Tonart/Akkord wechselt... aber in gleicher Lage bleiben!

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Einen schönen Sonntag euch allen! :hat:
Ich hätte da mal eine Frage bezüglich der Verschiebungen der Patterns...:

Wenn der Akkord alle - sagen wir mal - 4 Takte wechselt (z.B. Em....Am...Gm...Cm...) und ich die dazugehörigen Moll-Pentatoniken in einer Lage (12.Bund) drüber spielen möchte, wechselt logischerweise das Pattern.
Kann ich schon von vornhinein - mittels einer Eselbrücke oder so - mir merken, welches Pattern als nächstes kommt? (Vielleicht seh ich den Wald vor lauter Bäumen nicht...)
 
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...sagen wir mal - 4 Takte wechselt (z.B. Em....Am...Gm...Cm...) und ich die dazugehörigen Moll-Pentatoniken in einer Lage (12.Bund) drüber spielen möchte

Wäre es nicht hilfreicher für dich, mit dem Beispiel einer realen Akkordfolge zu fragen, z.B. aus einem Song, mit dem Du dich beschäftigen möchtest?
Deine Akkordfolge wirkt auf mich etwas beliebig, dadurch wird eine Antwort unnötig kompliziert, aber es gibt natürlich eine Lösung. :)
Statt "Eselsbrücke" hilft dann allerdings meines Erachtens nur Durchblick und eventuell Nachgucken im Pentatonik-Schema.

Bei E-moll pentatonisch sitzt der Grundton für deine Anforderung auf dem 12. Bund der tiefen E-Saite, also nimmt man am einfachsten Pattern 1 aus der Übersicht vom Link nach dem Text.
Bei A-moll pentatonisch befinden sich in dieser Lage die Quinte von A moll (E) und die kleine Septim (G), also wäre Pattern 4 eine naheliegende Wahl.
Bei G-moll pentatonisch sind deren kleine Septim (F) auf dem 13. Bund und der Grundton (G) auf dem 15. Bund in deiner Lage und für die Wahl von Pattern 5 entscheidend.
Bei C moll pentatonisch könntest Du einen Halbton runter rutschen (linker Zeigefinger: 11. Bund), um mit der Mollterz (Eb) von C m.p. zu beginnen und Pattern 2 zu spielen, oder Du kannst stur in der 12. Lage zu bleiben und mit der Quart von C moll pentatonisch beginnen (F), dann wählst Du Pattern 3.

http://www.discoverguitaronline.com/diagrams/view/5

Schau vielleicht auch einmal auf die unterste Übersicht, in der alle Patterns hintereinander aufs Griffbrett notiert sind.
Nun konzentriere dich zunächst nur auf eine Saite und gehe die entlang (horizontale Bewegung), zuerst z.B. auf der tiefe E-Saite.
Dann fällt dir sicher auf, wie sich eine Skala mit jedem nachfolgenden Pattern die Klinke in die Hand gibt. Das bedeutet für die Anfangstöne
Pattern 1: R (=Root, Grundton) und b3 (Mollterz)
Pattern 2: b3 und 4 (Quart)
Pattern 3: 4 und 5 (Quint)
Pattern 4: 5 und b7 (kl. Septim)
Pattern 5: b7 und R (Grundton in der Oktav)

Nebenbei bemerkt, ich habe den Beitrag für den Gitarrenbereich vorgemerkt, vielleicht kommen dann von den Gitarreros bald noch weitere Tips für dich.

Gruß Claus
 
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Warum willst du mit jedem Akkord die Tonleiter wechseln? Wenn du über die drei Hauptakkorde C-Dur, G-Dur und F-Dur spielst, genügt ja die C-Dur Tonleiter bzw die C-Dur-Pentatonik.

Wenn Du in E-Moll spielst, genügt die natürliche E-Moll-Tonleiter bzw deren Pentatonik, um über die drei Hauptakkorde E-Moll, A-Moll und H-Moll zu spielen.
Für dorisches E-Moll wären die drei Hauptakkorde dann eben E-Moll, A-Dur und H-Moll. Die E-Moll-Pentatonik bleibt dann die gleiche.

