Bauteile werden beim Löten beunruhigend heiss ...

  • Ersteller Gast112019
  • Erstellt am
Also extra eine PCB herstellen lassen, ist zu teuer, da ich in der Schweiz wohne und ich es in Deutschland herstellen lassen müsste; in der Schweiz gibt es solche Firmen, die das machen, nur für Massenprodukte.
Also ist die Lochrasterplatine die einzige Alternative.

Nur noch mal zum kontrollieren, ob ich alles richtig verstanden habe:

Am einfachsten ist es wahrscheinlich, wenn ich als Erstes alle Widerstände anlöte.
Ich biege also die Drähte eines Widerstands zurecht, stecke ihn in seinen vorgesehenen Platz und drehe dann das Ganze auf die andere Seite. Damit der Widerstand nicht gleich wieder rausfällt, biege ich die Drähte ein wenig nach aussen. Nun erhitze ich ein Lötauge und den Draht des Widerstands für ca. 3-5 Sekunden. Dann halte ich, ohne den Lötkolben wegzunehmen, das Lötzinn an das heisse Lötauge und den Draht, bis es rundherum verflossen ist. Schliesslich entferne ich den herausstehenden Draht noch mit einem Seitenschneider.
Das ganze mache ich, bis alle Bauteile auf der Platine festgelötet sind. Dann kommen die Leiterbahnen an die Reihe.
Ich schneide mir eine Leiterbahn auf die richtige Länge zu, halte das Stück mit einer Zange fest und erhitze es mit dem Lötkolben. Dann bringe ich es auf der Platine in Position und befestige es, indem ich das Lötzinn an die Lötstelle halte.

Ist das so richtig? Oder sollte ich die Leiterbahnen gleichzeitig mit den Bauteilen anlöten?

Gruss, Marc
 
als alternative zu den Lochrasterplatten kann man auch solche nehmen, die nicht nur Lötaugen, sondern ganze Bahnen haben - die muß man dann nur an passender Stelle mit einem Messer unterbrechen. Damit spart man sich so manche 'Lötbahn' oder Drahtverbindung. Wenn man dann noch die Bestückung der Teile mit etwas Geschick vornimmt, kann man viele Drahtbrücken einsparen.
 
Also extra eine PCB herstellen lassen, ist zu teuer, da ich in der Schweiz wohne und ich es in Deutschland herstellen lassen müsste

Das einzige was dort teurer ist, ist der Versand ... Der rest sollte auch noch in der Schweiz unter dem Freibetrag des Zolls liegen. Oder wird bei euch alles versteuer was ihr einführt ;)?

Wie du es angehst ist dein Ding. Je nach Layout würd ich auch zuerst die bahn legen ...

als alternative zu den Lochrasterplatten kann man auch solche nehmen, die nicht nur Lötaugen, sondern ganze Bahnen haben - die muß man dann nur an passender Stelle mit einem Messer unterbrechen.

Ginge auch aber für ein Optimum müsste dort das Layout noch einmal angepasst werden. Ist ebenfalls blöd und kostet zeit :).

Grüße
 
Also als kleine Empfehlung: Du kannst ja erstmal ein paar Lötübungen machen, bevor du gleich mit einen kompletten Bausatz anfängst.
Ich finde, man muss einfach ein Gefühl für das Lötzinn, die Temperaturen, die Fließeigenschaften etc. entwickeln. Dann geht es eigentlich super.

marcschmid schrieb:
Nun erhitze ich ein Lötauge und den Draht des Widerstands für ca. 3-5 Sekunden. Dann halte ich, ohne den Lötkolben wegzunehmen, das Lötzinn an das heisse Lötauge und den Draht, bis es rundherum verflossen ist.
Nein, du kannst Lötzinn und Lötkolben gleichzeitig ca. 3 - 4 s auf das Lötpad halten, das Lötpad muss nicht vorher erwärmt werden.
Ganz wichtig, dass Lötpad muss vollständig und sauber umflossen sein (eigentlich ohne Berg!). Auf deinem Versuch sieht man die meisten Lötpads noch kupferfarben unter dem Lötzinn hervorschauen. Das ist falsch und wäre so etwas wie eine kalte Lötstelle, da kein schlüssiger Verbund vorliegt.
Damit das Lötzinn gut fließt, ist prinzipiell Flußmittel hilfreich. Es ist aber schon in den üblichen Loten enthalten, dass du kein extra Flußmittel brauchst. Aber es wird freigesetzt wenn das Lötzinn schmilzt und fördert die Verzinnung und den Fluss des Lotes. Deshalb also das Lötzinn nicht auf dem Lötkolben sondern auf dem Lötpad schmelzen lassen.

