Armin H.
NP Custom Guitars
Anmerkung der Moderation:
Dies ist der Kleinfirmen-Thread der Fa. Nick Page Custom Guitars/Berlin. Zu den Besonderheiten von Kleinfirmen-Threads bzw. der Kennzeichnung von Kleinfirmen bitte das zugehörige Regelwerk beachten!.
LG Lenny (für die Moderation)
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Nick Page Guitars Custom & Repair Shop
Eine kleine, aber feine Adresse, direkt an der Grenze zwischen den beiden Berliner "Nobelbezirken" Neukölln und Kreuzberg, von dem wir seit der letzten Ausgabe eines großen Musik Fachmagazins wissen, dass es nicht nur die politische , sondern auch die Musiker Hauptstadt Deutschlands ist.
Darüber gibt es sicher geteilte Meinungen, zumindest ist hier ganz schön was los. Sieht man nämlich genauer hin, fällt auf, das die meisten dieser ansässigen Genies in Wahrheit Zuwanderer aus Westdeutschland sind. So ist es auch bei Nick Page und mir. Nicks Wiege steht in Köln am Rhein und ich bin das was man landläufig als Frankfurter Würstchen bezeichnet. Nick kommt aus der Gitarrenbauerszene und hat sich bereits Mitte der 90er Jahre bei Eduard Tüske von Phanton Guitars Cologne, seine ersten Sporen verdient. Später wechselte er zu "Art of Sound" in der Kölner Altstadt, um schließlich nach einem kurzen Abenteuer in London, in seiner heutigen Werkstatt in der Neuköllner Nannenstraße zu landen. Hier hat er sich in den letzen Jahren, in einem gut sortierten Chaos, zwischen Bergen von Tonhölzern, Werkzeug und Maschinen zur Holz und Metallbearbeitung, sowie alten Fender und Marshall Amps, zu dem entwickelt was er heute ist: zu einem der innovativsten Gitarrenbauer die ich derzeit kenne.
Meine chaotische Lebenslinie startete in einem kleinen Dorf in der Nähe von Frankfurt, wo ich in den 60er Jahren eine glückliche Kindheit unter den musikalischen Einflüssen meines Großvaters, einem klassischen Konzertpianisten und dem Rock´n Roll meines Onkels, dem Gitarrist und Sänger einer typischen 60er Jahre Beatband mit dem Namen "The Outlaws", genoss. Das Zweite führte wohl dazu, dass ich in den 70er Jahren, trotz gutem Abi und gegen den Widerstand meiner Eltern, eine Ausbildung zum Musikalienverkäufer in München begann. Unser Ausbilder hatte nun 2 1/2 Jahre lang seine Freude daran, mich bei jeder Gelegenheit daran zu erinnern, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Das bedeutete, Saiten aufziehen, Hälse einstellen, Bünde abrichten. Und wir hatten viele Gitarren, aber nur einen Lehrling. Musik und Gitarren waren in der Folgezeit und bis heute immer der Mittelpunkt meiner Interessen, aber es würde einfach zu weit führen hier alle Stationen meines Lebens aufzuzählen. Und das ist ja auch nicht der Titel dieses Thread.
Ich möchte Euch nämlich in erster Linie unseren Laden vorstellen, weil ich der Meinung bin, dass auch die kleinen Werkstätten und Custom Shops in einem Forum wie dem Musiker Board einen festen Platz verdienen. Natürlich können solche Shops und Werkstätten nur einen kleinen Teil der Musikerszene mit Instrumenten versorgen, und nicht jeder Musiker kann oder möchte so viel Geld für ein handgebautes Instrument ausgeben, wo die Herstellungskosten natürlich weitaus höher sind als bei großen Firmen, die dann häufig noch in Asien produziert werden. Andererseits können wir aber auch viel mehr auf individuelle Kundenwünsche eingehen, und manch einer möchte sich irgendwann in seinem Leben einmal eine Gitarre ganz nach seinen Vorstellungen bauen lassen, die es zudem kein zweites Mal gibt. Und dafür gibt es uns.
