Dr. PAF
Vintage Inspired Pickups
Huch? Jetzt schreibe ich ja doch einen Bericht über mein aktuelles Projekt. Boar, wohl schon mit dem Pickup-Test fertig, oder was? "Neeeein." plagt das schlechte Gewissen ... aber da ich solche Threads immer spannend finde, mach' ich einfach selbst mal einen auf/mit.
Obwohl ich in früheren Tagen schon mehrere Stratocaster- und Telecaster-Style Gitarren entweder von Grund auf oder aus Bausätzen gebaut hatte, habe ich mich noch nie an ein Gibson Modell getraut. Denn die Anforderungen sind ja - wenn man es denn richtig machen will - schon deutlich anspruchsvoller. Es macht einen Unterschied, ob man einen Hals einfach nur auf einen Body schraubt, oder aber im richtigen Winkel passgenau einleimt.
Trotzdem: Ich bin nun mal kein Strat- oder Tele-Spieler, sondern LES PAUL Fanatiker! Zum Üben hatte ich mir dann einen $80 Bausatz bei Ebay ersteigert ... und was habe ich geflucht! Da hat gar nix gepasst und der Zusammenbau hat 1. mehr Zeit gekostet, als ein kompletter Eigenbau gekostet hätte und 2. mehr Nerven gekostet, als mir lieb war.
Hier mal ein Ebay-Bild von dem Bausatz und dann ein Bild der Realität - als Beispiel nur die kreuz und quer geschnitzte Kopfplatte (schaut Euch an, wie die Bohrungen der Mechaniken verlaufen!).
Am Ende hatte ich dann doch eine relativ brauchbare Gitarre zusammen, die dann als Grundlage für den irgendwann hier zu lesenden Pickup-Test verwendet wurde.
"So," dachte ich mir, "jetzt ist erst mal gut ... hab' eh zu viele Gitarren." Ha, wie oft haben wir uns das alle schon gesagt und wie oft haben wir uns NICHT dran gehalten? Ich habe es jedenfalls nicht lange durchgehalten und nachdem ich ein sehr gutes Review (http://notrightinthehead.net/2012/06/24/precision-guitar-kit-review/) gelesen hatte, habe ich dann einfach zugeschlagen und mir bei Precision Guitar (http://buy.precisionguitarkits.com/) in Kanada einen Les Paul Bausatz bestellt. Das war zugegebenermaßen verhältnismäßig teuer *schluck*, aber wenn meine Bastelwut erst mal geweckt wurde ... naja. Ausserdem war es mir diesmal wirklich wichtig, hochwertigste Materialien zu bekommen um nicht wieder in eine Situation zu kommen, in der ich mir nicht andauernd meine langsam ergrauenden Haare raufen muss.
Bei Precision Guitar kann man entweder fertige Kits bestellen ODER aber Custom ordern. Und genau das war, was ich dann gemacht habe. Denn ich wollte eine Paula mit zwei P-90 Pickups und Bigsby Tremolo, Korpus- + Hals-Binding, und hatte außerdem Extrawünsche bezüglich der Decke (mit Flecks und subtiler Maserung).
Also Bestellung raus und 5 Wochen später kam dann der Bausatz an. Und was für ein Unterschied das war! Der Name Precision Guitars ist sehr zutreffend - da stimmt alles, die Teile passen zusammen, dass nicht mal ein Haar dazwischen passt! Und das Holz ist 1A Qualität, mittelgewichtig, sehr resonant. Nur was die Flammen anging, war ich zuerst ein wenig enttäuscht, denn von denen war erst mal nicht wirklich viel zu sehen. Der Rücken besteht aus zwei ge-bookmatched-ten Teilen Mahagoni. Das Palisander-Griffbrett ist schön gemasert und die Jescar 45/100 Bünde waren perfekt abgerichtet.
Besorgt hatte ich ausserdem zwei Lindy Fralin Humbucker, die Nickel-Silver Kappen bekommen, ein Bigsby Tremolo, TonePros Kluson Mechaniken, etc. Der Halsfuß hat - wie oben schon geschrieben 1A in die Fräsung im Body gepasst. Das war/ist schon sehr, sehr beeindruckend! Als Leim habe ich hot hide glue verwendet, genau das Zeugs, das Gibson in den 50ern verwendet hat.
