sixstring tom
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Marshall JCM 2000 dsl 50
>50Watt Topteil
>2 Kanäle/2 Grundsounds pro Kanal
>Reverb
>Tone Shift Schaltung
>Deep Schaltung
>Effektweg
>Impendanzen 4,8,16Ohm
>4 x ecc83 Vortufen Röhren
>2 x el34 Endstufen Röhren
___________________________
Review - Marshall JCM 2000 DSL 50 Topteil
Was habe ich nicht schon alles vom DSL 50 vernommen! Geht´s euch auch so? Für Marshalls Marketing Abteilung ist die Sache klar - Ein Fest von einem Amp. Die Review´s in unseren hochglänzenden Fachmagazinen sind in ihrem Fazit recht angetan, und proklamierten - ganz im Geiste seriös journalistischer Mittigkeit - den berechtigten Triumph von Onkel Jimbos 2 Kanaler. Da werden technische Konsequenzen (keine Halbleiter im Signalweg) immer und immer wieder -konzentriert- in die euphorische Gitarristen Menge geschleudert. Tone shift und deep Schaltungen werden als executive Bastion für den modernen Gitarristen ausgerufen und, der Tradition entsprechend, dicke Pokale in die Hände der Erschaffer gedrückt.
Interessiert euch das bodenständige Review eines normalen Gitarristen, welcher aber seit 25 Jahren Herrn Gleichrichter, Frau EL34 .. und den kleinen Sprösslingen ecc83 & Co. auf die Finger schaut?
Hier das Review:
Erst vor einigen Wochen habe ich mir wieder einen DSL 50 zugelegt. Einen Neuen. Vor 3 Jahren spielte ich bereits schon einmal einen, wechselte danach allerdings zwischen mehreren Amps hin und her. Marshall Amps zu mögen - mal ganz subjektiv in die Runde hier geschossen - fiel mir ab meinem Rendewuzz mit dem Marshall 2554 Jubilee Combo (JCM 800) und dem 100er Jubilee Topteil, überhaupt nicht mehr schwer. Allerdings - und darüber bin ich heilfroh - bin ich mit SELMER, - Orange, - Mesa Boogie .. aufgewachsen. D.h., gerade mit dem Augenmerk auf SELMER* (die meisten von euch werden leider nie erfahren
was das genau ist), muss gesagt werden, dass es sich dabei um unfasslich akzentuierte und voll cleansoundige Sauropoden handelt, die es genau so heraus schleudern, wie du es spielst! Damit möchte ich sagen: Um einen Marshall beurteilen zu können, sollte man nicht eine erste Liebe mit ihm erlebt haben dürfen. Beispiel: Der Deutsche ist gerne Granny Äpfel! Ein Yanoe Mamoe Indianer kotzt sie aus. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Auf die Technik möchte ich nicht explizit eingehen, denn diese steht zu Genüge in anderen Definitionen. Mir kommt es darauf an, Euch den Sound näher zu bringen, bzw. einen mindestens theoretischen Eindruck zu vermitteln. Als Referenz Gitarre dient eine sehr wertige Strat, eine Gibson LPS, eine Godin freeway classic. Als Box verwende ich klassisch die 1960er schräg und optional - dem grundsätzlichen Vergleich wegen - eine Celestion Vintage
bestückte Laney Box.
Los geht's!
Um zunächst eine Überblick schaffende Grundlage zu injizieren, stelle ich alle relevanten Schalter auf "12Uhr Position", bzw. 50%. Dies betrifft auch die Presence Sektion. Die "Heul" und "Damage" Kanäle lasse ich komplett Außen vor. Den Reverb lasse ich zunächst ausgeschaltet. Widmen wir uns also dem Clean Kanal!
Meine erste Assoziation gilt dabei dem Marketing -> Angeblich, so verlautet die In- und Extern Press, besitzt der DSL 50 das vielseitigste einsetzbarste "Clean" aller Zeiten! O.k., schauen wir doch mal:
CLEAN:
Die Strat hängt am Nabel - Noch bevor ich den ersten Ton verlauten lasse, interessiert mich die Geräuschkulisse des Amps. Prima! Er steht smart im "Stillgestanden" und wartet stumm auf ein "Marsch". Kein befremdliches Quieken oder Surren, Summen oder Schnaufen. So mag ich es!