Ich bin schon seit längerer Zeit mit Nick gut befreundet, und nun seit einigen Wochen auch geschäftlich sein Partner. Bei aller Verschiedenheit haben wir doch einige wichtige Gemeinsamkeiten: wir sind beide nur beschränkt anpassungsfähig, werden nur schwer sesshaft, mögen keinen Mainstream, und lieben Gitarren über alles. Nick hat als Gitarrenbauer schon einiges erreicht, und bei den letzten Messen mit seinen ausgewöhnlichen Designs und herausragender Qualität immer wieder für große Aufmerksamkeit gesorgt. Unter anderem spielen auch Lemmy Kilmister und Peter Maffay Gitarren bzw. Bässe die Nick entworfen und gebaut hat, und ich denke er ist mit seinen 34 Jahren erst am Anfang seiner Karriere. Schon heute ist er bei Fachzeitschriften wie G & B oder Grand Guitars ein gern gesehener Designer und Gitarrenbauer, dessen Instrumente schon zahlreich getestet und vorgestellt wurden. Bei mir neigte sich die Karriere dagegen schon ihrem Ende zu und ich war schon mit einem Bein im Ruhestand, als mir Nick anbot bei ihm ins Boot zu springen, und mit ihm zusammen ein Projekt zu starten. Aber dazu später mehr.
Aber es gibt auch noch ein paar andere sehr wichtige Leute in unserer Werkstatt. Da wäre Matthias, den alle nur den Bremer nennen, der Meister in unserer Holzwerkstatt. Er steht oft bis tief in die Nacht hinter seiner Bandsäge, Hobelmaschine oder der Handfräse, denn die tätowierte Lady auf Nicks Firmenwerbung klärt auf: Hand made is Sexy, 100% CNC Free. Gefertigt wird aus guten, sprich leichten Hölzern. Kaum eine Gitarre die mehr als 3500 Gramm wiegt. Khaya und Honduras Mahagoni sind dabei die wichtigsten Hölzer für unsere Bodys. Aber auch Erle, Swamp Ash, Palisander, Makassar, und das für Schraubhälse so unverzichtbare Ahorn. Das Holz kaufen wir in Bohlen und lassen es dann noch einmal 3 bis 4 Jahre trocknen. Der Hals macht den Attack, der Body den Bottom. Das ist Nicks Klangvorstellung. Grob gerechnet und alleine auf das Holz bezogen im Verhältnis 70/30, was bedeutet 70% vom Sound macht der Hals und 30% der Body. Versiegelt wird ausschließlich mit Nitrolacken. Dafür wurde extra von Stewart-MacDonald in den USA eine Poliermaschine angeschafft, die mit langsameren Drehzahlen arbeitet, denn Nitrolack verbrennt sehr leicht, wenn er zu schnell poliert wird.
Alle Nick Page Gitarren sind zumindest leicht geaged, was nicht nur etwas mit der Optik zu tun hat. Man kann auf diese Weise ganz anders an das Material rangehen, Bundkanten, Verrundung an Sattel, Bridge und Bundkanten, sowie broken-in-Griffbrettkanten nehmen den Hälsen die Steifheit. Man hat einen Hals, der sich anfühlt, als sei er schon seit 30 Jahren Dein täglicher Begleiter. Dazu gehört allerdings auch sehr viel Erfahrung, die sich Masterbuilder gut bezahlen lassen. Dann gibt es aber auch moderne Werkstoffe wie etwa die Res-O-Glas oder Fiberglaskonstruktion bei der Strich 2. Und dann natürlich der immer wiederkehrende Fensterkopf Headstock, eigentlich schon ein Nick Page Markenzeichen. Fast alle Modelle haben diesen Slotted Headstock, der etwas sehr charaktervolles hat, aber auch Erfahrung und ein hohes Grad an Fertigkeit voraussetzt. Ich wünschte, ich hätte von diesen ganzen Dingen etwas mehr Fachwissen, einfach auch deshalb, um hier noch besser vermitteln und erklären zu können. Also köpft mich nicht gleich, wenn ich einmal etwas durcheinander bringen sollte.
Christian unser Werkstattmann macht den Repair Shop, baut die Gitarren zusammen und stellt alles vom Feinsten ein. Pickupschaltungen löten, Hälse einstellen, Bünde abrichten, Sättel feilen und Brücken einstellen, keiner macht das so versiert und mit so einer Ruhe wie Chris. Geht nicht, gibt´s nicht. Tony ist der Mann für alles Metallische, er macht unter anderem diese tollen mit Mustern, Symbolen und Schriftzeichen versehene Aluminium-, Messing- und Edelstahlbleche für Pickguards, Decals und Elektrofachabdeckungen, aber auch komplette Decken, die dann mit Motiven, Schriften oder Symbolen versehen und geätzt werden. Womit wir auch schon bei einem weiteren NP Klassiker sind. Diese ganzen edlen Metall Applikationen und Zierteile in Verbindung mit edlen Hölzer, sicherlich nicht völlig neu, aber in dieser Art doch einzigartig. Seht Euch einfach die Bilder an, die mehr als tausend Worte sagen. Daneben wickelt Tony Pickups und überrascht immer wieder durch seinen Einfallsreichtum. Stille Wasser gründen tief.
