Das Rauschen wurde mehr, als ich es mit 320 kbit mp3 komprimierte. Das ist auch kein Rauschen, es sind irgendwelche anderen Artefakte. Aber Du hast recht, das ist auch ein unerklärliches Phänomen.
Heute ist jemand mit einem total billigen Akkordeon im Studio, bei dem die selben Mikros an den selben Positionen im selben Raum total gut klingt. Gut im Sinne von sauber und natürlich. Ich werde die Positionen mit meinem eigenen nochmal checken. Aber ganz grundsätzlich möchte ich gern nah ran, weil ich meine Räume nicht unbedingt hören mag, lieber intim, und wenn Raum dann mit Raumsimulationen.
Wir sind eigentlich bei Akkordeon aufnehmen. Das ist ganz etwas anderes... völlig richtig!
Ich glaube weitere Meinungen ergeben auch kein besseres Bild. Wir hatten hier ganz gemischte Bevorzugungen. Das bringt also nichts.
Nun sind das ja verschiedene Takes. Es ließ sich leider nicht anders machen, weil Version 1 und 2 die gleichen Mikros benutzt. Ich erkläre später.
Dadurch ergibt sich auch immer eine etwas andere Spielweise. Balg auf und zu haben verschiedene Stimmzungen, die unterschiedlich laut und gefärbt sein können. Das stört mich gewaltig! Dafür kann aber kein Mikro etwas und man kann das auch nicht glätten.
Die Sprünge sind also nur darin begründet und viele denken nun, dass das die Mikros machen.
Mir geht es aber um folgendes:
Kondensatormikrophone sind am weitesten verbreitet und haben die besten technischen Werte. Bändchenmikrophone sollen aber trotz schlechter technischer Werte musikalischer sein. Die Höhen seidig und nicht aufdringlich, bei Nahbesprechung die Tiefen enorm. Das klingt genau nach dem, was ich suche. Bei den Tiefen ist eines der Mikros auch wirklich auffällig wuchtig, wenn man ihm nahe kommt.
Der Abstand betrug immer so rund 30 cm zum Instrument. Beide Mics sind in etwa einen Meter voneinander getrennt, natürlich auf das Instrument zeigend und dadurch nicht ganz 45 Grad einander zugewandt. Viel anders kann ich das eigentlich auch nicht machen in meinen Räumen.
Voriges Jahr hatte ich 4 verschiedene Richtmikros probiert, um den Raumklang etwas entgegenzuwirken. Auch das befriedigte in keiner Weise. Der Effekt der Hypernieren ist viel geringer als ich dachte. Um den Raum zu reduzieren sind Bändchen natürlich falsch - ist klar, denn die 8 Charakteristik tut genau das Gegenteil (nimmt auch von hinten auf). Aber von den oben genannten Attribute (warm, seidig, weich) hätte ich mir deutlich mehr versprochen.
Die letzte Aufnahme sind Kondensatoren und ich bilde mir etwas mehr Höhen ein, "crisper" vielleicht. Aber von Wärme bei den Bändchen oder einem großen Aha Effekt kann ich wirklich nicht sprechen.
Beispiel 1: Royer R 101 rechts, Coles 4038 links (beides Bändchen)
Beispiel 2: Coles 4038 rechts, Royer R 101 links (also Seiten getauscht)
Beispiel 3: Neumann KMR 81 rechts, Brauner Phantom AE links
Preamp:
Focusrite Liquid4Pre ohne Emulation, ohne Harmonics.
Mein Eindruck:
Im Vergleich zu den beiden Conensern ist das Coles Ribbon sehr fett, sehr tiefenbetont und trotzdem definiert. Die Höhen schon warm, bzw nicht so stark wie bei den Condensern.
Royer geht auch in die Richtung, aber nicht so extrem wie das Coles. Besonders die Tiefen sind nicht so bedeutend. Das wurde wohl auch angestrebt, weil es normalerweise ein nachteiliger Effekt bei Bändchen sein soll, den man bewußt reduzieren wollte um es Anfängern mit diesen Mikros (wie mir) leichter zu machen. Das Royer klingt im Vergleich zum Coles fast leer oder nasal.
Wenn ich eins behalte, dann wohl das Coles. Beim Coles weiß ich nicht, wie ernst man die Warnungen der Haltbarkeit des Bändchens nehmen muß. Soll ja sehr sehr empfindlich sein.