ESC 2014 - Attention!

  • Ersteller Michael Burman
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... und ich dachte immer, "American Idol" wäre nicht zu überbieten. :rolleyes:
 
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... und ich dachte immer, "American Idol" wäre nicht zu überbieten. :rolleyes:
Ich denke das kennen hier in Deutschland nur die wenigen. :nix: Ich habe z.B. noch nie geguckt. :(
Aber wir haben hier ja DSDS. Erst kürzlich lief die elfte Staffel zu Ende. Eine gut aussehende Polin, die gut singen kann, hat gewonnen. Und Dieter Bohlen hat gewusst, dass sie gewinnt.
 
Keine Sorge. "Alles hat ein Ende, nur die Wurst hat Zwei".

Okay, der war jetzt nochmal gut! :great: Den hatten wir jetzt ja auch mWn noch nicht in dem Zusammenhang.

Ich glaube, aber morgen kann ich auch problemlos zur Imbissbude gehen und sagen "Tach, einmal Conchita Curry mit Pommes bitte" und jeder wird wissen, was ich bestellen möchte. ^^

@Michael Burman: Naja, im Prinzip ist der Sieg von Frau Wurst doch von der Message her gar nicht mal so andes als der von Dana International 1998. Da habe ich den ESC wie gesagt noch nicht regelmäßig geguckt, aber ich glaube kaum, dass es 1999 eine Flut von Drag Queens beim ESC gegeben hätte, oder?

Das allein aus "Taktik" zu imitieren wäre eben doch noch etwas anderes, als im Jahr nach Lordi einfach aus Taktik einen Rocksong oder im Jahr nach Alexander Rybak aus taktischen Gründen einen Fidelbubi zu schicken - um sich als Travestiekünstler auf die Bühne zu stellen, dürfte es (behaupte ich jetzt einfach mal) noch ein ganzes Stückchen mehr Mut brauchen, weil es eben auch immer grandios nach hinten losgehen kann (siehe Dänemarks DQ 2007 oder Dana International beim Zweitversuch 2011). Andererseits, vielleicht kommen ja nächstes Jahr auch lauter Glam-Rock-Bands, die sind das ja bereits gewohnt... ^^

Mmh, wie sähe das dann aus - The Darkness für Grobritannien, für die Ukraine tritt nochmal Verka Serduchka an, um seinen/ihren 2. Platz von 2007 zu toppen, die dänische DQ aus dem selben Jahr macht einen zweiten Anlauf, ebenso The Ark, die schwedische Glam-Band von 2007. Dazu noch der rumänische Countertenor Cezar, der war letztes Jahr eigentlich schon ein guter Vorgeschmack auf Conchita Wurst - Mann mit Bart in Glitzerkleid mit Ausschnitt. Auch Bulgarien hatte schonmal einen Kontratenor beim ESC, Krassimir Avramov, den schicken sie dann auch einfach nochmal ins Rennen. Und zu guter Letzt startet dann noch Dana International ein drittes Mal, um wieder ein besseres Ergebnis einzufahren, nachdem sie wie gesagt 2011 im Halbfinale rausgeflogen ist. Das wäre doch lustig, dann verzichtet Russland wahrscheinlich freiwillig auf die Teilnahme ^^. :great:

Einziges Problem: Deutschland müsste dann wahrscheinlich Tokio Hotel reaktivieren und zum ESC schicken, und das... :eek: nee, vergessen wir die Idee doch lieber! :D
 
Oh je... da wird nächstes Jahr einiges auf uns zukommen... :eek: :rolleyes: :evil:

Keine Angst, auf die Idee kommt nur Deutschland :D

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Nur um esnochmal klar zu sagen:
Dass Du mit Jazzern offensichtlich ein Problem, o.k., das ist Dein Problem! Ich bin übrigens keiner!

Aber mit diesen zwei Sätzen sprichst Du ja irgendwie jedem die Recht ab andere Musik zu kritisieren, ohne sich in den Deinen Augen gleich als "Jazzer" (igittigitt!!!) zu outen.

Das kann es ja nun auch nicht sein, oder?

