Japanische 'Vintage'-Marken der 60er Jahre

Uli
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Anfang bis Mitte der 60er Jahre stieg durch die aufkommende Beat-Ära der Bedarf an (überwiegend elektrischen) Gitarren weltweit so stark an, daß die aufstrebende japanische Industrie die Gelegenheit nutzte, um mit ihren damaligen Billiglöhnen preiswerte Konkurrenz zu den etablierten europäischen und amerikanischen Firmen darzustellen. Zwar war der hauptsächliche Absatzmarkt für Japan-Gitarren die USA, aber die teilweise billigst produzierten Japan-Gitarren zwangen auch bald die europäische Industrie für Musikinstrumente in die Knie. Viele Firmen wie Framus, Klira, Hopf und Höfner durchlebten schwere Krisen, einige mußten schließen. In Deutschland wurden Mitte der 60er überwiegend die Kaufhäuser und Versandhäuser mit billigen Japan-Gitarren geflutet. Zwar lieferten auch deutsche Hersteller wie Klira oder Hopf Low-Budget-Versionen an die Versandhäuser, langfristig konnten sie sich aber nicht gegen die 'Hertiecaster' behaupten, wie die japanischen Billiggitarren, die es mit 1-4 Pickups gab und die alle recht ähnlich aussahen, scherzhaft genannt wurden. Nicht selten hatten die Hertiecaster gar keine Markenbezeichnung, oft findet man aber sehr ähnliche oder gleiche Gitarren unter einem der zahlreichen Vertriebsnamen wieder.

Im Folgenden habe ich einige japanische Markennamen der 60er Jahre aufgeführt, denen ich im Zuge der Pflege meiner eigenen Webseite begegnet bin und daraufhin etwas recherchiert habe. Da die Informationen fast ausschließlich aus dem Internet stammen, sind sie immer mit einer gewissen Rest-Vorsicht zu betrachten, auch wenn ich meistens versuche, sie durch mehrere Quellen zu erhärten. Die Kurz-Infos sollen als Anhaltspunkt bei der Herkunftsbestimmung mehr oder weniger bekannter Markennamen dienen.