Wenn du aber unbedingt die Tonleiter wechseln willst, kannst du aus dem jeweiligen Akkordgriff leicht die dazugehörige Tonleiter ableiten, und zwar nach dem CAGED-System. Hier http://artists.ultimate-guitar.com/ugg/pictures/personal/815819/ gibt's ein buntes Bild dazu, allerdings zu den Dur-Tonleitern. Zonquers Link führt dich zum gleichen Schema für die Moll-Pentatonik.

In der ersten Lage ist das für den offenen E-Moll-Akkord die E-Form der Tonleiter,
für den A-Moll-Akkord die A-Form
und für den H-Moll-Akkord die C-Form.

In der zweiten Lage ist das für den E-Moll-Akkord in der D-Form die E-Moll-Pentatonik in der D-Form,
für den A-Moll-Akkord in der G-Form die A-Moll-Pentatonik in der G-Form
und für den H-Moll-Akkord die A-Form.

Wenn du die Akkordformen für einen Ton, z.B. den Ton E, und ihre Lagen auf dem Griffbrett nach oben verschiebst, buchstabierst du das Wort CAGED.
Für E-Moll spielst du also den Akkord E-Moll offen in der ersten Lage, dann in der D-Form in der zweiten, in der C-Form in der vierten Lage, in der A-Form in der siebten und in der G-Form in der neunten Lage.

Hoffentlich guckt noch mal jemand 'rüber, ob die Lagen auch alle stimmen.:)

Dauert auch nur wenige Tage, alles auf dem Griffbrett durchzuprobieren.

Viel Spaß!
 
Bist du dir sicher, dass du in deiner Frage nicht irgendwas durcheinander geworfen hast???

Normalerweise ändert sich ja nicht mit jedem Akkordwechsel die gesamte Tonart des Songs, sondern die vers. Akkorde werden aus der Tonleiter/Tonart heraus abgeleitet, wodurch auch du dann in der dementsprechenden Tonleiter bleiben kannst. Daraus würde dann eben folgen, dass du nicht mit jedem neuen Akkord "logischerweise das Pattern" wechseln musst.
Es natürlich auch möglich dann (etwa mittels Modulation oder Rückung) innerhalb eines Stückes die Tonart zu ändern, aber ich glaube nicht, dass du das umbedingt meinst.

Man kann mit jedem Akkord innerhalb einer Akkordfolge die Tonart wechseln, aber sowas kann ich mir am besten im Jazz vorstellen (evtl. auch bei Metal, aber da bin ich nicht soooo im Thema drin:gruebel:), wobei mich dann aber wundern würde, dass du nur die Pentatonik benutzen und in einer bestimmten Lage bleiben willst.

Weiter erscheint es mir seltsam, dass der Akkord nur jede 4 Takte wechselt. Das wäre doch recht lange und deswegen ziemlich "eintönig:)D)", oder nicht?


Um dir wirklich weiter zu helfen wäre es wohl nötig, dass du deine Frage nochmal etwas konkretisierst und/oder ein Beispiel gibst:)
 
Uiuiui.... :D
Es soll nur zum Üben sein, dass man schnell im Kopf die Pattern bereit hat. ;-)
 
Leg einfach los! ;)

Am Anfang wird es noch langsam gehen und du wirst vllt probleme haben die Patterns im Kopf und in den Fingern schnell zu wechseln, aber je öfter du es machst um so schneller wirst du und das beste dabei,....mit der Zeit wirst du dir deine eigenen Eselsbrücken basteln. :)
Meiner Meinung nach gehts hier einfach ums machen. Je öfter und konzentrierter du bei der Sache bleibst, umso schneller kommen die Fortschritte. Auch wenns am Anfang sehr mühselig erscheint und man nur kleine Fortschritte macht. Gib deinem Kopf und deinen Fingern einfach Zeit und spiel, spiel, spiel....