Der Großteil unserer Pickups stammt von Amber, dessen Chef Wolfgang Damm, 16 lange Jahre in treuen Diensten als Produktmanager bei Gibson stand und für Nick mehr als nur ein Lieferant ist. Damm hatte den P-94 Pickup entwickelt und die Patente schließlich an Gibson verkauft, bevor er sich mit der Firma Amber ein eigenes neues Wirkungsfeld schuf. Nick Page und Wolfgang Damm arbeiten schon lange zusammen, und Wolfgang macht inzwischen einige spezielle Pickups nur für uns. Die Amber PAF´s gehören zweifellos zu den authentischsten Humbuckern, die man derzeit bekommen kann. Aber auch Pickups von Fralin, Alumitone und Lollar werden hier verbaut. Alle Instrumente werden in einem hochwertigen Formkoffer geliefert. Wegen dem großen Arbeitsaufwand beträgt die Wartezeit für einen Baron oder Interceptor derzeit zwischen 6 und 9 Monate.
Und nun kommen wir zu meiner Wenigkeit. Unabhängig von den Nick Page Custom Guitars planen wir nun aktuell eine Serie mit klassischen Modellen. Ich bin schon ein Leben lang großer Leo Fan, seit mehr als 35 Jahren ist ein 62er Strat Modell meine Nummer 1 und wird es wohl auch bleiben. Nun wollen wir keine Kopien bauen, sondern planen ein T- und ein S-Modell das sich zwar optisch an den Klassikern orientiert und auch eine 648 mm Mensur hat, aber aus anderen Holzer besteht. Für beiden Gitarren ist ein Body aus Khaya Mahagoni vorgesehen, ähnlich wie bei dem T-Modell das Nick aktuell für mich baut. Allerdings ohne Ahorndecke. Die Hälse werden aus bosnischem Bergahorn gefertigt. Als Dritte im Bunde wird es noch eine Singlecut mit geleimtem Hals und einer 628 mm Mensur geben, dass sich an der LP Junior orientiert. Die Singlecut wird komplett aus Khaya Mahagoni gefertigt und ein Palisandergriffbrett bekommen.
Natürlich sind auch alle Baron, Interceptor, Strich 2, Lucid und Surfmaster stagetauglich, aber nicht jeder kann oder ist bereit 3000 € bis 5000 € für eine Gitarre auszugeben und die dann noch jeden Abend den Gefahren, die sich durch Clubauftritte ergeben, auszusetzen. Deshalb kam uns die Idee eine Serie von hochwertige Arbeitsgitarren, aus den besten Materialien, aber ohne jeden Schnickschnack für die zu bauen, die jeden Abend in den Clubs rocken. Sobald also die ersten Prototypen fertig sind werde ich davon berichten.
Zum Schluss noch einige Bilder verschiedener NP Modelle:
T-Modell mit Paisley Outfit & StrichII mit Res-o-glas Korpus und Filtertron
Der Eiserne Baron mit Filtertron Pickups
Der Rote Baron mit Lollar Charlie Christian Pickups
Baron in Paisley mit Amber PAF
Songwriter mit Lollar Charlie Christian
Strich II Paisley mit Nick Page Custom Pickups
Acid Rain S-Modell mit Crosspoint 59
T-Modell mit einem wunderschönen Paisley und Amber PU Set
T-Modell mit Aludecke P-90 und Amber Bridge PU
Motörhead Frontmann Lemmy Kilmister mit seinem Nick Page Gott 4 Bass - wahrhaft göttlich, oder?
Der Eisenvogel mit Amber ´59 modified PU
Space Cowboy mit Tom Holmes PU
Original 60' Westerngitarre mit NP Custom bounded Filtertron style
Strich II Special mit Alumitone PU
Twango mit Teisco Gold Foil pickup / original Oahu Lapsteel Pickup
Special Custom Order
P-Modell mit Paisley und Amber 59 PAF
Sollet ihr Fragen zur Fertigung oder den einzelnen Modellen haben, beantworte ich sie hier im Thread. Zumindest sogut ich kann. [/COLOR]
Dies ist der Kleinfirmen-Thread der Fa. Nick Page Custom Guitars/Berlin. Zu den Besonderheiten von Kleinfirmen-Threads bzw. der Kennzeichnung von Kleinfirmen bitte das zugehörige Regelwerk beachten!.
