sixstring tom
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FENDER STEVIE RAY VAUGHAN STRAT .. Das Review
Hardware:
- Erlekorpus
- Ahornhals (Thick oval shape) kräftig aber nicht klobig
- Pao Ferro Griffbrett (heller als RW)
- 21 Bünde (Jumbo)
- 648mm Mensur
- 5 Weg Schalter, Texas Special sc-PU Satz
- Vergoldete Hardware, Fender/Gotoh Vintage Style Mechaniken
- Vintage Synchronized Tremolo (lh + vergoldet)
- 3 Sunburst
- inkl. Vintage Tweed Case, Gurt und Kabel
- Im Handel zwischen 1.300 und 1.500 zu bekommen
Intro:
Es hatte in Strömen gegossen. Die Wolken hingen tief und dunkel über Gotham City Da lobe ich mir einen seriösen Gore-Tex Schuh mit medical Einlage Wo genau war ich eigentlich ..? .. und wo sollte ich sein? Ich sollte in einem verdammten Elektronik Großmarkt sein und eine DVD kaufen. Warum? Weil ich schon viel zu lange ertragen hatte, dass meine Lieblings DVD von SRV den Hades passiert hatte. Heute wollte ich mir eine neue besorgen. Irgendwie war es ein mystischer blue day, ihr kennt dass ..? .. etwas ist total wichtig, - ihr habt euren Tag danach ausgerichtet und plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Musikgeschäft vor eurer Nase auf Und plötzlich ist da die nebulöse Erinnerung -> Damned .. i´am a fucking guitar hero ;-))
Ich mach´s kurz: 60 Minuten nachdem ich den Laden betreten hatte, war meine EC Karte nur noch eine inkontinente Duroplast Schlampe mit nem leergefegten black magnetic stripe, ohne Hoffnung jemals wieder auf die Beine kommen zu können. Dafür hatte ich
jetzt das, was mir schon verdammt lange gefallen hatte: Eine FENDER STEVIE RAY VAUGHAN STRATOCASTER.
Meiner einer hat schon eine Menge Gitarren gekauft .. so in den letzten 25 Jahren - .. komischer Weise hat es nie sein sollen, dass ich mir eine Vintage SRV beschere, obwohl ich diesen Typ, unser Lord behüte ihn, so sehr mag. Vor einigen Monaten wäre es fast soweit gewesen, allerdings habe ich mich dann ultra spontan für eine Düsenberg The 49er entschieden, deren Review ebenfalls hier im Board zu erlesen ist.
O.k, friends and Brothers, Sisters and kybernetische Organismen, hier das Review;-))
REVIEW:
LayOut;-)
Wie sieht das Ding eigentlich -so unplugged und unkatalogisiert- in Wirklichkeit aus?
Well, zunächst knallt einem die Haute Couture ins Auge. Im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten (z.B. Gold Hardware und Pickguard), wirkt das 3 sunburst zunächst ein wenig bunt und irgendwie unaufgeräumt. Der Gitarrist (Mr. Normalo) hat nämlich die ihm sehr bekannte und überall gegenwärtige Standard TSB im Primärbewusstsein gespeichert. Bei der SRV schimmert es plötzlich recht goldig und auf dem Pickguard erlesen sich die Initialen von fremden Leuten, außerdem hat irgendein Idiot ein lefthand Tremolo in eine
Rechtshänder Gitarre gebaut. Der Hals ist wuchtiger, die Mechaniken sind Vintage Style und letztlich liegt die ganze Geschichte noch in einem Plüsch orange ausgelegten Koffer ;-)) Psst ..? .. pssst ..! .. dass muss so sein;-))
Wie liegt die SRV in der Hand?
