Beratung: Akkordeon für klassische Musik

  • Ersteller fingerspitzengefühl
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Das absolut beruhigende Fazit dieser Diskussion ist für mich, dass sich jede/r, aber auch wirklich jede/r, egal auf welchem Level, auf welchem Instrument und mit welchem Repertoire, sich hier wiederfinden und bestätigt fühlen kann.

ja so kann man s auch zusammenfassen - oder anders gesagt die Antwort auf die eingangs gestellte Frage: jedes Akkordeon oder akkordeonähnliche Instrument kann für Klassik genommen werden, man muss nur den Notentext entsprechend anpassen... und von daher gesehen muss es noch nicht mal ein Akkordeon sein, Gitarre, Saxofon oder sonstwas geht genauso :D Man kann mit allem Klassik spielen oder zumindest so tun als ob und spielen was man will...:engel:

... dem Fragesteller des Eingangsposts wird dies inzwischen vermutlich aber schon ziemlich egal sein, denn er hat sich schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet:gruebel:
 
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Nun ja, es kommt natürlich auch auf das Stück an. Man kann nicht einfach sagen: "Klassik"...

Wenn das Wesen, also der innere Kern des Stücks eine Melodie ist, die man z.B. auch pfeifen kann, dann ist genau das die Essenz des Stücks. Der Harmonische Background dazu lässt sich zumindest auf einem diatonischen Akkordeon ziemlich sicher abbilden, egal ob M2 oder M3.

Wenn das Wesen des Stücks allerdings auf einer fugenartigen Verzwickung beruht und eine einfache Melodie das Stück absolut nicht abbilden kann, weil dann immer etwas entscheidendes fehlen würde, dann muss es gewissermaßen mehrstimmig widergegeben werden, egal wie, aber es muss mehrstimmig sein, so dass man es als DAS Stück wieder erkennt. Wenn das dann auch nur dann das Stück widergibt, indem die Tonhöhe entscheidend ist und eine Abweichung das Stück als solches nicht darstellt, genau dann braucht es mehrere unabhängige Stimmführungen. und genau dann würde man - als Solo und nur dann - ein Instrument benötigen, das diese Darstellung ermöglicht. In einem solchen Fall kann es sehr gut möglich sein, dass dies nur durch ein M3 abbildbar wäre - wenn überhaupt Solo.

Nun gilt es, genau solche Stücke zu finden, die so strukturiert sind, dass man sie nur durch Mehrstimmigkeit wieder erkennt. ...

Diese wären dann weder mit einem rein solistischen Instrument (Flöte, Violine etc) noch durch ein teil-polyphones Instrument (M2 Akkordeon) in seinem Wesen abbildbar - solistisch. Hier hat ein M3 Instrument rein technisch natürlich bessere Möglichkeiten.

Nun stellt sich die Frage, welche Stücke so aufgebaut sind, dass man sie nicht wenigstens pfeifen kann, um sie einem anderen erkennbar "vorzuspielen". Wenn doch, ist es auf jedem nicht voll polyphonen Instrument spielbar.

Ansonsten kann man das Stück sicher, der jeweiligen Instrumentengattung gerecht, arrangieren. Und genau da liegt ja die Kunst. Arrangieren, aber dann dem Instrument gerecht und kreativ, wenn nötig.

nun ist die Frage: Gibt es solche Stücke?

In der Regel sind (klassische) Stücke so aufgebaut, dass es EINE "Führungsstimme" gibt, die von allen anderen harmonisch untermalt sind - auch wenn diese sich abwechseln und mal die eine, mal die andere die Führung übernimmt (diese würde man pfeifen) und eben diese "Untermalung" lässt sich auf diverseste Weise gestalten. Am ehesten merkt man das, wenn man mal selbst ein Thema hingestellt bekommt (oder eins selbst erfindet) und das auf verschiedene Arten untermalen soll..... Die Möglichkeiten sind quasi unbegrenzt.

