500/1 schrieb:
Bei der Eingangsaussage allerdings, wo er behauptet, daß die maschinell gefertigten Mex's aus minderwertigem Holz seien, während die handgefertigten Amis aus hochwertigem Holz gefertigt würden, habe ich so meine Zweifel. Erstens hat Fender ja irgendwo auch noch einen Ruf zu verlieren
Man wundert sich eher, daß die (wie auch Gibson) seit bald 40 Jahren ihren Ruf behalten haben, und zwar
trotz ihrer Produktionsqualitäten (und deren Schwankungen) in der Serienfertigung. Von 10 Bässen ist vielleicht, so man Glück hat, 1 eine lebende Sensation, 2 gut, 3 gehen durch, 4 sind zum vergessen. Freilich, Custom Shop ist eine andere Tasse Tee.
und zweitens riecht das doch sehr nach dem typischen amerikanischen Produkt-Patriotismus.
Man muß leider fürchten, daß der, wie die meisten Chauvinismen, einer reellen Grundlage weitestgehend entbehrt.
Was ist schlimm daran, wenn ein Gitarrenbody maschinell geschliffen wird? (maschinell gefräst werden eh alle) Wahrscheinlich sind die Qualitätsschwankungen sogar geringer, denn der Schleifroboter hat keinen schlechten Tag, er tut's oder er tut's nicht.
Könnte man zwar so sehen, aber leider ist das noch nicht so ganz alles, was zur Fertigung gehört.
Das schlimme ist, mit modernen Präsionsmaschinen können viele Hersteller Bässe bauen, die in der Hinsicht zwar besser sind als das meiste, was man noch vor 25 Jahren vorfand. Nur insgesamt sind die meisten immer noch rechte Gurken, und klingen auch nach Salatsoße. Wenn man sich einen Tag mal so richtig versauen will, dann empfehle ich den Besuch einer Musikalienhandlung, um nur so 1, 2, 3 Exemplare von sowas anzuspielen. Das macht genauso eine Riesen-Scheißlaune wie eine Weinprobe mit Lambrusco.
Das mit der Holzqualität scheint leider wirklich immer schlimmer zu werden und das betrifft natürlich die Massen(ab)fertigung bei weitem am übelsten. Das sind längst nicht mehr nur die billigen Yamaha BB/RBX & al. Korpora, die aus mehr als 2-3 Teilen zusammengeleimt werden. Und vieles selbst als durchaus gut geltende macht auf mich einen so rohen Eindruck, daß ich es mit Angst zu tun kriege, wenn ich dran zu lecken wagte, daß es nach Ahornsirup schmeckte :screwy:
Die Amis haben ja auch einen starken Hang zu Traditionen (wahrscheinlich weil sie im Vergleich zu Europa keine nennenswerte Geschichte haben und das, was es da gibt ist nicht sehr ruhmreich).
Ignoranten sind das. Die Kanadier ja genauso. Erzählt mir sogar eine Prof im Faculty Club, dieses Land hätte nicht mehr als 150 Jahre Geschichte (war freilich im Rocky Mountain Vorland), und wie toll das in Europa sei mit den vielen Burgen und so. Klar, wenn man's so sehen will, dann hat es Europa nur 4500 Jahre vorher erwischt, als die Bandkeramiker einfielen
Eine andere kuckt mich an, als sei ich blank blöd, als ich mich mit 2 nativen Lehrerinnen unterhalte und meine, im Geschichtsunterricht müßte man herausstreichen, daß man ja schließlich über 10.000 Jahre geschichtliche
Kontinuität aufweisen kann. Versteigt sich sogar dazu, die beiden hätten garantiert nicht gewußt, was für "Andeutungen" ich da gemacht hätte :screwy: Eine hab' ich ein paar Tage später ohne die Weiße getroffen, die war hellauf begeistert.
Könnte mir daher vorstellen, daß in der amerikanischen Fabrik einfach von Hand gefertigt wird, weil der (amerikanische) Markt das so will.
Teils ist es Einbildung, wie Du ja schon oben gesagt hast. Das besteht die Handarbeit darin, die Fräse anzuwerfen. Es gibt aber auch Feinheiten, die keine Maschine macht, und die man trotzdem zu schätzen wissen kann.