Entsprechende Leiterbahnen extra anlöten, dann musst du weniger gleichzeitig festhalten. :D
Für entsprechende Leiterbahnen eignet sich etwas dickerer Silberdraht sehr gut. Den musst du nicht extra verzinnen und er sieht gut aus.

Im übrigen geht es nicht darum, große Berge an Lötzinn aufzubringen, sondern eigentlich möglichst wenig.
Die Ideale Lötstelle sieht so aus:
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/02/Lotkegel.svg
Lotkegel.svg


Viel Erfolg
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich schneide mir eine Leiterbahn auf die richtige Länge zu, halte das Stück mit einer Zange fest und erhitze es mit dem Lötkolben. Dann bringe ich es auf der Platine in Position und befestige es, indem ich das Lötzinn an die Lötstelle halte.

Ist das so richtig? Oder sollte ich die Leiterbahnen gleichzeitig mit den Bauteilen anlöten?

Immer wenn ich so etwas löte möchte ich ein Oktopuss sein, dann könnte ich auch direkt 4 Gitarren gleichzeitig spielen (just kidding).
Also ich würde erst die Bauteile auflöten, dann die Leiterbahnen wenn möglich an den Stellen Löten, wo keine Bauteile festgelötet sind. An den Bauteilen kann man die dann meistens mit dem Lötkolben auf die vorhandene Lötstelle drücken und bekommt dadurch eine saubere Verbindung. Problem sind meistens die zahlenmässig nicht ausreichenden Hände um alles (Lötkolben, Lötzinn, Bauteil oder Zange mit Bauteil) festzuhalten. Aber mit der Zeit wird man es wohl hinbekommen.
Gleichzeitig würde ich die Leiterbahn nur löten falls Du doch mehr als 2 Arme hast. (Lötzinn im Mund nehm ich jetzt mal als "Hilfsarm" aus, irgendwie bin ich da nie richtig auf den Geschmack gekommen)

Zum Thema "kostet Zeit": Das ist ja das schöne am Hobby, dass man seine Zeit damit verbringt und am Ende denkt, das die Zeit sinnvoll verbracht wurde. Für einige ist das dann schon sinnvoll genug, wenn man ein bestehendes Layout fertig gelötet hat. Für andere ist es befriedigender möglichst viel selbst zu machen. Das fängt dann bei Mods der Schaltung an und kann bis zum selbsterstellten Platinenlayout für eine geätzte Platine gehen (inklusive der Mods dann natürlich) oder halt einer Schaltung auf einer Lochrasterplatine.

LG
 
Also als kleine Empfehlung: Du kannst ja erstmal ein paar Lötübungen machen, bevor du gleich mit einen kompletten Bausatz anfängst.

Ja, das wär vielleicht nicht schlecht. Ich könnte zum Beispiel etwas ganz einfaches zum Üben nehmen, etwa ein Booster oder so. Der hat nur wenige Bauteile, so dass es nicht unendlich tragisch ist, wenn es nicht gelingt. Und wenn es doch gelingt, dann habe ich etwas, dass ich auch gebrauchen kann. :)



Vielleicht noch kurz was zum Lötkolben. Wäre es sinnvoll, wenn ich mir einen kaufen würde, bei dem man die Temperatur einstellen kann? Ich bestelle all meine Ware bei Banzai. Dort hat es ja auch eine Auswahl an Lötkolben, allerdings weiss ich nicht so recht welcher für mich geeignet ist: http://www.banzaieffects.com/Soldering-Irons-c-1003.html
Da wäre eine Empfehlung von euch Spezialisten gut. :D Es muss allerdings einer sein, den ich auch in eine Schweizer Steckdose einstecken kann.
 
oha - dann darf ich hier gar nicht mitreden :( Meine analogen Prototypen sind meistens wilde Freiluftverdrahtungen - Bilder gibt's davon nie und nimmer :D Am Anfang gibt es ja noch nicht mal einen Plan, nur eine Idee - was soll ich denn da simulieren...

Das geht mir ähnlich. Wenn ich eine Schaltung entwerfe wird die meist noch ein paar mal umgelötet, bevor ich sie für fertig erkläre. Da wäre Ätzen schon sehr kontraproduktiv. Auch simuliert sich Sound so schlecht, zumindest kenne ich da kein Simulationsprogramm für.