Also, konkreter....
Ich habe kein Problem mit Jazzern! Die Jazzer haben meist ein Problem mit mir bzw. mit Menschen, die Rock/ Punk/ Blues mögen. Ist meine persönliche Erfahrung. Ich wäre dem Jazz grundsätzlich nicht verschlossen, sehe aber keine Möglichkeit in solche Gefilde einzudringen. Vermutlich weil ich mein Instrument (noch) nicht virtuos beherrsche und zu dem keinen Kontrabass spiele.
Das bezieht sich bei diesen Leuten nur auf den Bezug Musik und in keinster Weise auf die restlichen Aspekte des Lebens. Ich würde unvoreingenommen mit einem Jazzer ins Fußballstadion gehen, oder über Politik reden usw.

Zur Kritik: Grundsätzlich ist Kritik eine Klugscheisserei, die nur Werke eines Anderen kommentiert ohne jemals selbst etwas erschaffen zu haben. Sie soll in erster Linie dem Konsumenten zu einer Entscheidung verhelfen, wo sein Geld gut investiert ist.
Mit Sicherheit will Kritik keinen erzieherischen oder gar bildenden Charakter erzielen.
In Fachforen les ich aber immer wieder, wie die Grenzen der Höflichkeit gegenüber B- oder C-Berühmtheiten überschritten wird. Die gezogene Linie ist dabei eindeutig die persönliche Anwesenheit. Wäre Conchita Wurst hier im Forum aktiv, würde sich keiner auch nur ansatzweise trauen, Kritik zu äussern. Dann wäre das ein reiner Gratulationsthread.

Ganz vergessen: Gratulation an Conchita Wurst für einen gesanglich hervorragenden Auftritt. Für ein Lied, das einem James-Bond-Film zur Ehre gereichen würde ( wie einige andere auch). Und einer coolen Lightshow. Das mit den Flammenflügeln sah unheimlich gut aus.
Gratulation auch an Holland. endlich mal wieder ein musikalischer Meilenstein.
Allerdings muss ich sagen, seitdem hab ich mir im Netz am meisten den polnischen "Ausschnitt" angesehen :p
 
Every year the same procedere.....;)

- Der Sieger Song ist ein toller Song, der aber von einer/einem Künstler vom Kaliber einer Shirley Bassey hätte vorgetragen werden müssen.
Die Authentizität der Darbietung von Herrn Wurst ist m.M.n. nicht besser gewesen als die eines HSE/QSC Fernsehverkäufers - total künstlich und in keiner Weise irgendwie echt.
Ich erlaube mir dieses Urteil, da ich einige Zeit im Rahmen eines abendlichen Gala-Show-Programms (ich hatte den DJ Part) gemeinsam mit diversen Travestie Künstlern und anderen Künstlern aufgetreten bin und eigentlich das "Gehabe und die damit verbundene Show" dieser Travestie Künstler inzwischen ganz gut beurteilen kann.
Es mag sein, dass viele Voter/innen in Europa noch nie wirklich eine live gesungene Travestie Show gesehen haben und deshalb u.U. eine Vergleichsmöglichkeit fehlt und deshalb hier etwas "Neues" durchaus Begeisterung auslöst.

- Die Lightshow und die Spezial Effekte (z.B. Bodenprojektionen) waren bombastisch
- Die Holländer mit ihrer Country Nummer, hatten etwas ganz besonderes in ihrer Song Darbietung, was ich nur sehr schwer in Worte fassen kann. Der Song als solches (und ich mag Country nicht besonders gerne ) war für mich in keiner Weise irgendwie besonders. Aber eben das Feeling, dass dabei rüber kommt. Authentisch und irgendwie ausgesprochen cool.
- Die Nummer aus Griechenland (Rise up) ist eine der wenigen Nummern aus dem Contest, die wir auf Malle, Ibiza und vielen Clubs und Radiosendern jetzt einige Zeit hören werden - wenn denn mal der HipHop Wort Rhythmus und die Intonation richtig auf die CD gebracht werden.
- Die Nummer aus Schweden war mir etwas zu "perfekt". Zwar durchaus authentisch, aber von allem anderen 5-10% je zu viel.
- Die "Porno Nummer" aus Polen fand ich voll daneben. Ich habe keine Ahnung, welches Frauenbild da in Polen vorherrscht.
- Bei dem Beitrag aus Russland musste ich an sofort ABBA denken
- Der Gesang vieler Künstler war von der Intonation her nicht gut. Da hätte ich mir trotz der großen Anspannung und nachvollziehbaren Aufregung doch in Summe mehr erwartet.
- Warum hat eigentlich nicht dpa als dänische Top Micro Firma die Bühnen-Mics für die Sangeskünstler gestellt?

