Wo ist das Live- Publikum?

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Hallo zusammen,
habe gestern (ok- es war Donnerstag) mit meiner Band in einem Club in Bonn vor 17 (10 zahlenden) Gästen gespielt.
Ich frage mich, wo ist nur das Live- Publikum geblieben?
In einer UNI-Stadt wie Bonn....
Ich habe 50 Leute aus dem Bekannten und Freundeskreis angemailt.
Keiner ist gekommen.
Ich glaube, meine Truppe macht ganz eingängige Musik, die ein breites Spektrum von Mainstream-Songwriter-Rock bis Hardrock abdeckt. Aber es interessiert keinen Menschen
Wie holt man die Leute hinter dem Ofen hervor?
Ich komme mir ja schon total bescheuert vor, bei den Leuten zu betteln:
"Kommt doch mal gucken, wie ich Musik mache."
Was macht ihr, um Publikum (wenigstens aus dem Bekanntenkreis) zum (wiederholten) Gig-Besuch zu begeistern?
Grüße
willy
 
Eigenschaft
 
Leute zu Betteln auf Konzerte zu kommen find ich irgendwie ein bischen Banane. :redface:
Entweder man interessiert sich dafuer weil man irgendwo von der Band gehoert hat, man hat nix davon gehoert (zu wenig Praesenz der Band im Internet z.B.?) oder man geht halt einfach nicht hin, weil einem die Musik nicht zusagt. ;)
 
Kenn ich irgendwie :(
Ich glaube nicht - wie manche das begründen - dass die Leute übersättigt sind, weil zu viele Live-Konzerte stattfinden.
Ich glaube, viele sitzen lieber zu Hause vor dem PC, vor'm Fernseher, sind generell von Medien übersättigt. Das Alternativ-Angebot ist größer als vor 10 Jahren.
Dazu kommt noch, dass die Eintrittspreise oftmals zu hoch sind, alleine schonw egen der überhöhten GEMA-Gebühren, die Leute verzehren zu wenig, der Wirt/VA will auch leben.
 
Also sofern man nicht in Amerika ist, hab ich das Gefühl ist es eh schwer als eher unbekannte Band unter der Woche Leute zu ziehen...
Wenn wir an Wochenenden spielen haben wir eigentlich meist genug Besucher, oft ein Teil auch Leute die wir kennen und die schon zum wiederholten mal kommen...
 
Naja, bei uns kommen schon immer ein paar Leutchen und viele kommen auch immer wieder. Meine Freunde fragen mich oft wann ma endlich wieder spielen, da muss ich net betteln und jeder Auftritt is eigentlich a kleiner Hit. Weiss aber echt net woran das liegt, wir saufen uns jedes mal gscheit an und spielen an der Grenze zur Benommenheit also musikalisch hochwertig is anders. Den Leuten gefällts...

Ich glaub wir sind genau die Art Band über die sich bessere Bands oft ärgern weil wir mit unserem Krach mehr Leute ziehen^^.

prost
 
Wir haben ein ähnliches Problem, klar wir haben auch Leute die regelmäßig zu unseren Auftritten kommen, aber so die große Masse ist es noch nicht, auch was Freunde angeht, die kommen irgendwie auch nicht, ist manchmal echt etwas deprimierend, da ist es aber auch gut das wir oft Gigs haben wo viel Laufpublikum ist, was dann auch stehen bleibt und zuhört
 
Hier, auf dem Land, wo ich weg komme, hab ich es schon öfter erlebt, dass Live-Musik ein Kriterium dafür ist, nicht zu der Veranstaltung zu gehen. Ich kann mir das nicht erklären, da die Leute eigentlich nur der Alkohol interessiert und die Musik eher nebensächlich scheint. Trotzdem werden DJs bevorzugt. Dabei scheint die Musikrichtung auch völlig egal zu sein. Auf meinem Abschlussball vor drei Jahren spielte eine Top 40 Band, da sollte doch für jeden was dabei gewesen sein, doch mehr als die hälfte meiner Mitschüler verließ die Veranstaltung.
Ich habe Glück mit meinem Bekanntenkreis, der in unserem Kaff nach Live-Musik lächtst. Die nehmen alles mit, was sie in der Richtung kriegen können, von daher hat meine Band für unsere Verhältnisse doch ein anständiges Publikum. Die größeren lokalen Bands berichten nach ihrer Tour jedes Mal wieder von schrumpfendem oder gar nicht vorhandenem Publikum.
Ein Freund von mir organisiert jedes Jahr ein kleines Open Air Konzert und auch hier ist dieses Phänomen zu betrachten. Nicht einmal Bekannte und vermeintliche Freunde erschienen dieses Jahr.
Der Aufwand ist einfach zu groß für die paar Leute, die es einem danken. 5€ für 5 Bands, 2 davon sollten sogar recht bekannt sein. Wenn Stage Diving dann so aussieht, dass man von 3 Leuten durch den Raum getragen wird ist das echt traurig.
Vielleicht sollte ich einfach in eine größere Stadt ziehen.
 