Antoria war eine britische Handelsmarke, die der JT Coppock Leeds Ltd. Gehörte. Die ersten Antoria-Gitarren wurden vermutlich bei Guya produziert, ab ca. 1970 kamen sie dann von FujiGen Gakki, der 'Ibanez-Fabrik'. Mit der Aufgabe der Geschäfte der britischen Importfirma Coppock verschwand auch der Handelsname Antoria ca 1980 vom Markt.
Apollo. Handelsname unter dem Kawai Gitarren der Teisco-Produktion auf den Markt brachte. Nach der Übernahme von Teisco 1967 anfangs noch gleichzeitig mit Teisco-Vertiriebsmarken, nach 1969 nur noch ausschließlich mit dem Apollo-Label. Kawai produzierte auch selbst Gitarren unter dem eigenen Namen.
Aria wurde als Gitarrenfirma 1953 von Shiro Arai gegründet, der aber nie eine eigene Fabrik dafür besaß. Bis 1964 wurde nur mit Gitarren gehandelt, dann übernahm der japanische Hersteller Matsumoku die Produktion seiner Akustik-Gitarren, ab 1966 dann auch elektrischer Gitarren, neben Aria auch unter den Marken
1975 wurde die einzige verbliebene Marke Aria in Aria Pro II umbenannt und bis 1988 in Japan produziert.
Burny ist eine Vertriebsmarke von Fernandes und gilt neben Tokai als bester Gibson-Kopierer. Fällt nicht mehr in die 60er Jahre, daher hier nur am Rande erwähnt.
Checkmate war eine der low budget-Marken von Teisco, auch vetrieben in Kaufhäusern.
Conrad war ein Vertriebslabel des amerikanischen Importueurs David Wexler & Co Chicago und bezeichnete Gitarren meist japanischen Ursprungs, die in den späten 60ern bis Mitte der 70er in Japan entweder bei Kawai (Teisco), Kasuga (Tokai) oder Matsumoku (Aria) gebaut wurden.
Domino Vertriebsname des amerikanischen Importeurs Maurice Lipsky Music Co New York, der ab 1967 überwiegend Matsumoku-Gitarren einführte.
Emperador Vertriebsmarke des amerikanischen Importeurs Jack Westheimer, vermutlich für Matsumoku-Produkte.
Fresher Gitarren wurden ab 1973 von der Matsumoto Musical Manufacturers Association (Zusammenschluß kleinerer Hersteller, nicht Matsumoku!) im Auftrag der Kyowa Company Ltd Nagoya hergestellt und galten eher als low-end Produkte, verglichen mit Konkurrenten dieser Zeit wie Ibanez oder Greco.
Greco Seit den frühen 60ern in der 'Ibanez'-Fabrik FujiGen Gakki hergestellt. In den frühen 70ern einer der bekanntesten Kopierer westlicher und amerikanischer Gitarren.
Guyatone tauchte erstmals als Name zwar erst im Jahr 1951 auf, die Gründung der Firma geht aber auf das Jahr 1933 zurück, wo Mitsuo Matsuki und der Gitarrist Atswo Kaneko (der später auch Teisco in die Steigbügel half) die Firma Matsuki Seisakujo ins Leben riefen, die zunächst Gitarren unter dem Namen Guya herausbrachte, die wohl weitgehend auf Rickenbacker-Entwürfen beruhten. 1948 gründete Matsuki dann seine eigene Firma mit dem einfach zu behaltenden Namen Matsuki Denki Onkyo Kenkyujo, die 1951 die erste Gitarre unter der Marke Guyatone herausbrachte und als Handelspartner mit den USA unter dem Namen Tokyo Sound Company (TSC) bekannt wurde. Amerikanische Importeure gaben den Gitarren meist andere Handelsmarken, mit der Marke Kent lassen sich z.B. zahlreiche Hersteller verbinden, so auch Guya.
Ibanez heißen die Gitarren der Firma Hoshino aus Nagoya, die seit ca. 40 Jahren von FujiGen Gakki bei Matsumoto in den japanischen Alpen gebaut werden, die auch Instrumente für zahlreiche andere Hersteller fertigen. Inzwischen wird ein Teil des Ibanez-Programms aus Kostengründen auch in Korea gefertigt.
Jedson Gitarren wurden ab Mitte der 60er Jahre in Japan für die britische Firma Dallas-Arbiter hergestellt, die sich aus dem Zusammenschluß der Dallas Musical Ltd und Arbiter Electronics entwickelt hatte. Der Name setzt sich zusammen aus John. E. Dallas and Sons. Es ist nicht genau bekannt, welcher japanische Hersteller die Gitarren fertigte, die meisten Fachleute glauben, daß die
  • Fender Kopien bei Teisco gemacht wurden
  • Gibson Kopien von Tokai stammen
  • Einige Archtops von FujiGen gefertigt wurden und die
  • Akustik-Linie hauptsächlich von Yamaki stammt.
Kay tritt als Gitarrenmarke mehrfach auf. In den USA stand er bereits in den 50er Jahren für billige Versandhausgitarren u.a. von Montgomery Ward und Sears.
Kingston Ab ca. 1959 Vertriebsmarke des amerikanischen Importeurs Jack Westheimer für Produkte der japanischen Terada Trading Company, die ihrerseits wiederum bei verschiedenen japanischen Herstellern fertigen ließ.
Maya Ursprünglich eine Vertriebsmarke der japanischen Handelsfirma Rokkoman aus Kobe, die in den frühen 70ern Gitarren unterschiedlicher Qualität von kleineren Herstellern im Großraum Matsumoto aufkaufte.
Morris ist die Handelsmarke der Moridira Company, die seit den späten 60ern im Geschäft ist. Über ihre Geschichte ist nicht viel bekannt, aber sie waren ein kleiner Bestandteil der Kopier-Ära der frühen 70er Jahre, und die meisten Modelle sind Fender oder Gibson-Kopien, die jedoch überwiegend für den japanischen Markt gedacht waren. Der Hauptzweig scheinen jedoch Akustik-Gitarren gewesen zu sein. In den 80er Jahren wurde die Produktion nach Korea verlegt.
National war die Vertriebsmarke der amerikanischen National-Dobro Company, die hauptsächlich Resonator-Gitarren für die Country-Szene herstellte. Bereits 1942 wurde die Firma an Valco verkauft, die aber auch weiterhin Gitarren unter dem National Label verkaufte.
Norma Gitarren wurden in Japan zwischen 1965 und 1970 von der Tombo Company hergestellt und in den USA durch die Handelskette Strum'N Drum Inc of Chicago vertrieben. Die Firma spezialisierte sich auf Kopien der italienischen Hersteller Eko und Goya.
Supro war die Billigmarke der amerikanischen National Dobro Company, später auch als Label übernommen durch Valco.
Teisco wurde 1946 von dem Gitarristen Atswo Kaneko (siehe auch Guyatone) und dem Elektro Ingenieur Doryu Matsuda gegründet. Der Name steht angeblich für die Abkürzung Tokyo Electric Instrument and Sound Company, andere Quellen widersprechen dieser Theorie allerdings und sagen, es sei ein willkürlich gewählter Name des Gründers Kaneko. Ursprünglich hieß die Firma offiziell Aoi Onpa Kenkyujo, 1956 wurde der Name geändert in Nippon Ompa Kogyo Co. 1967 wurde die Firma durch Kawai übernommen und der Handelsname Teisco verschwand 1969 endgültig vom Markt. Gitarren der Firma wurden weltweit unter zahlreichen Handelsnamen vertrieben, in Kaufhausketten stellenweise auch ganz namenlos.

