[Hardware] Rockinger BlackBox

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Hallo allerseits,

nachdem ich wegen meinem Locking Vibrato fast verrückt geworden bin, entschied ich mich dazu, mir die Black Box von Rockinger anzuschaffen, da Blockieren der Einheit für mich nicht infrage kam. Hier nun ein kleiner Erfahrungsbericht:

Der Patient
: Das EDGE meiner Ibanez IC-350

Die Symptome
: Das Vibrato kehrte nicht immer exakt in die Ausgangslage zurück, dadurch gab es Verstimmungen von bis zu einem Ganzton.

Das Implantat:
Die Rockinger BlackBox. Sie sorgt dafür, dass minimale Bewegungen des Vibratos durch einen Gegendruck gestoppt werden, und erhöht den Druckpunkt. Dadurch sollen sich Unisono Bendings gestalten lassen, und eine höhre Stimmstabilität bei Saitenreissen ist gewährleistet.

16060.jpg




Die Operation: So lag meine Gitarre also nach knapp 3 Monaten des Besitzes zum ersten mal auf dem OP-Tisch. Die Schritte waren eigentlich recht einfach:

1.: Das optimale Einstellen des Vibratos: War schon erfolgt.
2.: Positionierung der BlackBox: Der Kleine Anschlagbolzen musste 1,2cm herausgeschraubt werden. Hier trat das erste Problem auf: Die Einstellschrauben ließen sich kaum drehen. Nach verschiedenem hin und her drehen passte schließlich alles, wenn auch eher durch Zufall. :redface: Nun galt es, die BB mittig im Federfach zu befestigen. Nächstes Problem: Da war schon eine Feder... also erst einmal die Feder umsetzen, kein Problem. Zum markieren klebte ich einen Streifen Kreppband auf den Lack, und zeichnete zwei kleine Punkte durch die Befestigungslöcher der BB. mit einem 1,5mm Bohrer wurden dann aus den Punkten Löcher, und die BB wurde eingesetzt.
3.: Die Einstellung:
Nun musste die Federstärke so angepasst werden, dass sich der Vibratoblock nicht vom BB-Bolzen löste, wenn ich ein Bending durchführte. Mit drei bis zum letzten gespannten Federn wurde dies erreicht. Die Feder der BB musste auch noch stärker gespannt werden, dank der schwergängigen Einstellrädchen ein Krampf. Letztlich schien alles gut.

Die Reha: Erster Test: Die BB knrischt und erzeugt jede Menge Eigengeräusche. Bittere Enttäuschung stellt sich ein. Da hätte ich mir anderes erwartet. Nach einer ersten kritischen Phase des Patienten erledigte sich dieses Problem aber ganz von selbst. Niemand weiss wieso, tun wir einfach so als ob es das nie gegeben hätte :D

Nachuntersuchung: Wie lässt sich das EDGE nun bewegen? Schwergängiger, und nicht mehr so weich, aber ich habe mich daran gewöhnt. Das wichtigste aber: Die BB drückt mein Vibrato wieder exakt in die Ausgangslage zurück, die Verstimmung nach Benutzung ist gleich null.

Nebenwirkungen:
Ja, die gibt es leider auch: Unisono Bendings lassen sich nun Problemlos durchführen, und das umstimmen von Standard Tuning auf Drop-D ist in Sekunden gemacht. Wenn eine Seite nun reisst, bleibt der Rest stabil. Damit kann ich doch leben :D Die Schwergängigkeit des Vibratos wurde schon angesprochen, und ist zuerst etwas ungewohnt. Ausserdem hätte man sich etwas besseres einfallen lassen können, als ein kleines Stück Filz am Anschlagbolzen (zum dämpfen), das fiel bei mir schon während des Einbaus ab.

Fazit: Obwohl die BB eigentlich nicht dafür gedacht ist, ließ sich mein Problem damit ausgezeichnet lösen. Der Einbau ist Verhältnismäßig einfach, und auch die Dinge, die sie eigentlich tun soll, tut sie gut. Das Vibrato lässt sich nun zwar etwas schwergänginger bewegen, aber daran kann man sich gut gewöhnen. Daumen hoch für die BlackBox!
 
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schön, danke, das ding hat mich auch interessiert, bevor ich mich für ne tele entschieden hatte ;)

Gruß, florin
 
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ich kann nur bestätigen, dass das Ding wirklich super is! Ich habs in meiner Jackson Dinky DK 2 mit Floyd Rose, und es erfüllt seinen Zweck wunderbar! dropped-tuning, Saitenriss und einige mittelstarke beanspruchungen konnten die Gitarre kaum verstimmen, nur nach 3-4 Divebombs brings bei 2 Monate alten saiten auch nix^^ ;)

Kili
 
ist eine gelungene Sache, ich habe die BB bis jetzt nur bei Fender Standard Tremos benutzt :), mein Ibanez SAT Pro funktioniert wunderbar ohne... und ist somit noch die bessere Wahl, weil leichtgängig!
 
