-4 Autos notwendig. Zzgl. Hotelkosten wären das locker 800,- € Unkosten.

Für mich ist das ein NoGo, weil der Aufwand m. E. WEIT über dem Nutzen steht. Die Meinungen gehen bei uns diesbezüglich auseinander. Natürlich gibt es keine Patentlösung, aber Eure Meinungen und Erfahrungen würden mich mal interessieren...mir ist natürlich klar, dass wir mit Metal nie wirklich Geld verdienen werden, aber regelmäßig draufzahlen ist für mich nicht der Sinn der Sache.

Besten Dank im Voraus!
 
Eigenschaft
 
wenn ich mit meiner Band (keine Metalband) weit reisen musste für nen Gig , haben wir das 1. auch nur gemacht, wenn die Fahrtkosten reinkamen von vornherein und wir kostenlose Übernachtung bekamen ! 2. sind wir dann, um Kosten zu sparen, zusammen mit nem gemieteten Bus gefahrn . Da gibts Wochenendpauschalen für Sprinter bei den Mietwagenfirmen , einfach mal erkundigen, denn mit 3,4 Autos legt ihr locker drauf . Lieber nen Sprinter ausleihen und zusammenfahrn, macht auch mehr fun

aber zur Frage: bis wohin Gigs noch Sinn machen hängt von euerer finanziellen Frustrationsgrenze ab.
Ihr müssts mal so angehn: wo liegt die untere Schmerzgrenze eines jeden einzelnen von euch in der Band. Mit wieviel Geld nach Abzug der Kosten will jeder minimal mit nach Hause kommen?

Dann gehts daran, die Unkosten zu ermitteln. Die Fahrtkosten sowie die notwendige Übernachtung plus Essen muss durch eure Gesamtgage bestritten werden und dann soll noch was für jeden hängenbleiben, sprich 100 Euro wenigstens
da braucht ihr zu viert schon mal 400 plus nen gemieteten Sprinter inkl Spritkosten und der Veranstalter muss die Übernachtung stellen.

Ich hatte kürzlich eine Anfrage aus Berlin - 670km von mir entfernt - ich hab der guten Frau erstmal erklären müssen, dass das für sie nicht günstig kommen wird. Dann war das Gespräch auch bald beendet :D Es kann einfach nicht sein, dass man ne Band aus Süddeutschland nach Berlin holt und meint, mit n paar hundert euro wär das zu machen *loooool*
 
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Schön, dann bin ich ja schonmal nicht alleine mit meiner Meinung.

Ich würd's sogar zum Nulltarif machen, aber der Hunni deckt ja unterm Strich nichtmal ein Zehntel des Aufwandes ab. Wir hatten früher schonmal nach einem Sprinter o. ä. geschaut, aber ich erinnere mich, dass das - zumindest bei langen Strecken - auch schweineteuer war...aber vermutlich auch nicht teurer als 3-4 Autos, zumal bei der Einzelanfahrt ja auch das Problem dazu kommt, dass die meisten bei der Versicherungen eine Jahresleistung angegeben haben, die durch solche Aktionen ratz-fatz nach oben durchbrochen wird. Aber das nur am Rande :rolleyes:
 
Zum Nulltarif? dann bist ja wirklich ein krasser Idealist :D
Ich hab auch mal der Sache wegen zum Nulltarif gespielt. Das war dann aber hier in der Gegend und ich hatte keinen grossen Aufwand . Aber z.B. nach Erfurt oder Berlin zu fahrn....da muss dann auch was bei rumspringen. Und ich meine damit nicht: grossen Reibach machen. Aber wenn man nicht nur regional spielen will, muss man auch ehrlich zu sich selbst und seinen Kosten sein und dies auch in die Gagenverhandlungen einbringen. Denn irgendwann kotzt es dich an, weil du ständig ausgenutzt wirst. Der Verschleiss , neben der Versicherung eurer Autos, ist ja auch nicht unerheblich. Mein Auto fängt auch deshalb nach 5 Jahren schon an , erhebliche Zicken zu machen ....also ist bald wieder n neues fällig. Die Kosten wollen auch bedacht sein.
Aber das ist nur meine Meinung und meine Erfahrung aus 7 Jahren "on Tour" (bin seit 3 Jahren in Projekten halt unterwegs wo es kaum gemeinsame Fahrten gibt und ich oft alleine anreisen muss.....)