Um die Flammen ein bisschen mehr herauszuheben, habe ich das Top dann mit Red Mahogany gebeizt und dann wieder komplett abgeschliffen. Dadurch dass die Beize unterschiedlich tief in das geflammte Ahorn einzieht, entsteht so später ein 3D-Effekt. Gibson hat das bis in die frühen 2000er gemacht, PRS macht das bekanntlich immer und sehr wirksam.
Mit einer Schicht Sander/Sealer sieht das dann so aus ...
Da Mahagoni ein offenporiges Holz ist, müssen die Poren erst mal mit einem Porenfüller verschlossen werden. Ich habe dafür einen wasserlöslichen Dark Mahogany Filler verwendet. Es ist wichtig, den Filler wieder komplett abzuschleifen, so dass nur noch die Poren verschlossen sind, aber ansonsten nichts mehr auf der Oberfläche ist, da das dann später mit der richtigen Farbe blöd aussieht. Nach dem Schleifen wurde der Rücken und der Hals dann in einem dunklen Cherry Red eingefärbt.
Dann ging's weiter mit dem Top. Die Idee war, das Sunburst so ähnlich aussehen zu lassen wie bei meiner ehemaligen R9 ... ein dunkles Cherry Sunburst.
Dafür muss erst mal eine (oder mehrere) Lage(n) Vintage Amber aufgetragen werden ...
Dann folgten mehrere Schichten Klarlack (ich habe 6 Schichten aufgetragen), bevor es an den/der/die/das Sunburst ging. Das ist dann auch der neuste Stand, denn das habe ich heute gemacht. Als Amber-Grundierung habe ich Vintage Amber von Steward-MacDonald verwendet, der Klarlack kam von ReRanch und das Dark Mahogany Red für das Burst kam auch StewMac.
Das ganze muss jetzt erst mal ein wenig trocknen, dann wird das Burst noch ein wenig aufgeräumt (unsaubere Übergänge weggeschliffen - deshalb der Klarlack zur Versiegelung des Ambers) und mit Klarlack versiegelt. Nach einigen Schichten Klarlacks kommen dann noch 2 Schichten leicht angegilbten Klarlacks drauf, die final mit 4 Schichten Klarlack versiegelt werden. Dann wird geschliffen, poliert, montiert und gerock!
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wenn es neues gibt!
Obwohl ich in früheren Tagen schon mehrere Stratocaster- und Telecaster-Style Gitarren entweder von Grund auf oder aus Bausätzen gebaut hatte, habe ich mich noch nie an ein Gibson Modell getraut. Denn die Anforderungen sind ja - wenn man es denn richtig machen will - schon deutlich anspruchsvoller. Es macht einen Unterschied, ob man einen Hals einfach nur auf einen Body schraubt, oder aber im richtigen Winkel passgenau einleimt.
Trotzdem: Ich bin nun mal kein Strat- oder Tele-Spieler, sondern LES PAUL Fanatiker! Zum Üben hatte ich mir dann einen $80 Bausatz bei Ebay ersteigert ... und was habe ich geflucht! Da hat gar nix gepasst und der Zusammenbau hat 1. mehr Zeit gekostet, als ein kompletter Eigenbau gekostet hätte und 2. mehr Nerven gekostet, als mir lieb war.
Hier mal ein Ebay-Bild von dem Bausatz und dann ein Bild der Realität - als Beispiel nur die kreuz und quer geschnitzte Kopfplatte (schaut Euch an, wie die Bohrungen der Mechaniken verlaufen!).
Am Ende hatte ich dann doch eine relativ brauchbare Gitarre zusammen, die dann als Grundlage für den irgendwann hier zu lesenden Pickup-Test verwendet wurde.
"So," dachte ich mir, "jetzt ist erst mal gut ... hab' eh zu viele Gitarren." Ha, wie oft haben wir uns das alle schon gesagt und wie oft haben wir uns NICHT dran gehalten? Ich habe es jedenfalls nicht lange durchgehalten und nachdem ich ein sehr gutes Review (http://notrightinthehead.net/2012/06/24/precision-guitar-kit-review/) gelesen hatte, habe ich dann einfach zugeschlagen und mir bei Precision Guitar (http://buy.precisionguitarkits.com/) in Kanada einen Les Paul Bausatz bestellt. Das war zugegebenermaßen verhältnismäßig teuer *schluck*, aber wenn meine Bastelwut erst mal geweckt wurde ... naja. Ausserdem war es mir diesmal wirklich wichtig, hochwertigste Materialien zu bekommen um nicht wieder in eine Situation zu kommen, in der ich mir nicht andauernd meine langsam ergrauenden Haare raufen muss.