Gruß wannenkind...:hat:
 
Wenn das nur eine Übungseinheit seien soll würde ich wannenkind zustimmen .... einfach machen und mit der Zeit wird es immer besser ....
.... ich würde dir auch nahelegen nicht nur in patterns in einer Lage zu üben ... sonst bastelst du dir nachher noch "Schubladen" aus den du gedanklich schwer raus kommst .... eine gute Übung ist auch 2, 3 Seiten zu wählen und mit denen das ganze Griffbrett rauf und runter, durch jede pattern/mode zu spielen .... so bist du später beim spielen weniger an bestimmte pattern/modes gebunden und kannst dich dann auf dem gesamten Griffbrett freier bewegen:)

Das mit den Abkürzungen/Eselsbrükken ist immer so eine Sache ... die gibt es was Musik angeht meiner Meinung nach eigentlich kaum .... das Hauptproblem ist nämlich oft nicht das du die vers. Formen nicht auf deinem Griffbrett "sehen" kannst (das geht meist relativ schnell), sondern dass du diese auch als einer Art Automatismus anwendest und das geschieht über muscle-memory, die man einfach durch schier unendliche Wiederholungen ins Unterbewusstsein "reinprügeln" muss :nix: .... deswegen müssen da auch alle Musiker egal welches Instrument sie spielen durch und so sieht man 8-jährige Geiger mit Helikopter-Eltern, 15 jährige Pianisten, 35 Jahre alte Typen die gerne noch Gitarre lernen wollen, genauso wie alle andern Musiker, die ihr Instrument einigermaßen beherrschen wollen, sich Stunden über Stunden mit solchen Übungen beschäftigen. Der größte Trost besteht darin, dass das halt alle machen müssen und, falls du die Zeit investierst, deswegen auch du das mit Sicherheit packst:great:
 
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... sonst bastelst du dir nachher noch "Schubladen" aus den du gedanklich schwer raus kommst

So gut durchzublicken, dass man verschiedene Tonarten in einer Lage spielen kann, sehe ich nicht als einengende "Schublade", im Gegenteil.

Kritscher sehe ich da schon den zwangsläufigen Lagenwechsel durch "rauf und runter rutschen" müssen, weil man Tonarten z.B. nur nach Lage des Grundtons auf der E-Saite bestimmen kann, anstatt von jedem beliebigen Skalenton auf dem Griffbrett ausgehen zu können.
In einer vorher festgelegten Lage zu üben ist sowohl für Skalen/Sololinien wie für Akkordfolgen eine Übung, die viel bringt.

Pentatonik ist dabei ein guter Startpunkt, der viel bringt, wenn man ihn noch etwas vertieft.
Jedes Pattern kann zugleich als Dur- oder Mollpentatonik dienen (Stichwort Paralleltonart):
A Moll Pentatonik, Grundform: A C D E G
ist der 5. Mode (engl. Mode/ lat.-dt. Modus = gleiche Tonfolge bei anderem Grundton) der
C Dur Pentatonik, Grundform: C D E G A

Daraus folgt, dass jedes der fünf Pentatonik-Patterns zugleich für eine Dur- und für eine Moll-Pentatonik steht.
Bezogen auf die V. Lage ist das A Moll Pent. Pattern 1 identisch mit dem C Dur Pattern 5.
http://www.discoverguitaronline.com/diagrams/view/5
http://www.discoverguitaronline.com/diagrams/view/53

Mit einer Blue Note-Erweiterung erhält man aus der Pentatonik die beiden wichtigsten Blues Scales
Minor Blues Scale (b5): A C D Eb E G A
Major Blues Scale (b3): C D Eb E G A C

Harmonische Übungen: als Akkordbrechung kann man den Moll Dreiklang des jeweiligen Pattern üben (A C E - A C E...) oder den m7 Vierklang (A C E G - A C...), ebenso den Dur Dreiklang (C E G - C E G...) und den Dur6 Akkord (C E G A - C E G A...).
Ich habe die Beispiele mit dem Grundton begonnen, es gibt natürlich noch die Umkehrungen.
So versteht man bald, dass Skalen und Akkorde nur zwei Seiten der gleichen Medaille sind und worin der harmonische Bezug aufeinander besteht.