mit dem Hunni meinte ich auch das was NACH ABZUG der Kosten für die Geschichte dann am Ende hängen bleibt. Viel ist das natürlich auch nicht
Beispiel:
Bei so ner Wochenendgeschichte - 2 Gigs- 800km Fahrt hin und zurück mit meiner Band (4 Leute) vor n paar Jahren: gemeinsame Anreise mit nem Sprinter und noch 2 mal Übernachtung in ner Pension hatte ich nach Abzug Sprintermiete, Spritkosten, Essen, Übernachtung noch 250 euro für mich alleine am Ende übrig :) wir haben die Kohle nach Abzug der Kosten einfach durch 4 geteilt.
 
Wir Musiker sind doch schon ein seltsames Völkchen, ja keinen Cent zuviel ausgeben. :D
Wenn man schaut was andere Leute für ihre Hobbys (Auto, Motorrad, Sport) so ausgeben, da muß ich bei der Geschichte echt schon wieder lachen.
Da bekommt man schonmal nen geilen Gig angeboten und lässt im saußen weil man kein Geld ausgeben will. :D
Wie wichtig ist Dir eigentlich Musik zu machen, glaubst Du die Welt wartet auf Dich und die Gigs werden Dir in den Proberaum serviert.:gruebel:
My 2 Cent
Gruß Harry
 
ne Harry, ich hab auch schon ne Menge Gigs gespielt in meinem Leben, wo ich draufgezahlt hab.
Ich hab keine riesigen Ansprüche und man muss das mit sich und v.a. in der Band zusammen ausloten was wann und warum dann Sinn macht
Aber wenn ich schon von vornherein weiss , dass der Veranstalter nix zahlen will und ich mich verarscht vorkomme , dann lass ich den Gig sausen und dieses Gesülze von denen, " ja ich kann euch leider nur 300 zahlen aber es warten dann Folgegigs auf euch" da wink ich gleich ab ...das ist zu 100% Verarschung! Diese Geschichten hab ich durch.
 
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ne Harry, ich hab auch schon ne Menge Gigs gespielt in meinem Leben, wo ich draufgezahlt hab.
Ich hab keine riesigen Ansprüche und man muss das mit sich und v.a. in der Band zusammen ausloten was wann und warum dann Sinn macht
Aber wenn ich schon von vornherein weiss , dass der Veranstalter nix zahlen will und ich mich verarscht vorkomme , dann lass ich den Gig sausen und dieses Gesülze von denen, " ja ich kann euch leider nur 300 zahlen aber es warten dann Folgegigs auf euch" da wink ich gleich ab ...das ist zu 100% Verarschung! Diese Geschichten hab ich durch.

Es geht um das, willste spielen oder nicht, so ein Kurztrip mit der Band übers Wochenende macht doch auch richtig Spaß.
Man kann nicht erwarten das man mit seinem Hobby Geld verdient auch wenn man es Semiprof. betreibt.
Wenn man mal schaut was andere für ihre Hobbys ausgeben, da muß ich bei uns Musikern manchmal laut lachen (oder weinen).;)
Ist ja nicht bös gemeint von mir, aber darüber sollte man schonmal nachdenken.
So ein Gig auswärts sollte Spass machen, das geht aber schlecht wenn man immer nur ans Geld denkt.:D
 