Die ersten Töne schmeicheln - ich habe schon einiges an subtil wirkenden Clean Sounds von Marshall vernehmen müssen - Um den Akzent für mich spürbarer zu machen, stelle ich die Höhen und Mitten, die Presence und den Bass, in eine mir gefällige Position. D.h., Bässe etwas down, aber nicht zu sehr. Höhen präsent, jedoch nicht aufdringlich. Mitten kräftig, aber nicht dominant. Jo, ganz nett! Mit dem Tone Shift lege ich noch ein Pfund Volumen hinein, mit dem Deep Knopf stellt sich - aber verhalten - außerdem noch ein wenig Tiefe/Räumliche Sphäre, ein. Oha, fast macht es Spaß! Fast! Nur Fast! So gut wie das Marketing den Clean macht, ist er nicht. Er ist sphärischer, lebendiger, homogener geworden, aber bitte gell … im
1.100 € Segment eher unspektakulär. Mit der Gibson ändert sich auch nichts. Eigentlich klar. Ich würde aber gut damit leben können … damned .. wäre da nicht dieser unangenehme Lautstärke Pegelsprung, welcher sich beim Hüpfen in den Chrunch Modus einstellt! Defizit!
Um es zu verdeutlichen: SEKTION Classic Gain = Channal A = 1. Clean und 2. Chrunch teilen sich einen Kanal. Der Pegelsprung ist nicht einmal dezent. Er ist ein Fiasko. Da lasse ich nicht mit mir handeln.
Zurück in den Clean - Den Reverb führe ich mir noch zu Gemüte. Jo, coole Sache, er ist irgendwie gut zu dosieren, zeigt sich konkret anwesend, ohne die tonale Szenerie zu verunsichern, und erhält damit meinen Respekt.
Haken wir es so ab: Clean o.k., aber nicht mehr. Für Marshall Verhältnisse ein Sprung nach vorne - Im Wettbewerb mit Anderen, eher lau. Beweis? Mein Peavey Valveking zwingt den DSL 50 unmissverständlich in die Knie. Und - ich höre schon das Raunen der Fanatiker - als Vollröhre für nicht einmal den halben Preis! Dazu später mehr.
CHRUNCH:
Wir befinden uns immer noch in der Classic Gain Abteilung (Channal A). Bereits im Clean lässt sich der Sound chrunchig anreichern* (*Pegelspiel zwischen Volumen und Gain). Im gleichkanaligen Chrunch Modus geht es nahtlos weiter damit - Wenn man die Lautstärke beherzt benutzt (Richtung laut) wirkt der Sound entsprechend Vollbreit, irgendwie authentischer, fetter und satter. Lautstärke entscheidet also maßgebend die Entfaltung des Sounds. Da geht es schon verdammt rockig zu.
Ein Wermutstropfen - ich muss es einfach so sagen - die tonale Kontur eines Akkordes verliert proportional zur Sättigung durch das Gain! Klar, werden jetzt einige sagen. Das Problem ist aber, dass es mit einer Intensität an Geröchel passiert, welches mit Liebhaberei einfach nichts mehr zu tun hat. Da ist eine spürbare Unverhältnismäßigkeit zu dem was sich ein Gitarrist wünscht, und dem, was er bekommt. Hier kommt es auf´s "Setting" an! Probieren, probieren!
Haken wir es so ab: Rockige Abteilung - Die Attribute eines echten Marshalls. Tom Petty ist machbar, - bei guter Symbiose zwischen Volumen und Gain entlockt es mir ein liebevoll gemeintes Augenzwinkern.
Wieder jedoch meine harte Erkenntnis: Das geht mit weniger, sehr viel weniger Geld ...BESSER! Darauf gehe ich aber später ein.