Hat man das verstanden, besteht für den Umgang mit umfangreicheren Skalen (z.B. siebentönige Durtonleiter und ihre Modes) und "komplizierten" Akkorden eine viel bessere Grundlage.

Gruß Claus
 
Kritscher sehe ich da schon den zwangsläufigen Lagenwechsel durch "rauf und runter rutschen" müssen, weil man Tonarten z.B. nur nach Lage des Grundtons auf der E-Saite bestimmen kann, anstatt von jedem beliebigen Skalenton auf dem Griffbrett ausgehen zu können.
In einer vorher festgelegten Lage zu üben ist sowohl für Skalen/Sololinien wie für Akkordfolgen eine Übung, die viel bringt.

Das stimmt, aber dann müsste man auch gut die jew. Töne auf dem Griffbrett beherrschen. Vorher natürlich die jew. Noten der nä. Pentatonik kennen.
 
Das stimmt, aber dann müsste man auch gut die jew. Töne auf dem Griffbrett beherrschen.
Genau das sehe ich als Ziel deiner Frage, wenn ich deinen ersten Beitrag richtig verstanden habe.
Ich wüsste auch nicht, warum man sonst systematisch mit gewissen Beschränkungen hinsichtlich Akkorden, Tonarten, Skalen oder Lagen üben sollte.
Wer sein Instrument ohne Nachdenken bzw. Wissen sozusagen "intuitiv" beherrscht, kennt solche Fragestellungen gar nicht. Dieser "intuitive" Weg geht so: "höre deine Lieblingsmusik und spiele sie nach".

Gruß Claus
 
Wer sein Instrument ohne Nachdenken bzw. Wissen sozusagen "intuitiv" beherrscht, kennt solche Fragestellungen gar nicht. Dieser "intuitive" Weg geht so: "höre deine Lieblingsmusik und spiele sie nach".

Gruß Claus

Naja , viele mit einer guten Übersicht übers Griffbrett haben aber auch konkret daran gefeilt und kennen daher die Fragestellung schon recht gut , auch wenn sich die fragen vll mitlerweile nicht mehr stellen. "Höre und spiele nach" , setzt ja eigentlich eine gute Übersicht schon voraus, damit technisch kein ( oder ein möglichst kleines ) Hindernis zwischen dem inneren Hören und dem zu Gehör bringen mittels Instrument mehr besteht . Oder versteh ich dich jetzt falsch ?

Um die Verbindung "Hören - wissen welcher Ton es auf dem Grifbrett ist " zu verbessern ist singen sehr hilfreich. Singen was man spielt und spielen was man singt wird dann irgendwann zu : " wissen wie der Ton klingen würde obwohl er noch gar nicht klingt und " Beim Hören automatisch Griffe sehen/spüren ... )


Ich habe grade mal überlegt wie ich das selbst so anstelle und stelle fest , dass sich bei wechselnden Harmonien vieles ganz einfach vor dem geistigen Auge auftut. Das hilft dir aber ja nix...

Vll hilft dir diese das hier an die Sache ranzugehen:

Wenn man zu sehr nach Patterns "denkt", die man ja vll langfristig sogar eher auflösen möchte , läuft man bei solchen sachen unter anderem Gefahr immer mit dem Grundton zu beginnen , weil das üblicherweiße der größte Bezugspunkt von so einen Punktmuster ist . Für wichtiger, vor allem in Bezug auf eine geschmeidige Stimmführung, halte ich es sich zu überlegen wie man am elegantesten ( also mit kleinste Weg ) in einen Ton der "neuen" Tonleiter kommt. Ich würde dazu einzelne Töne jeweils auf verschiedene Harmonien beziehen . Dann stellt man schnell fest, dass viele eng ineinader greift. Am allerdeutlichsten zum Beispiel Terzen und Septimen von Akkorden die sozusagen ineinander übergehen. Wenn du dazu was suchst liegst du mit dem Suchbegriff Guide-Tone-Line richtig. Hören tut man das eigentlich auch gleich . Es zieht einen förmlich da hin ;)

Als Beispiel

Du triffst in einem Stück auf diese Passage : D7 | G

wenn du jetzt den Ton Fis ansiehst ist das die im Bezug zum D die Terz . Wenn du über G auch den Ton Fis spielst ist es auf einmal die maj7 . Oder du schiebst in eine Halbton nach oben in den Grundton von G

Die kleine 7 von D , das C , kannst du einen halbton nach unten schieben , also ein H , dass dann die Terz vom G ist.

