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Die Musikindustrie des 21. Jahrhunderts - wo geht es lang?

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Sunny_Hunny
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Hallo :)

Angesichts der nicht abreißenden Horrormeldungen über Einbrüche der Verkaufszahlen, Raubkopien bis Unterkante Oberlippe und düsteren Prognosen aus allen Löchern, wollte ich euch mal fragen, was eure Gedanken zur Zukunft der Musikindustrie sind. Wie geht es weiter mit:

- Musikern
- Plattenverkäufen
- Internetverkauf
- illegalen Raubkopien?

The stage is yours. :D;)
 
Eigenschaft
 
Zum "wie werde ich im 21. Jahrhundert ein Star" und der Rolle der Labels dabei, schreibe ich jetzt mal nichts, da kommen wir in dieser Diskussion sowieso sicher noch hin...

Aber vor allem im Vertrieb werden uns meiner Meinung nach in nächster Zukunft große Umwälzungen bevorstehen:
Schon heute braucht es keine illegalen Raubkopien mehr, da alles mehr oder weniger legal und frei auf youtube vorhanden ist. Genau auf diese "Streaming on Demand immer und überall per mobilem Internet" Schiene wird früher oder später auch alles hinauslaufen, die Frage ist nur wie man es schafft, dabei auch die Urheber und Künstler zu vergüten. Am einfachsten ginge dies natürlich mit einer Flatrate, da die Verteilung durch die Verwertungsgesellschaften aber jetzt schon von vielen kritisiert wird, wird es dazu aber noch sehr viel Vorarbeit geben müssen. Auch ein Pay per view Modell wäre technisch natürlich kein Problem, hier hat aber der Datenschutz noch ein gehöriges Wörtchen mitzureden.

Ich sehe den typischen Musikhörer 2020 jedenfalls CDs wirkich nur noch aus nostalgischen Gründen kaufen. Seine Lieblingsmusik horcht er über das in seinen Schädel implantierte LTE-Musikhandy (Wahrscheinlich das neue iPhone 17 mit Android 23.5 nachdem Apple und Google 2016 fusioniert sind ;) ) natürlich kann er darüber auch Filme in HD schauen oder die neuesten E-Books und Zeitschriften lesen. Um das alles zu finanzieren, wurde die GEZ erhöht und die Verwertungsgesellschaften kümmern sich höchst transparent um die Auszahlung dieser Gebühren and die Contenterzeuger. Natürlich ist jeder Nutzer auch gleichzeitig Contenterzeuger und kann sich so mit seinem Gitarrengeklimper, ... ein schönes Taschengeld hinzuverdienen. Für manche reicht es vielleicht sogar zum (gut) leben.
Auch die Labels gibt es immer noch und ihen geht es besser denn je, seit sie die Musik nur noch anbieten und nicht mehr verkaufen müssen, da sie ja für jeden Aufruf Geld verdienen. Dadurch ist auch die Qualität der Musik gestiegen, da die Nutzer beschlossen haben, dass ihnen qualitiativ hochwertige Musik mehr Klicks wert ist als Hochproduzierte.

Natürlich kann es auch sein, dass die Musikindustrie es schafft, youtube abzustellen und sich so noch ein paar weitere Jahre an ihr altes System klammern kann, über kurz oder lang wird aber keiner mehr Musik, Filme o.ä. besitzen sondern nur noch konsumieren. Wenn wir es dann noch schaffen, dazu ein faires Umsatzverteilungsverfahren zu erfinden, sehe ich einer rosigen Zukunft für die Kreativindustrie entgegen.

my 2 cents
wuiii
 
Danke für deine Antwort, das hört sich sehr interessant an. :)

Aber meinst du wirklich, dass die Musikqualität steigen wird? Mag sein, dass das einfach nur eine Reaktion auf 'neue' Musik ist, die jeder irgendwann hat - jedenfalls finde ich, dass die Qualität in den letzten 20-30 Jahren eher abgenommen hat. Zumindest wenn man das betrachtet, was in den Verkaufszahlen vorne liegt.
 