Bekannte Handelsnamen aus dem Hause Teisco waren in den USA:
  • Teisco Del Rey, World Teisco
  • Kent (Importlabel des Importeurs Buegeleisen & Jacobson), auch Guya oder die schwedische Firma Hagstrom lieferten Gitarren nach USA, die unter dem Kent-Label vertrieben wurden.
  • Royal Artist war ein Handelsname des New Yorker Großhändlers C.Bruno & Co. Neben verschiedenen amerikanischen Fabrikaten vertrieben sie auch japanische Gitarren, überwiegend vermutlich Teisco/Kawai. Ventura ist eine weitere Vertriebsfirma von Bruno.
  • Silvertone (Vertriebslabel von Sears & Roebuck), auch die amerikanische Kay Guitar Company lieferte Gitarren an S&R, die unter der Marke Silvertone vertrieben wurden.
  • Kimberly
  • Heit De Luxe
Für den britischen Handelsmarkt bestimmte Teisco-Gitarren wurden mit folgenen Handelsmarken ausgestattet:
TeleStar war eine Handelsmarke der Tele-Star Trading Corporation New York, 1965 von Maurice Laboz gegründet wurde und ausschließlich Billig-Gitarren importierte, die überwiegend bei Kawai produziert wurden.
Tokai Neben Greco und Burny bekanntester Fender/Gibson-Kopierer, fällt allerdings nicht mehr in die 60er Jahre, daher hier nur am Rande erwähnt.
Ventura ist ein Importlabel der Firma C.Bruno & Co, die (auch unter dem Label 'Royal Artist by Bruno') von den späten 60ern bis Anfang der 80er japanische Gitarren, überwiegend von Matsumoku, vertrieb.

Vielleicht nützt die kleine Übersicht dem ein oder anderen bei der Herkunftsbestimmung eines unbekannten Vintage-Schätzchens. ;)
 
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Asco und Fernandes wären noch anzuhängen,
wobei ich mir bei Fernandes nicht sicher bin ob das später war,
und Vester gab es glaube ich auch noch!

Aber wirklich Top-Beitrag!

Gruß
Jonathan
 
*del* habe überlesen, das es ausschließlich um 60er-Jahre geht.*
 
Uber Asco weiß ich nichts, muß ich leider gestehen und Fernandez ist nach meiner Information erst in den 70ern aufgetreten, ich habe sie kurz bei Burny erwähnt.

Natürlich wurden sowohl bei Matsumoku als auch bei FujiGen noch jede Menge anderer Gitarren gebaut, ich glaube stellenweise sogar für die ganz großen wie Gibson (Orville) und Fender. Allerdings habe ich mich bewußt auf die Japan-Marken der 60er beschränkt, die uns auch irgendwie 'japanisch' vorkommen, ich denke sonst wirds einfach zu umfänglich.

Aber danke für alle Ergänzungen, immer her damit!
 
Aber danke für alle Ergänzungen, immer her damit!

den bedeutendsten hast Du unterschlagen : Yamaha;)
bei meinen "Hertiecaster"-Recherchen bin ich noch auf folgende Namen gestoßen:
Duke, GG Winner, Jedson, Johnny Guitar, Morris, Olympic. (hier kann ich allerdings nicht ausschließen, daß einige dieser "Marken" breits in die 70er fallen und aus Korea stammen)

ansonsten ....:great::great::great:
 