Hier greifen also die Skalen/Harmonien sehr eng , schlüssig und zwingend ineinader. Wenn du dir diese Übergangspunkte veranschaulichst hast du erstens eine elegante Möglichkeit dem "immer auf dem Grundton beginnen " auszuweichen und zweitens schult die damit Vebundene denkarbeit gleichzeit die Übersicht übers Griffbrett. Nach einiger Zeit wird sich dann das nutzbare Tonmaterial von selbst aufdrängen ;-)


Außerdem hilfreich zum steigern der Übersicht übers Griffbrett:

- Skalen nur auf einer Seite spielen
- Sich einen Ton suchen und verschiedene Akkorde drum bauen , so dass der Ton stets neue bedeutung gewinnt . Diese Bedeutung nebenbei analysieren
z.b. : Ton E ( E ist die 9 in dm9 , E ist die Terz in C maj 7 , E ist die maj7 in Fmaj7 , E ist die b13 in Ab7b9b13 usw...
- verschiedene Saiten ( immer nur eine ) abkleben , dann muss man zwangsläufig umdenken und aus patterns ausbrechen
- Eine Akkordfolge spielen und eine Stimme "verfolgen"
- Einen Akkord nehmen und von jedem Akkordton aus die dazugehörige Skala weiterspielen . Also zum Beispiel : G dur Barre 3 Bund. Du nimmst die Terz H auf der G saite und spielst die Töne von G Dur. auf einer Saite . ( effektiv erklingt dann , wenn du wieder beim H bist H Phyrigisch.... ) .
- Einen Ton nehmen und ihn in allen sechs Möglichkeiten auf allen sechs Saiten ( zwischen 0 und 12. Bund ) spielen . Dabei immer von tiefster nach höchster Saite oder andersrum , ohne Sprünge ( bei e a d g h und e sind es natürlich 7 Möglichkeiten ; Leersaite und 12. Bund auf jeweils einer Saite )

Vielleicht ist was dabei , was dir hilft , auch wenn ich jetzt grade etwas von Thema abgewichen bin wie ich grade merke...... ;)

grüße b.b.
 
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Oder versteh ich dich jetzt falsch ?
Es gibt bei Musikern natürlich alle Grade von Durchblick vs. Intuition, das muss natürlich kein "Entweder-Oder" sein. Ich kann anhand einer Anekdote beschreiben, wie ich das mit dem "hören und nachspielen" im Beitrag meinte:
ich kannte mal einen guten Amateur-Rockgitarristen, der spielte zweite Gitarre in einer Band, in der ich ein paar Mal als Bassist ausgeholfen habe.
Als er auf einen Kaffee bei miir zu Hause war, habe ich ihm meine damalige Baustelle "Shiny Stockings" in der Comping-Fassung von Barry Galbraith auf der Gitarre vorgespielt und darüber geredet, was mir dabei Schwierigkeiten machte.
Man kann sich den Anfang des Stücks z.B. bei Stretta anschauen und anhören (Shiny):
www.stretta-music.com/index.php?&fa...braith&listtype=search&cl=details&anid=182122

Dazu habe ich ihm die Stellen in den Noten gezeigt und er meinte: tut mir leid, ich kann praktisch keine Noten lesen, aber spiel' mir mal die Aufnahme vor. Also die Platte aufgelegt (es waren die frühen 90er Jahre) und dann noch mal und er spielte teilweise mit. Innerhalb von 20 Minuten und einigen Runden auf dem Plattenteller hatte er das komplette Voicing herausgehört und konnte das Stück nachspielen. Ich war platt, denn seit Wochen übte ich daran, das Stück anhand von Aufnahme und Noten zu lernen, aber es lag leider technisch einen Zacken über meinem damaligen Wissen und Können.
Und nein, dieser Kollege konnte ohne "gründliches Nachdenken" nicht sagen, wo welcher Ton auf welcher Saite in der "Dark Zone" 5.-12. Bund auf dem Griffbrett ist oder wie man Jazz-Akkordsymbole in Gitarrengriffe umsetzt.