Naja, "qualitativ hochwertig" liegt natürlich immer im Auge des Betrachters. Es gibt meiner Meinung nach z.B. auch qualitativ sehr hochwertige Volksmusik und Schlager (z.B. Hubert von Goisern, Münchner Freiheit, ...), auch wenn mich hier wahrscheinlich viele für diese Aussage für verrückt erklären werden.
Wenn ich mir dann noch anschaue, was die Formatradiohörer in meinem Freundeskreis eigentlich für Musik auf ihren iPods o.ä. haben, hege ich doch noch gewisse Hoffnung für die Zeit, in der wir unser "Radioprogramm" dann selber zusammen stellen können. Die einzige Schwierigkeit wird dann die Faulheit der Nutzer sein, die sich dann ihr eigenes Radioprogramm zusammen stellen müssen. Doch selbst dafür gibt es mittlerweile schon sehr praktikable Systeme wie last.fm
Ich bin jedenfalls der Überzeugung, dass mit der zunehmenden Eigenverantwortlichkeit des Hörers das Formatradio als kleinster gemeinsamer Nenner für möglichst hohe Quote sterben wird, womit dann auch die für die Masse Hochproduzierte Musik in den Hintergrund tritt. Natürlich wird die Akzeptanz eines eigenverantwortlichen Radioprogramms noch sehr lange dauern, aber die Hoffnung sirbt ja bekanntlich zuletzt ;)
 
Mir stellt sich da die Frage, inwiefern die Hörer wirklich durch die eigene Wahl neue musikalische Wege einschlagen. Denn meist frisst der Bauer wirklich nur das, was er kennt. Mal abgesehen davon, dass die Radios heute ihrem eigentlichen Auftrag ja auch nicht nachkommen, glaube ich nicht, dass der Hörer in Eigenregie das Netz nach neuen, alternativen Musikformen abgrast. Gerade durch die Erstellung einer persönlichen Playlist sammelt der Hörer doch das, was er sowie so schon kennt, oder nicht?
 
Bildung, Information und danach erst Unterhaltung waren die Hauptaufgaben der Radios...
 
Bildung eben auch im Hinblick auf eine gewisse Bandbreite, was die vorgestellte Musik angeht. Meist sind es aber ja doch nur die üblichen Verdächtigen.
 
Bildung eben auch im Hinblick auf eine gewisse Bandbreite, was die vorgestellte Musik angeht.
Diesen Auftrag hatten Radio vielleicht noch als es ein relevantes Medium war.

Um Musik kennen zu lernen gibt es ganz andere und viel bessere Methoden. Radio ist für die Geräuschkullisse beim Bügeln und Autofahren da. Eben weil es viele Möglichkeiten gibt an verschiedene Musik ran zu kommen ist der Musikgeschmack der Musikinteressierten eh schon dermaßen ausdifferenziert dass er mit einem Massenmedium eh nicht mehr abzubilden ist. Also versuchen es die (meisten) Radios auch gar nicht erst.


Man könnte Radio auf den Verkehrsfunk reduzieren und der Einfluss auf die Musikkultur wäre marginal. Das war früher noch ganz anders wo Radio eben die einzige Quelle war um an neue Musik ran zu kommen und dann auch fleißig auf Kassette geraubmordkopiert wurde.
Worauf ich hinaus will: Warum reden wir über ein Medium von gestern wenn es um die Musikindustrie von morgen gehen soll?
 
Stimmt. :great: Wie siehtst du denn die Zukunft der Musikindustrie? Teilst du die Meinung von wuiii, dass es langfristig mehr Musik von hoher Qualität geben wird (unabhängig vom Genre)?
 
Ich sehe da schwarz. Habe mich mit dem Mod UranusXP schon 1-2 mal darüber Unterhalten. Das Blöde am Musikerdasein ist:
Du kannst etwas das alle haben wollen, aber keiner will dafür bezahlen.

In letzter Zeit hat sich in der Bevölkerung eine derart widerliche Selbstverständlichkeit eingenistet, dass Musik doch eh allen gehört. Diese Napster-Download Geschichte vor 10 Jaren ist da ein gutes Beispiel. Jeder hält sich für Robin Hood.

Anderes beispiel die Emergenza Diskussion im Live on Stage Forum... Pay for Play. "Du willst mit deiner Band hier spielen? Naja dann bekommst Du 2 Getränkegutscheine pro Bandmitglied. Wie Spritkosten? Was bildest Du Dir ein!?"
Und die Schlimmsten Veranstalter regeln es auch noch so, dass die Band einen Teil der Eintrittskarten selbst (ver)kaufen muss, weil der Wirt Angst hat, dass die Bude nur halb voll wird. Musiker tragen also das Risiko und die Kosten.