Und vieles mehr.....

Topo :cool:
 
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Also, konkreter....
Ich habe kein Problem mit Jazzern! Die Jazzer haben meist ein Problem mit mir bzw. mit Menschen, die Rock/ Punk/ Blues mögen. Ist meine persönliche Erfahrung. Ich wäre dem Jazz grundsätzlich nicht verschlossen, sehe aber keine Möglichkeit in solche Gefilde einzudringen. Vermutlich weil ich mein Instrument (noch) nicht virtuos beherrsche und zu dem keinen Kontrabass spiele.
Das bezieht sich bei diesen Leuten nur auf den Bezug Musik und in keinster Weise auf die restlichen Aspekte des Lebens. Ich würde unvoreingenommen mit einem Jazzer ins Fußballstadion gehen, oder über Politik reden usw.

Zur Kritik: Grundsätzlich ist Kritik eine Klugscheisserei, die nur Werke eines Anderen kommentiert ohne jemals selbst etwas erschaffen zu haben. Sie soll in erster Linie dem Konsumenten zu einer Entscheidung verhelfen, wo sein Geld gut investiert ist.
Mit Sicherheit will Kritik keinen erzieherischen oder gar bildenden Charakter erzielen.
In Fachforen les ich aber immer wieder, wie die Grenzen der Höflichkeit gegenüber B- oder C-Berühmtheiten überschritten wird. Die gezogene Linie ist dabei eindeutig die persönliche Anwesenheit. Wäre Conchita Wurst hier im Forum aktiv, würde sich keiner auch nur ansatzweise trauen, Kritik zu äussern. Dann wäre das ein reiner Gratulationsthread.

Ganz vergessen: Gratulation an Conchita Wurst für einen gesanglich hervorragenden Auftritt. Für ein Lied, das einem James-Bond-Film zur Ehre gereichen würde ( wie einige andere auch). Und einer coolen Lightshow. Das mit den Flammenflügeln sah unheimlich gut aus.
Gratulation auch an Holland. endlich mal wieder ein musikalischer Meilenstein.
Allerdings muss ich sagen, seitdem hab ich mir im Netz am meisten den polnischen "Ausschnitt" angesehen :p

Äääääh,

und das meinst Du wirklich ernst? Oder fehlt das nur der Mega - Smiley?
 
Dass diese Tingeltangel-Mukke natürlich nicht mit musikalischen Ergüssen eurer Güte mithalten kann, ist klar. Dafür könnt ihr euch in irgendwelchen leeren Jazzkneipen, ohne Ablenkung durch Technik und Publikum, zum Selbstkostenpreis euren Kompositionen widmen - hört zwar niemand, aber ihr seid bestimmt gut :evil:

Vom kommerziellen Standpunkt haste natürlich recht.

Nimm´s mir bitte nicht übel, dass ich trotzdem lieber Django Reinhard höre. Um Jazz geht´s aber gar nicht. Vielmehr geht es mir um die Frage, was eigentlich von einem angeblichem Kräftemessen zu halten ist, dass sich auch viele Jahrzehnte später immer noch an "Waterloo" aufgeilen muß. Mehr zählbares an wirklich in Erinnerung gebliebenen Songs gibt es da eigentlich kaum. Die anderen, an die man sich erinnert, glänzen eher duch ihre Peinlichkeit (Dschingsikhan, Ein bißchen Frieden usw.). Und das ganz nationalistische Punkte Hin- und Hergeschiebe ist natürlich abstoßend, ebenso wie die Tatsache, dass die beiden wirklich nicht schlechten Russinnen einem schon etwas leid tun konnten. Kurzum: Für einen ernsten Kontest viel zu schlecht, für eine Witz-Veranstaltung einfach nicht witzig genug, diese Musikpromenadenmischung.