Außerdem wäre mir das Ätzen echt zu langwierig. Wenn ich mir am Freitag im Zug eine Schaltung überlege, sie am Samstag Nachmittag dimensioniere, dann will ich sie spätestens am Sonntagabend fertig gelötet haben und ausprobieren.
 
Zuletzt bearbeitet:
Wäre es sinnvoll, wenn ich mir einen kaufen würde, bei dem man die Temperatur einstellen kann?

Ich habe den

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=D212;GROUPID=549;ARTICLE=70008;START=0;SORT=preis;OFFSET=16;SID=31MY6CfKwQAR8AAHbkIx072aaa0f10f3d120fd13d9253bc07b86b

und dank Ersadur-Lötspitze bestimmt schon ein paar tausend Lötpunkte damit gesetzt, ohne jeglichen Verschleiß zu erkennen. Temperaturregelung habe ich bisher noch nicht gebraucht.

Was habt ihr denn in der Schweiz für besondere Steckdosen?
 
Ich habe den

http://www.reichelt.de/?;ACTION=3;LA=4;GROUP=D212;GROUPID=549;ARTICLE=70008;START=0;SORT=preis;OFFSET=16;SID=31MY6CfKwQAR8AAHbkIx072aaa0f10f3d120fd13d9253bc07b86b

und dank Ersadur-Lötspitze bestimmt schon ein paar tausend Lötpunkte damit gesetzt, ohne jeglichen Verschleiß zu erkennen. Temperaturregelung habe ich bisher noch nicht gebraucht.

Was habt ihr denn in der Schweiz für besondere Steckdosen?



Dein Lötkolben hat eine maximale Temperatur von 350°C, meiner eine von 370°C. Dann probier ichs doch nochmal mit meinem.

Unsere Steckdosen sind sehr speziell! Stell dir eine Schweinchennase mit drei Nasenlöchern vor! :D
http://de.wikipedia.org/wiki/Stecker-Typ_J
 
Dein Lötkolben hat eine maximale Temperatur von 350°C, meiner eine von 370°C. Dann probier ichs doch nochmal mit meinem.

Ich denke es macht schon einen Unterschied, welchen Lötkolben man verwendet, auch bei gleicher Temperatur. Hast du zum Beispiel einen mit einer großen Masse oder einer sehr großen Lötspitze, dann wird er in der gleichen Zeit ein Bauteil wahrscheinlich stärker erwärmen als ein kleiner. Das ist eine Frage der Wärmekapazität.

Aber wenn du bisher mit deinem Lötkolben gut zurecht gekommen bist und nicht die Erfahrung gemacht hast, dass Bauteile dadurch Schaden nehmen oder Isolierungen zu schnell schmelzen, dann benutze ihn doch weiter.

Ich verbrenne mir auch mal gerne die Finger an einem Bauteil das ich gerade erst angelötet habe. Trotzdem könnte nicht sagen, dass ich schon jemals ein Bauteil durch Löten kaputt gemacht habe, natürlich weiß man es aber auch nicht immer so genau, woran es liegt, wenn es Probleme gibt.
 
Ich denke es macht schon einen Unterschied, welchen Lötkolben man verwendet, auch bei gleicher Temperatur. Hast du zum Beispiel einen mit einer großen Masse oder einer sehr großen Lötspitze, dann wird er in der gleichen Zeit ein Bauteil wahrscheinlich stärker erwärmen als ein kleiner. Das ist eine Frage der Wärmekapazität.

Aber wenn du bisher mit deinem Lötkolben gut zurecht gekommen bist und nicht die Erfahrung gemacht hast, dass Bauteile dadurch Schaden nehmen oder Isolierungen zu schnell schmelzen, dann benutze ihn doch weiter.

Ich verbrenne mir auch mal gerne die Finger an einem Bauteil das ich gerade erst angelötet habe. Trotzdem könnte nicht sagen, dass ich schon jemals ein Bauteil durch Löten kaputt gemacht habe, natürlich weiß man es aber auch nicht immer so genau, woran es liegt, wenn es Probleme gibt.



Naja, mein Lötkolben ist speziell für Elektronische Schaltung, ect. geeignet (steht auf der Verpackung) die Spitze ist auch relativ fein.
Sieht man das immer, wenn ein Bauteil beim löten beschädigt wurde? Oder kann es auch sein, dass man von aussen nichts sieht, das Bauteil aber innen trotzdem zerstört ist?
 
Sieht man das immer, wenn ein Bauteil beim löten beschädigt wurde? Oder kann es auch sein, dass man von aussen nichts sieht, das Bauteil aber innen trotzdem zerstört ist?