Es geht um das, willste spielen oder nicht, so ein Kurztrip mit der Band übers Wochenende macht doch auch richtig Spaß.
Man kann nicht erwarten das man mit seinem Hobby Geld verdient auch wenn man es Semiprof. betreibt.
Wenn man mal schaut was andere für ihre Hobbys ausgeben, da muß ich bei uns Musikern manchmal laut lachen (oder weinen).;)
Ist ja nicht bös gemeint von mir, aber darüber sollte man schonmal nachdenken.
So ein Gig auswärts sollte Spass machen, das geht aber schlecht wenn man immer nur ans Geld denkt.:D

ohnee ich denk nicht immer nur ans Geld ,aber n bisl Realitätssinn neben all der Kifferei schadet auch net:D
money for nothing and the chicks for free oder so :D

aber wegen keinen Cent zuviel ausgeben:
Ich hab in all den Jahren schon ein Vermögen in mein Hobby investiert (27000 euro locker) und hab vielleicht n Viertel davon bis jetzt wieder eingenommen. Nur mal so ....klar mach ich das aus Spass, aber wenn ich deshalb dann pleite bin isses mit dem Spass vorbei ....
ich glaub ne Frau wär in den Jahren sicher um ein Vielfaches teurer gekommen:gruebel::D:D
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich würde diesen Gig wahrscheinlich nicht spielen.
Wenn ich bei nem Gig 700€ Miese einplanen muss gäbe das von meiner Seite wahrscheinlich eine Absage.
Die Unkosten müssen auf jedenfall gedeckt werden.
Wenn man dann bei 0 rauskommt is es okay. Aber drauflegen nur noch sehr ungerne.
 
Ich würde diesen Gig wahrscheinlich nicht spielen.
Wenn ich bei nem Gig 700€ Miese einplanen muss gäbe das von meiner Seite wahrscheinlich eine Absage.
Die Unkosten müssen auf jedenfall gedeckt werden.
Wenn man dann bei 0 rauskommt is es okay. Aber drauflegen nur noch sehr ungerne.

ja, die (schwarze) 0 muss mindestens stehen , sagte schon so n holländischer Fussball Coach ....:D

ne ich möchte schon, dass n bisl was hängen bleibt. Damit heissts ja noch seeeeeeeeeeeeeeehr lange nicht, dass ich von Musik leben könnte, will ich auch garnicht müssen. Weil dann läge ich jetzt auf jeden Fall unter ner Brücke oder spiel in ne alte vergammelte Decke eingehüllt in der Königstrasse in Stuttgart mit meiner alten Yairi Gitarre und sing "Fürstenfeld" oder so bis die Bullen mich wegtragen und mir meine 5,50€ wegnehmen :D
 
Interessantes thema, da möchte ich doch auch meinen senf dazu geben.

ich weiß jetzt nicht wie bekannt die band des thread erstellers ist. aber nach meinen erfahrungen ist es doch grade so, dass man bei weit entfernten gigs viel weniger gage kriegt, als bei denen im umkreis. wenn man die chance kriegt sich weiter weg zu promoten und ein ganz neues publikum anzusprechen, sollte man froh sein, dass man überhaupt noch was kriegt.
denn der veranstalter- das muss man bedenken- hat auch ausgaben und muss sehen, wie weit die band ihm nutzt. allerdings (!!!) hängt das wie gesagt davon ab, wie bekannt die band ist um die es sich handelt. aber angenommen er würde das einfach nur machen, weil er die band bei myspace gehört hat, sie cool findet und ihr eine chance geben will. dann ist leider einfach keine große gage drin, weil die besucher die band wahrscheinlich nicht kennen und niemand extra für diese truppe zum konzert erscheint und eintritt bezahlt.