LEAD 1 + 2:
Willkommen im zweiten Kanal. Ob man mit dem Zweiten besser hört ..? .. wir werden sehen So, "Ultra gain" heißt dieser zweite Kanal = Channal B = 1. Lead one und Lead two teilen sich eine Klangreglung.
Im Lead 1 Betrieb kotzt sich der Marshall schon recht selbstbewusst aus. Holy Moly, sein Standing hat kurze und knappe Argumente:" Hi, ich bin Marshall. Wenn du es nicht raffst, reiße ich dir die Batterie vom Thorax und baue ein Lasso aus deinem primären Darmtrakt". Ziemlich giftig kann der Lead 1 schon sein. Die Paula ist - glaub ich - seine Lieblings Ische. Ein Burstbucker, gediegen wie er ist, verleiht dem 1er tonale Disziplin und ein anständiges Etikett. Gute, sanfte Leads sind bereits möglich. Die Sahne Abteilung kommt in Sicht. Fein!
Hab ich wirklich nichts zu meckern?! Sorry, ich hab! Ich möchte nicht einmal soweit gehen, das ich "normale" Akkorde im lead 1 Sound beschreibe. Meiner einer beschreibt jetzt einfach mal schlichte PowerChords -> Hierbei wird das Arrangement: GAIN/VOLUMEN und DEEP/TONE SHIFT janz wichtig.
Er röchelt euch sonst grüne Kotze vor die Füße. Von echter Kontur keine Spur mehr, wenn ihr nicht auf die Harmonie des Settings achtet. Macht euch da Arbeit. Er matscht euch wirklich tot - Das macht keinen Spaß mehr. Die Brillanz, die Sphäre, die Identität des Tons, alles das sackt in eine diffus unharmonische, hole und scheppernde Tonne - Das Geröchel nicht zu vergessen!
Ansonsten, ein geübter Röhrenversteher zaubert einen guten, mittigen, volumigen und
gediegen fetten Zerrsound aus dem DSL. Abstriche jedoch wie oben gelesen!
Der Lead 2 knüpft ohne Sprünge und Anomalien (Pegel Differenzen) an den 1er an. Puhh, jetzt kann es richtig zur Sache gehen. Wollte der kleine Bruder mit der 1 dir nur den Kopf abreißen, so ist der Große schon mit einem 250mal stahlgefalteten Salamanka Breitschwert in der Linken, und einem Plasmabrenner in der Rechten "Hand" ausgestattet. Machst du jetzt -bei Volumen Anschlag- irgend etwas falsch, haut es dir den vorderen Stirnlappen bis zum Sternensystem Asbestor. Die Zerre erreicht Schmelztiefe, und das volle Brett lässt Pippi Langstrumpf ´s Zahnspange .. Bossa Nova tanzen. Deflorationsgefahr!
Aber wie genau zeigt sich der Sound? Das ist Marshall. Voll in die Fresse, aber leider unüberlegt. Wieder ist das Setting von großer Wichtigkeit. Wer es übertreibt - und das passiert schnell - erntet nur noch dumpfen Matsch! Leute, ich möchte dem DSL echt nicht böse, gell, aber seine Art kann unglaublich nerven. KONTUR ist wichtig. Ein Amp muss in der Lage sein, auch unter lauten, aber gleichzeitig hochgainigen Bedingungen, die Identität des Spielers nicht zu verraten. Harmonien verlieren sonst ihre Aussage, und Ausdruck wird zu Brei.
Haken wir es so ab:
Gutes Brett bei gut eingestelltem Setting. Satte und fette Ansagen, auch und gerade in den Mitten. Im Lead 2 kann man ganz besonders gut mit der Tone Shift Geschichte arbeiten. Das gibt Schub bis in metallische Gefilde hinein. Relative Klarheit und Kontur (unter Gain Aspekten gesehen) fehlen mir einfach >Zu sehr! Das schaut man sich am besten mal beim "Engl" ab. Jaaaaa, klar kostet der mehr Geld, aber ein DSL ist auch kein Schnäppchen.