Ich würde mal behaupten, das ist fast immer so, dass man es nicht sieht/es nicht auffällt. Das ist ja das schöne daran...;)
 
Also nochmal zum mitschreiben:
So schnell verabschieden sich die Bauelemente nicht, ich kann das ganze Trara darum nicht nachvollziehen zumal es ja eh nur ganz normale billige und keine high sensitiv devices sind. Die Bauelemente können schon locker höhere Temperaturen als dein Finger ab!
Aber: Trotzdem ist zuviel Wärme nicht positiv für die speziell aktiven Bauelemente, denn dadurch altern sie schneller und man sollte es schon soweit wie möglich verhindern.

Banzai? Ist ja gleich um die Ecke bei mir der Laden, eigentlich ganz nette Jungs, ich finde bloß leider dass die Homepage in stictly english etwas mit Detailinfos geizt.

Prinzipiell finde ich Lötkolben mit Temperaturregelung schon besser, aber auch dort gibt es sehr große Qualitätsunterschiede. Das würde sich nur lohnen, wenn du recht viel damit arbeitest.

Den Temperaturunterschied zwischen 350 und 370 °C halte ich für ziemlich unwesentlich. Entscheidender ist die Leistung (statt wie angeführt die Wärmekapazität). Ich persönlich halte größere Leistungen (80W) für sinnvoll, um damit auch problemlos Stellen löten zu können, die eine hohe Wärmeabfuhr haben. Damit man bei dieser hohen Leistung aber nicht über das Ziel hinausschießt, ist eine Temperaturregelung nötig. Meine Lötstation beispielsweise, mit der ich sehr zufrieden bin. :great:
Ebenso gibt es ganz verschiedene Lötspitzen in allen möglichen Formen und Qualitäten (bzgl. Abnutzung ). Klar - mit kleineren Lötspitzen kannst du feiner arbeiten.
Der von Saint Vincent aufgeführte Lötkolben sieht doch ganz gut aus und sollte für deine Zwecke locker reichen.
 
Ja, da hast du sicher recht. Ich denke ich muss einfach noch ein wenig üben mit dem Löten, dann klappt das bald einwandfrei. :cool:

Gruss, Marc
 
Also extra eine PCB herstellen lassen, ist zu teuer, da ich in der Schweiz wohne und ich es in Deutschland herstellen lassen müsste; in der Schweiz gibt es solche Firmen, die das machen, nur für Massenprodukte.
Also ist die Lochrasterplatine die einzige Alternative.

wieso musste die denn fertigen lassen? gerade für kleinere auflagen(<10 - 1 stck) von komplexe projekte ist es absolut sinnvoll sich selbst eine zu ätzen. ich bin gleich bei meinem ersten projekt mit der ätzerei eingestiegen und hat 1a geklappt. tonertransfermethode mit bügeleisen auf kupferplatine.
 
züborch;3539743 schrieb:
wieso musste die denn fertigen lassen? gerade für kleinere auflagen(<10 - 1 stck) von komplexe projekte ist es absolut sinnvoll sich selbst eine zu ätzen. ich bin gleich bei meinem ersten projekt mit der ätzerei eingestiegen und hat 1a geklappt. tonertransfermethode mit bügeleisen auf kupferplatine.



Ich habs mir zuerst auch überlegt, aber bin dann zum Schluss gekommen, dass ich damit noch warte. Wenn ich dann 2 oder 3 Effektgeräte auf Lochraster aufgebaut habe, werde ich dann wahrscheinlich auf selberätzen umsteigen.
 
ganz sicher :D
ist viel einfacher als du denkst.
 
züborch;3540618 schrieb:
ganz sicher :D
ist viel einfacher als du denkst.

Ach Mensch, hör doch auf, erzähl doch keine Märchen. Mal abgesehen davon, dass es warscheinlich keine Freeware gibt, mit der man Schaltungen und Platinen designen kann, braucht man außerdem noch einen vernünftigen Drucker, ein Belichtungsgerät, ätzbare Platinen, Ätzmittel, Wissen, Übung, viel Zeit und und und...

Und was hat man davon. Als Prototypbauer doch wirklich nicht viel. Welche Nachteile haben überhaupt Lochrasterplatinen, ich hab es noch überhaupt nicht verstanden?! Im Gegenteil, mit Lochrasterplatinen lassen sich schnell, sauber, ordentlich und ohne irgendwelche Einschränkungen Platinen erstellen.

ganz sicher:D
 

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