Und dann die Flut an Amateuren im Bereich Filmmusik/Soundtrack, die dieses beschissene Dumping erst vorantreiben. Ich wünschte alle Musiker würden sich mal einig und so ne Art gesetzliche Mindestgage verlangen. Aber es gibt immer irgend nen Dummen der sich mit dem lächerlichen Preis "Referenzen" abspeisen lässt.
Der Musiker scheint mir der Letzte in der ganzen kreativen Arbeit vom Songwriting bis zum Auftritt/CD Verkauf, der für sich Geld beanspruchen darf.
Selbst größere Filmstudios lassen Musiker kostenlos Arbeiten, weil es immer irgend nen Dummern möchtegern Hans Zimmer gibt, der auf den großen Durchbruch hofft. Und am Ende hat selbst die putzfrau am Set mehr Kohle bekommen als der Musiker nach Jah(zent)e langer Ausbildung.

Ich sehe ja schwarz für die Mittelschicht. Sehr wenige große Stars werden weiterhin sehr reich und die Amateure, die eigentlich ganz normale Jobs haben und die Musik so nebenbei machen, graben der Mittelschicht (die versucht davon bescheiden zu leben) den Lohn ab weil sie einfach nicht aussterben und die Technik zum Musikmachen ohne Know How auch immer ausgefeilter wird. Music Maker und Fruity Loopps und wie dieses Kackspielzeug alles heißt. Ich könnte nur kotzen.

 
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Stimmt. :great: Wie siehtst du denn die Zukunft der Musikindustrie? Teilst du die Meinung von wuiii, dass es langfristig mehr Musik von hoher Qualität geben wird (unabhängig vom Genre)?
Ich denke dass es schon jetzt bessere Musik gibt als früher, alleine weil viel mehr Leute die früher durch das Raster der Plattenfirmen gefallen sind jetzt veröffentlichen können.

Aber mal zur Musik als Industrie: Es wird damit immer Geld gemacht werden, also wird es auch immer eine wie auch immer geartete Musikindustrie geben. Was aber vorbei sein wird sind die Zeiten der Labels als Gatekeeper die bestimmen was der Kunde zu hören bekommt und was nicht.


Ich vermute nicht dass die großen Labels die Anpassung hin bekommen. An sich hätten sie das Geld und den Rechtekatalog erfolgreiche Geschäftsmodelle zu etablieren, aber über Kunden abmahnen sind sie noch nicht so recht hinaus gekommen. Es werden auf jeden Fall andere Unternehmen sein denen die Zukunft gehört - oder wie ist es sonst erklärbar dass die einzigen profitablen digitalen Verkaufsplattformen von einem Computerhardwarehersteller (Apple) und einem Buchverkäufer (Amazon) betrieben werden?

Meine Hoffnung ist dass auf Dauer möglichst wenig zwischen meinem Geldbeutel und dem von mir gehörten Künstler steht - und natürlich umgekehrt. Dazu ist aber ein ordentlicher Micropaymentdienst nötig. Flattr und Konsorten sind ein Anfang, aber alles in allem eher für andere Publikationsformen als Musik geeignet.


Schwarzkopie sehe ich als das kleinste Problem an. Am Ende wird Umsonst immer von Einfach geschlagen. Glaubt denn irgendwer dass sich jemand die Mühe macht sich durch Porn-Popups zu irgendwelchen Rapidsharelinks zu klicken (Filehosteraccounts kosten nebenbei Geld... das mal zu Thema niemand will etwas bezahlen) wenn er auch nur ansatzweise legal eine Möglichkeit alles was er will für einen fairen Preis einfach und schnell zu bekommen? Das Problem ist dass Musik kaufen immer noch viel schwerer, mühseliger und unverschämt teuerer ist als illegal heran zu kommen, und das liegt nicht daran dass die illegale Methode so benutzerfreundlich ist.

Der Gewinner wird sein der es als erstes schafft mir einfach auf jedem meiner abspielfähigen Geräte mir jedes veröffentlichte Stück zu jeder Zeit mit einer Anfrage bereit zu stellen und das mit einem Bezahlmodell das weder nervt noch allzu doll weh tut, mir im Gegenzug als Künstler aber ordentlich was durchreicht.
Das kann ein Store Modell sein mit optionaler Flatrate aber auch eine Creative Commons Kultur in der sich Dienste wie Flattr mehr durchgesetzt haben.
 
