dr_rollo
Mod Keyboards und Musik-Praxis
Nutzen von Samples, Loops, Clicktrack im Live-Einsatz
Da gefühlt mindestens einmal pro Woche ein neuer Thread startet, wie man live Samples einsetzen kann, wie das mit dem Click funktioniert und was sonst noch so alles dazu gehört, hier jetzt mal ein Thread, in dem ich versuche, das Thema umfassend zu beschreiben, verschiedene Vorgehensweisen, Möglichkeiten und Varianten aufzuzeigen, sowie die technischen Hifsmittel zu erläutern.
In den bisherigen Threads, die ich hierzu in den letzten Jahren verfolgt habe, ging es vom einfachen abfeuern kurzer Samples bis hin zum kompletten Ersetzen eines Keyboarders durch Konserve. Daher erst einmal eine grobe Unterscheidung, die auch für eine weitere Beschreibung der nötigen Technik mit entscheidend ist, weil das eine i.d.R. ohne Click funktioniert, das andere nicht.
1. Abfeuern von kurzen Samples oder Loops
Hierunter fallen z.B.:
Für das punktgenaue Abfeuern von Samples bieten sich Pads bzw. Trigger an. Hier gibt es bereits kombinierte Teile, die neben den Pads auch gleich den Sample-Abspieler beinhalten:
Bei längeren Passagen von Samples würde ich vom Playback-Verfahren reden. Hier wird eine Clicktrack-Spur benötigt, zum einen, um synchron zum Sample zu spielen, zum anderen auch um die Einsätze zu koordinieren. So ein Clicktrack besteht üblicherweise aus der Wiedergabe der Viertel eines Taktes mit der Betonung auf der Eins. Man verwendet entweder einen Clave-Sound oder Kuhglocke, ganz nach Geschmack. Manche Sequenzerprogramme liefern von Haus aus eine Clickspur, oder man nimmt das Signal eines Metronoms auf.
Wiedergabe des Clicktracks
Da der Click natürlich nicht über FOH ausgegeben werden soll, muss man das Sample und die Klickspur separat haben. Der übliche Player, egal ob MP3- oder CD-Player, oder auch PC/Laptop verfügt über einen Stereo-Ausgang. Das heißt, ich kann parallel zum Sample den Clicktrack nur separat ausgeben, wenn ich hardpanning fahre, d.h. Click links, Sample rechts, wobei das Samplesignal dann auch zwangsweise nur Mono ist. Den Clicktrack bekommt üblicherweise nur der Drummer, in seltenen Fällen der Rest der Band, das Sample wird über FOH ausgegeben, bzw. wahlweise auch auf die Monitore der Band. Im Grunde setzt ein Clicktrack auch In-Ear voraus, da man dieses Signal erfahrungsgemäß so laut sein muss, dass es zwangsweise vom Publikum wahrgenommen wird, wenn es über Wedges läuft, was man vermeiden sollte.
Will ich das Sample in Stereo wiedergeben, fallen die handelsüblichen MP3-/CD-Player schon mal heraus, auch die hier bereits erwähnten Sampler. Für den Rechner brauche ich ein erweitertes Audiointerface, eines mit 4 Ausgängen (3 gibts nicht), wo der Clicktrack auf einen der zusätzlichen Ausgänge geroutet wird. Alternativ bliebe noch die Möglichkeit über eine MIDI-Ausgabe an ein Metronom, soweit dies über MIDI Ansteuerung verfügt oder einen einfachen Expander, an den ich die Clickspur als MIDI sende und einen Click-Sound wiedergebe.
Voraussetzungen
Eine Grundvoraussetzung, um überhaupt mit solchen Playbacks zu arbeiten, ist erst einmal die Routine, überhaupt zum Click zu spielen, bzw. sich einem Drummer anpassen zu können, der stringent nach einem Click spielt (was für viele Bands ein Problem ist). Vor allem, wenn das Tempo und oder auch der Takt nicht über den Song konstant gleich sind, sondern variieren, erfordert dies sehr viel Übung.