Das ist Geschmackssache! Außerdem hat es mit der favorisierten Anforderung zur Ergonomie einer Sache und der körpereigenen Pathologie zu tun. Der Korpus schmiegt sich wie gehabt wunderbar an den Körper des Gitarristen. Man merkt jedoch sofort den volumigen Touch der Gitarre. Eine Standard fühlt sich irgendwie fragiler und zarter an. Die SRV puncht einem erst einmal ein raues Hallo entgegen. Von ihrer Lieblichkeit ahnt man zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ausschlaggebend für das volumige Gefühl ist natürlich auch und gerade der Hals des Instrumentes - Fachleute sprechen über einen Thick oval shape. Ein Gibson 50´s Neck ist mir persönlich zu dick Ein C-Shape von Fender, heiliges Fässchen, ist mir einfach zu dünn. Ich assoziiere hierzu immer, dass Godzilla Schneewittchen pimpert. Also ich wäre Godzilla ;-)) .. und ein C- Shape .. wäre Schneewittchen. Da wird also früher oder später was schief gehen? lach*
Der SRV Neck liegt vom Spielgefühl zwischen 60´s Gibson (die Volumen kleinere Gibson Neckstärke, bezogen auf den 50´s) und dem Fender V-Shape. Wie gesagt, nur gefühlt. Was es mit dem Hals aber auf sich hat, erfahren wir wichtiger Weise- etwas weiter im Text ganz genau.
Ansonsten, eben eine Strat mit entsprechender Ergonomie und Körperkultur. Jahrzehnte währende message: Aus Erfahrung Gut. Da stimme ich unbedingt zu.
P.S.: Auf jeden Fall wird das Tremolo, ANDERS als von einer Strat gewohnt, in der Hand liegen! Und Freunde, dass finde ich persönlich sagenhaft geil! Probiert es aus! Ein Tremolo
Hebel mit oberem Ansatz, spielt sich einfach harmonischer, weil die Wirkungsachse mit dem entsprechenden Arbeitsradius, in einem spieltechnisch gefälligeren Winkel zu den Saiten verläuft. Einfach ausgedrückt -> Da bewegt sich etwas auf meiner Arbeitshöhe. Letztlich aber wird hier jeder subjektiv sinnieren.
Unplugged Session:
Ich werfe es euch direkt vor eure ungewaschenen Pedale -> Liebe Player Gemeinde, eine Strat mit einem solchen Halsradius wird sich immer anders verhalten, als ein Korpus mit einem Essstäbchen Hals aus Vorderasien! Und wir danken unserem Lord dafür. Lasst uns bitte kurz gemeinsam einstimmen: Ein relativ volumiger Hals hat einfach mehr Background für das tonale Gefüge. Singt es noch einmal kurz im Kanon und lest dann erst weiter;-)
Unplugged gespielt ergibt sich also eine eindeutige Manifestation -> Die Zusammenstellung der Hölzer: das Volumen des Necks: die Vintage Saitenreiter; ..also die Symbiose dieser Attribute, schaffen die einleitende Essenz zum späteren Ereignis!!! Ich kann nur dringend davor warnen, teure Texas Special Set´s zu ordern, weil man grundsätzlich der Meinung ist, dass man dann ne geile Intonation hat! Dem ist nicht so. Ausnahmen lasse ich gerne zu. Aber Physik ist nun mal Physik. Ich kenne nicht wenige Player, die ihre Standard Strat wieder von Texas Special´s auf die original PU´s umgerüstet haben, um ihre Strat authentisch und ehrlich zu haben. Die Texas Special sind dann klasse, wenn die umgebende Peripherie eine solide Plattform bietet.
Fazit in der Unplugged Sektion -> Die SRV hat das Brett. Sie ist einfach gesättigt und spielt ihren Punch schnörkellos in die Stratosphäre. Die Bespielbarkeit ist Fender, also gewohnt gut, gerade in dieser Preisklasse. Die Jumbobünde soll jeder für sich selbst überlegen, - ich finde die Geschichte bestens ausgereift und für jede Hand spielharmonisch sehr gut handelbar. Schon im unplugged beginnt sie zu schmatzen, erläutert ungeniert ihre feminin glockigen Höhen im Solo und konturiert einen satt anwesenden Bass. Auch bei vehementem
Plektrum Anschlag bleibt sie ohne klirrende Saiten und diffuse Fremdgeräusche.