LG Lenny (für die Moderation)
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Nick Page Guitars Custom & Repair Shop
Eine kleine, aber feine Adresse, direkt an der Grenze zwischen den beiden Berliner "Nobelbezirken" Neukölln und Kreuzberg, von dem wir seit der letzten Ausgabe eines großen Musik Fachmagazins wissen, dass es nicht nur die politische , sondern auch die Musiker Hauptstadt Deutschlands ist.
Darüber gibt es sicher geteilte Meinungen, zumindest ist hier ganz schön was los. Sieht man nämlich genauer hin, fällt auf, das die meisten dieser ansässigen Genies in Wahrheit Zuwanderer aus Westdeutschland sind. So ist es auch bei Nick Page und mir. Nicks Wiege steht in Köln am Rhein und ich bin das was man landläufig als Frankfurter Würstchen bezeichnet. Nick kommt aus der Gitarrenbauerszene und hat sich bereits Mitte der 90er Jahre bei Eduard Tüske von Phanton Guitars Cologne, seine ersten Sporen verdient. Später wechselte er zu "Art of Sound" in der Kölner Altstadt, um schließlich nach einem kurzen Abenteuer in London, in seiner heutigen Werkstatt in der Neuköllner Nannenstraße zu landen. Hier hat er sich in den letzen Jahren, in einem gut sortierten Chaos, zwischen Bergen von Tonhölzern, Werkzeug und Maschinen zur Holz und Metallbearbeitung, sowie alten Fender und Marshall Amps, zu dem entwickelt was er heute ist: zu einem der innovativsten Gitarrenbauer die ich derzeit kenne.
Meine chaotische Lebenslinie startete in einem kleinen Dorf in der Nähe von Frankfurt, wo ich in den 60er Jahren eine glückliche Kindheit unter den musikalischen Einflüssen meines Großvaters, einem klassischen Konzertpianisten und dem Rock´n Roll meines Onkels, dem Gitarrist und Sänger einer typischen 60er Jahre Beatband mit dem Namen "The Outlaws", genoss. Das Zweite führte wohl dazu, dass ich in den 70er Jahren, trotz gutem Abi und gegen den Widerstand meiner Eltern, eine Ausbildung zum Musikalienverkäufer in München begann. Unser Ausbilder hatte nun 2 1/2 Jahre lang seine Freude daran, mich bei jeder Gelegenheit daran zu erinnern, dass Lehrjahre keine Herrenjahre sind. Das bedeutete, Saiten aufziehen, Hälse einstellen, Bünde abrichten. Und wir hatten viele Gitarren, aber nur einen Lehrling. Musik und Gitarren waren in der Folgezeit und bis heute immer der Mittelpunkt meiner Interessen, aber es würde einfach zu weit führen hier alle Stationen meines Lebens aufzuzählen. Und das ist ja auch nicht der Titel dieses Thread.
Ich möchte Euch nämlich in erster Linie unseren Laden vorstellen, weil ich der Meinung bin, dass auch die kleinen Werkstätten und Custom Shops in einem Forum wie dem Musiker Board einen festen Platz verdienen. Natürlich können solche Shops und Werkstätten nur einen kleinen Teil der Musikerszene mit Instrumenten versorgen, und nicht jeder Musiker kann oder möchte so viel Geld für ein handgebautes Instrument ausgeben, wo die Herstellungskosten natürlich weitaus höher sind als bei großen Firmen, die dann häufig noch in Asien produziert werden. Andererseits können wir aber auch viel mehr auf individuelle Kundenwünsche eingehen, und manch einer möchte sich irgendwann in seinem Leben einmal eine Gitarre ganz nach seinen Vorstellungen bauen lassen, die es zudem kein zweites Mal gibt. Und dafür gibt es uns.