Kommen nur vereinzelt Samples in einem Songablauf vor, bietet es sich an, nicht einen kompletten Track zu erstellen, denn man muss sich darüber klar sein, dass so Songabläufe festgezurrt werden, d.h. keine spontanen Abweichungen mehr während des Spielens möglich sind. Einmal raus verkackt! Die Herausforderung ist gerade dann bei längeren Songs, den Ablauf einzuhalten, gerade wenn z.B. ein 20sec-Sample bei 0:35 kommt, und der nächste erst wieder bei 1:45, und der folgende wieder bei 3:20.
Nur ist es nicht so ohne weiteres möglich, mitten im Song ein erneutes Starten hinzubekommen. Hier braucht man ein System, wie es von den meisten pattern-gesteuerten Producing-Stationen, wie MPC, Ableton etc. genutzt werden, die den nächsten Sample taktgenau starten. Vielleicht kann jemand, der hier schon mehr Praxiserfahrung hat aufsteigen und weitere Tipps geben.
Da gefühlt mindestens einmal pro Woche ein neuer Thread startet, wie man live Samples einsetzen kann, wie das mit dem Click funktioniert und was sonst noch so alles dazu gehört, hier jetzt mal ein Thread, in dem ich versuche, das Thema umfassend zu beschreiben, verschiedene Vorgehensweisen, Möglichkeiten und Varianten aufzuzeigen, sowie die technischen Hifsmittel zu erläutern.
In den bisherigen Threads, die ich hierzu in den letzten Jahren verfolgt habe, ging es vom einfachen abfeuern kurzer Samples bis hin zum kompletten Ersetzen eines Keyboarders durch Konserve. Daher erst einmal eine grobe Unterscheidung, die auch für eine weitere Beschreibung der nötigen Technik mit entscheidend ist, weil das eine i.d.R. ohne Click funktioniert, das andere nicht.
1. Abfeuern von kurzen Samples oder Loops
Hierunter fallen z.B.:
- Einfahren eines Intros z.B. das Shakuhachi Intro bei Peter Gabriels Sledgehammer. Das ist ca. 20sec lang, spielt alleine, am Ende kann der Drummer einzählen, und die Band startet. Click wird nicht benötigt.
- Unterlegen eines Loops, z.B. der Percussion-Loop bei Genesis Mama. Der Song startet mit diesem Loop, das Sample kann daher beliebig im Loop-Mode gestartet werden, und läuft quasi fast den ganzen Song durch. Einen Klick benötigt man im Prinzip auch nicht, der Drummer sollte diesen Loop nur laut genug auf seinem Monitor haben
- Abfeuern eines kurzen Samples/Soundschnipsels: das kann von einem kurzen Chor-Einwurf, über einen Soundeffekt (z.B. Doorslam) bis hin zu einem kurzen Instrumentensolo (z.B. das kurze Bass-Solo bei Paul Simon You can call me Al) alles Mögliche sein. Faustregel: je kürzer umso weniger muss man einen Click in Erwägung ziehen.
Für das punktgenaue Abfeuern von Samples bieten sich Pads bzw. Trigger an. Hier gibt es bereits kombinierte Teile, die neben den Pads auch gleich den Sample-Abspieler beinhalten:
- Alesis SamplePad (https://www.thomann.de/de/alesis_samplepad_percussion_multi_pad.htm)
- Roland SPD Sampling Pad (https://www.thomann.de/de/roland_spdsx_sampling_pad.htm)
- Roland SP-404 (https://www.thomann.de/de/roland_sp404sx.htm)
- Native Instruments Machine (https://www.thomann.de/de/native_instruments_maschine_mk2_black.htm)
- Ableton Push (https://www.thomann.de/de/ableton_push.htm)
- Diverse Akai MPC Modelle (https://www.thomann.de/de/akai_mpc_studio.htm)
- Aber auch nur die Pads, z.B. Korg NanoPad (https://www.thomann.de/de/korg_nanopad_2_white.htm), wobei man dann ein weiteres Gerät für die Samples benötigt (z.B. iPad, PC etc.).