So, mein Fazit lautet wie folgt:
Mit dem DSL kann ein Röhren Junkie eine Menge anstellen. 50Watt reichen für alle Gelegenheiten, - die 2 Kanäle mit 2 Grundsounds pro Kanal, schaffen das Fundament für gutes, gitarristisches Handwerk - Und die Zuverlässigkeit des Amps, zwingt uns zu einer echten Vertrauensvergabe. Die Sounds präsentieren sich vielseitig und teilweise spannend.Wie er stellenweise rotzt, gefällt mir allerdings gar nicht. Und das er "Kontur" uninteressiert assimiliert -und weil er glaubt sich das als Marshall erlauben zu können- ausgelutscht wieder freigibt, entspricht nicht mehr den Anforderungen eines fähigen Gitarristen. Marshall Freaks leben mit diesen Defiziten. Teilweise auch gerne. Es gibt aber auch Gitarristen, die ihren ganz persönlichen Sound nicht mit dem DSL verwirklichen können. Ist euch mal aufgefallen,
dass frühere loyale DSLér .. immer öfter auf Engl´s Schwingen wechseln?
Freunde, ich urteile härter! Der DSL fällt bei mir durch!
Ich möchte das begründen: Sein Straßenpreis liegt bei rund 1.100 €. Es kann nicht sein, dass Amps, welche nicht einmal die Hälfte kosten, so nah an ihn rankommen, wie es beispielsweise ein in Asien gefertigter, 100Watt Vollröhren Peavey Valveking tut! Für 450 € Kaufpreis tut! Hughes & Kettner schlägt mit dem Switchblade - welcher zwar rund 1.200 € kostet - demnächst alles vom Feld, was sich in dieser Preiskategorie bei Marshall bewegt.Verzeiht bitte, aber ich rede hier ungeschminkt. Der DSL wird zum Opfer modern times. Irgendwie mag ich ihn ja, für den Proberaum lasse ich ihn gerne krachen, aber für mehr, nicht mehr.
Letztlich, Review´s sind subjektiv. Spielt eure Amps unbedingt an, bevor ihr euch für sie entscheidet
Aloha eh .. euer sixstring tom
>50Watt Topteil
>2 Kanäle/2 Grundsounds pro Kanal
>Reverb
>Tone Shift Schaltung
>Deep Schaltung
>Effektweg
>Impendanzen 4,8,16Ohm
>4 x ecc83 Vortufen Röhren
>2 x el34 Endstufen Röhren
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Review - Marshall JCM 2000 DSL 50 Topteil
Was habe ich nicht schon alles vom DSL 50 vernommen! Geht´s euch auch so? Für Marshalls Marketing Abteilung ist die Sache klar - Ein Fest von einem Amp. Die Review´s in unseren hochglänzenden Fachmagazinen sind in ihrem Fazit recht angetan, und proklamierten - ganz im Geiste seriös journalistischer Mittigkeit - den berechtigten Triumph von Onkel Jimbos 2 Kanaler. Da werden technische Konsequenzen (keine Halbleiter im Signalweg) immer und immer wieder -konzentriert- in die euphorische Gitarristen Menge geschleudert. Tone shift und deep Schaltungen werden als executive Bastion für den modernen Gitarristen ausgerufen und, der Tradition entsprechend, dicke Pokale in die Hände der Erschaffer gedrückt.
Interessiert euch das bodenständige Review eines normalen Gitarristen, welcher aber seit 25 Jahren Herrn Gleichrichter, Frau EL34 .. und den kleinen Sprösslingen ecc83 & Co. auf die Finger schaut?