Stecken wir nun den Stöpsel rein:
Getestet wird an einem Peavey 50 classic Combo und einem einkanaligen JCM 800 Topteil aus dem Hause Marshall mit 1960B 4 x 12er Box. Davor spielte ich die SRV ausgiebig über einen Framus Cobra. Um eine erste Referenz zu schaffen stelle ich alle Drehknöpfe der Amps auf high noon (Mitte). So soll die SRV erst einmal ihren grundsätzlichen Charakter ausweisen.
PU-Schalter auf 1 (janz oben):
.. what a fucking great Moment! I love it.
Die SRV drückt wie´n 40ig Tonner die Alpen runter. Sagenhaft. So hab ich mir das erwünscht. Die Bässe sind satt und glockig, dabei fett und böse anwesend. Very Vintage. Die Texas Special´s in Verbindung mit dem voluminösen Neck- rotzen dir ihr Ego mitten auf die Zwölf. Die Mitten wirken etwas trocken und bekommen nun mehr Gain -> ..ohhh, wie wundervoll. Sie hört sich jetzt an wie ein blues singender Baumwollpflücker bei 42grad im Schatten: Unverschämt authentisch, waghalsig smart, rotzfrech. Dominant. Bei dem Sound
rutscht sogar einer alten Gouvernante der Schlüpfer vom Beremuda Dreick, bis tief in die Kniekehle. Ein bisschen wie Magie, man glaubt es kaum -> Authentizität. Die Höhen schlagen präzise, feincrispe Tonschneisen und man weiß gar nicht mehr so recht, ob diese
opulente Soundflut noch im Clean oder schon im rauchigen Verzerrt ihr ruhmreiches Dasein fristet. Ich hebe ab ;-))
PU-Schalter auf 3 (Mitte also):
.. satt, satter, am Sattesten..
Ausgeglichen katapultiert die SRV ihre Mittenmacht ungebremst in meine Gehörgänge. Die Texas Special´s und der Neck machen wieder auf Bonnie & Clyde. Bei der sanften Übersteuerung des Amps kitzel ich nun ein wenig mehr Zerre in den Dialog zwischen Dem, was ich jetzt hören möchte und Dem, was die SRV bereit ist zu geben. Die Strat lässt sich nicht lange bitten und heult dir ihr eigenes ICH so klar gegen die Stirn, dass alle Fragen, welche bis dahin vielleicht noch offen waren, sich auflösen wie ne Aspirin in Strohrum. Hier kann es wie bei der eben beschriebenen Schalterstellung -wenn überhaupt- nur noch sehr wenig Steigerung in Sachen Sound geben.
PU-Schalter auf 5 (Unten, gell):
--- sssarf, sehr sssarf ..
Mir zunächst etwas zu aufdringlich, zu grell. Aber das setting des Amps macht es! Man sollte ein paar Knöpfe drehen und ein harmonisches Gefüge zwischen Amp und Instrument herstellen. Auffallend ist, dass die SRV so unmissverständlich sauber, bis in den letzten Winkel des Necks, intoniert. Feine Sache.
Der Sound in wenigen Sätzen:
Die SRV ist ehrlich und authentisch. Sie will nicht mehr sein als sie ist Was sie jedoch ist, hört sich wahnsinnig rassig an. Sie lässt sich so wunderbar easy umkippen, also in Obertöne manövrieren. Der Blues/Bluesrock ist ihr Ding. Sie ist schmutziger als der Arsch von Mr. 666 und gnadenloser als ne Politesse in der Frankfurter Innenstadt. Dabei kann sie samtweich intonieren und ganz feinfühlig sinnieren, gerade in den hohen Tonlagen. Den größten gefallen findet sie allerdings am Punch -> Böse ..schmutzige und laute Blues Riffs, am besten dramaturgisch vehement. Eine Strat will grundsätzlich erkämpft werden! Diese sowieso! Gell.