Ein Stück, dass mehrere gleichberechtigte Ebenen enthält, die synchron vom Gehör aufgenommen werden, scheint es nicht zu geben - gerade in der Klassik. Wenn überhaupt gibt es in der zeitgenössischen Musik (die von nicht wenigen nur mit Mühe noch als Musik wahrgenommen wird) solche Stücke, deren "Geräuschpegel" keinen wahrnehmbaren Duktus hat und eher als diffuses Tongefüge wahrgenommen wird. Spätestens da braucht es alle Stimmen in der angedachten Stimmlage, damit das Stück überhaupt noch das Stück bleibt.

Insofern - und wenn man bedenkt, dass auch unsere "Pop- Musik" immer noch aus "klassischen" Elementen besteht (Kadenzen, Stimmführungen, Formen) ist diese "klassische Musik" bei aller Kunst der Ausformung doch "nur" eine kunstvolle Ausformung sehr simpler Ideen. (Beispiel 5. Synphony Beethoven ... da da da daaaaaaaa - fertig, Rest sind Variationen)
Also ist Klassische Musik in aller Regel nichts anderes als das Ausarrangieren einfacher Melodischer Ideen zu mehr oder weniger orchestralen sehr kunstvoller Ausschmückungen.

und genau das lässt sich doch prima bearbeiten und auf beliebige Instrumente (wenn man deren besondere Eigenschaften miteinbezieht) umschreiben. So auch auf ein M2 Akkordeon :)

Und daher ist die Frage, welhe Akkordeon man BRAUCHT, um klassische Musik wiederzugeben ähnlich zu bewerten wie die Frage, welche klassische Musik man auf einer Violine wieder geben kann.... oder soll man Violine sein lassen, weil man damit keine Klassik spielen kann ...

Ich denke, es geht hier gar nicht um das Wiedergeben von Klassik, sondern um die Ähnlichkeit mit einer Kirchenorgel hinsichtlich klassischer Werke.

und wenn es in Wahrheit darum geht, dann ist die klare Antwort: Ein M3 Akkordeon kommt einer Kirchenorgel in seinen Möglichkeiten am nächsten.

Das Wiedergeben von klassischer Musik als solches ist davon getrennt zu sehen.

Hugh :)
 
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auf einem diatonischen Akkordeon ziemlich sicher abbilden, egal ob M2 oder M3
Das musst Du mir erklären.... 😳
Ich bin von diatonisch auf chromatisch M2 umgestiegen, weil mir eben die Beschränkung zu eng war - und gleich darauf habe ich mit M3 angefangen, aus dem gleichen Grund.
Also ist Klassische Musik in aller Regel nichts anderes als das Ausarrangieren einfacher Melodischer Ideen zu mehr oder weniger orchestralen sehr kunstvoller Ausschmückungen.
Ja, das ist eigentlich aller Musik gemeinsam, nicht nur klassischer.

Langsam wird die Diskussion aber akademisch: Werktreue vs. Interpretation. Und DIESER Diskurs ist IMHO nicht auflösbar, ohne beliebig zu werden: Es geht alles, wie hätten's denn gern?
 
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auf einem diatonischen Akkordeon
Das musst Du mir erklären
ich glaube, da hat sich @Malineck verschrieben und er meinte "chromatisch"
Es geht alles, wie hätten's denn gern?
Meiner Ansicht nach fasst dieser Satz den Thread ganz gut zusammen und ist auch die Antwort auf das Thema des Threads.
Klassik nur im Originalklang - dann versuch gar nicht, es auf dem Akkordeon spielen zu wollen
Klassik so nah wie möglich am Originalklang (oder zumindest an den Originalnoten) - da benötigst du mit höchster Wahrscheinlichkeit ein M3-Instrument
Hauptsache, ich erkenne das Stück - dann nimm das Instrument, das du zur Verfügung hast und mach das beste daraus
:biggrinB:
 