Hier das Review:
Erst vor einigen Wochen habe ich mir wieder einen DSL 50 zugelegt. Einen Neuen. Vor 3 Jahren spielte ich bereits schon einmal einen, wechselte danach allerdings zwischen mehreren Amps hin und her. Marshall Amps zu mögen - mal ganz subjektiv in die Runde hier geschossen - fiel mir ab meinem Rendewuzz mit dem Marshall 2554 Jubilee Combo (JCM 800) und dem 100er Jubilee Topteil, überhaupt nicht mehr schwer. Allerdings - und darüber bin ich heilfroh - bin ich mit SELMER, - Orange, - Mesa Boogie .. aufgewachsen. D.h., gerade mit dem Augenmerk auf SELMER* (die meisten von euch werden leider nie erfahren
was das genau ist), muss gesagt werden, dass es sich dabei um unfasslich akzentuierte und voll cleansoundige Sauropoden handelt, die es genau so heraus schleudern, wie du es spielst! Damit möchte ich sagen: Um einen Marshall beurteilen zu können, sollte man nicht eine erste Liebe mit ihm erlebt haben dürfen. Beispiel: Der Deutsche ist gerne Granny Äpfel! Ein Yanoe Mamoe Indianer kotzt sie aus. Die Wahrheit liegt wohl irgendwo dazwischen.
Auf die Technik möchte ich nicht explizit eingehen, denn diese steht zu Genüge in anderen Definitionen. Mir kommt es darauf an, Euch den Sound näher zu bringen, bzw. einen mindestens theoretischen Eindruck zu vermitteln. Als Referenz Gitarre dient eine sehr wertige Strat, eine Gibson LPS, eine Godin freeway classic. Als Box verwende ich klassisch die 1960er schräg und optional - dem grundsätzlichen Vergleich wegen - eine Celestion Vintage
bestückte Laney Box.
Los geht's!
Um zunächst eine Überblick schaffende Grundlage zu injizieren, stelle ich alle relevanten Schalter auf "12Uhr Position", bzw. 50%. Dies betrifft auch die Presence Sektion. Die "Heul" und "Damage" Kanäle lasse ich komplett Außen vor. Den Reverb lasse ich zunächst ausgeschaltet. Widmen wir uns also dem Clean Kanal!
Meine erste Assoziation gilt dabei dem Marketing -> Angeblich, so verlautet die In- und Extern Press, besitzt der DSL 50 das vielseitigste einsetzbarste "Clean" aller Zeiten! O.k., schauen wir doch mal:
CLEAN:
Die Strat hängt am Nabel - Noch bevor ich den ersten Ton verlauten lasse, interessiert mich die Geräuschkulisse des Amps. Prima! Er steht smart im "Stillgestanden" und wartet stumm auf ein "Marsch". Kein befremdliches Quieken oder Surren, Summen oder Schnaufen. So mag ich es!
Die ersten Töne schmeicheln - ich habe schon einiges an subtil wirkenden Clean Sounds von Marshall vernehmen müssen - Um den Akzent für mich spürbarer zu machen, stelle ich die Höhen und Mitten, die Presence und den Bass, in eine mir gefällige Position. D.h., Bässe etwas down, aber nicht zu sehr. Höhen präsent, jedoch nicht aufdringlich. Mitten kräftig, aber nicht dominant. Jo, ganz nett! Mit dem Tone Shift lege ich noch ein Pfund Volumen hinein, mit dem Deep Knopf stellt sich - aber verhalten - außerdem noch ein wenig Tiefe/Räumliche Sphäre, ein. Oha, fast macht es Spaß! Fast! Nur Fast! So gut wie das Marketing den Clean macht, ist er nicht. Er ist sphärischer, lebendiger, homogener geworden, aber bitte gell … im
1.100 € Segment eher unspektakulär. Mit der Gibson ändert sich auch nichts. Eigentlich klar. Ich würde aber gut damit leben können … damned .. wäre da nicht dieser unangenehme Lautstärke Pegelsprung, welcher sich beim Hüpfen in den Chrunch Modus einstellt! Defizit!
Um es zu verdeutlichen: SEKTION Classic Gain = Channal A = 1. Clean und 2. Chrunch teilen sich einen Kanal. Der Pegelsprung ist nicht einmal dezent. Er ist ein Fiasko. Da lasse ich nicht mit mir handeln.
Zurück in den Clean - Den Reverb führe ich mir noch zu Gemüte. Jo, coole Sache, er ist irgendwie gut zu dosieren, zeigt sich konkret anwesend, ohne die tonale Szenerie zu verunsichern, und erhält damit meinen Respekt.
