Hab mir gestern die Special Edition gekauft (war im Saturn nur einen Euro teurer als die normale, lohnt sich aber meiner Meinung nach auch bei höherem Aufpreis), gestern einmal am Stück durchgehört, danach noch hier und da einzelne Songs/Parts.
Ich muss zugeben, dass ich Opeth durch
Deliverance kenne und lieben gelernt habe, daher ist das so meine Referenz. Jede Veränderung kann daher schnell eine subjektive "Verschlechterung" sein.
Ghost Reveries hat mir nicht so gefallen. Mir klingt die teilweise zu sehr einfach nach "progressivem Death Metal" oder "Dream Theater + Death Metal", das besondere an Opeth fehlte mir. Insgesamt teilweise etwas überladen, "zwanghaft progressiv", zusammengestückelt - und merkwürdig "fröhlich"; kann ich jetzt schwer beschreiben, und ist ja auch geschmackssache...
Watershed knüpft da natürlich an, aber gefällt mir bisher auf jeden Fall besser, weil auf der einen Seite in meinen Ohren teiweise mehr die alten Opeth durchschwingen, gleichzeitig aber wirklich interessant Neuerungen hinzugekommen sind. Was sich bei mir zu einem kleinen Lieblingssong/Ohrwurm entwickelt ist
Coil, für manche jetzt vielleicht überraschend. Der Anfang ist noch recht typisch, aber das, was dann ab etwa 0:40 kommt finde ich genial und irgendwie total neu. Die "echten" anderen Instrumente (Oboe, Geige etc.) sind super, wirkt sich großartig auf den Albumsound aus. Und dann der Frauengesang! Ich finde das echt großartig! Auf der einen Seite klingt der Song für Opeth-verhältnisse ganz anders, aber dafür ist es einfach genau mein Ding.
The Lotus Eater ist dann mal ein geiles Prog Stück - Blastbeats gab es vorher noch nicht bei Opeth, und dann so witzige Sachen wie der Part ab 5:50, super.
Burden erinnert mich dann (speziell von den Gesangslinien) doch teilweise zu sehr an kitschige Popschnulzen. Das meine ich Ernst. Und das wird davon nicht besser, dass es von Opeth ist. Beim Rest ist mir bisher nichts negatives aufgefallen, aber auch nichts herausragendes, was mich ebsonders gepackt hätte. Muss ich einfach noch mehr hören.
Mir ist jetzt aber auch nochmal bewusst geworden, was mich an Ghost Reveries und jetzt teilweise auch noch an Watershed stört - der Keyboardeinsatz. An sich fand ich es ja nicht schlimm, als Per Wilson offiziell in die Band einstieg. Aber schon live fand ich es manchmal komisch, dass zu den alten Liedern oft noch überall Keyboard zugefügt wurde (damit der Per live nicht unnütz da rumsteht...). Ein dezenter Einsatz (gerade mit so schönen Mellotronsounds) finde ich ja auch eine nette Bereicherung, oder auch meinetwegen proggiges Rumgeklimper. Aber das bei vielen der härteren Parts (die so nach "früheren" Opeth klingen) ständig dieser Keyboardteppich drunter ist - das mag ich nicht. Irgendwie klingt das alles eintöniger, aufgeblasen und weniger markant.
Fazit: Für mich defintiv besser als Ghost Reveries. Es ist wirklich proggressiv, enthält neue, tolle Sounds (andere Instrumente, Frauengesang, lustige Krautrock-Elemente, Blastbeat ...), könnte aber nach meinem Geschmack weniger nach Ghost Reveries klingen, sondern lieber nach älteren Alben