Ich fand die Holländer recht gut, der Song erinnerte aber ein wenig an eine Nummer von Krauss/Plant und ebenso an Fleetwood Mac.
Die völlig überdrehte, musikalisch hingegen langweilige Conchita war auch mir Wurscht und wird´s auch bleiben, auch wenn es schön ist, dass Toleranz inzwischen eine Rolle spielt, scheinbar sogar im konservativen Polen.
Das deutsche Refrain-Lied war zweifellos eingängig, so eingängig, dass es schon nerven kann. War nix Dolles. Deutschland scheint in Europa recht unbeliebt zu sein, andererseits aber konnte Lena ja auch gewinnen.
 
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Eine ganze Armee voll von singender Harald Glööckler ? :D
Länder, die eh nicht damit rechnen zu gewinnen, könnten es aus Spaß mal machen. :)
Oder es machen tatsächlich alle, und es gewinnt dann der beste Harald Glööckler. Wer weiß... ;)
Dann sollte aber auch ESC 2015 konsequenterweise in EHGC 2015 umbenannt werden. :D
 
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Dennoch meine Frage, besser Kritik: Welchen Wert hat diese Veranstaltung als LÄNDERWETTBEWERB - als solcher wird ja Werbung dafür gemacht - wenn Jeder für Jeden singen darf? Da bleibt doch das Typische eines jeden Landes auf der Strecke?

Ich glaube, in diese Richtung hatte ich mit meinen Andeutungen über Kultur, Politik, Vielfalt und Vereinheitlichungen auch schon ein bißchen abgezielt, aber ohne notwendigerweise nur eine solche Antwort für möglich halten zu wollen. Soll heißen, so "wettbewerbsorientiert" bin ich nun gar nicht veranlagt :redface:

Ich finde es auch schade, daß wenn schon nicht in der eigenen Landessprache, dann fast nur auf Englisch gesungen wird, ebenso, daß man musikalisch-stilistisch eben nicht bei einer doch immer noch großen Auswahl regionaler Traditionen bedient (wohlgemerkt, ich denke da an kein "folkloristisches Tauschkonzert", sondern daß U-Musik sonst auch nicht zimperlich ist, sich geradezu eklektizistisch wo auch immer zu bedienen. Wozu ich übrigens auch Jazz, geschweige "Weltmusik" zählen würde. Und auch in der E-Musik könnte ich mich sogar für einige "Zitate" nur "fremdschämen" :eek:).

Also etwa, "europäische Integration" wäre für mich (auch nach ca. 45 Jahren immer noch) eher 'n "Multikulti"-Haufen mit lokalen wie "Migrationshintergründen", die 'ne geile Rocknummer unter Einbeziehung von Instrumenten wie E-Saz und Darbuka abliefern. Und oh, ja, eine deutsche Sängerin, die Türkisch und Čerkessisch singt. Das wäre doch mal 'n Statement! :) (Und es wäre eben viel Typisches aus vielen Ländern, womit man sich auch erstmal hätte halbwegs ernsthaft auseinandersetzen müssen!)
 
Seh ich genauso wie Murle !

Das typische eines jeden Landes bleibt voll auf der Strecke. Es geht nur noch darum, wer die geilste Show während dieses "Contest" hat oder wer am meisten im Rampenlicht vor dem Gedöns steht.
Damals bei Frau Lotte Müller-Landei wurde auch sooooo ein Terz gemacht vom Raab und diesesmal wurde Herr Neuwirth medial überall zum Thema gemacht.

Ansonsten isses entweder ne Kopie von bereits dagewesenem bzw. ein "Scheiss-drauf-wir-schicken-halt-einen-x-beliebigen-Künstler/ne-x-beliebige-Band-hin" + ein bischen aufgepeppt um das ganze interessanter zu machen...


-Finnland: ein bischen Arctic Monkeys, Mars Volta auf soft, passend zu den Schulbuben

-Schweden: Hyäne Fischer made by IKEA

-Frankreich: Absolut grausiger Song...dann stecken wir sie ins Hipster-Outfit damit wenigestens ein paar "Gleichgesinnte" anrufen..*hust*

-Malta: Hurra, hurra...das ganze Eiland ist da....Mumford & Sons aus Malta

-Niederlande: Johnny Cash & June Carter-Cash reloaded

-Polen: Titten raus, 's is ESC !!!