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jede/r, egal auf welchem Level, auf welchem Instrument und mit welchem Repertoire, sich hier wiederfinden und bestätigt fühlen kann
ich hab's jetzt nicht so elegant formuliert, dafür gibt's von mir ein aktuelles Beispiel, in diesem Fall MII, links nur Grundbässe*). In jedem Fall sind in TdM und Ratespiel jede Menge Beiträge für alle möglichen Anwendungsbeispiele zum Thema

*) könnte man z.B. auch rechts nur einstimmig spielen, und links die Begleitbässe dazu nehmen
 
Grund: formuliering
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Sorry, ich meinte Chromatisch :) (muss ja bei Auswahl M2 M3)
 
Mir hat Jemand aus den Kleinanzeigen geschrieben, dass M-III Akkordeone, vor allem die bekannten Morinos im Bass schlecht zu greigen sind, - und Morinos außerdem uralt - und daher technisch häufig vebraucht?! - Kann das sein??

Hans aus Achberg
 
dass M-III Akkordeone, vor allem die bekannten Morinos im Bass schlecht zu greigen sind, - und Morinos außerdem uralt - und daher technisch häufig vebraucht?! - Kann das sein??

Klar kann das sein - hängt immer davon ab, was man als Referenz und Maßstab nimmt!

Wenn man alles älter als 20 Jahre als uralt ansieht , dann ganz klar ja! Wobei sich Akkordeons die sich neu schlecht greifen lassen auch nach 50 Jahren noch schlecht zu greifen sind und welche die sich gut greifen lassen dieses Feature auch nach 60 Jahren nicht verlieren. Und was sich gut und was sich schlecht greifen lässt, das hängt vom Instrument und vom potentiellen Spieler ab - wie ich schon weiter oben geschrieben habe : nicht jedes System behagt jedem Spieler gleich gut und auch von Akkordeon zu Akkordeon gibt s Unterschiede. - ausprobieren!

vor allem die bekannten Morinos im Bass schlecht zu greigen sind,
das ist halt auch mal wieder so eine Pauschalaussage die rein gar nichts aussagt.

Und wer pauschal meint, dass Morinos mit Melodiebass nichts taugen, dem empfehle ich mal die Morino IV 120 de luxe C45 (die hat Konverter) auszuprobieren - das Teil ist ne echte Granate. Die kann locker neben jeder Pigini, Bugari oder sonstwas bestehen!
 
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schlecht zu greigen sind, - und Morinos außerdem uralt - und daher technisch häufig vebraucht?!
Ich kann nur sagen, dass bei der Morino, die ich kurz gespielt hatte, ich genau diesen Eindruck hatte. Kann aber auch mein Anfängertum sein, was das ausgelöst hat.
Ich denke, dass jede:r ein Modell probespielen sollte, wenn's ihn interessiert. Dann merkst Du, ob's für Dich passt oder nicht.
 
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Naja, ein Klavier ist, wenn man keine spezielle Übung damit hat, auch sehr schlecht zu greifen :D Was ne Aussage - lach ....
 
... dem Fragesteller des Eingangsposts wird dies inzwischen vermutlich aber schon ziemlich egal sein, denn er hat sich schon lange nicht mehr zu Wort gemeldet:gruebel:

Das stimmt natürlich, dass ich mich nicht mehr gemeldet habe :) Ich habe die Diskussion interessiert verfolgt und natürlich für mich so manche Anregung mitgenommen.

Mittlerweile habe ich einige kleine klassische Stückchen auf meiner Atlantic ausprobiert, aber die fehlenden Basstöne nerven mich doch so sehr, dass das für mich keine Alternative ist. Dann bleibe ich zunächst (bis sich mein Vermögen auf wundersame Weise vermehrt) bei den Dingen, die sich schön und gut auf dem Standard-Bass-Akkordeon spielen lassen.

Ich habe zumindest gesehen, dass es einige professionelle Spieler gibt (u.a. Mie Miki oder Andreas Nebl), die kein Konverter-Instrument nutzen - scheint also schon ganz zufriedenstellend zu funktionieren.