allerdings muss man hier, wie eben angesprochen, natürlich eine schmerzgrenze ziehen. 700 miese, also bei einer 5 köpfigen band immerhin 140 euronen ist nicht ohne. natürlich macht das auch wirklich viel spaß und man könnte ja die alten punkrock-wurzeln aufleben lassen und anstatt im hotel mal im sprinter nächtigen und den gaskocher + nudeln einpacken um an allen möglichen ecken zu sparen.
aber den frust kann ich auch verstehen. mir geht es mtitlerweile auch schon total auf den sack, und ich komm mir ausgenutzt vor ;) leider weiß ich nicht, ab wann man in die situation kommt, endlich gage verlangen zu können. das es 10000 andere bands gibt, die für umsonst spielen wissen wir und dass es immer ein minusgeschäft bleiben wird, wissen wir auch. dennoch wäre es doch schön, irgendwann einmal das minus wenigstens zu minimieren oder nach möglichkeit die bandkasse ein wenig zu füllen :)

soviel dazu von meiner seite,

Magnus
 
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matze hat mich gebeten hier auch was dazu zu schreiben, habe allerdings die anderen postings nicht gelesen. die frage ist einfach wie ambitioniert man ist. will man mit gewalt nach vorne, dann ist ins hotel gehen eher was für pussies. dann wird ins auto gequetscht und da gepennt. einen gesunden muttelweg nimmt man denk ich dann wenn man nur gigs annimmt die einem geld für 1 auto zu verfügung stellen (falls keine backline zu stellen ist) bzw. 2 autos (bei einem teil der backline). dass man noch nicht mal die möglichkeit hat sich mit nem schlafsack irgendwo hinzuhauen ist meiner erfahrung nach sehr selten. dann würde ich aber vermutlich nicht annehmen!
EDIT: noch mal genauer gelesen --> wenig spritgeld, komplettes backline bei 750km. da würde ich mir ernsthaft gedanken machen, ob die euch wegen eurer mucke buchen, oder einfach nur nen dummen suchen. würde ich absagen (es sei denn es handelt sich um ein fettes konzert über 300 oder 400 leute oder n cooles open air)
 
Ich bin der Meinung dass man hier auch bedenken muss, inwieweit der Gig der Band nützt:
wenn ich die Möglichkeit hab, auf einem Festival vor 5.000+ Leuten zu spielen, leg ich gern drauf!
Wenns sich um einen Gig in einem kleinen Club handelt, und ich danach sicher monate- wenn nicht jahrelang keinen Gig mehr in der Gegend spiele(n kann), bringts gar nix.
Um wirklich ein neues Publikum anzusprechen, muss man meiner bescheidenen Meinung nach auch präsent bleiben. Einmal 800km von zuhause entfernt spielen und sich dort nie wieder blicken lassen war noch nie der Anfang einer großen Karriere ;)
Ich hatte erst letztens hier in Wien eine Doom-Band aus Deutschland gesehen, die richtig, RICHTIG Laune gemacht hat! War allerdings auch der einzige Gig hier, und jetzt hab ich schon keine Ahnung mehr, wer die waren, und würd sie vermutlich auch nicht wiedererkennen... Darauf zu warten, dass sie wiederkommen, wär vermutlich sinnlos, also wozu überhaupt merken? :rolleyes:
Andererseits kann mans natürlich auch als Heidenspaß sehen und die finanzielle Geschichte außer Acht lassen. Eine befreundete Band hat zB eine Reise durch die USA organisiert, bei der sie in 15 Tagen 14 Gigs spielen. Da reden wir von WEIT mehr als 140€ Miese pro Person! WEIT mehr! Aber die organisieren das ganze halt als eine Art gemeinsamen Abenteuerurlaub, der hauptsächlich zum Spaß haben da ist. Auch völlig legitim meiner Meinung nach!
Aber wenns euch drum geht, was die Band davon hat, tendiere ich zu einem klaren Nein, was den Gig betrifft :cool:

grühs
Sick
 
habt ihr keinen merch zum verticken? gibt einige bands, bei denen die gage für die fahrt-/mietkosten drauf geht und die eigentlichen einnahmen mit cds und sonstigem kram gemacht wird.

draufzahlen würde ich nicht, oder nur wenns zB ein größeres festival ist, bei dem man viele neue leute erreicht und entsprechend mehr merch verkaufen kann.
 