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Ich ordne deinen Beitrag jetzt einmal ein wenig anders. Ich hoffe du bist mir nicht böse deswegen...
Der Gewinner wird sein der es als erstes schafft mir einfach auf jedem meiner abspielfähigen Geräte mir jedes veröffentlichte Stück zu jeder Zeit mit einer Anfrage bereit zu stellen und das mit einem Bezahlmodell das weder nervt noch allzu doll weh tut, mir im Gegenzug als Künstler aber ordentlich was durchreicht.
Das kann ein Store Modell sein mit optionaler Flatrate aber auch eine Creative Commons Kultur in der sich Dienste wie Flattr mehr durchgesetzt haben.
Genau das wird meiner Meinung nach die große Herausforderung für die Musikindustrie sein. Wir sind es alle gewohnt mittels youtube jede Musik jederzeit anhörbar zu haben. Das einzige, das jetzt noch fehlt, ist ein entsprechendes Entlohnmodell für die Künstler/Urheber. Mir macht es mittlerweile schon fast Angst, dass mein Handy (Androidhandy mit Klinke Ausgang und youtube mit Internet-Flatrate) auf allen möglichen Partys als DJ Ersatz herhalten muss. Da kann mittlerweile selbst der raubkopierende Chef-MP3 DJ nicht mehr mithalten,
Aber die ganzen Streamdienstleister werden früher oder später die Oberhand gewinnen. Selbst für die alteingesessenen Radiohörer, die nur etwas Berieselung brauchen, gibt es mittlerweile schon Dienste wie last.fm oder die Amazon Empfehlungen über die man jederziet neue Musik nach seinem Geschmack konsumieren kann.

Meine Hoffnung ist dass auf Dauer möglichst wenig zwischen meinem Geldbeutel und dem von mir gehörten Künstler steht - und natürlich umgekehrt. Dazu ist aber ein ordentlicher Micropaymentdienst nötig. Flattr und Konsorten sind ein Anfang, aber alles in allem eher für andere Publikationsformen als Musik geeignet.

Schwarzkopie sehe ich als das kleinste Problem an. Am Ende wird Umsonst immer von Einfach geschlagen. Glaubt denn irgendwer dass sich jemand die Mühe macht sich durch Porn-Popups zu irgendwelchen Rapidsharelinks zu klicken (Filehosteraccounts kosten nebenbei Geld... das mal zu Thema niemand will etwas bezahlen) wenn er auch nur ansatzweise legal eine Möglichkeit alles was er will für einen fairen Preis einfach und schnell zu bekommen? Das Problem ist dass Musik kaufen immer noch viel schwerer, mühseliger und unverschämt teuerer ist als illegal heran zu kommen, und das liegt nicht daran dass die illegale Methode so benutzerfreundlich ist.
Genau deswegen sind die illegalen Downloads mittlerweile das kleinste Problem der Musikindustre. Warum sollte ich mich durch irgendwelche dubiosen Webseiten klicken, wenn ich doch mittels Google Suche sofort an 2. Stelle den entsprechenden "legalen" youtube-Link präsentiert bekomme. Die Industrie hat es leider (wieder einmal) wirklich verschlafen, bei den Streamingdiensten einene Vorreiterrolle einzunehmen. Und über kurz oder lang werden einfach bezüglich Streaming entsprechende Rahmenbedingungen zur Künstler/Urheber/Label-Entlohnung geschaffen werden müssen. Das richtige Verfahren von der Kundenseite aus gesehen wäre sicher eine Flatrate mit entsprechender genauer und transpartenter Abrechnung im Hintergrund. Das ist aber mit en derzeitigen GEMA Abrechnungsvefahren nicht möglich.
Ich bin jedenfalls gespannt, was sich die "Industrie" hierzu einfallen lässt.

Ich denke dass es schon jetzt bessere Musik gibt als früher, alleine weil viel mehr Leute die früher durch das Raster der Plattenfirmen gefallen sind jetzt veröffentlichen können.

