Taktwechsel alleine machen noch keine anspruchsvolle Musik.
Ich kann dir wenn du willst gleich 50 Riffs in völlig unterschiedlichen Geschwindigkeiten und Taktarten aneinander reihen. Ich packe sogar noch 5 verschiedene Tonarten dazu und wenn es sein muss wird das dritte Interlude auf Dudelsack und Maultrommel gespielt.

Das macht noch keinen anspruchsvollen Song.
Als ich noch klein war hab ich das Master of Puppets Album rauf und runter gehört, ich kenne noch immer jede Note von dem von dir angesprochenen Track auswendig.
Aber retrospektiv ist das Songwriting weder ausgefeilt noch besonders genial. Hört man sich die Songs mal unvorbelastet an merkt man dass da viel Hype mit bei ist.
OK, ich will jetzt auch nicht auf dem einen Song rumreiten. Ich höre eigentlich schon länger keinen Metal mehr, aber MoP und Justice gehören für mich nach wie vor mit zum besten, was die Rockmusik bislang gesehen hat; aber gut möglich, dass meine Meinung in 5 Jahren oder auch schon in einem ganz anders aussieht.
Klar macht ein Taktwechsel noch keinen anspruchsvollen Song, aber mei MoP hab ich da nicht das Gefühl, dass da ein Taktwechsel um des Taktwechsels willen drin ist, sondern weils an der Stelle passt. Und sowas meine ich, einfach mal ausbrechen aus dem klassischen Schema mit berechenbarem Ablauf, immer 4/4-Takt etc. Und mir ist schon klar, dass MoP kein untypischer Metal-Song ist, von daher als Beispiel vllt auch nicht wirklich geeignet, aber ich hab eben irgendwas gesucht, was anders klingt als der Einheitsbrei aus Funk und Fernsehen. Aber wie gesagt, der Vergleich hinkt und ist nicht wirklich geeignet, sehe ich ein. Vllt ist trotzdem ein bischen klarer, geworden, was ich meine...
Aber warum hörst du dir den Mist auch an?
Ich hab ja oben schon geschrieben, dass ich das nicht freiweillig tue. Aber jeder, der nicht Augen und Ohren total verschließt, kriegt doch so ungefähr mit, was im Mainstreambereich ca. los ist.
Du redest die ganze Zeit von der breiten Masse. Die breite Masse hat keinen einheitlichen Musikgeschmack mehr
Kann ich so nicht erkennen. In meinem Umfeld hört ein sehr großer Teil der Leute die gleiche Musik. Natürlich haben die meisten noch ein zwei Nischen, in denen nur wenige unterwegs sind, aber fast alle sind da ohne größere Probleme auf einen Nenner zu bringen.
Ich versteh aber insgesamt nicht, was du mir sagen willst. Klar, Metallica haben die Musik auch nicht neu erfunden, geb ich dir Recht. Und man kann, wenn man sucht, heute noch sehr gute Musik finden, wahrscheinlich leichter als früher, hab ich ja oben schon bestätigt. Ich hab mit dem Ansatz bzgl. heutigem Mainstreams nicht angefangen, sondern mich nur an der Diskussion beteiligt und ich bleibe weiter bei meiner Meinung, dass es heute weniger "gute" Interpreten (zur Begrifflichkeit s. vorherige Posts von mir) gibt, die man zum Mainstream zählen würde, als früher. Bislang hab ich hier auch noch kein gutes Gegenbeispiel gelesen.
Nehmts mir bitte nicht übel, wenn ich bei sowas manchmal etwas polemisch bin. Ich diskutiere einfach gerne und beharre dann auch auf meiner Meinung, bis mich jmd wirklich überzeugen kann. Auf keinen Fall will ich hier irgendwie Schärfe reinbringen oder so; wenn man nur liest und sich nicht unterhalten kann, kann das leicht falsch rüberkommen...