Aus der Sicht eines Gitarrenlehrers mal ein paar Gedanken an Anfänger!

  • Ersteller Nappi (PoA)
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Ich versteh immer noch nicht so richtig, was Du meinst ...
Die Didaktik oder das pädagogische Konzept des Lehrers.

Ich wende mich da direkt an den Threadtitel und formulier ihn um: Aus der Sicht eines Musikers stellvertretend für Anfänger mal ein paar Gedanken an Gitarrelehrer!

Denk an die Waldorfpädagogik: Ein entscheidendes Prinzip des Waldorflehrplans liegt in der Abstimmung der Unterrichtsinhalte und Unterrichtsformen auf die Prozesse kindlichen Lernens und die Stufen menschlicher Entfaltung in Kindheit und Jugend.

Damit meine ich, dass auch der Gitarre-Lehrer situativ auf die Bedürfnisse und individuellen Entwicklung des Gitarre-Schülers eingehen soll und nicht nach formal vorgeschriebenen Konzepten vorgehen soll. Im Gegensatz zum Lesen lernen, das mit Buchstaben beginnt, kann man Gitarre auch völlig praktisch angehen, ohne Theorie und ohne Formalismen wie Noten lesen und am Griffbrett zuordnen. Das alles kann man situativ passend einbauen.

Darum steht für mich die Spiel-Praxis ganz unbestritten im Vordergrund.
 
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Jetzt hab ich's ;) Bin einverstanden!

(Wobei Waldorfpädagogik ein extra kontroverses Thema wäre ... zB die für mich unsinnige Beschränkung auf Pentatonik und ähnliches. Aber das wurde ja schon im Forum diskutiert.)
 
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Diejenigen die zuerst den "Hendrix" gemacht haben und später für sich entschieden haben die Klassik noch mitzunehmen, klangen an beiden Baustellen besser. Die, die zuvor Jahre in der Klassik verbracht haben, um dann irgendwann den "Hendrix" zu lernen und zu spielen haben sich mit dem "Hendrix" deutlich schwerer getan.
Da ist IMO wirklich was dran! Bei Sängern/Sängerinen noch ist das dann IMO noch deutlicher ausgeprägt.
 
@Groebi Wenn du denen die Töne zeigst, gehört du NICHT ur kritisieren Gruppe
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Man sollte nur aufpassen, dass man sich nicht seine Faulheit schön redet - ich will es keinem unterstellen, aber "Noten lesen killt meine Inspiration" könnte auch sehr gut eine Ausrede sein.
Das ist defenitiv ne Ausrede :rofl: Kann man ruhig mal sosagen. Als wenn Bach, Mozert und co unkreativ waren, weil se Noten konnten...
Eines ist mir in den Jahren in denen ich mit Unterricht und diversen Dozenten zu tun hatte aufgefallen. Diejenigen die zuerst den "Hendrix" gemacht haben und später für sich entschieden haben die Klassik noch mitzunehmen, klangen an beiden Baustellen besser. Die, die zuvor Jahre in der Klassik verbracht haben, um dann irgendwann den "Hendrix" zu lernen und zu spielen haben sich mit dem "Hendrix" deutlich schwerer getan. Ich kann nur einen Dozenten benennen, aus der Zeit für die ich sprechen kann, der aus der Klassik kam und beides sehr gut und authentisch im Griff hatte. Den Bach in der KIrche, wie auch den R&R auf der Bühne.
Naja... Jetzt müsste man aber fragen was die von "Hendrix auf klassik" genau gespielt haben. Die haben sicher nicht sich das Schwer zeug zu Anfang vorgenommen..
Und die Klassiker haben vermutlich mit ihren Sachen soviel zu tun, dass die sich mit hendrix gar nicht intensiv genug auseinander gesetzt haben. Dann musste auch sehen wer wieviel Zeit für sein Fremdgenre genutzt...
Obwohl ich diesen Eindruck früher auch hatte... Aber eigentlich hatte ich den nur, weil mit nicht klar war auf welchem Niveau Klassik läuft

Sry das ist ein äußerst schwacher Nachweis ... Hendrix selbst konnte keine Klassik. (Jedenfalls nicht wie John Williams - Gitarre)