Bei längeren Passagen von Samples würde ich vom Playback-Verfahren reden. Hier wird eine Clicktrack-Spur benötigt, zum einen, um synchron zum Sample zu spielen, zum anderen auch um die Einsätze zu koordinieren. So ein Clicktrack besteht üblicherweise aus der Wiedergabe der Viertel eines Taktes mit der Betonung auf der Eins. Man verwendet entweder einen Clave-Sound oder Kuhglocke, ganz nach Geschmack. Manche Sequenzerprogramme liefern von Haus aus eine Clickspur, oder man nimmt das Signal eines Metronoms auf.
Wiedergabe des Clicktracks
Da der Click natürlich nicht über FOH ausgegeben werden soll, muss man das Sample und die Klickspur separat haben. Der übliche Player, egal ob MP3- oder CD-Player, oder auch PC/Laptop verfügt über einen Stereo-Ausgang. Das heißt, ich kann parallel zum Sample den Clicktrack nur separat ausgeben, wenn ich hardpanning fahre, d.h. Click links, Sample rechts, wobei das Samplesignal dann auch zwangsweise nur Mono ist. Den Clicktrack bekommt üblicherweise nur der Drummer, in seltenen Fällen der Rest der Band, das Sample wird über FOH ausgegeben, bzw. wahlweise auch auf die Monitore der Band. Im Grunde setzt ein Clicktrack auch In-Ear voraus, da man dieses Signal erfahrungsgemäß so laut sein muss, dass es zwangsweise vom Publikum wahrgenommen wird, wenn es über Wedges läuft, was man vermeiden sollte.
Will ich das Sample in Stereo wiedergeben, fallen die handelsüblichen MP3-/CD-Player schon mal heraus, auch die hier bereits erwähnten Sampler. Für den Rechner brauche ich ein erweitertes Audiointerface, eines mit 4 Ausgängen (3 gibts nicht), wo der Clicktrack auf einen der zusätzlichen Ausgänge geroutet wird. Alternativ bliebe noch die Möglichkeit über eine MIDI-Ausgabe an ein Metronom, soweit dies über MIDI Ansteuerung verfügt oder einen einfachen Expander, an den ich die Clickspur als MIDI sende und einen Click-Sound wiedergebe.
Voraussetzungen
Eine Grundvoraussetzung, um überhaupt mit solchen Playbacks zu arbeiten, ist erst einmal die Routine, überhaupt zum Click zu spielen, bzw. sich einem Drummer anpassen zu können, der stringent nach einem Click spielt (was für viele Bands ein Problem ist). Vor allem, wenn das Tempo und oder auch der Takt nicht über den Song konstant gleich sind, sondern variieren, erfordert dies sehr viel Übung.
Kommen nur vereinzelt Samples in einem Songablauf vor, bietet es sich an, nicht einen kompletten Track zu erstellen, denn man muss sich darüber klar sein, dass so Songabläufe festgezurrt werden, d.h. keine spontanen Abweichungen mehr während des Spielens möglich sind. Einmal raus verkackt! Die Herausforderung ist gerade dann bei längeren Songs, den Ablauf einzuhalten, gerade wenn z.B. ein 20sec-Sample bei 0:35 kommt, und der nächste erst wieder bei 1:45, und der folgende wieder bei 3:20.
Nur ist es nicht so ohne weiteres möglich, mitten im Song ein erneutes Starten hinzubekommen. Hier braucht man ein System, wie es von den meisten pattern-gesteuerten Producing-Stationen, wie MPC, Ableton etc. genutzt werden, die den nächsten Sample taktgenau starten. Vielleicht kann jemand, der hier schon mehr Praxiserfahrung hat aufsteigen und weitere Tipps geben.
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