Ich hab euch ja schon des Öfteren mit meiner Begeisterung für HAUKE Gitarren made im Waldviertel gequält.
Da er nur rund 350 in den letzten 60 Jahren gebaut und die meisten davon gar nicht hergegeben hat, sind nur eine Handvoll im Privatbesitz. Der Rest ist bei ihm und in seinem Museum.
Die Wahrscheinlichkeit, in Inseraten mal über eine zu stolpern, geht gegen null.
Ein einziges mal war eine auf Reverb um fast 6.000,--angeboten.
Am Freitag spät abends such ich mich wie so oft durch diverse Plattformen und da stoße ich auf eine unscheinbare Anzeige. Handgemachte Gitarre zu verkaufen, keine Ahnung was und wie.
FLASH - das ist eine Hauke!
Ich bin natürlich gleich am nächsten Morgen dort vor der Tür gestanden und hab sie mitgenommen.
Der Zustand war erbärmlich. Sie ist in einem verrauchten Gigbag, das sofort in die Tonne gewandert ist, über Jahre aufbewahrt und nicht gepflegt worden.
Aber es war unverkennbar eine echte Hauke, also habe ich sie ungeschaut und ungespielt eingepackt.
Das sah nach Arbeit aus, das unlackierte Holz trocken wie ein Dinosaurierknochen.
Der Rest versifft und angerostet:
Dann hab ich mal ein paar Stunden Arbeit und Liebe reingesteckt und das hat gleich ganz wunderbar ausgesehen:
Schaut euch diese unfassbaren Abalone inlays an!
Die Hauke-typische komplexe Elektrik war voll intakt. Die Gitarre ist aus den 80ern, aber er hat zig seiner Gitarren ja auch im Winter im ungeheizten Stadl stehn. Die halten was aus.
Der Sound ist absolut Killer. Ein Hammer, was da rauskommt.
Aber durch die schlechte Lagerung hat sie schon noch ein Problem. Der Hals ist stark gebogen und mit dem trussrod alleine nicht mehr gerade zu kriegen. Die Saitenlage ist daher deutlich zu hoch.
Daran arbeite ich aber unter Anleitung von Meister Hauke. Das kann etwas dauern, aber das eilt nicht.
Jedenfalls habe ich diese faszinierende Gitarre, die mir passiert ist, wie ein Unfall, gerettet und werde sie wieder zu altem Glanz bringen.
Ihre Geschwister haben sie schon angenommen.