Ich danke aber euch allen für diese ausgedehnte Diskussion - dümmer wird man ja nie dadurch :)
 
Dann bleibe ich zunächst (bis sich mein Vermögen auf wundersame Weise vermehrt) bei den Dingen, die sich schön und gut auf dem Standard-Bass-Akkordeon spielen lassen.

Wenn man sich darauf bewusst konzentriert, kann man schon auch viel damit anfangen. Aber zugegeben, mit richtigem Melodiebass machts schon deutlich mehr Spaß... kann ich aus eigener Erfahrung einfach nur bestätigen. Zumindest ich wollte , wenn ich Klassik (nach Klavier, Cembalo oder Clavichordnoten oder so) spiele, nicht mehr auf Melodiebass verzichten. Es macht mir so einfach gewaltig viel mehr Spaß!

Und ich kann durchaus bestätigen, dass man selbst heutzutage noch auch mit vorgelagertem MIII ganz gut spielen kann. Ich selbst spiele MIII vorgelagert und auf meinem Instrument wurde z.B. für eine preisgekrönte CD die kompletten Goldbergvariationen eingespielt ( also nicht von mir, aber vom Vorbesitzer). Und von daher kann ich also durchaus bestätigen: man kann auch mit vorgelagertem MIII auch heutzutage ganz ordentlich spielen, ohne dass man so schnell ans Limit kommt! Das geht absolut, auch wenn der Konverter das modernere, flexiblere System ist. Und deshalb halte ich den vorgelagerten MIII für eine Überlegung wert, insbesondere wenn das Busget eben auch eine große Rolle spielt ... ist nach wie vor meine Meinung.
 
Wenn das Wesen, also der innere Kern des Stücks eine Melodie ist, die man z.B. auch pfeifen kann, dann ist genau das die Essenz des Stücks. Der Harmonische Background dazu lässt sich zumindest auf einem diatonischen Akkordeon ziemlich sicher abbilden, egal ob M2 oder M3.

Also das sehe ich definitiv anders. Auch, wenn es "nur" eine Melodie mit Begleitstimme ist, fehlt auf dem Standardbass-Akkordeon ja doch die Möglichkeit die Klangfarbe durch Tonhöhen-Unterschiede zu ändern.
Folgendes Beispiel, Mozart Sonate C-Dur (die kennt glaube ich jeder, der Klavier spielt):

Man könnte jetzt sagen, die linke Hand macht ja nur Harmonie. Aber wenn ich die Wechselbewegung auf dem Akkordeon mit Akkorden umzusetzen versuche, wird es dem Stück überhaupt nicht mehr gerecht. Ich finde, das macht schon einen entscheidenden Unterschied, ob die Töne gleichzeitig oder nacheinander erklingen - das luftige und leichte geht dabei verloren.

Es gibt klassische Stücke, die sich adäquat auf dem M2-Akkordeon abbilden lassen, aber das ist schon recht eingeschränkt. Kirchenchoräle gehen gut :D
 
Wobei man bezüglich der Mozartschen Wickel-Wackel-Begleitung mit der linken Klavierhand wie sie z.B. bei der obigen Kleinen Nachtmusik vorkommt, aber nicht nur dort, sich durchaus mal fragen sollte, ob sie sich im musikalischen Sinne für die Akkordeon-Interpratation überhaupt eignet. Dieser Frage muss man sich unabhängig von der MII-/ MIII-Frage stellen.

Es gibt aber durchaus einige Musik von Mozart, die sich im musikalischen Sinne ganz gut für Akkordeon eignet.

MII-Gruß, morino47
 
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Man könnte jetzt sagen, die linke Hand macht ja nur Harmonie.
Kauf dir ein Stage-Piano für einen Bruchteil eines Konverters und lerne Klavier. Wäre das eine Alternative? Ich würde mir keinen Konverter mehr kaufen - dazu ist ein Klavier zu vielseitig. Ich spiel natürlich weiterhin meinen Konverter, aber für viele Stücke nehme ich inzwischen auch mein Harmonium.
 