Schickes Review. Ich hätte dir wegen deines Problemes allerdings eher neue Lagerbolzen empfohlen.
 
Erst einmal vielen Dank für die Kommentare :)

Schickes Review. Ich hätte dir wegen deines Problemes allerdings eher neue Lagerbolzen empfohlen.

Dass entweder an den Lagerbolzen, oder den Messerkanten etwas nicht in Ordnung war, war mir schon klar. Ich wollte aber schon länger etwas einbauen, damit ich ab und zu mal umstimmen kann, und meine (geliebten) Unisono Bendings wieder durchführen kann. Klar habe ich nicht die Ursache behoben, sondern einfach nur unterdrückt, das stimmt.
 
Erst einmal vielen Dank für die Kommentare :)



Dass entweder an den Lagerbolzen, oder den Messerkanten etwas nicht in Ordnung war, war mir schon klar. Ich wollte aber schon länger etwas einbauen, damit ich ab und zu mal umstimmen kann, und meine (geliebten) Unisono Bendings wieder durchführen kann. Klar habe ich nicht die Ursache behoben, sondern einfach nur unterdrückt, das stimmt.

Joa, aber vor allen dingen bei den edge teilen nutzen die messerkanten etwas schneller ab. Sag mal wie schauts aus kann man nurnoch in eine richtung spielen bzw wie schauts aus mit divebombs?
 
Da ich ja die Federspannung erhöht habe, ist das Vibrato insgesamt etwas schwergängiger, und da man erstmal den Druckpunkt der BB überwinden muss, spricht es nach oben hin nicht mehr so leicht an, aber ich kann immer noch in beide Richtungen modulieren. Divebombs sind ohne Probleme machbar, um den Ton zu erhöhen braucht man aber schon deutlich mehr Kraft als beim Floyd in Urzustand.
 
Da ich ja die Federspannung erhöht habe, ist das Vibrato insgesamt etwas schwergängiger, und da man erstmal den Druckpunkt der BB überwinden muss, spricht es nach oben hin nicht mehr so leicht an, aber ich kann immer noch in beide Richtungen modulieren. Divebombs sind ohne Probleme machbar, um den Ton zu erhöhen braucht man aber schon deutlich mehr Kraft als beim Floyd in Urzustand.

Also ist es jetzt quasi vom handling her ein vintage tremolo
 
Da ich zu meiner Schande noch kein Vintage Tremolo in die Hände bekommen hab, kann ich dir das leider nicht bestätigen. :redface:
 
Danke sehr, wollte mir so eine Blackbox denmächst auch mal anschaffen.

Eine Frage habe ich noch: Ich benutze das Tremolo meiner Ibanez RG270 eigentlich kaum bis gar nicht. Ließe sich mit einer Blackbox so etwas wie eine feste Bridge erreichen / annähernd erreichen?
 
Ich denke nicht, dass du Federn und Blackbox so hart anspannen kannst, dass das Tremolo komplett festgestellt wird. Du hast halt "nur" eine stabilisierte Mittelposition, aus der sich das Vibrato aber ohne Hebel nur sehr schwer herausbringen lässt. Zum feststellen gibt es hier auch einen Workshop, der dich billiger kommt. Wenn du es aber ab und zu noch benutzen möchtest, such vielleicht mal nach dem "Tremol-No".
 
@Ska: Könntest du mal ein Foto von der eingebauten BB machen? So richtig kann ich mir das nicht vorstellen... :cool: Wäre nett, Danke :)

Greets. Ced
 
Danke sehr, wollte mir so eine Blackbox denmächst auch mal anschaffen.

Eine Frage habe ich noch: Ich benutze das Tremolo meiner Ibanez RG270 eigentlich kaum bis gar nicht. Ließe sich mit einer Blackbox so etwas wie eine feste Bridge erreichen / annähernd erreichen?

Setz doch einfach nen metallblock hintern Tremoloblock. Das dürfte dem recht nahe kommen.
 
Ich wollte ohnehin noch ein Foto reinstellen, aber irgendwie hab ich unsere Digicam immer erwischt wenn die Batterien leer waren. :redface:

dscn4052sm9.jpg


Man sieht hier die beiden Einstellrädchen (links: Bolzenlänge, mitte: Federstärke), und wie der Block gegen den Bolzen drückt.

Habe mit selbiger Kamera auch die Funktion in einem (leider ziemlich lausigen) Video festgehalten:

http://www.youtube.com/watch?v=i0IiD1b_It4
 
Hey leute,
danke schon mal für die Info, klingt recht überzeugend. Ich will mir wohl auch eine Blackbox zulegen. Ich frag mich aber ob sie stark genug ist um das ganze Kunsstück auch mit 11er Saiten zu vollführen? Hat jemand erfahrung?
Vor allem ist das dropped D Tuning von Interesse.
Und hat jemand die Göldo Backbox? Liefert sie die gleiche Qualität?
 