Zwei Brüder, beide mit langjährigem Unterricht:
Der eine sitzt stundelang an den Partituren, übt intensiv am Ausdruck und beim Vorspielen sitzen die Stücke perfekt. Er kann perfekt Noten lesen und vorbildlich schnell aufs Instrument übertragen, hat aber noch nie eine eigene Nummer geschrieben. Es interessiert ihn nicht, er meint, keine Einfälle zu haben.
Sein Bruder verliert nach wenigen Minuten die Geduld an den Partituren, hat durch das kurze Anspielen aber einige Inspirationen bekommen und schreibt lieber ein paar neue Nummern, anstatt die Vorgabe zu üben. Vor dem Vorspielen quält er sich dann doch irgendwie durch das Stück durch, es ist dann aber nicht wirklich alles originalgetreu, da sind einige Stellen mehr interpretiert, als noten-like. Er hat bereits zig Nummern geschrieben.
Es muss Leute geben, welche die Werke auch spielen. Solche die im Orchstergraben sitzen und einfach das spielen, was der Komponist geschrieben hat. und es muss auch die geben, die das Schreiben. Aber in beiden Fällen geht das nur mit Noten. Es gibt nämlich wirklich nicht nur Blues auf der Erde

Anmerkung zur Kreativität: Dafür muss man sein Instrument kennen. Das Handwerk des Instrumentenbedienens ist Grundlage dafür...
 
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Trink' weniger :rofl:
 
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Um das klarzustellen: Ich meinte weder dich, noch @Oliver Revilo. ;)
 
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@viertoener
Lies nochmal richtig.

Ich drehs mal so rum für dich:
Es ist schwerer sich von der zuerst gelernten Spieldynamik/Tonbildung der Klassik zu befreien um den "Hendrix"(ist hier nur ein Symbolbegriff für Rockgitarre) zu machen, als erst den "Hendrix" zu lernen und später in die Spieldynamik/Tonbildung der Klassik einzutauchen.
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Ich meinte weder dich, noch @Oliver Revilo.
Schon klar!:)
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Wenn du denen die Töne zeigst, gehört du NICHT ur kritisieren Gruppe
Weiß ich doch :)
 
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Anmerkung zur Kreativität: Dafür muss man sein Instrument kennen. Das Handwerk des Instrumentenbedienens ist Grundlage dafür...
Das stimmt so nicht. Sobald meine Schüler die Penta bischen im Griff hatten, hab ich die sogar dazu aufgefordert. "nimm dir einen Jamtrack den du magst und "erfinde" doch mal eine eigene Melodie!" Wie schon geschrieben habe ich Tonleitern für die Kids mit einem "Malkasten" verglichen. "Stell dir vor die Töne der Scale sind deine Farben. Jetzt mal doch mal dein eigenes Bild". Das hat sehr gut funktioniert und den Faktor "Kreativität", freies spielen, hab ich , je nach Schüler und Talent, sogar sehr früh mit ins Spiel gebracht. Improvisation ist das "Zähne putzen" der Rockgitarre. Also hab ich es auch früh mit eingebracht, in den Unterricht.
 
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Das ist defenitiv ne Ausrede :rofl: Kann man ruhig mal sosagen. Als wenn Bach, Mozert und co unkreativ waren, weil se Noten konnten...
Nö..wieso sollte es immer eine Ausrede sein wenn man sagt "X oder Y" brauche ich nicht und daher beschäftige ich mich damit nicht.
Es kommt doch immer darauf an wo man selbst hinmöchte und was man für Ziele hat.
Ich glaub @Oliver Revilo sprach es an...der Punkt Zeit. Gerade bei Erwachsenen Schülern ist der "Freizeitfaktor" halt auch ein anderer als bei Kindern/Jugendlichen. Weniger Zeit bei geringerer Lerngeschwindigkeit...unglückliche Kombination. Da möchte man, wenn man Gitarre aus Spass an der Freude macht natürlich die Zeit die man hat auch nur damit verbringen was einem selbst etwas nützt und was man braucht. Natürlich kann man sich dann über Monate/Jahre hinsetzen um das Griffbrett komplett auswendig zulernen, Notenlesen zu lernen usw. aber wenn man das im Grunde nicht braucht ist es halt auch "verschenkte" Zeit.
Zumal sich ja einiges mit der Zeit von allein einschleicht. So ganz nebenbei.
Wer allerdings große Ziele hat, kommt halt um bestimmte Kenntnisse nicht herum.