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Hallo fingerspitzengefühl,

ich habe jetzt nicht den ganzen Faden im Kopf, vermute aber, dass darin bereits genug zu deinem letzten Beitrag steht. Dennoch:
Die Vorstellung "Ich kenne diese Version eines Stücks von einem anderen Instrument gespielt, also kann ich exakt diese Version 1:1 mit einem Akkordeon nachspielen, dass es genauso klingt" ist grundsätzlich falsch.
Ein Akkordeon ist kein Klavier, kein Ensemble, keine Geige und auch sonst nichts anderes.
Die Tonhöhe im Standardbass ist das eine Problem, die fehlende Tastendynamik, d.h. keine Möglichkeit, Melodiestimme und Begleitung unterschiedlich zu betonen oder phrasieren, das andere gravierendere.
Ich kenne Leute, die die Melodie mit der rechten Hand spielen und aufnehmen, den Bass/die Begleitung auch mit der rechten Hand spielen und aufnehmen und beide Aufnahmen danach zusammenzumischen.
So funktioniert das, wenn man von grundsätzlichen Unterschieden im Klang absieht.
Oder such dir einen Duopartner, der die andere Stimme spielt.

Malineck hat dir mit seinem Tip keine Patentlösung gegeben, sondern eine Möglichkeit von mehreren, wie du dir eine abgewandelte Akkordeonversion selber bauen kannst.
Du sollst kreativ werden und möglichst die Vorteile des Akkordeons nutzen anstatt ein Klavier nachzuahmen:
- Ein Akkordeon hat einen weicheren Tonansatz
- Ein Ton muss nicht leiser werden, sondern er kann beliebig geformt werden.
- Für die Klangfarbe gibt es Register.

Vielleicht probierst du einmal (vereinfachte) Arpeggios auf den Grundbässen, wegen der Ansprache besser in einem hohen Bassregister?
Die Originalversion wird das aber auch nicht und soll es auch nicht werden.
 
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Hallo @dallamè und @Arrigo !
Danke für die Antworten, aber es ist alles gut. Ich wollte nur meinen Senf zu den Ansichten von @Malineck geben. Ich spiele ja schon Klavier, aber mir macht das Akkordeon einfach mehr Spaß und ich finde, dass gewisse klassische Musik einfach sehr schön auf dem Akkordeon klingt. Und irgendwann möchte ich das auch tun können ;-)
 
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Hallo :)
Danke für das Beispiel mit Mozart. Was soll man sagen, was nicht schon gesagt wurde. Mozart nutzt das Klavier für seine ganz typischen "Mozart-Effekte", so wie das später die Romantiker noch extremer taten. Die ganze Notation ist geschrieben, um eine Anleitung für nen bestimmten Sound auf dem KLAVIER zu erzielen. Hätte Mozart Akkordeon gespielt, hätte er das dort völlig anders umgesetzt, nämlich als Akkordeonstück. Niemand würde auf die Idee kommen, sowas dann auf Klavier nachzuspielen.
Das ist das, was ich nicht verstehe. Klavierstücke sind für Klavier arrangiert, Violinenstücke für Violine, Akkordeonstücke für Akkordeon, etc.
Will man ein Stück übertragen, dann bedeutet das eine gewisse Umdeutung auf das zu übertragende Instrument, egal welches. Ob das Stück dann als solches noch so schön klingt, bzw. ob es einem überhaupt gefällt, ist ja eine ganz andere Frage.