Minuspunkte gibt es auch!:
Freunde, was sich Fender in der Preisklasse um 1.500 in Sachen Volumen- u. Tone Regler erlaubt, ist ne Frechheit ohne Gleichen. Wenn man an so einem Ding dreht, fällt einem Feinmotoriker schon der Sack in die Hose. Fender erlaubt sich schlicht und einfach minimalistische Bauteile an wichtigen Positionen! Ein Profi ändert das an seiner Bühnen Gitarre -> Und damit ist er gut beraten.
Vintage hin, Vintage her -> Auf der Kopfplatte befindet sich der kleine Saitenhalter, welcher den Zweck hat, die Saiten in einem bestimmten Winkel zum aufnehmenden Sattel zu lenken. Dieses sagenhaft beschissene Ding gehört sofort in die Gruft geschmissen. Am besten man lässt noch einen ausgewachsenen Sauropoden ins Loch schei.. und gießt ne Stahl-Betonkuppe darüber. Da gehört natürlich was richtiges montiert;-) Gell. Fragt den Fachhandel.
Der Tweed Koffer ist weniger spektakulär als sein Ruf. Mehr ein Mythos. Schon die Verschließ Einrichtung dazu, bringt meine Hirnanhang Drüse in kontraktierende Rotation..
Dann noch etwas zum Layout -> Die weißen Regler und die schneeweißen Pickups sorgen nicht gerade für ein Vintage Ambiente. Eine old style Guitar sprich SRV- sollte aussehen
wie Tante Gertrud, nachdem ihr der Schnellkochtopf mit samt 7 Pfund Linsensuppe um das Alzheimer erkrankte Denkgewölbe geflogen ist. Rattig eben.
Abschließend:
Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick über die SRV geben konnte. Probiert eure Gitarren aus! Kauft keinen Scheiß auf Verdacht und schon gar nicht in höheren Preisklassen bei virtuellen Auktionen. Ein Instrument in der gehobenen Kategorie Gitarre, besteht i.d. R. aus organischem Material Irgendwie ist es also individuell So wie wir Player. Lasst uns also dieser Sache Tribut zollen. ;-)
.. wieder einmal euer sixstring tom Aloha eh!
P.S.: .. sorry .. ich aaabe gar keine sound files ;-))
Hardware:
- Erlekorpus
- Ahornhals (Thick oval shape) kräftig aber nicht klobig
- Pao Ferro Griffbrett (heller als RW)
- 21 Bünde (Jumbo)
- 648mm Mensur
- 5 Weg Schalter, Texas Special sc-PU Satz
- Vergoldete Hardware, Fender/Gotoh Vintage Style Mechaniken
- Vintage Synchronized Tremolo (lh + vergoldet)
- 3 Sunburst
- inkl. Vintage Tweed Case, Gurt und Kabel
- Im Handel zwischen 1.300 und 1.500 zu bekommen
Intro:
Es hatte in Strömen gegossen. Die Wolken hingen tief und dunkel über Gotham City Da lobe ich mir einen seriösen Gore-Tex Schuh mit medical Einlage Wo genau war ich eigentlich ..? .. und wo sollte ich sein? Ich sollte in einem verdammten Elektronik Großmarkt sein und eine DVD kaufen. Warum? Weil ich schon viel zu lange ertragen hatte, dass meine Lieblings DVD von SRV den Hades passiert hatte. Heute wollte ich mir eine neue besorgen. Irgendwie war es ein mystischer blue day, ihr kennt dass ..? .. etwas ist total wichtig, - ihr habt euren Tag danach ausgerichtet und plötzlich taucht wie aus dem Nichts ein Musikgeschäft vor eurer Nase auf Und plötzlich ist da die nebulöse Erinnerung -> Damned .. i´am a fucking guitar hero ;-))
Ich mach´s kurz: 60 Minuten nachdem ich den Laden betreten hatte, war meine EC Karte nur noch eine inkontinente Duroplast Schlampe mit nem leergefegten black magnetic stripe, ohne Hoffnung jemals wieder auf die Beine kommen zu können. Dafür hatte ich
jetzt das, was mir schon verdammt lange gefallen hatte: Eine FENDER STEVIE RAY VAUGHAN STRATOCASTER.