Patterns im Sinne von Skalenpatterns sind wichtig für die Sicherheit. Eine mögliche Starre im Sinn von "nur noch Skalen dudeln" löst sich in dem Maße, in dem man seine Licks von Vorbildern verarbeitet, dieses Reperoire ausbaut und in eigenen Solos andwendet und indem man weitere Skalentypen in allen Lagen lernt, also mehr Patterns.
Übt man auch Drei- und Vierstimmige Arpeggios, wie das z.B. Peter Fischer in Rock Guitar Secrets anhand der Barockkadenz (Autumn Leaves) durchexerziert, wird das ein weiterer Eckpfeiler für Durchblick und gitarrenspieltechnische Flexibiliität auf dem Griffbrett.

Gruß Claus
 
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Ja, jetzt glaube ich weiß ich was du meinst.

Ich kenne da auch so einen Pianisten , der eigentlich auch so ziemlich jede Nummer ( auch mit sehr komplexen Harmonien ) innerhalb kürzester Zeit abcheckt . Der macht das aber auch an der Gitarre , obwohl er gar nicht Gitarre spielt . Grifftechnisch nicht immer ganz ökonomisch und auch nicht immer ganz sauber, aber es funktioniert immer....

Der Grund liegt da aber ganz einfach darin das solche Leute sehr gut hören. Der hört eben einen " moll 9 Sound " und das genaue Voicing hat er dann , meistens, innerhalb von 5 Minuten . Wenn man jetzt nicht schon so mit Musik aufwächst wie er, muss an eben das Gehör ein bischen genauer schulen . Gehörbildung ist damit vll sogar der wichtigste Teil von allen . Wenn die Finger schneller als die Ohren sind, und das sind sie bei den meisten , ist das dann ein Problem. Genausowenig hilft es einem ja Dinge theoretisch zu Verstehen zu denen man kein Klangbild im Kopf hat. Wär ich nochmal jung ( nicht dass ich schon so alt wäre ) würde ich von Anfang an Gehörbildung betreiben .Ich höre jetzt nicht schlecht , aber es wäre eben schön noch besser zu hören, woran ich schon auch arbeite, aber ich glaube , das ist tatsächlich etwas wo man sich , je später man anfängt zu spielen , immer schwerer tut. Viel mehr als mit der motorischen Seite.

Aber man hört irgendwie auch nur das , was man kennt. Gitarrengriffe hab ich zb. viel schneller raus als Klavier - Voicings . Seit 2 Wochen habe ich jetzt ein Klavier und ich merke jetzt schon, dass ich Klaviervoicings besser höre.... Mit einem Bläsersatz in einer Bigband tu ich mich zum Beispiel eher schwer. Wo es doch alles die gleichen Töne sind ;)....Seit ich begonnen habe mich für Jazz zu interessieren höre ich natürlich auch leichter komplexe Akkorde . Einfach weil man sie auch wiedererkennt . Ah, das ist doch mein alter bekannter blablabla..... ;)

Das Wiedererkennen und als Sound verinnerlichen geht aber , bilde ich mir immen ein, schneller und effektiver wenn man es theoretisch systematisch macht und so die Sachen "erst mal spielen kann" . Dann heißt es natürlich Ohren aufsperren.... Möglicherweise ist es aber auch so, dass nur der ganz "harte Weg" zählt, und man einen Sound den man sich mal rausgehört hat so sehr verinnerlicht , dass er einfach "da" ist. Man müsste ihm dann nur noch seinen theoretischen Namen geben, z.b. um ihn aufzuschreiben oder jemandem mitzuteilen der ihn nicht hört...