-Italien: Gianna Nanini Klonversuch schlug fehl....

etc. pp.

Ich habs mir auf EinsPlus angetan (da waren die Twitter-Kommentare das beste) und ich fand Spanien & Schweden ganz weit vorne, Niederlande gefielen mir auch nur hat mir da der Höhepunkt gefehlt, genauso wie bei Slowenien. Die Erpelfolie kam nicht so recht durch. Auch beim Armenier hat mir ein bischen "Etwas" gefehlt....Wobei auch diese Darbietung echt net übel war. Beser als Frankreich oder....Deutschland ! ;)

Wenn ich wählen müsste: Spanien und Schweden zusammen auf Platz 1

Achja. Die Bühnentechnik war grandios !
Allerdings nicht Peter Urban. Ich weiss echt nicht ob man da noch lachen oder eher weinen soll:

"Wie alle Italiener kocht und isst sie gern" Alle...wirklich alle..?!!? ahja

"Bei Ruth Lorenzo gibt es echtes Wasser auf der Bühne" Echtes Wasser ? ECHTES WASSER !!! AAALLLTERRRRR !!! Hammaaa !!

"Nur für das silberne Jacket sollte es einen Klassenbucheintrag geben" Grnlbrnft....ischkannnischmehr...einfachmalfressehaltenbittelieberpeterurban....:igitt:
 
N
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Entweder zum Thema oder zu ;)
Michael Burman
  • Gelöscht von peter55
  • Grund: Entweder zum Thema oder zu ;)
elmehr geht es mir um die Frage, was eigentlich von einem angeblichem Kräftemessen zu halten ist, dass sich auch viele Jahrzehnte später immer noch an "Waterloo" aufgeilen muß. Mehr zählbares an wirklich in Erinnerung gebliebenen Songs gibt es da eigentlich kaum. Die anderen, an die man sich erinnert, glänzen eher duch ihre Peinlichkeit (Dschingsikhan, Ein bißchen Frieden usw.)

Naja, es ist halt die Frage, ob es dir darauf ankommt, wie viele Beiträge der ALLGEMEINHEIT in Erinnerung bleiben - da würde ich mal behaupten, das wären seit 2006 Lordis "Hard Rock Hallelujah", Alexander Rybaks "Fairytale", Lenas "Satellite", Jesse Matadors "Allez Olla Ollé" wegen seines WM-Faktors, Loreens "Euphoria" und wohl auch (zumindest im Moment noch) Emelie de Forests "Only Teardrops" - oder welche dir PERSÖNLICH in Erinnerung bleiben. Darauf basierend würde ich entscheiden, ob es mir wert ist, den ESC weiterhin Jahr für Jahr anzusehen.

Ein paar Bekannte von mir z.B. haben sich auch nach Jahren noch an Paula Selings & Ovis "Playing with Fire" erinnert und es auch immer noch gehört, weil sie es eben damals kennen gelernt haben.

In einer meiner ehemaligen Bands war Milan Stankovics "Ovo je Balkan" der absolute Running Gag (zumal wir auch jemanden dabei hatten, der den Text verstand ^^).

Und da wir den 2011er-ESC mit versammelter Mannschaft auf einer Geburtstagsfeier gesehen haben, war Zdob si Zdubs "So Lucky" (die mit den spitzen Hüten ;D ) nachher die große Shout-Hymne.

Ich persönlich nehme auf die Art fast jedes Jahr vom ESC eine Band oder einen Solokünstler mit, von dem bzw. denen ich mir danach dann noch viele andere Songs anhöre oder gar zulege, die ich aber ohne den ESC niemals kennen gelernt hätte. Dazu gehören natürlich auch mal wieder Lordi, aber auch 2007 die tschechische Hard Rock-Truppe Kabát, oder 2008 die finnischen True Metaller Teräsbetoni, über die ich dann auch zu den Northern Kings gefunden habe, weil der Leadsänger da mitmacht (neben den bekannten Nasen von Nightwish, Sonata Arctica & Charon).