Also in der Woche hab ich auch kein Bock Abends noch wo hin zu gehen, weil ich morgens früh raus muss.
 
Ich finds auch etwas komisch.. gerade aus einer anderen Sicht..

Dieses Wochenende ist Jazztreff in Berlin. Das heißt viele Bands spielen hintereinander.. oftmals Amteurjazzbands.. ich spiele am Sonntag.. Gestern war ich schon dort und hab mir ein paar Bands angehört (den ganzen Tag kann man einen wohl dann doch nicht zumuten.. zumal ich direkt von der Arbeit hinkam und heidenmüde war und superhungrig).
Ich hab mir trotzdem wahrschienlich mehr Konzerte angeschaut als die meisten Leute dort, die selbst in den Bands gespielt haben.
Ich finds erschreckend traurig, warum sich viele der Musiker schon garnicht mehr um die Musik Anderer kümmert. Die interessierts garnicht, was andere Bands sich so ausdenken.

Ich hab gestern versucht soviel wie möglich aufzusaugen. Hab mit einem mir bekannten Drummer drüber geplaudert, diskutiert und gelästert ( was ja wohl einfach mal dazu gehört ;) ).
 
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Meine Meinung ist zu dem Thema, dass es auch darauf ankommt, wie gut oder schlecht der Veranstalter die Veranstaltung bewirbt. Neulig hatte ich auf dem Weg zum Gig kein einziges Plakat von uns gesehen, folglich war auch nicht so viel los wie erwartet.
Aber es ist schon so, dass die Leute immer weniger werden, unser Verein macht jedes Jahr ein Fest mit ca. 1000 Besuchern am Tag. Und es ist schon zu merken, dass die Leute in den letzten Jahren stetig weniger wurden. Welche Gründe genau dafür verantwortlich sind, weiß ich auch nicht, nur soviel: Es spielen eben auch immer wieder die gleichen, meist Coverbands, auf den Veranstaltungen und die Leute wollen auch mal was anderes hören und gehn dann nicht mehr so oft weg.
 
Jaja,ähnliches ist hier auch.
Hier im Westerwald gibts n Metalfestival das eigentlich jedesjahr ein Lineup hat das die breitere Masse an Metalfans ansprechen dürfte (letztes Jahr Rage,Textures,Born from Pain usw).
Für die Lokalen BAnds interesiert sich keine Sau und für die "großen" ungefähr eine Hand voll mehr..
Irgendwie komisch,denn die Preise sind sehr sehr human ausgelegt.

Aber mit meinen Exbands habe ich schon glück gehabt und unter der Woche vor vollem Haus gespielt und am WE vor fast leerer Hütte.. Wodrans liegt? Keine Ahnung,aber bei Keinen bis sehr niedrigen Eintrittspreisen kanns nicht liegen..
 
Meine These: Das Live-Publikum ist vergrault worden. Unter anderem von den Veranstaltern, die mit Mindestkartenabnahme sich wirtschaftlich auf die sichere Seite gebracht haben und sich nicht mehr um Qualität und Konzept gekümmert haben. Das Publikum hat gelernt, dass ihm bei Amateurband-Veranstaltungen zu viel Mist präsentiert wird.
 
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Wir haben sowas auch schon erfahren dürfen.
Da wir alle morgens früh raus müssen entscheiden wir vorher ganz genau ob wir unter der Woche nochmal spielen.
Bei uns kommt halt immer der feste Kern. Unsere "Tourcrew", aber mit denen machen wir dann richtig Party und gehen meistens nach den Gigs noch zusammen weg. Wenn es halt mal nicht mehr soviele Leute sind sehen wir das als öffentliche Probe und rocken dann erst recht.
 
Es gibt einfach zu viele "schlechte" Bands auf zu vielen VAs die Musik spielen die zu wenige hören wollen.
Es gibt viele Bands die bewusst an der Masse vorbeiproduzieren (ja, produzieren). Was soweit auch OK ist, nur darf ich mich dann nicht wundern wenn es die Masse auch nicht hören will.