Ich bin schon seit längerer Zeit mit Nick gut befreundet, und nun seit einigen Wochen auch geschäftlich sein Partner. Bei aller Verschiedenheit haben wir doch einige wichtige Gemeinsamkeiten: wir sind beide nur beschränkt anpassungsfähig, werden nur schwer sesshaft, mögen keinen Mainstream, und lieben Gitarren über alles. Nick hat als Gitarrenbauer schon einiges erreicht, und bei den letzten Messen mit seinen ausgewöhnlichen Designs und herausragender Qualität immer wieder für große Aufmerksamkeit gesorgt. Unter anderem spielen auch Lemmy Kilmister und Peter Maffay Gitarren bzw. Bässe die Nick entworfen und gebaut hat, und ich denke er ist mit seinen 34 Jahren erst am Anfang seiner Karriere. Schon heute ist er bei Fachzeitschriften wie G & B oder Grand Guitars ein gern gesehener Designer und Gitarrenbauer, dessen Instrumente schon zahlreich getestet und vorgestellt wurden. Bei mir neigte sich die Karriere dagegen schon ihrem Ende zu und ich war schon mit einem Bein im Ruhestand, als mir Nick anbot bei ihm ins Boot zu springen, und mit ihm zusammen ein Projekt zu starten. Aber dazu später mehr.
Aber es gibt auch noch ein paar andere sehr wichtige Leute in unserer Werkstatt. Da wäre Matthias, den alle nur den Bremer nennen, der Meister in unserer Holzwerkstatt. Er steht oft bis tief in die Nacht hinter seiner Bandsäge, Hobelmaschine oder der Handfräse, denn die tätowierte Lady auf Nicks Firmenwerbung klärt auf: Hand made is Sexy, 100% CNC Free. Gefertigt wird aus guten, sprich leichten Hölzern. Kaum eine Gitarre die mehr als 3500 Gramm wiegt. Khaya und Honduras Mahagoni sind dabei die wichtigsten Hölzer für unsere Bodys. Aber auch Erle, Swamp Ash, Palisander, Makassar, und das für Schraubhälse so unverzichtbare Ahorn. Das Holz kaufen wir in Bohlen und lassen es dann noch einmal 3 bis 4 Jahre trocknen. Der Hals macht den Attack, der Body den Bottom. Das ist Nicks Klangvorstellung. Grob gerechnet und alleine auf das Holz bezogen im Verhältnis 70/30, was bedeutet 70% vom Sound macht der Hals und 30% der Body. Versiegelt wird ausschließlich mit Nitrolacken. Dafür wurde extra von Stewart-MacDonald in den USA eine Poliermaschine angeschafft, die mit langsameren Drehzahlen arbeitet, denn Nitrolack verbrennt sehr leicht, wenn er zu schnell poliert wird.
Alle Nick Page Gitarren sind zumindest leicht geaged, was nicht nur etwas mit der Optik zu tun hat. Man kann auf diese Weise ganz anders an das Material rangehen, Bundkanten, Verrundung an Sattel, Bridge und Bundkanten, sowie broken-in-Griffbrettkanten nehmen den Hälsen die Steifheit. Man hat einen Hals, der sich anfühlt, als sei er schon seit 30 Jahren Dein täglicher Begleiter. Dazu gehört allerdings auch sehr viel Erfahrung, die sich Masterbuilder gut bezahlen lassen. Dann gibt es aber auch moderne Werkstoffe wie etwa die Res-O-Glas oder Fiberglaskonstruktion bei der Strich 2. Und dann natürlich der immer wiederkehrende Fensterkopf Headstock, eigentlich schon ein Nick Page Markenzeichen. Fast alle Modelle haben diesen Slotted Headstock, der etwas sehr charaktervolles hat, aber auch Erfahrung und ein hohes Grad an Fertigkeit voraussetzt. Ich wünschte, ich hätte von diesen ganzen Dingen etwas mehr Fachwissen, einfach auch deshalb, um hier noch besser vermitteln und erklären zu können. Also köpft mich nicht gleich, wenn ich einmal etwas durcheinander bringen sollte.
Christian unser Werkstattmann macht den Repair Shop, baut die Gitarren zusammen und stellt alles vom Feinsten ein. Pickupschaltungen löten, Hälse einstellen, Bünde abrichten, Sättel feilen und Brücken einstellen, keiner macht das so versiert und mit so einer Ruhe wie Chris. Geht nicht, gibt´s nicht. Tony ist der Mann für alles Metallische, er macht unter anderem diese tollen mit Mustern, Symbolen und Schriftzeichen versehene Aluminium-, Messing- und Edelstahlbleche für Pickguards, Decals und Elektrofachabdeckungen, aber auch komplette Decken, die dann mit Motiven, Schriften oder Symbolen versehen und geätzt werden. Womit wir auch schon bei einem weiteren NP Klassiker sind. Diese ganzen edlen Metall Applikationen und Zierteile in Verbindung mit edlen Hölzer, sicherlich nicht völlig neu, aber in dieser Art doch einzigartig. Seht Euch einfach die Bilder an, die mehr als tausend Worte sagen. Daneben wickelt Tony Pickups und überrascht immer wieder durch seinen Einfallsreichtum. Stille Wasser gründen tief.