Haken wir es so ab: Clean o.k., aber nicht mehr. Für Marshall Verhältnisse ein Sprung nach vorne - Im Wettbewerb mit Anderen, eher lau. Beweis? Mein Peavey Valveking zwingt den DSL 50 unmissverständlich in die Knie. Und - ich höre schon das Raunen der Fanatiker - als Vollröhre für nicht einmal den halben Preis! Dazu später mehr.
CHRUNCH:
Wir befinden uns immer noch in der Classic Gain Abteilung (Channal A). Bereits im Clean lässt sich der Sound chrunchig anreichern* (*Pegelspiel zwischen Volumen und Gain). Im gleichkanaligen Chrunch Modus geht es nahtlos weiter damit - Wenn man die Lautstärke beherzt benutzt (Richtung laut) wirkt der Sound entsprechend Vollbreit, irgendwie authentischer, fetter und satter. Lautstärke entscheidet also maßgebend die Entfaltung des Sounds. Da geht es schon verdammt rockig zu.
Ein Wermutstropfen - ich muss es einfach so sagen - die tonale Kontur eines Akkordes verliert proportional zur Sättigung durch das Gain! Klar, werden jetzt einige sagen. Das Problem ist aber, dass es mit einer Intensität an Geröchel passiert, welches mit Liebhaberei einfach nichts mehr zu tun hat. Da ist eine spürbare Unverhältnismäßigkeit zu dem was sich ein Gitarrist wünscht, und dem, was er bekommt. Hier kommt es auf´s "Setting" an! Probieren, probieren!
Haken wir es so ab: Rockige Abteilung - Die Attribute eines echten Marshalls. Tom Petty ist machbar, - bei guter Symbiose zwischen Volumen und Gain entlockt es mir ein liebevoll gemeintes Augenzwinkern.
Wieder jedoch meine harte Erkenntnis: Das geht mit weniger, sehr viel weniger Geld ...BESSER! Darauf gehe ich aber später ein.
LEAD 1 + 2:
Willkommen im zweiten Kanal. Ob man mit dem Zweiten besser hört ..? .. wir werden sehen So, "Ultra gain" heißt dieser zweite Kanal = Channal B = 1. Lead one und Lead two teilen sich eine Klangreglung.
Im Lead 1 Betrieb kotzt sich der Marshall schon recht selbstbewusst aus. Holy Moly, sein Standing hat kurze und knappe Argumente:" Hi, ich bin Marshall. Wenn du es nicht raffst, reiße ich dir die Batterie vom Thorax und baue ein Lasso aus deinem primären Darmtrakt". Ziemlich giftig kann der Lead 1 schon sein. Die Paula ist - glaub ich - seine Lieblings Ische. Ein Burstbucker, gediegen wie er ist, verleiht dem 1er tonale Disziplin und ein anständiges Etikett. Gute, sanfte Leads sind bereits möglich. Die Sahne Abteilung kommt in Sicht. Fein!
Hab ich wirklich nichts zu meckern?! Sorry, ich hab! Ich möchte nicht einmal soweit gehen, das ich "normale" Akkorde im lead 1 Sound beschreibe. Meiner einer beschreibt jetzt einfach mal schlichte PowerChords -> Hierbei wird das Arrangement: GAIN/VOLUMEN und DEEP/TONE SHIFT janz wichtig.
Er röchelt euch sonst grüne Kotze vor die Füße. Von echter Kontur keine Spur mehr, wenn ihr nicht auf die Harmonie des Settings achtet. Macht euch da Arbeit. Er matscht euch wirklich tot - Das macht keinen Spaß mehr. Die Brillanz, die Sphäre, die Identität des Tons, alles das sackt in eine diffus unharmonische, hole und scheppernde Tonne - Das Geröchel nicht zu vergessen!
Ansonsten, ein geübter Röhrenversteher zaubert einen guten, mittigen, volumigen und
gediegen fetten Zerrsound aus dem DSL. Abstriche jedoch wie oben gelesen!