Ich bin mir immer nicht sicher , was was bedingt. Ich glaube es ist eine Wechselseitige Geschichte....

Mit steigender Beschäftigung mit Theorie wurde auch meine Übersicht besser, gleichzeitg aber auch mein Gehör.

Dann hört man wieder mehr raus, dabei steigt auch wieder die Übersicht , weil man z.b. Dinge die auf dem Notenpapier gleich aussehen würden aus klanglichen Gründen an verschieden Stellen des Griffbretts probiert. Dann schreibt mans auf und braucht Namen dafür , und schon verbessert man wieder seine theoretisch gedankliche Flexibilität....

Es hört wohl nicht auf und es ist viel Luft nach oben ....

grüße b.b.
 
Kritscher sehe ich da schon den zwangsläufigen Lagenwechsel durch "rauf und runter rutschen" müssen, weil man Tonarten z.B. nur nach Lage des Grundtons auf der E-Saite bestimmen kann, anstatt von jedem beliebigen Skalenton auf dem Griffbrett ausgehen zu können.
scheinbar hast du meinen Beitrag nicht richtig gelesen, denn ich habe geschrieben, dass Probleme entstehen können, wenn man nur verschiedene patterns in einer Lage übt.
ich würde dir auch nahelegen nicht nur in patterns in einer Lage zu üben
Ich habe dem Lernen der patterns doch auch zugestimmt.
würde ich wannenkind zustimmen .... einfach machen und mit der Zeit wird es immer besser ....

Mein Rat bezieht sich doch darauf, wenn man die patterns/modes lernt bzw. übt zusätzlich die von mir vorgeschlagene Übung machen sollte.
eine gute Übung ist auch 2, 3 Seiten zu wählen und mit denen das ganze Griffbrett rauf und runter, durch jede pattern/mode zu spielen

Es ist ja nicht so als hätte ich mir das Problem oder die von mir vorgeschlagene Übung selbst ausgedacht. Ich erinner mich nur daran, dass ich das vor vielen Jahren in der Musikschule gemacht haben.
Hier geht es nämlich auch darum, dass man später nicht nur
verschiedene Tonarten in einer Lage spielen kann
, sondern auch verschiedene Tonarten auf dem gesamten Griffbrett spielen kann, um später zB. überzeugende Solos spielen zu können (oder würdest du dich für Solos immer vorher auf eine Lage festlegen lassen wollen, in der du dann das ganze Solo bleiben müsstest?:whistle:).

Die von mir vorgeschlagene Übung ziehlt deswegen darauf ab, erlebbar zu machen, dass die Töne einer Tonleitern auf der Gitarre nicht nur vertikal (als patterens/modes) sondern auch horizontal miteinander in Verbindung stehen.
 
Ich habe deinen Beitrag gelesen und halte verschiedene Standpunkte für sinnvoll und vertretbar, natürlich auch deinen. :)

Meine grundsätzliche Haltung ist recht einfach:
der TE will verschiedene pentatonische Skalen in einer Lage üben und macht dazu bestimmte Angaben.
Da helfe ich gerne mit einer ganz konkreten Anleitung, die für sein eigenes Beispiel funktioniert.

Deshalb habe ich meine erste Antwort so geschrieben und weil ich den Hinweis sinnvoll fand, wurde auch auf die horizontale Verbindung der Pattern hingewiesen.

Würde der TE das üben, macht er Fortschritte, gewinnt Einsichten sowie wahrscheinlich auch einige neue Fragesstellungen.
Falls er die hier diskutieren will, würde ein entsprechender Beitrag von ihm erscheinen und die Diskussion ginge weiter.

Gruß Claus
 
Die andere Übung war eigentlich auch nur als Hinweis am Rande gedacht und sollte nicht das eigentliche Thema ersätzen. Deswegen stimme ich dir ja auch zu, dass das nun nicht groß weiter Diskutiert werden muss.:D
 

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