Ich bringe mal nochmal ein spontanes Beispiel eine klassisches Stückes aus der Barockzeit:

Patchelbel Canon in D-Dur

einmal original, einmal Klavier, einmal Gitarre und einmal Kirchenorgel (Akkordeonversionen auf YT sind grausam, sonst hätte ich eins dazu genommen ^^ lach)

Man beachte, dass unabhängig von Original jedes Instrument ganz instrumententypische Arragements nutzt, damit das Stück so klingt, als sei es immer schon ein Klavier, Orgel oder Gitarrenstück gewesen (wenn man sonst keine Version kennt) Es geht also nicht um das Vergleichen mit einer "Originalfassung", die dann auch die Originalbesetzung benötigt laut Arragement, sondern um das Beurteilen, ob das jeweilige Instrument grundsätzlich vorteilhaft eingesetzt ist. Selbst wenn es gar kein Arragement sondern tatsächlich ursprünglich für dieses Instrument geschrieben ist.









Ich finde alle Versionen angemessen. Jede hat Noten und Setzungen, die andere nicht haben (können) und doch klingen die Instrumente nach dem, was sie sind.

Bloß weil im Original ein Zupfinstrument gestrichen wird, kann man doch dem Orgelspieler nicht vorwerfen, dass es Mist spielt, weil Orgel das nicht kann. Oder der arme Gitarrist mit dem fehlenden durchgängigen Bass :(

Ne, die spielen alle Patchelbel hervorragend auf ihrem Instrument, weil da jemand Ahnung hat, wie was drauf gespielt werden muss, damit es klingt.

Einfach nach irgendwelchen Noten mit irgendeinem Instrument nachspielen funzt in aller Regel nicht. :)
 
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@morino47 : leider darf ich dir für dein Votum, dem ich 100%ig zustimme, keine Kekse zukommen lassen :weep:
Zu Mozart und anderen Komponisten dieser Epoche:
Womit spielt man ein "Adagio für Glasharmonika", wenn einem das Stück gefällt? So ein Instrument ist nicht gerade um die Ecke zu finden.
Oder die Flötenuhrstücke von Haydn?
Ich spiele sie nebst anderen "kleinen" Stücken auf dem Akkordeon, und das Wichtigste: es muss zum Akkordeon passen!
 
Grund: Ergänzung
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Womit spielt man ein "Adagio für Glasharmonika", wenn einem das Stück gefällt?
wenn ich die obigen Ausführungen von Malineck konsequent anwend: gar nicht, es sei denn man hat eine Glasharmonika. Denn auf dem Akkodeon gespielt ist es irgendwas angenähertes, aber kein Adagio für Glasharmonika.

Aber das habe wir weiter oben ja schon ausgiebig diskutiert und ich habe zumindest für mich festgestellt: es gibt verschiedene Auffassungen wie man Klassik auf dem Akkordeon spielen kann und was es dafür braucht.

ätte Mozart Akkordeon gespielt, hätte er das dort völlig anders umgesetzt, nämlich als Akkordeonstück. Niemand würde auf die Idee kommen, sowas dann auf Klavier nachzuspielen.
Das ist das, was ich nicht verstehe. Klavierstücke sind für Klavier arrangiert, Violinenstücke für Violine, Akkordeonstücke für Akkordeon, etc.
Ich verstehe deine Ansicht - teile sie aber nicht!

Auch wenngleich ich die Sonata Facile für kein besonders günstiges Stück halte, um das auf Akkordeon zu spielen, weil es seinen Reiz aus aus musikalischen Elementen bezieht, die auf dem Klavier (Tschuldigung.... das hatte Mozart so ja noch gar nicht!) eine sehr markante Wirkung erzielen, die auf dem Akkordeon aber nicht gut spielbar sind, ohne dasses komisch wirkt. Hingegen gibt es etliche Stücke, die kompositorisch so angelegt sind, das man die auf dem Akkordeon hervorragend umsetzen kann, weil es der Funktion und Bedienung des Akkordeons entgegenkommt. Obiges erwähntes Adagio für Glasharmonika z.B. auch wenn es dann streng genommen nicht mehr das Original ist, sondern irgendwas auf dem Akkordeon nachempfundenes.
 
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