Meiner einer hat schon eine Menge Gitarren gekauft .. so in den letzten 25 Jahren - .. komischer Weise hat es nie sein sollen, dass ich mir eine Vintage SRV beschere, obwohl ich diesen Typ, unser Lord behüte ihn, so sehr mag. Vor einigen Monaten wäre es fast soweit gewesen, allerdings habe ich mich dann ultra spontan für eine Düsenberg The 49er entschieden, deren Review ebenfalls hier im Board zu erlesen ist.
O.k, friends and Brothers, Sisters and kybernetische Organismen, hier das Review;-))
REVIEW:
LayOut;-)
Wie sieht das Ding eigentlich -so unplugged und unkatalogisiert- in Wirklichkeit aus?
Well, zunächst knallt einem die Haute Couture ins Auge. Im Zusammenspiel mit den anderen Komponenten (z.B. Gold Hardware und Pickguard), wirkt das 3 sunburst zunächst ein wenig bunt und irgendwie unaufgeräumt. Der Gitarrist (Mr. Normalo) hat nämlich die ihm sehr bekannte und überall gegenwärtige Standard TSB im Primärbewusstsein gespeichert. Bei der SRV schimmert es plötzlich recht goldig und auf dem Pickguard erlesen sich die Initialen von fremden Leuten, außerdem hat irgendein Idiot ein lefthand Tremolo in eine
Rechtshänder Gitarre gebaut. Der Hals ist wuchtiger, die Mechaniken sind Vintage Style und letztlich liegt die ganze Geschichte noch in einem Plüsch orange ausgelegten Koffer ;-)) Psst ..? .. pssst ..! .. dass muss so sein;-))
Wie liegt die SRV in der Hand?
Das ist Geschmackssache! Außerdem hat es mit der favorisierten Anforderung zur Ergonomie einer Sache und der körpereigenen Pathologie zu tun. Der Korpus schmiegt sich wie gehabt wunderbar an den Körper des Gitarristen. Man merkt jedoch sofort den volumigen Touch der Gitarre. Eine Standard fühlt sich irgendwie fragiler und zarter an. Die SRV puncht einem erst einmal ein raues Hallo entgegen. Von ihrer Lieblichkeit ahnt man zu diesem Zeitpunkt noch nichts. Ausschlaggebend für das volumige Gefühl ist natürlich auch und gerade der Hals des Instrumentes - Fachleute sprechen über einen Thick oval shape. Ein Gibson 50´s Neck ist mir persönlich zu dick Ein C-Shape von Fender, heiliges Fässchen, ist mir einfach zu dünn. Ich assoziiere hierzu immer, dass Godzilla Schneewittchen pimpert. Also ich wäre Godzilla ;-)) .. und ein C- Shape .. wäre Schneewittchen. Da wird also früher oder später was schief gehen? lach*
Der SRV Neck liegt vom Spielgefühl zwischen 60´s Gibson (die Volumen kleinere Gibson Neckstärke, bezogen auf den 50´s) und dem Fender V-Shape. Wie gesagt, nur gefühlt. Was es mit dem Hals aber auf sich hat, erfahren wir wichtiger Weise- etwas weiter im Text ganz genau.
Ansonsten, eben eine Strat mit entsprechender Ergonomie und Körperkultur. Jahrzehnte währende message: Aus Erfahrung Gut. Da stimme ich unbedingt zu.
P.S.: Auf jeden Fall wird das Tremolo, ANDERS als von einer Strat gewohnt, in der Hand liegen! Und Freunde, dass finde ich persönlich sagenhaft geil! Probiert es aus! Ein Tremolo
Hebel mit oberem Ansatz, spielt sich einfach harmonischer, weil die Wirkungsachse mit dem entsprechenden Arbeitsradius, in einem spieltechnisch gefälligeren Winkel zu den Saiten verläuft. Einfach ausgedrückt -> Da bewegt sich etwas auf meiner Arbeitshöhe. Letztlich aber wird hier jeder subjektiv sinnieren.