Aber mal zur Musik als Industrie: Es wird damit immer Geld gemacht werden, also wird es auch immer eine wie auch immer geartete Musikindustrie geben. Was aber vorbei sein wird sind die Zeiten der Labels als Gatekeeper die bestimmen was der Kunde zu hören bekommt und was nicht.
Genau das ist eben der große Vorteil der derzeitigen Entwicklung. Jeder Mensch kann mehr oder weniger selbst entscheiden, was er sich anhorcht, selbst wenn er auf Dienste wie last.fm zurückgreift. Somit fällt hoffentlich in Zukunft der große Block der Musikdiktierer namens Formatradios weg. Denn ich glaube (hoffe) nicht, dass die derzeit im Formatradio laufende Musik noch sehr viel Anklang in den personalisierten Playlists der einzelnen Musikhörer findet, selbst wenn diese Playlist automatisch erstellt wird. Dadurch werden hoffentlich in Zukunft die Labels mehr gefordert, gute Musik zu finden und nicht Musik hochzuproduzieren, was der Qualität nur gut tun wird.
 
Aber wenn doch angeblich die gehypte Musik der Formatradios so doof ist und sie eigentlich keiner hört/hören will - warum sind es dann genau diese Künstler, die am meisten Kohle scheffeln? :confused:
 
Naja wie schon gesagt: Radio läuft doch oftmals nur, damit man sich nicht mit seinen Mitmenschen unterhalten muss ;)
Geht doch oftmals nur um Dauerbeschallung.
Vielleicht braucht es da direkt Musik, die nur nebenbei funktioniert weil sie einen wirklichen Zuhörer unterfordert?
Vielleicht ist genau das die kommerzielle Fähigkeit - den Hörer bloß nicht fordern damit er sich auf seine Fischstäbchen konzentrieren kann, wärend der Song den ich grade schreibe läuft.
:D
 
Naja wie schon gesagt: Radio läuft doch oftmals nur, damit man sich nicht mit seinen Mitmenschen unterhalten muss ;)
Geht doch oftmals nur um Dauerbeschallung.

Ihr unterschätzt die zig Pendler im Auto (nicht jedes Autoradio kann MP3s abspielen, mit Earplugs im Ohr ist das auch nicht das Wahre), die Masse an reinen Popkonsumenten ohne tiefere Beziehung zur Musik, die bei-der-Arbeit-mit-Kollegen-Hörer (die immer Kompromisse eingehen müssen, das ist dann eben Radio), den Bedarf an Stars/Vorbildern/Rockern/Storys, ...

Musiker machen oft den Fehler, von ihren eigenen Interessen und ihrem tiefen Wissen / Verständnis zu Musik-Details auf die breite Masse zu schließen... man sollte aber realisieren, dass für die meisten Leute Musik eben nicht mehr als nette Beschallung ist und kein Lebensinhalt.

De facto wird sich doch nicht viel ändern - es gibt kleine "Hobby"künstler und Bands, die können künftig genau so wenig davon leben wie heute. Es gibt ein paar Stars, ganz wenige davon über Jahre erfolgreich. Es gibt eine breite Öffentlichkeit, die sich marginal für Musik interessiert, für die wird's immer reichen. Und all ihr innovativen und progressiven Musiker in diesem Forum - ihr werdet alt und hört dann am liebsten die Oldies aus den 90er und 00er Jahren... und schimpft über die Jugend, dass das moderne Zeugs viel zu laut und schlecht und früher schon mal da war.

:D:D:D
 
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Und all ihr innovativen und progressiven Musiker in diesem Forum - ihr werdet alt und hört dann am liebsten die Oldies aus den 90er und 00er Jahren... und schimpft über die Jugend, dass das moderne Zeugs viel zu laut und schlecht und früher schon mal da war.

:D:D:D
Ich muss ehrlich sagen dass das definitiv eine gewisse Angst ist die ich habe. ;) Es entsteht ja immer so viel neue, interessante Musik dass ich mir das gerade kaum vorstellen kann, aber vielleicht wird man irgendwann mit zunehmenden Alter auch unflexibel und borniert.


Aber mal zum Thema: ich denke man muss irgendwo akzeptieren dass nicht jeder davon leben können kann. Auch der angesprochene Hobby-Filmsountracker - den gab es mangels Technologie damals ja nur sehr vereinzelt. Jetzt ist er da und will Geld sehen. Nur woher soll es kommen? Genau wie die 300 Metalbands die sich in jedem größeren Dorf um die zwei Auftrittsmöglichkeiten prügeln. Selbst wenn es nicht nur um Geld geht, auch in der Aufmerksamkeitsökonomie setzt irgendwann das Prinzip von Angebot und Nachfrage ein.
Andererseits muss man zukünftig irgendeine Möglichkeit schaffen Geld vom Hörer zum Künstler zu schaffen. Imo läuft das auf Micropayment hinaus.