Und das ganz nationalistische Punkte Hin- und Hergeschiebe ist natürlich abstoßend,

Das wird jedes Jahr immer wieder angeführt, ganz verhindern lässt sich das wohl auch nicht aufgrund ähnlicher Musikgeschmäcker, aber man muss doch sagen, dass die Punkteschieberei dieses Jahr im Vergleich zu den vorangegangenen erstaunlich gering ausfiel. Nicht nur, dass Deutschland kaum Punkte von seinen Nachbarländern bekommen hat - das sind wir ja gewohnt und daran war vermutlich mal wieder eher hauptsächlich die Auswahl des Liedes schuld - und auch nicht nur der geringe Punkteaustausch zwischen Russland und Ukraine (der war halt dieses Jahr eindeutig politisch bedingt); es waren außerdem auch kaum Balkanländer vertreten, und bei denen ist die Punkteschieberei halt meist am größten, weil es so viele davon gibt, die alle eben die komplette Palette der 12 Punkte verteilen dürfen und die Sprachen und Musikgeschmäcker so ähnlich sind.

Letztes Jahr war zwar kein einziges Balkanland im Finale, aber die ganzen rausgeflogenen durften natürlich weiterhin abstimmen. Diesmal war es noch extremer, weil von den "wirklichen" (ex-jugoslavischen) Balkanländern nur Montenegro und Mazedonien überhaupt mitgemacht haben und davon nur Montenegro es ins Finale geschafft hat. Also konnten die gar nicht groß Punkte schieben.

Es gab aber z.B. auch keine Punkteschieberei zwischen Italien und San Marino, Portugal hat Spanien keinen einzigen Punkt gegeben, Belgien keinen einzigen an Frankreich, und Irland auch nur 4 an Großbritannien.

Normalerweise kennt man das ja eher so, dass, wenn es bereits einen klaren Sieger-Trend gibt, der Favorit halt die 12 Punkte abstaubt, die 8 und die 10 Punkte aber weiterhin auf Freundschaftsstimmen verfallen (z.B. hätte Irland dann nach wie vor 12 an Österreich gegeben, aber eben entweder 8 oder 10 and Großbritannien). Dieses Jahr gab es halt drei sehr starke Songs, die immer wieder von allen Seiten Punkte gegeben haben, und eigentlich bestand der einzige Hauptunterschied zwischen den Punktevergaben der meisten Länder nur darin, in welcher Reihenfolge die 8, 10 und 12 Punkte nun den drei Ländern Schweden, Holland und Österreich zugeordnet wurden.

Das eigentlich Paradoxe ist: Das Jury-System wurde damals wieder eingeführt als Reaktion auf die vermeintlich extreme Punkteschieberei 2007 beim Sieg von "Molitva" (ich gehe auch hier wieder eher davon aus, dass halt alle, die die Sprache verstanden haben, von dem Lied selbst so fasziniert waren, weil man von deren Seite immer wieder gehört hat, es seien z.B. in dem Text "ganz tolle Worte benutzt worden"). Im Endeffekt hat imho die Wahl der Jury jetzt einen viel größeren Einfluss auf das Punkteergebnis als die vermeintliche Schieberei, die sie verhindern sollen. Großer Juryeinfluss war ja z.B. der Grund, warum es diesmal eine Abweichung zwischen dem deutschen Publikumsfavoriten Österreich und dem Jury-Favoriten Dänemark gab, oder warum 2013 Cascada statt La Brass Banda nach Malmö fahren durften (wobei ich das in dem Fall unterstützt habe, weil mir "Glorious" beim Vorentscheid noch ganz gut gefiel). Ganz verstanden habe ich den Sinn des Jury-Systems sowieso nie; ich finde sogar, eine Jury von ein paar Personen, die dazu in ihrem Land einen gewissen Einfluss haben, macht das Punkteschieben sogar noch wahrscheinlicher. :mad:

Also, weg mit der Jury von selbsternannten "Musikexperten", und dann halten wir's wieder wie im diesjährigen britischen Song propagiert: "Power to the People" :D.

(Wobei ich mich speziell bei dem Song gefragt habe: Ist es nicht eigentlich beim ESC verboten, politische Parolen in die Lieder einzubauen? Da war doch was, dass Georgien 2009 nicht in Russland antreten durfte, weil sie als Reaktion auf den Kaukasuskonflikt ein Lied hatten schicken wollen mit dem Titel: "We don't wanna put-in" :D)
 

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