Der Preis von ~430€ steht bei thomann schon ein paar Monate, ich schaue dort immer mal wieder vorbei. Da sie dort seit Dezember 2010 geführt wird und bald 5 Jahre alt ist, stehen die Zeichen natürlich darauf, dass das Ende des Produktzyklus bald erreicht ist. Da die Soundengine auch in der günstigeren Mininova (und deren Spinoff Morodernova) verbaut ist, denke ich, dass langfristig nicht mehr damit geplant wird. Das letzte Firmware-Update ist auch schon wieder zwei Jahre her, wenn ich mich nicht täusche.
Ich würde Novation zutrauen, dass sie sich an einer Art Neuauflage der Supernova versuchen, die von den Features (mindestens zweifach multitimbral, mindestens 49, eher 61 normalgroße Tasten) der Mininova deutlich überlegen sein wird. Dann hätte Novation einen günstigen analogen (Bass Station 2), einen günstigen VA-Synth für unterwegs und einfach so(Mininova) und einen höherwertigen Synth für Live-Keyboarder.
Multitimbralität wird bei der Ultranova schon seit Release immer wieder gefordert, lässt sich dort aber - anders als manche im offiziellen Forum wünschen - wohl kaum per Update nachrüsten. 37 Tasten sind für Splits aber auch zu wenig, also wird sich Novation das wohl eher für einen neuen Synth aufheben.
An der Architektur der Synthese bräuchte man gar nicht mal so viel ändern, sowohl die VA-Wellen, als auch die 36 Wavetables und digitale Wellenformen sind ziemlich brauchbar, vielleicht noch den einen oder anderen neuen Filter (obwohl man dort auch schon ganz gut aufgestellt ist)…
6 Hüllkurven und 3 LFOs, dazu 20 Einträge in der Modulationsmatrix und 5 Effekte sind auch bei einem größeren Synth noch mehr als ausreichend. Wenn man das dann auch noch pro Timbre hat, ergeben sich wirklich ziemlich komplexe Sounds.
Die Effekt-Algorithmen (vor allem Distortion und Hall) könnte man vielleicht noch mal überarbeiten, obwohl sie jetzt auch nicht schlecht sind.
Ein bisschen einfache FM-Synthese (und seien aus auch nur ein, zwei Operatoren) würde mich freuen, wobei man mit Sync und Ringmodulation sowie Filter-FM und den digitalen Wellenformen auch schon ein paar Sounds in der Richtung hinbekommt.
Alles in allem wäre eine leicht aktualisierte, "doppelte" Ultranova schon ein ziemlich schicker Synth und sollte für Novation durchaus machbar sein.
Preislich würde ich mit um die 700-800€ rechnen, also weit genug von der Mininova entfernt, aber noch knapp unter den Konkurrenten Sledge und King Korg. Novation ist immerhin eine Marke, deren Produkte auch durch ihr Preis/Leistungs-Verhältnis glänzen.
Um den Blofeld Keyboard (knapp unter 700€) zu schlagen, wäre natürlich eine Sample-Option interessant, zumal man damit auch die Lücke füllen könnte, die der Nord Wave hinterlassen hat…aber ich denke fast, dass der neue Synth eher mit vielen Reglern und mehr Direktzugriff (auch ein kleiner Kritikpunkt der Ultranova und ein noch größerer bei der Mininova) punkten wird.
Aber das ist natürlich alles nur Spekulatius…