Der Lead 2 knüpft ohne Sprünge und Anomalien (Pegel Differenzen) an den 1er an. Puhh, jetzt kann es richtig zur Sache gehen. Wollte der kleine Bruder mit der 1 dir nur den Kopf abreißen, so ist der Große schon mit einem 250mal stahlgefalteten Salamanka Breitschwert in der Linken, und einem Plasmabrenner in der Rechten "Hand" ausgestattet. Machst du jetzt -bei Volumen Anschlag- irgend etwas falsch, haut es dir den vorderen Stirnlappen bis zum Sternensystem Asbestor. Die Zerre erreicht Schmelztiefe, und das volle Brett lässt Pippi Langstrumpf ´s Zahnspange .. Bossa Nova tanzen. Deflorationsgefahr!
Aber wie genau zeigt sich der Sound? Das ist Marshall. Voll in die Fresse, aber leider unüberlegt. Wieder ist das Setting von großer Wichtigkeit. Wer es übertreibt - und das passiert schnell - erntet nur noch dumpfen Matsch! Leute, ich möchte dem DSL echt nicht böse, gell, aber seine Art kann unglaublich nerven. KONTUR ist wichtig. Ein Amp muss in der Lage sein, auch unter lauten, aber gleichzeitig hochgainigen Bedingungen, die Identität des Spielers nicht zu verraten. Harmonien verlieren sonst ihre Aussage, und Ausdruck wird zu Brei.
Haken wir es so ab:
Gutes Brett bei gut eingestelltem Setting. Satte und fette Ansagen, auch und gerade in den Mitten. Im Lead 2 kann man ganz besonders gut mit der Tone Shift Geschichte arbeiten. Das gibt Schub bis in metallische Gefilde hinein. Relative Klarheit und Kontur (unter Gain Aspekten gesehen) fehlen mir einfach >Zu sehr! Das schaut man sich am besten mal beim "Engl" ab. Jaaaaa, klar kostet der mehr Geld, aber ein DSL ist auch kein Schnäppchen.
So, mein Fazit lautet wie folgt:
Mit dem DSL kann ein Röhren Junkie eine Menge anstellen. 50Watt reichen für alle Gelegenheiten, - die 2 Kanäle mit 2 Grundsounds pro Kanal, schaffen das Fundament für gutes, gitarristisches Handwerk - Und die Zuverlässigkeit des Amps, zwingt uns zu einer echten Vertrauensvergabe. Die Sounds präsentieren sich vielseitig und teilweise spannend.Wie er stellenweise rotzt, gefällt mir allerdings gar nicht. Und das er "Kontur" uninteressiert assimiliert -und weil er glaubt sich das als Marshall erlauben zu können- ausgelutscht wieder freigibt, entspricht nicht mehr den Anforderungen eines fähigen Gitarristen. Marshall Freaks leben mit diesen Defiziten. Teilweise auch gerne. Es gibt aber auch Gitarristen, die ihren ganz persönlichen Sound nicht mit dem DSL verwirklichen können. Ist euch mal aufgefallen,
dass frühere loyale DSLér .. immer öfter auf Engl´s Schwingen wechseln?
Freunde, ich urteile härter! Der DSL fällt bei mir durch!
Ich möchte das begründen: Sein Straßenpreis liegt bei rund 1.100 €. Es kann nicht sein, dass Amps, welche nicht einmal die Hälfte kosten, so nah an ihn rankommen, wie es beispielsweise ein in Asien gefertigter, 100Watt Vollröhren Peavey Valveking tut! Für 450 € Kaufpreis tut! Hughes & Kettner schlägt mit dem Switchblade - welcher zwar rund 1.200 € kostet - demnächst alles vom Feld, was sich in dieser Preiskategorie bei Marshall bewegt.Verzeiht bitte, aber ich rede hier ungeschminkt. Der DSL wird zum Opfer modern times. Irgendwie mag ich ihn ja, für den Proberaum lasse ich ihn gerne krachen, aber für mehr, nicht mehr.
Letztlich, Review´s sind subjektiv. Spielt eure Amps unbedingt an, bevor ihr euch für sie entscheidet
Aloha eh .. euer sixstring tom
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