Unplugged Session:
Ich werfe es euch direkt vor eure ungewaschenen Pedale -> Liebe Player Gemeinde, eine Strat mit einem solchen Halsradius wird sich immer anders verhalten, als ein Korpus mit einem Essstäbchen Hals aus Vorderasien! Und wir danken unserem Lord dafür. Lasst uns bitte kurz gemeinsam einstimmen: Ein relativ volumiger Hals hat einfach mehr Background für das tonale Gefüge. Singt es noch einmal kurz im Kanon und lest dann erst weiter;-)
Unplugged gespielt ergibt sich also eine eindeutige Manifestation -> Die Zusammenstellung der Hölzer: das Volumen des Necks: die Vintage Saitenreiter; ..also die Symbiose dieser Attribute, schaffen die einleitende Essenz zum späteren Ereignis!!! Ich kann nur dringend davor warnen, teure Texas Special Set´s zu ordern, weil man grundsätzlich der Meinung ist, dass man dann ne geile Intonation hat! Dem ist nicht so. Ausnahmen lasse ich gerne zu. Aber Physik ist nun mal Physik. Ich kenne nicht wenige Player, die ihre Standard Strat wieder von Texas Special´s auf die original PU´s umgerüstet haben, um ihre Strat authentisch und ehrlich zu haben. Die Texas Special sind dann klasse, wenn die umgebende Peripherie eine solide Plattform bietet.
Fazit in der Unplugged Sektion -> Die SRV hat das Brett. Sie ist einfach gesättigt und spielt ihren Punch schnörkellos in die Stratosphäre. Die Bespielbarkeit ist Fender, also gewohnt gut, gerade in dieser Preisklasse. Die Jumbobünde soll jeder für sich selbst überlegen, - ich finde die Geschichte bestens ausgereift und für jede Hand spielharmonisch sehr gut handelbar. Schon im unplugged beginnt sie zu schmatzen, erläutert ungeniert ihre feminin glockigen Höhen im Solo und konturiert einen satt anwesenden Bass. Auch bei vehementem
Plektrum Anschlag bleibt sie ohne klirrende Saiten und diffuse Fremdgeräusche.
Stecken wir nun den Stöpsel rein:
Getestet wird an einem Peavey 50 classic Combo und einem einkanaligen JCM 800 Topteil aus dem Hause Marshall mit 1960B 4 x 12er Box. Davor spielte ich die SRV ausgiebig über einen Framus Cobra. Um eine erste Referenz zu schaffen stelle ich alle Drehknöpfe der Amps auf high noon (Mitte). So soll die SRV erst einmal ihren grundsätzlichen Charakter ausweisen.
PU-Schalter auf 1 (janz oben):
.. what a fucking great Moment! I love it.
Die SRV drückt wie´n 40ig Tonner die Alpen runter. Sagenhaft. So hab ich mir das erwünscht. Die Bässe sind satt und glockig, dabei fett und böse anwesend. Very Vintage. Die Texas Special´s in Verbindung mit dem voluminösen Neck- rotzen dir ihr Ego mitten auf die Zwölf. Die Mitten wirken etwas trocken und bekommen nun mehr Gain -> ..ohhh, wie wundervoll. Sie hört sich jetzt an wie ein blues singender Baumwollpflücker bei 42grad im Schatten: Unverschämt authentisch, waghalsig smart, rotzfrech. Dominant. Bei dem Sound
rutscht sogar einer alten Gouvernante der Schlüpfer vom Beremuda Dreick, bis tief in die Kniekehle. Ein bisschen wie Magie, man glaubt es kaum -> Authentizität. Die Höhen schlagen präzise, feincrispe Tonschneisen und man weiß gar nicht mehr so recht, ob diese
opulente Soundflut noch im Clean oder schon im rauchigen Verzerrt ihr ruhmreiches Dasein fristet. Ich hebe ab ;-))
PU-Schalter auf 3 (Mitte also):
.. satt, satter, am Sattesten..