Bei Precision Guitar kann man entweder fertige Kits bestellen ODER aber Custom ordern. Und genau das war, was ich dann gemacht habe. Denn ich wollte eine Paula mit zwei P-90 Pickups und Bigsby Tremolo, Korpus- + Hals-Binding, und hatte außerdem Extrawünsche bezüglich der Decke (mit Flecks und subtiler Maserung).
Also Bestellung raus und 5 Wochen später kam dann der Bausatz an. Und was für ein Unterschied das war! Der Name Precision Guitars ist sehr zutreffend - da stimmt alles, die Teile passen zusammen, dass nicht mal ein Haar dazwischen passt! Und das Holz ist 1A Qualität, mittelgewichtig, sehr resonant. Nur was die Flammen anging, war ich zuerst ein wenig enttäuscht, denn von denen war erst mal nicht wirklich viel zu sehen. Der Rücken besteht aus zwei ge-bookmatched-ten Teilen Mahagoni. Das Palisander-Griffbrett ist schön gemasert und die Jescar 45/100 Bünde waren perfekt abgerichtet.
Besorgt hatte ich ausserdem zwei Lindy Fralin Humbucker, die Nickel-Silver Kappen bekommen, ein Bigsby Tremolo, TonePros Kluson Mechaniken, etc. Der Halsfuß hat - wie oben schon geschrieben 1A in die Fräsung im Body gepasst. Das war/ist schon sehr, sehr beeindruckend! Als Leim habe ich hot hide glue verwendet, genau das Zeugs, das Gibson in den 50ern verwendet hat.
Um die Flammen ein bisschen mehr herauszuheben, habe ich das Top dann mit Red Mahogany gebeizt und dann wieder komplett abgeschliffen. Dadurch dass die Beize unterschiedlich tief in das geflammte Ahorn einzieht, entsteht so später ein 3D-Effekt. Gibson hat das bis in die frühen 2000er gemacht, PRS macht das bekanntlich immer und sehr wirksam.
Mit einer Schicht Sander/Sealer sieht das dann so aus ...
Da Mahagoni ein offenporiges Holz ist, müssen die Poren erst mal mit einem Porenfüller verschlossen werden. Ich habe dafür einen wasserlöslichen Dark Mahogany Filler verwendet. Es ist wichtig, den Filler wieder komplett abzuschleifen, so dass nur noch die Poren verschlossen sind, aber ansonsten nichts mehr auf der Oberfläche ist, da das dann später mit der richtigen Farbe blöd aussieht. Nach dem Schleifen wurde der Rücken und der Hals dann in einem dunklen Cherry Red eingefärbt.
Dann ging's weiter mit dem Top. Die Idee war, das Sunburst so ähnlich aussehen zu lassen wie bei meiner ehemaligen R9 ... ein dunkles Cherry Sunburst.
Dafür muss erst mal eine (oder mehrere) Lage(n) Vintage Amber aufgetragen werden ...
Dann folgten mehrere Schichten Klarlack (ich habe 6 Schichten aufgetragen), bevor es an den/der/die/das Sunburst ging. Das ist dann auch der neuste Stand, denn das habe ich heute gemacht. Als Amber-Grundierung habe ich Vintage Amber von Steward-MacDonald verwendet, der Klarlack kam von ReRanch und das Dark Mahogany Red für das Burst kam auch StewMac.
Das ganze muss jetzt erst mal ein wenig trocknen, dann wird das Burst noch ein wenig aufgeräumt (unsaubere Übergänge weggeschliffen - deshalb der Klarlack zur Versiegelung des Ambers) und mit Klarlack versiegelt. Nach einigen Schichten Klarlacks kommen dann noch 2 Schichten leicht angegilbten Klarlacks drauf, die final mit 4 Schichten Klarlack versiegelt werden. Dann wird geschliffen, poliert, montiert und gerock!
Ich werde Euch auf dem Laufenden halten, wenn es neues gibt!
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