Und ganz ehrlich, bevor ich mir eine Schüler (Hard, Heavy, Trasch, Schlagmichtot Metal) Band für 5€ und überhöten Getränkepreisen anhöre die irgendwelche drittklassigen Eingenkompositionen in brachialer Lautstärke und mieserablem Sound anhöre, widme ich mich lieber der Fußnagelpflege.

Bands auf die obiger Absatz nicht zutrifft haben auch eher wenig Probleme mit zu wenig Publikum.
 
Es gibt einfach zu viele "schlechte" Bands auf zu vielen VAs die Musik spielen die zu wenige hören wollen.
Es gibt viele Bands die bewusst an der Masse vorbeiproduzieren (ja, produzieren). Was soweit auch OK ist, nur darf ich mich dann nicht wundern wenn es die Masse auch nicht hören will.

Und ganz ehrlich, bevor ich mir eine Schüler (Hard, Heavy, Trasch, Schlagmichtot Metal) Band für 5€ und überhöten Getränkepreisen anhöre die irgendwelche drittklassigen Eingenkompositionen in brachialer Lautstärke und mieserablem Sound anhöre, widme ich mich lieber der Fußnagelpflege.

Bands auf die obiger Absatz nicht zutrifft haben auch eher wenig Probleme mit zu wenig Publikum.

Das stimmt so meiner Meinung und Erfahrung nach (leider) nicht...
Aus aktuellem Anlass beschäftige ich mich momentan relativ intensiv mit der Frage, wie man das Publikum auf ein mittelgrosses Konzert professioneller Bands (u.a. Powerwolf, Mob Rules, The New Black) "scharf" macht, bzw. einen Hingeh-Anreiz schafft.
Bei anvisierten 400-500 Besuchern liegt der Vorverkauf allerdings noch ein gutes Stück hinter den Erwartungen zurück, und das obwohl der Preis (VVK 12€) und der "Einzugsbereich" (Dortmund bis Düsseldorf) für eine solche Veranstaltung als günstig zu bezeichnen sind.
An den Werbemassnahmen sollte der schleppende Vorverkauf auch nicht ursächlichen, bis jetzt haben ca. 8000 Flyer und 250 Plakate ihren Weg ins Strassenbild gefunden (Konzerttermin ist in 2 Wochen)...

Mein bisheriges Fazit ist daher, dass es offensichtlich schwieriger, Leute für Liveveranstaltungen zu begeistern (ob aus Geld-, Zeit-, Interessensgründen sei mal dahingestellt), und dass es zusätzlich dazu ein immer grösseres Liveangebot von Bands fast jeglicher Coleur gibt. Hier prallt eine sinkende Nachfrage auf ein Überangebot, das auch bekannteren Bands (und Konzertveranstaltern) das (Über-)Leben nicht gerade erleichtert. Bleibt mal abzusehen, wo das noch hinführen wird (Weniger Live-Venues, schlechtere Bands etc.).

Just my 0,02€

Gruss
TheMystery
 
Kev Dïet;4163868 schrieb:
Also sofern man nicht in Amerika ist, hab ich das Gefühl ist es eh schwer als eher unbekannte Band unter der Woche Leute zu ziehen...

Wenn Du Dich da mal nicht vertust... Ich hab neulich mit dem Tourmanager von Apocalyptica gesprochen. Der meinte dass die Band trotz massivem (finanziellen) Label-Support incl Radio Airplay und Anzeigen in den relevanten Magazinen auf ihrer ersten Tour in den Staaten in mini-hallen gespielt hat und dick miese gemacht hat und erst ab dem etwa 40ten Konzert fingen die Amis an, die Band zu entdecken und die Band ist von halb-vollen 200er Clubs in ausverkaufte 2000er Clubs "umgezogen".
Ich glaube auch in den USA ist es nicht so einfach, als Band Publikum zu ziehen - und gerade als unbekannte Band ohne Label-Support wird es sicher auch dort immens schwer sein, etwas zu reissen.
 