Der Großteil unserer Pickups stammt von Amber, dessen Chef Wolfgang Damm, 16 lange Jahre in treuen Diensten als Produktmanager bei Gibson stand und für Nick mehr als nur ein Lieferant ist. Damm hatte den P-94 Pickup entwickelt und die Patente schließlich an Gibson verkauft, bevor er sich mit der Firma Amber ein eigenes neues Wirkungsfeld schuf. Nick Page und Wolfgang Damm arbeiten schon lange zusammen, und Wolfgang macht inzwischen einige spezielle Pickups nur für uns. Die Amber PAF´s gehören zweifellos zu den authentischsten Humbuckern, die man derzeit bekommen kann. Aber auch Pickups von Fralin, Alumitone und Lollar werden hier verbaut. Alle Instrumente werden in einem hochwertigen Formkoffer geliefert. Wegen dem großen Arbeitsaufwand beträgt die Wartezeit für einen Baron oder Interceptor derzeit zwischen 6 und 9 Monate.
Und nun kommen wir zu meiner Wenigkeit. Unabhängig von den Nick Page Custom Guitars planen wir nun aktuell eine Serie mit klassischen Modellen. Ich bin schon ein Leben lang großer Leo Fan, seit mehr als 35 Jahren ist ein 62er Strat Modell meine Nummer 1 und wird es wohl auch bleiben. Nun wollen wir keine Kopien bauen, sondern planen ein T- und ein S-Modell das sich zwar optisch an den Klassikern orientiert und auch eine 648 mm Mensur hat, aber aus anderen Holzer besteht. Für beiden Gitarren ist ein Body aus Khaya Mahagoni vorgesehen, ähnlich wie bei dem T-Modell das Nick aktuell für mich baut. Allerdings ohne Ahorndecke. Die Hälse werden aus bosnischem Bergahorn gefertigt. Als Dritte im Bunde wird es noch eine Singlecut mit geleimtem Hals und einer 628 mm Mensur geben, dass sich an der LP Junior orientiert. Die Singlecut wird komplett aus Khaya Mahagoni gefertigt und ein Palisandergriffbrett bekommen.
Natürlich sind auch alle Baron, Interceptor, Strich 2, Lucid und Surfmaster stagetauglich, aber nicht jeder kann oder ist bereit 3000 € bis 5000 € für eine Gitarre auszugeben und die dann noch jeden Abend den Gefahren, die sich durch Clubauftritte ergeben, auszusetzen. Deshalb kam uns die Idee eine Serie von hochwertige Arbeitsgitarren, aus den besten Materialien, aber ohne jeden Schnickschnack für die zu bauen, die jeden Abend in den Clubs rocken. Sobald also die ersten Prototypen fertig sind werde ich davon berichten.
Zum Schluss noch einige Bilder verschiedener NP Modelle:
T-Modell mit Paisley Outfit & StrichII mit Res-o-glas Korpus und Filtertron
Der Eiserne Baron mit Filtertron Pickups
Der Rote Baron mit Lollar Charlie Christian Pickups
Baron in Paisley mit Amber PAF
Songwriter mit Lollar Charlie Christian
Strich II Paisley mit Nick Page Custom Pickups
Acid Rain S-Modell mit Crosspoint 59
T-Modell mit einem wunderschönen Paisley und Amber PU Set
T-Modell mit Aludecke P-90 und Amber Bridge PU
Motörhead Frontmann Lemmy Kilmister mit seinem Nick Page Gott 4 Bass - wahrhaft göttlich, oder?
Der Eisenvogel mit Amber ´59 modified PU
Space Cowboy mit Tom Holmes PU
Original 60' Westerngitarre mit NP Custom bounded Filtertron style
Strich II Special mit Alumitone PU
Twango mit Teisco Gold Foil pickup / original Oahu Lapsteel Pickup
Special Custom Order
P-Modell mit Paisley und Amber 59 PAF
Sollet ihr Fragen zur Fertigung oder den einzelnen Modellen haben, beantworte ich sie hier im Thread. Zumindest sogut ich kann. [/COLOR]
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