Es ist aber immer irgendwie individuell und ich finde es fragwürdig das es immer nur einen Weg geben soll unabhängig vom Ziel.

Bei der Kreativität ähnlich...das ist auch individuell, ich könnte mir aber vorstellen das Autodidakten oder "Learning by Doing" Spieler da evtl. einfach einen anderen Zugang zum Probieren und Ideen entwickeln.
Viel Entsteht ja auch durch Zufall und dann beschäftigt man sich damit, baut es aus ändert es usw.
Vielleicht fehlt einigen der hier genannten "vom Blatt-Spieler" da einfach die Erfahrung im "einfach mal drauf losspielen".
 
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Es ist schwerer sich von der zuerst gelernten Spieldynamik/Tonbildung der Klassik zu befreien um den "Hendrix"(ist hier nur ein Symbolbegriff für Rockgitarre) zu machen, als erst den "Hendrix" zu lernen und später in die Spieldynamik/Tonbildung der Klassik einzutauchen.
Als allgemeine Aussage halte ich das für nicht belastbar.
Erstmal kennst Du nur sehr wenige Fälle, und sowas ist extrem individuell. Man müsste so viele Faktoren vergleichen, die nicht messbar sind, dass ich solche Pauschalaussagen echt nicht gut finde.
Zumal sie pauschal negativ über eine Gruppe von Leuten urteilen. ("Alle X können Y nicht, weil sie Z sind")

Jede Spieltechnik ist grundsätzlich erlernbar, und alles was man vorher gelernt hat, ist in der Regel förderlich und nicht hinderlich. Du weißt ja nicht, wieviel sie dafür investiert haben, ob und welchen Unterricht sie hatten usw.; wie bewertest Du, wer "besser" in der Klassik ist ...

wieso sollte es immer eine Ausrede sein wenn man sagt "X oder Y" brauche ich nicht und daher beschäftige ich mich damit nicht.
So stand es ja auch nicht da. Da hast Du was falsch verstanden.
 
So stand es ja auch nicht da. Da hast Du was falsch verstanden.
also entweder bedeutet der Smilie bei mir etwas anderes...aber im von mir zitierten Teil steht "Das ist definitiv eine Ausrede..."
 
Jede Spieltechnik ist grundsätzlich erlernbar,
Es geht mir nicht um Spieltechnik an sich. Es geht mir um den "flow", einen authentischen, "lässigen" Ton und Groove(!) . Die Klassiker haben in der Regel den Rockkram steifer gespielt, wenn man so will. Es fehlte ein bischen an Groove, Vibrato und der nötigen Anschlagsdynamik, eben irgendwie "steif". Im ganzen gesagt: Gut, locker und authentisch zu klingen in dem um was geht.

Das "was" , das Tonale, ist natürlich für jeden erlernbar. Für eine coole, authentische, Umsetzung des ganzen hängt da die Hürde schon höher. Da treffen wir dann meine Kernaussage. Es scheint leichter zu sein aus der Rockgitarren Spieldynamik in die nötigen Ausdrucksformen und Dynamiken der Klassik einzusteigen, als es das auf dem umgekehrten Weg ist.

Ich beschreibe das als ehemaliger Aufnahmeleiter/Studio vieler, vieler Lerninhalte(Gitarre/Bass) für eine große Musikschule. In dem Job hatte ich viele sehr gute Gitarristen "vor der Scheibe" sitzen. Bei denen ist mir das aufgefallen. Es war zu "akurat", kein "Matsch an den Stiefeln", wenn ichs mal so nennen darf.

Diese Dozenten waren für den Lerninhalt sogar besser, weil die "steife" akurate Präsentation des Lerninhalts leichter nachvollziehbar war, für den Lernenden. Und wenns nur um das erkennen der Fingersätze geht.
:)
 
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also entweder bedeutet der Smilie bei mir etwas anderes...aber im von mir zitierten Teil steht "Das ist definitiv eine Ausrede..."
Wenn man bewusst sagt "ich brauche es nicht", dann ist es doch völlig OK, etwas nicht zu machen.
Aber wenn man sagt "Noten können macht mich unkreativ", dann klingt das für mich nach einer Ausrede.