Flattr hat schon gezeigt dass es richtig was bewirken kann, auch wenn es natürgemäß eher in computeraffinen Kreisen verbreitet ist und die wenigsten Musiker und noch weniger Casual-Musik Hörer davon was mitbekommen haben. Zum Beispiel bei Podcasts. Das ist im Grunde eine ziemliche Nische, aber seitdem bei einigen da einige hundert Euro pro Monat ankommen ist allein die technische Umsetzung ein vielfaches professioneller geworden und die Gesamtqualität ist enorm gestiegen.
Das Erfolgskonzept ist eben dass es nicht auf Gängelung basiert und für alle Seiten einen Mehrwert bietet. All die Überlegungen mit GEZ artigen Gebühren, Zwangsüberwachung zur Abrechnung halte ich samt und sonders für Bullshit, denn etwas was für den Nutzer schlechter ist wird er nicht akzeptieren.

Man stelle sich vor Google packt Flattr Buttons auf Youtube, im Player lassen sie sich jetzt schon integrieren und Facebook schließt das mit seinem Likes kurz. Bam! Finanzierungsproblem für kleine Künstler gelöst. Oder zumindest gebessert.
 
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Auch der angesprochene Hobby-Filmsountracker - den gab es mangels Technologie damals ja nur sehr vereinzelt. Jetzt ist er da und will Geld sehen. Nur woher soll es kommen?
Naja das ist es ja: Die "Aufmerksamkeitsökonomie" verhindert ja grade dass sie energisch Geld fordern. Woher es kommen soll tja... Wer sich einen Kameramann oder Grafiker leisten kann, der sollte auch seine Musiker bezahlen. :)
Naja ich stecke nun auch nicht so tief drin aber... man überlegt halt ob es noch Sinn macht, das auf professionelle Weise anzugehen - etwa studieren und Geld und Zeit in die Verbesserung seiner Fähigkeiten/Technik zu investieren.
 
Woher es kommen soll tja... Wer sich einen Kameramann oder Grafiker leisten kann, der sollte auch seine Musiker bezahlen. :)
Der Punkt ist dass nicht nur der Hobby-Soundtracker nicht bezahlt wird. Bei Amateurprojekten wächst auch für Regie, Kamera, Schauspieler, Licht, Schnitt usw. höchstens Unterkunft und Catering rüber, und der Produzent ist meistens der der die anfallenden Kosten noch aus der eigenen Tasche bezahlt. Es ist ja mitnichten so dass kleine Filmprojekte so extrem profitabel wären...

Die Leute die für Hollywood Produktionen Musik schreiben werden schon ihren Anteil bekommen. Glaube kaum dass ein Hans Zimmer von der Hand in den Mund lebt.


Bei Filmen scheint sich Crowdfunding als recht tauglich zu erweisen. Zum Beispiel wurden jetzt die ersten Teile von dem großartigen Pioneer One so gedreht, genau wie der schon etwas aufwändigeren Iron Skies. Wenn durch solche Modelle Geld für kleinere Projekte zusammen kommt kriegt auch sicher der Komponist seinen Anteil.



Es entstehen da gerade recht zaghaft Strukturen in denen auch alternative Projekte finanziert werden können. Aber das muss noch viel größer werden.
 
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Die fetten Jahre sind vorbei ;)

Wo's hingeht weiß wahrscheinlich grad keiner so recht...Eine Kultursteuer kann ich mir ehrlich gesagt bei unserer schwermütigen Politik (noch) nicht vorstellen...
Major Labels (die ja für den Großteil dieser dicken "CD-Kurve" verantwortlich sind) werden wohl immer mehr an Wert verlieren und das ist gut.

"I truly believe, as an institution, most major labels should just die…
There was a time when the music business was incredibly monolithic and there were only two ways to get your music heard: sign to a major label, get your music played on MTV and get it played by big radio stations…
Thank God, that period has come to an end...
Signing to a major, for 99.9% of the musicians on the planet, is the worst thing they could do... They've treated musicians badly. They've treated fans badly. They've treated the music badly, most importantly. For that reason, they either need to reinvent themselves or die quietly." – Moby
 

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