Klar haben wir Merch :great: Die Erfahrung zeigte bislang aber, dass der Absatz im Verhältnis zu unserem Bekanntheitsgrad überproportional nachlässt. Wir haben z. B. vergangenes Wochenende in Hamburg gespielt und (wenn ich das mal so sagen darf) echt abgeräumt...trotzdem nichts, wirklich gar nichts verkauft, und das, obwohl wir die einzige Band war, die Merch am Start hatte.
 
Ich bin der Meinung dass man hier auch bedenken muss, inwieweit der Gig der Band nützt...
Ich nicht.

Wenn ich auf 'nem Festival vor 5.000+ Leuten spielen soll, und da sind nicht mal die Kosten für die Band drin, frage ich mich erstmal, ob ich dem Veranstalter nicht 'nen Taschenrechner zukommen lasse. Auf 'nem derartigen Festival wird Eintritt verlangt, es werden Getränke verkauft, sprich, es wird Geld eingenommen, mit dem man die Bands bezahlen kann, die PA, Location, Organisation & Werbung, sowie alle Kosten, die im Zusammenhang mit dem Festival entstehen. Kriegt der Veranstalter das nicht auf die Reihe, hat er Pech gehabt. Das ist SEIN Geschäftsrisiko, welches ER zu tragen hat. Und ich würde den Teufel tun und das auf mich abwälzen lassen.

Ein nicht unerhebliches Problem besteht darin, daß manche Veranstalter mit der "Auftrittsgeilheit" (den Begriff benutze ich jetzt nicht wertend, sondern beschreibend...) junger Bands regelrecht spekulieren. Und die Jungs lassen sich dann in ihrem Ehrgeiz (und teilweise ihrer Verzweiflung), endlich auf die Bühne zu kommen, darauf ein. Und solange ein Veranstalter genügend Bands findet, die darauf reinfallen, wird er keine Veranlassung haben, an seinen Geschäftspraktiken etwas zu ändern.

Vor längerer Zeit las ich in einer Zeitschrift, daß es in den USA in größeren Städten bei den angesagten Clubs absolut üblich ist, daß Bands beim Clubbetreiber DAFÜR ZAHLEN, bei ihm auftreten zu dürfen, nach dem Motto "Wenn wir da auftreten können, ist das ist 'ne prima Reklame für uns!"

Inwieweit das dann für einen zutrifft und auch tatsächlich weiterbringt, muß jeder für sich beurteilen. Für mich käme's nicht in Frage.

Zwei Beispiele aus unserer unmittelbarn Nähe:

Unseren ersten (Kneipen)Gig haben wir ohne Gagenforderung ausgemacht, um überhaupt erstmal vor Publikum zu kommen. Die Kneipe war brechend voll, wir haben Zugaben gemacht, und währenddessen haben wir auf einmal den Wirt mit nem Hut rumlaufen sehen. Nach dem Gig hat er uns den Hut gebracht mit dem Kommentar "Der Hunni iss noch von mir, war'n guter Abend für mich..." Im Hut waren übrigens insgesamt über 400 €...

Ein paar Wochen später haben wir noch einige Kneipen, in denen regelmäßig Livemusik läuft, abgeklappert, um da noch Gigs klarzumachen. Im Nachbarort sind wir dann auf 'nen Schlaumeier gestoßen, der äußerte, er würde "den Jungs immer ein Tablett mit belegten Brötchen hinstellen", zahlen könne er allerdings nix. Ich hab' dann dankend abgelehnt und geantwortet, dann laden wir uns lieber ein paar Dutzend Leute in unseren Proberaum ein, machen Party, ersparen uns die Schlepperei vom Equipment, und 20 € für'n paar belegte Brötchen hätte ich auch noch selbst. Konnte er wohl nicht so ganz nachvollziehen, seiner ungläubigen Miene nach zu urteilen... :D

Jeder muß abwägen, inwieweit er zur Selbstvera******g bereit ist. Aber Gigs zu spielen, bei denen man nicht wenigstens +/- 0 rausgeht, sollten da nicht in Frage kommen. Das ist auch keine Frage von "ist mir meine Hobby das wert?", sondern eine völlig legitime Selektierung der Veranstalter seitens der Band. Das hat NICHTS mit Geldgeilheit zu tun. Ein fairer und kompetenter Veranstalter wird es zustandebringen, daß für eine von ihm engagierte Band zumindest die Kosten rausspringen.

