Also hat die Zwischendominante garnichts mit dem eigentlichen Stufenakkord Dominante zu tun sondern es geht nur um den dominantischen Charakter? Das war nur das was mich ein bisschen verwirrt hat..
Jain, kann man so nicht direkt sagen. Nach meiner Terminologie passiert - sehr komprimiert dargestellt - folgendes. Wenn ich z.B. die 5 von der 2 Spiele (in C-Ionisch wäre das A7>Dm7 = V7/II>IIm7) wird ja eine strebe Wirkung impliziert, ohne wirklich den tonalen Raum zu ändern. Die Sterbewirkung von A7 nach Dm7 ist natürlich größer als von Am7->Dm7, wegen dem Tritonus - Das liegt im wessen der Dominante. Man merkt dabei, das A7
primär nach Dm7 drückt und ist somit Primärdominante von der II, kurz V7/IIm7, aber Sekundärdominante aufs Zentrum bezogen (hier eben C-Ionisch). * Allerdings wird dabei das tonale Zentrum nicht wirklich geändert, weil es 1. keine modulatorische Wirkung hat, 2. sondern eine chromatische im eigentlichen Wortsinne (=Aufhellung/Verdunklung) und 3. eine (kurzfristige) Spannungserhöhung ausgedrückt durch das Skalenmaterial und eben genannter Leitwirkung. Das drückt sich dann auch im Skalenmaterial aus, um Kohärenz mit den tonalen Zentrum zu erreichen: V7/II kann dann alt., hm5 oder mixo b13 haben, je nach Kontext. Selbstverständlich kann aber eine Sekundärdominante/Substitutdominante trugschlussartig geführt werden.
Und um nochmal auf die Substitutionen zurück zukommen, haben diese ganzen nicht diatonischen Akkorde die z.B. im Jazz typisch sind alle damit was zu tun?
Nein, der Rest wird, zumindest bei den ASTlern über MI erklärt, wobei einige wenige "Sonderfälle" SDM-Funktionalität einnehmen. Verlässt man aber das reine Skaelnbezogen denken und widmet sich der Funktionalität, stellt man fest das bestimmte Akkorde die aus dem Raum ragen (abstrakte) Substitutionen darstellen. Aber das würde zu weit führen das alles auseinander zu nehmen und hat auch nichts mehr mit der AST zu tun, so wie ich sie kenne, oder gar "herkömmlicher Denke" .
Kann man über die ganzen möglichen Substitionen irgendwo was lesen?
Zu den Dominanten hat Cudo bereits eine ausführliche Auflistung gemacht. Dann kannst du noch von ihm in anderen Beiträgen was zum Thema SDM erfahren, ansonsten war es das auch schon. Der Rest lässt sich über MI erklären und ggf. zusätzlicher Literatur von anderen Theoretikern. Aber das ist alles sehr fragmentiert und jeder hat da oft seine eigene spezielle Sicht auf die Dinge, was schon bei ganz banalen Dingen wie den diatonischen Nebenfunktionen anfängt.
Ansonsten sei hier der Standard zu empfehlen: Sikoras Neue Harmonielehre, gibt für Jazz (in AST Trminologie) atm nichts besseres.
gz
offminor
P.S: Hoffe nicht zu viel Verwirrung gestiftet zu haben
* nach meiner Terminologie - wenn wir uns im Zentrum C-Ionisch befinden - drückt A7 zusätzlich bzw.
sekundär nach Abmaj7 und ist auf Abmaj7 bezogen eine
Substitutdominante, wobei Abmaj7 - nach meine System - direkter Gegenpol zu Dm7 ist und beide im tritonischen Spannungsverhältnis stehen. Daher folgt am logischten auf VIb die III und VIb ist als (abstrakte) Spannungsverlagerung zu verstehen: A7<>
Abmaj7<>Dm7>G7>Cmaj7. Was hier passiert ist, das A7 sich (isoliert betrachtet) komplett ins Abmaj7 auflöst, aber Abmaj7 zu Dm7 und dem vorherrschenden tonalen Zentrum in einem Spannungsverhältnis steht. Es findet daher aus meiner Sicht auch keine modulatorische Wirkung im eigentlichen Sinne satt, eher eine Verlängerung des tonalen Zentrums. Das lässt sich aber noch andersartig Erklären und durch Umdeutung vom Abmaj7 kommt man auch auf ganz andere nette Dinge
Und nebenbei erwähnt sei, dass das meine eigene skurrile Sicht darauf ist, und daher nicht weiterer Beachtung geschenkt werden muss. Erwähnt sei es dennoch mal