Meine These: Das Live-Publikum ist vergrault worden. Unter anderem von den Veranstaltern, die mit Mindestkartenabnahme sich wirtschaftlich auf die sichere Seite gebracht haben und sich nicht mehr um Qualität und Konzept gekümmert haben. Das Publikum hat gelernt, dass ihm bei Amateurband-Veranstaltungen zu viel Mist präsentiert wird.
Das sehe ich ähnlich.
Wenn ich zu einer typischen Nachwuchs-Band-Veranstaltung mit 3 Bands spielen.... und dafür unter der Woche mindestens 5€ Eintritt im Vorverkauf berappen soll in Clubs die teilweise echt schäbig sind... da stimmt für mich die Rechnung nicht.
Von diesem Geld sehen die Bands in der Regel nicht wirklich etwas... Ich kenn die Bands nicht, will wissen ob sie was für mich sind, bin pauschal 5€ los und hab dafür nicht mal ein Bier gesehen und bekomm dann meist miese Musik von irgendwelchen Wanna-Be-Stars mit miesem Sound weil der Tontechniker eigentlich "DJ" ist und Getränkepreise jenseits von gut und böse. Und da wundern wir uns das es Nachwuchsbands schwer haben?

Das wichtigste um Leute zu Gigs zu bekommen ist: Etwas zu bieten. Eine gute Show. Die Leute müssen das Gefühl haben, etwas erlebt zu haben bzw gut unterhalten worden zu sein.
Ansonsten hat man typischerweise sein Stammpublikum, das mit der Lebensdauer der Band immer etwas schrupft. Ganz ehrlich, wer geht schon 10mal im Jahr zur gleichen Band? Das sind schon sehr gute Kumpels ;)
Um neues Laufpublikum zu bekommen braucht es Promo. Nur den eigenen Newsletter-Verteiler und Freunde direkt zu bewerben bringt euch nicht weiter.
Also klebt die Stadt voll mit Aufklebern und Plakaten, bringt euren Namen und euer Logo in den Kopf der Leute. Es muss ein "...irgendwo hab ich die schonmal gehört..." Gefühl erzeugt werden.
Dazu gabs hier nen schönen Thread: Tutorial "Die Bandpromotion"
 
Bei anvisierten 400-500 Besuchern ... bis jetzt haben ca. 8000 Flyer und 250 Plakate ihren Weg ins Strassenbild gefunden
0,5 Plakate und 16 Flyer/Besucher???
Da hättest du das Geld mal lieber behalten und freien Eintritt angeboten. Ist etwas übertrieben, aber hier scheint der Aufwand in keinem Verhältnis zu sehen. Wir machen auch jährlich eine VA mit 500 Gästen aber mehr als 1000 Flyer und 30 Plakate brauchten wir noch nie.

@USA
Da spielen Profis für ein Gulasch und ein Bier und das zu Hauf. Leichter ist es da drüben sicher nicht. Außer du machst bayrische Volksmusik, da hast du im nu 5000 Leute auf dem Fest...
 
0,5 Plakate und 16 Flyer/Besucher???
Da hättest du das Geld mal lieber behalten und freien Eintritt angeboten. Ist etwas übertrieben, aber hier scheint der Aufwand in keinem Verhältnis zu sehen. Wir machen auch jährlich eine VA mit 500 Gästen aber mehr als 1000 Flyer und 30 Plakate brauchten wir noch nie.

Freut mich, dass das bei euch so problemlos zu klappen scheint!
Allerdings ist es schon so, dass wir dieses Jahr vermutlich ca. 20 Flyer/Zahlende(m) unters Volk bringen (müssen). Kann dir am 17.10 genaueres zu den dann gezählten Besuchern sagen, aber ohne Werbung bist du bei uns in der Gegend (z.B. auch auf Grund der recht hohen Zahl an Konkurrenzveranstaltungen) aufgeschmissen.
Kommt aber natürlich auch immer auf die Art der Veranstaltung und die "musikalische Infrastruktur" an.

Gruss
TheMystery

Ps. bei 500x12€=6000€ (und das nur bei Vorkassekarten, unsere Kalkulation geht her in die Richtung 400 VVK + 100 AK) kann das Weglassen der Werbemittel (Kosten ca. 300€) und kostenloser Eintritt nicht wirklich die Methode der Defizitminimierung bzw. zum Erreichen der schwarzen Null sein!!!
 
Also es liegt nicht nur an den Eintrittspreisen, ich hab letztens ein Konzert veranstaltet, Eintritt war frei, und es haben 3 gute Bands gespielt (kein Metal oder Punk oder sowas, sondern Funk, Soul, Jazz) die alle mit Preisträgern verschiedener Wettbewerbe besetzt waren und es waren vielleicht so an die 70 Leute, angepeilt war mindestens das Doppelte, da macht es auch kein Spass sowas dann zu organisieren
 

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