Mich würde mal der Vergleich zwischen der BlackBox und dem Zero Point (ZP) System des Ibanez ZR Tremolos interessieren. Wie ist das vom Handling, Präzision, etc.? Hat da jemand den Vergleich?

Im Unterschied zur BlackBox wird beim ZP System ja das Vibieren nach unten erschwert, da beim Runterdrücken des Arms zusätzlich die beiden Federn des Stopbars gedehnt werden müssen. Es kehrt auch wunderbar in seine Ausgangsposition zurück.
http://www.jemsite.com/news/edge2003/

Beide Systeme beanspruchen für sich die Stimmung der übrigen Saiten zu halten wenn man bendet oder wenn eine Saite reisst.

Ersteres kann ich für das ZR bestätigen da die zusätzlichen Federn dem Nachvornekippen der Brücke entgegenwirken (klasse bei Unisonobends :great:), das mit dem Saitenriss der hohen Saiten kann ich aus eigener Erfahrung definitiv verneinen :mad:
Dieses kann imho mechanisch auch gar nicht funktionieren, da durch den verminderten Saiten zug der Tremoloblock von den Tremolofedern vom Stopbar weggezogen wird (-> Verstimmung nach oben).

Anders wiederum bei der Blackbox, da die Gegenkraft in die andere Richtung wirkt. Saitenriss wird also kompensiert, aber wie soll das beim Benden mechanisch funktionieren? Da bewegt sich doch der Tremoloblock vom Anschlagbolzen weg...:screwy:


Bin ich da mechnisch auf dem Holzweg oder werben beide z.T. mit haltlosen Versprechen? Klärt mich mal auf.
Und auf den Vergleich ZP - BlackBox bin ich besonders gespannt ;-)
 
Also kurz erklärt funktionieren beide Systeme in gegenrichtung was zunächst beim einen die Unisonos und bei anderen das nicht verstimmen beim Saitenriss nicht möglich erscheinen lässt. Möglich ist es aber doch^^. Alles iat eine sache der einstellung: Bei der Backbox wird dabei die Federspannung der Trem federn so erhöht dass sie von der Backbox immer noch ausgeglichen wird, bei eine Beding aber der Trem-block nicht den Kontakt zur Backbox verliert also eigentlich sich überhaupt nicht bewegt. Bei den ZRs muss bei einstellen der federspannung, die feder so gelockert werden, dass der Block nicht nur den back-bar berührt sondern fest anliegt (ideal ist der maximale Druck auf die back-bar ohne das sie aus der Fassung abhebt) Bei einem Saitenriss wird der Druck auf die Backbar zwar gelockert aber das Trem bleibt bewegungslos. So das dürfte es ziemlich gut beschreiben. Hab mir Mühe gegeben
 
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Danke für die Erläuterungen. Offensichtlich war mein ZR doch nicht optimal eingestellt.
Habs nochmal probiert.

So wie ich das sehe, ist es ein Kompromiss beim ZR zwischen Stimmstabilität der Saiten beim Benden und beim Saitenriss. Nach der Neueinstellung hab ich es überprüft. Beim Benden um 1,5 Töne verstimmt sich die H-Saite um 10 Cent nach unten, beim (simulierten) Saitenriss der hohen e-Saite um 20 Cent nach oben. Das ist sicher schonmal ganz gut und im Toleranzrahmen, ohne dass es gleich tierisch auffällt, aber zu 100% wird es wohl kaum gehen...ok stärkere Federn aber irgendwann wird der zusätzliche Kraftaufwnd dann doch etwas hoch ;)
 
So, da ich endlich wieder über eine Internetverbindung verfüge, kann ich mich jetzt hier auch dazu äussern: Dass es ein Kompromiss zwischen den Bendings und der Stimmstabilität beim Saitenreissen ist, sehe ich absolut nicht so. Ich bin mir nicht komplett sicher, ob man das Prinzip auf alle Systeme übertragen kann, aber wenn sich der Block beim Benden bewegt, muss die Federspannung des Vibratos erhöht werden. Geht die Blackbox dadurch in die Knie, so muss auch ihre Federspannung erhöht werden. Das macht man so lange bis sich gerade nichts mehr regt, wenn man bendet. Jetzt eine Saite (am besten E) entspannen und beobachten was passiert. Wird die Blackbox eingedrückt: Auch hier wieder ihre Federspannung erhöhen. Wenn man so vorgeht, müsste eigentlich eine Stimmstabilität beim Benden und beim Saitenreissen gewährleistet sein.
 
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