Es geht mir um den "flow", einen authentischen, "lässigen" Ton und Groove(!) . Die Klassiker haben in der Regel den Rockkram steifer gespielt, wenn man so will. Es fehlte ein bischen an Groove, Vibrato und der nötigen Anschlagsdynamik, eben irgendwie "steif". Im ganzen gesagt: Gut, locker und authentisch zu klingen in dem um was geht.
Verstehe. Ist vielleicht auch ein bisschen Charaktersache ;)
 
Das hatten wir auf Seite 25 besprochen
;)
Aus diesem Grund bin ich überzeugter Autodidakt geblieben, Noten lesen is killing my inspiration, etwas salopp formuliert.
Müssen wir vielleicht jetzt nich nochmal aufdröseln ;)
 
Das hatten wir auf Seite 25 besprochen
okay, hab Seite 25 nochmal gelesen, da war keine "ernsthafte" Aussage dabei, Notenlesen mache (ihn selbst) unkreativ:rolleyes:.
Es gibt halt Leute, so wie mich, die haben das nie gebraucht und deshalb nie gelernt (so verstehe ich @relact ). Wie ich schon schrieb, Notenlesen und vom Blatt spielen ist ein ganz anderes Feld und wird eigentlich hauptsächlich nur dazu gebraucht um relativ komplexe Dinge interpretieren zu können. (je nach Stand kann dann Komplexität sehr unterschiedlich sein)
Bei Rock-oder bluesmusik eher selten der Fall, die Ursprünge des Jazz wurden auch nicht notiert. Jazz ist allerdings ein sehr weites Feld,
von freier Improvisation bis hoch komplex durchkomponierte Stücke. Bei letzterem verhält es sich mMn. wie bei klassischen Stücken
auch, so, daß man sowas nicht durch einfaches Raushören spielen kann, wie gesagt, halt zu komplex. Die Interpretation dann aber ist ein höchst kreativer Prozess.
Wer auch immer sagt, Notenkenntnisse (vom Blatt lesen) hemmen die Kreativität, weiss nicht wo von er redet.
(Leider hab ich hier nicht rausgefunden, von wem diese "Weisheit" stammt:nix:)
 
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Notenlesen und vom Blatt spielen ist ein ganz anderes Feld und wird eigentlich hauptsächlich nur dazu gebraucht um relativ komplexe Dinge interpretieren zu können. (je nach Stand kann dann Komplexität sehr unterschiedlich sein)
Na, wo hast Du das denn her?

1. Es gibt haufenweise Bücher mit Noten, in denen Alle meine Entchen und unzählige andere einfache Lieder stehen
(So habe ich übrigens mein erstes Instrument gelernt: Flöte - Das gleiche bei meinem 2. Instrument: Klavier/Orgel)

2. Spiel doch mal einen einzigen Song von Dream Theater nach, am besten einen Song der 15 Minuten + geht
Und weißt Du was? Obwohl komplex, der Gitarrist braucht dafür nicht mal Noten - Und die wo es nachspielen auch nicht ;)

Bei Rock-oder bluesmusik eher selten der Fall, die Ursprünge des Jazz wurden auch nicht notiert.
Hm, ich habe hier ungefähr, 20 Rock, Blues und Jazzbücher in Noten.

Jazz ist allerdings ein sehr weites Feld, von freier Improvisation bis hoch komplex durchkomponierte Stücke. Bei letzterem verhält es sich mMn. wie bei klassischen Stücken
auch, so, daß man sowas nicht durch einfaches Raushören spielen kann, wie gesagt, halt zu komplex.
Ich habe in den 80ern alles selbst rausgehört – also, wer sagt denn, dass das komplex ist? Das ist doch nur eine Begrenzung des Verstandes.
Am Anfang kann selbst ein 12-Bar-Blues für manche zu komplex sein – die müssen jeden Takt mitzählen.
Aber wer sich irgendwann ein paar Dream-Theater-Stücke draufgeschafft hat, für den sind 5/8- oder 7/8-Takte, selbst in hoher Geschwindigkeit, kein Hexenwerk mehr.
 
lieber, @Oliver Revilo , wie du jetzt hier heisst, du hast komplett nichts verstanden, von dem was ich geschrieben habe:engel:.
Du schreibst im Prinzip genau das, was ich geschrieben habe, sinngemäß,, nur mit anderen Worten und irgendwelchen Beispielen (Belege, für was???). Aber lassen wir das, es geht hier ja um die Kenntnis der Töne auf dem Griffbrett, wie das dann so ausufern kann verstehe ich wiederum nicht.
 

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