Ausgeglichen katapultiert die SRV ihre Mittenmacht ungebremst in meine Gehörgänge. Die Texas Special´s und der Neck machen wieder auf Bonnie & Clyde. Bei der sanften Übersteuerung des Amps kitzel ich nun ein wenig mehr Zerre in den Dialog zwischen Dem, was ich jetzt hören möchte und Dem, was die SRV bereit ist zu geben. Die Strat lässt sich nicht lange bitten und heult dir ihr eigenes ICH so klar gegen die Stirn, dass alle Fragen, welche bis dahin vielleicht noch offen waren, sich auflösen wie ne Aspirin in Strohrum. Hier kann es wie bei der eben beschriebenen Schalterstellung -wenn überhaupt- nur noch sehr wenig Steigerung in Sachen Sound geben.
PU-Schalter auf 5 (Unten, gell):
--- sssarf, sehr sssarf ..
Mir zunächst etwas zu aufdringlich, zu grell. Aber das setting des Amps macht es! Man sollte ein paar Knöpfe drehen und ein harmonisches Gefüge zwischen Amp und Instrument herstellen. Auffallend ist, dass die SRV so unmissverständlich sauber, bis in den letzten Winkel des Necks, intoniert. Feine Sache.
Der Sound in wenigen Sätzen:
Die SRV ist ehrlich und authentisch. Sie will nicht mehr sein als sie ist Was sie jedoch ist, hört sich wahnsinnig rassig an. Sie lässt sich so wunderbar easy umkippen, also in Obertöne manövrieren. Der Blues/Bluesrock ist ihr Ding. Sie ist schmutziger als der Arsch von Mr. 666 und gnadenloser als ne Politesse in der Frankfurter Innenstadt. Dabei kann sie samtweich intonieren und ganz feinfühlig sinnieren, gerade in den hohen Tonlagen. Den größten gefallen findet sie allerdings am Punch -> Böse ..schmutzige und laute Blues Riffs, am besten dramaturgisch vehement. Eine Strat will grundsätzlich erkämpft werden! Diese sowieso! Gell.
Minuspunkte gibt es auch!:
Freunde, was sich Fender in der Preisklasse um 1.500 in Sachen Volumen- u. Tone Regler erlaubt, ist ne Frechheit ohne Gleichen. Wenn man an so einem Ding dreht, fällt einem Feinmotoriker schon der Sack in die Hose. Fender erlaubt sich schlicht und einfach minimalistische Bauteile an wichtigen Positionen! Ein Profi ändert das an seiner Bühnen Gitarre -> Und damit ist er gut beraten.
Vintage hin, Vintage her -> Auf der Kopfplatte befindet sich der kleine Saitenhalter, welcher den Zweck hat, die Saiten in einem bestimmten Winkel zum aufnehmenden Sattel zu lenken. Dieses sagenhaft beschissene Ding gehört sofort in die Gruft geschmissen. Am besten man lässt noch einen ausgewachsenen Sauropoden ins Loch schei.. und gießt ne Stahl-Betonkuppe darüber. Da gehört natürlich was richtiges montiert;-) Gell. Fragt den Fachhandel.
Der Tweed Koffer ist weniger spektakulär als sein Ruf. Mehr ein Mythos. Schon die Verschließ Einrichtung dazu, bringt meine Hirnanhang Drüse in kontraktierende Rotation..
Dann noch etwas zum Layout -> Die weißen Regler und die schneeweißen Pickups sorgen nicht gerade für ein Vintage Ambiente. Eine old style Guitar sprich SRV- sollte aussehen
wie Tante Gertrud, nachdem ihr der Schnellkochtopf mit samt 7 Pfund Linsensuppe um das Alzheimer erkrankte Denkgewölbe geflogen ist. Rattig eben.
Abschließend:
Ich hoffe, dass ich euch einen kleinen Einblick über die SRV geben konnte. Probiert eure Gitarren aus! Kauft keinen Scheiß auf Verdacht und schon gar nicht in höheren Preisklassen bei virtuellen Auktionen. Ein Instrument in der gehobenen Kategorie Gitarre, besteht i.d. R. aus organischem Material Irgendwie ist es also individuell So wie wir Player. Lasst uns also dieser Sache Tribut zollen. ;-)
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P.S.: .. sorry .. ich aaabe gar keine sound files ;-))
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