Meine Meinung.

Wünsche Euch noch'n schönes WE. ;)

Gruß Ec
 
Würd nirgendwo spielen, wo ich nicht wenigstens Unkosten reinkrieg, es sei denn es ist für Kollegen oder etwas in der Richtung oder ich wollte eh zum Festival etc.
Wenns ins Ausland geht ist es eine andere Sache, für Europa möchte ich auch zumindest die Unkosten drin haben, wenn es aber ein anderer Kontinent ist oder eine geile Gelegenheit wie eine Tour durch Griechenland bin ich auch bereit draufzuzahlen.
Ich versteh aber auch nicht, wieso ihr 4 Autos braucht, selbst bei kompletter Backline. Mit quetschen sind 2 Autos doch drin oder man lieht sich von irgendnem Bekannten nen Bulli oder etwas in der Richtung.
Würd unter den Umständen an eurer Stelle aber nicht spielen bzw. mindestens Spritkosten aushalnden und finds auch sehr suspekt, dass ihr die ganze Backline stellen sollt.
 
Eclipseman hat absolut Recht! Als Band trägt man nämlich auch ein Geschäftsrisiko! Man kauft sich das Equipment , fährt tausende von Kilometern , setzt seine Karre aufs Spiel usw usw.
Eigentlich sollte man für sich selbst und für die Band ne Schmerzgrenze festlegen, für die man noch bereit ist zu spielen und seine berechtigte Gage auch den Veranstaltern klipp und klar machen . Ich für mich habs jedenfalls gemacht, seit ich und meine Band von Veranstaltern schon verarscht wurden. Was auch noch Sinn macht: Vertrag seitens der Band dem Veranstalter zuschicken mit allen Konditionen. Geht er drauf ein, ok, wenn nicht, dann hat er Pech gehabt.
Lieber spiel ich 12 Gigs im Jahr , nach denen finanziell noch was hängen bleibt , statt 25 Gigs wo ich drauflege.....
 
Zuletzt bearbeitet:
Müssten "Unkosten" nicht Gewinn sein? :) SCNR...

Wenn der Gig die Aussicht bietet, sich große Fankreise zu erspielen beziehungsweise sich einem breiten Publikum auf entsprechender Bühne zu präsentieren... dann kann man drüber nachdenken. Wenns nen "Standard"-Gig ist, ist das übertriebener Aufwand.

Zwar ließen sich die Kosten vermutlich noch durch nen gemieteten Transporter, ne lokale Band die das Drumset stellt oder Couch Surfing reduzieren... aber es ist und bleibt schon nen gewaltiger Aufwand.
 
Habe einmal bei einer Band auf nem Festival ausgeholfen, da bin ich gut 150 km für gefahren. Die paar Euro Spritkosten hatte ich dann auch noch locker sitzen, außerdem war es ein befreundeter Künstler, und das Festival war ganz lustig. Aber generell sage ich ganz klar, dass man als Musiker eine Leistung erbringt, und dafür auch bezahlt werden sollte. Das heißt für mich, ich muss mindestens mit +/- 0 rausgehen, wenn es ein Spaßgig ist. Wenn ich lange dafür fahren muss oder jemand mich extra für Sachen bucht, geht das nicht für umsonst.
Und by the way, Fahrtgeld und Übernachtung muss meiner Meinung nach immer drin sein, das gebührt der Anstand. Oder man sagt von vorneherein, dass die Bands nur aus dem nahen Umkreis kommen dürfen.
 

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