Zwischen Highway One und Mexiko ist der Unterschied der, dass der Highway One sein geld wert ist, der Mexiko nicht. "du bekommst was du bezahlst" stimmt hier einfach nicht, und da kann mich auch keiner von was anderem überzeugen. So ein Mexiko teil ist höchstens 450 euro wert und wer mehr dafür bezahlt kann auch gleich sein geld aus dem fenster werfen. mexiko kaufen und alles mögliche aufrüsten? mit zeit und arbeitsaufwand und den ersatzteilen kann man auch gleich den highway one kaufen, der übrigens auch besser verarbeitet ist als der mexiko und einen höheren spielkomfort bietet. (das ist nun mal tatsache, er ist ja auch USA).
ich werd das nie verstehen weshalb die leute für solche zwischenlösungen (nur dass dann fender oder gibson oder was auch immer drauf steht, gibson haben zB bei akustik gitarren die Kanada serie die auch nicht Gibson Qualität ist sondern halt nur den Namen drauf stehen hat) die kohle rauswerfen. Entweder man sagt "ich hab die kohle nicht" und nimmt den besten squier oder "ich spare / hab das geld" und nimmt den USA fender. In erster linie existiert das Werk in Mexiko ja nur, damit Fender billigere Instrumente mit Fender Logo anbieten können. Demnach muss man auch wissen dass man mit Mexiko keinen "Fender" sondern eine Billigversion bekommt. Und dann kann man auch gleich die billigere Marke Squier nehmen, bei denen man wenigstens für die Qualität und nicht den Namen zahlt.
Ich besitze keine/n MIM, trotzdem kann ich bei dieser "Fender-Mexico-vs.-Fender-USA-Diskussion" nur den Kopf schütteln. Die beiden Fender-Fabriken in Corona und Ensenada liegen nur wenige Meilen auseinander. Für Fender sind es zwei mehr oder weniger zusammenhängende Produktionstandorte, zwischen denen zufällig die mexikanisch-amerkianische Grenze verläuft...
Hier ein zwei kurze Zitate von zwei Fender-Mitarbeitern, veröffentlicht in Tom Wheelers "Die grosse Stratocaster-Chronik" (s. 217):
Mike Lewis: "[...]Deshalb ist die Herkunftsbezeichnung etwas vage und nicht sehr wichtig. Wenn die Serienbezeichnung das Wort "American" beinhaltet, dann kommt sie auch aus Amerika, aber es gibt gelegentlich sehr viel Austausch zwischen den beiden Fabriken. Der Mitarbeiter, der in Corona [USA] mit einer Shoda [computergesteuerte Fräsmaschinie] oder einer Zuckerman [Kopierfräse] Teile für eine Clapton-Strat produziert, kann das auch für eine 4600 [hausinterne Bezeichnung für die Standard-Strat] tun, nur mit anderem Korpusmaterial. Dann stapelt er diese 4600er-Korpusse auf einer Palette, die nach Ensenada [Mexiko] geht, wo sie weiterverarbeitet und fertig montiert werden."
Richard McDonald: "Wir betrachten die Beziehungen zwischen Corona und Ensenada fließend, und wir tauschen laufend Personal. Es kann sogar vorkommen, dass wir in Corona einen Produktionsgang übernehmen, weil eine Maschine in Mexiko defekt ist oder gewartet wird. Das ergibt sich so. Wir tun alles Notwendige, um großartige Gitarren für Gitarristen zu bauen und können schnell umdisponieren, also ist es durchaus möglich, dass eine Fender aus Mexiko eigentlich in Corona lackiert und poliert wurde, weil es sich in dieser Woche so einrichten ließ."
Zum Thema "Highway One" heißt es in selbigem Buch übrigens "ca. 85% aus amerikanischer Fertigung"... der Rest ist Ensenada.
Was lernen wir daraus? Mexiko - USA - egal. Qualitätsschwankungen gibt es bei Fender USA genauso wie bei Fender Mexiko - wer schon mal drei oder vier angeblich identische Instrumente nebeneinander getestet hat, wird das bestätigen - die Serienstreuung ist schon enorm. Auf das einzelne Instrument kommt es an! Meine Strat ist eine Highway One - ich hab zufällig eine ganz gute erwischt (...und mit diversen Austauschteilen getunt). Aber beim Probespielen in drei verschiedenen Läden hatte ich auch grausige Highway Ones in der Hand (übrigens auch grausige American Standard und sehr ordentliche MIM).
Meine nächste Anschaffung wird ein Jazz Bass - wahrscheinlich einer aus Mexiko.