den bedeutendsten hast Du unterschlagen : Yamaha;)
Nicht wirklich! Yamaha produzierte zwar auch schon seit 1942 akustische Gitarren, war aber ansonsten überwiegend in Keys unterwegs! Erst 1966 produzierten sie überhaupt ihre erste Solidbody-E-Gitarre, die auch nicht weiter beachtet wurde und wahrscheinlich auch zu gut war, um preislich mit den Mitbewerbern Schritt halten zu können. Erst als in den frühen 70ern Carlos Santana mit einer Yamaha auftrat, gelangten auch die Gitarren des japanischen Herstellers ins Rampenlicht, aber da war die Ära eigentlich schon vorbei, um die es sich bei obigen Marken im wesentlichen handelt. ;)
bei meinen "Hertiecaster"-Recherchen bin ich noch auf folgende Namen gestoßen:
Duke, GG Winner, Jedson, Johnny Guitar, Morris, Olympic. (hier kann ich allerdings nicht ausschließen, daß einige dieser "Marken" breits in die 70er fallen und aus Korea stammen)
Duke und Olympic kenn ich jetzt so auf Anhieb nicht. :redface: Eine Morris habe ich ja selbst, sie ist definitiv aus den frühen 70ern, im Prinzip von Machart und Qualität aber durchaus noch zu obigen zu zählen. Über die anderen werde ich bei Gelegenheit mal recherchieren, danke schonmal dafür! :)

Edit: Habe oben noch Jedson und Morris nachgetragen!
 
Hallo Uli,
Ich hab da diese Backbeatbooks "Echo & Twang" sowie "Fuzz & Feedback" von Tony Bacon. Das sind auch Kapitel über Japan-Gitarren drin. Als Autor wird jeweils
Hiroyuki Noguchi angegeben.
Ich habe da auch mal kurz nach dem Mann gesucht, bin aber gescheitert. (Japanische Schriftzeichen etc.) . Du weißt ja, ich bin nicht sonderlich fix im Umgang mit solchen Dingen:D - vielleicht hast Du mehr Glück.
Die Bücher gibt es übrigens z.B. bei Amazon. Wirklich interessantes Bildmaterial.
 
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Hallo Uli,
Ich hab da diese Backbeatbooks "Echo & Twang" sowie "Fuzz & Feedback" von Tony Bacon.
Der scheint eine echte Größe auf dem Sektor zu sein. Ich habe auch einige Bücher von ihm, das umfangreichte ist wohl 'Totally Guitar', was ich mal bei Zweitausendeins gekauft habe. Ein Riesenschinken, steht aber auch viel Zeug drin, was man uns eigentlich nicht mehr beibringen muß.:rolleyes:

Ich glaube, eine wirklich vollständige Auflistung der Japaner aus den 60ern würde Seiten füllen, ich schätze, daß die Zahl in die Hunderte geht (wenn natürlich auch vieles davon immer wieder identisch ist).

Werde mal nach den Büchern Ausschau halten. Danke für die Tips.

Hiroyuki Noguchi war wohl bei Japan Rittor Music angestellt und hatte direkten Draht zu den ehemaligen Chefs von Teisco etc. Er hat zahlreiche Veröffentlichungen in der Gitar Graphic Bücherserie und der amerikanischen Zeitschrift Vintage Guitar Classics. Ich suche schon seit längerem nach seinem Buch '60s Bitarre Guitars, hab es aber auch im amerikanischen ebay und Amazon noch nicht gefunden.
 
Uber Asco weiß ich nichts.....

...laut meinem Schwager war Asco in den 60er und 70er Jahren die ''Hausmarke'' für Gitarren und Bässe vom Quelle-Versand. Die waren sogar für damalige Verhältnisse sehr billig und erfreuten sich keiner allzu großen Beliebtheit, waren also eher Einsteigergitarren. Ich hoffe ich konnte helfen :) Ansonsten: Top Beitrag!

MfG
 
Das mit Quelle ist mir jetzt nicht bekannt und zumindest hatten sie die nicht exklusiv, denn auf der Stratkopie klebt ein Musikhaus-Aufkleber. Versandhaus-Gitarren hatten auch fast nie Einzelmechaniken, auch die Les Pauls sehen nicht wirklich schrottig aus.

Nach meiner Information ist Asco zumindest zeitweise ein Vertriebslabel für Hondo-Gitarren gewesen (Samick), das fast ausschließlich für den deutschsprachigen Raum genutzt wurde - und die Mitt-Siebziger Hondos waren nicht schlecht! Da ich aber nichts Genaueres weiß, halte ich mich da mit Infos erstmal noch zurück.
 

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Also mein Schwager ist Jahrgang 1957 und er meinte dass man diese Asco Gitarren damals beim Quelle Versandhandel bestellen konnte. Von wem sie hergestellt wurden weiß ich allerdings nicht, steht ja meist nur Made in Japan drauf. Auf jeden Fall gabs die laut ihm bei Quelle. Dass Musikhäuser die auch im Sortiment hatten will ich allerdings nicht ausschließen. Der Musikhaus-Aufkleber muss allerdings auch nicht unbedingt was bedeuten, kann ja auch sein dass die Strat dort einmal gewartet wurde und einen Aufkleber erhielt.

MfG
 
Ich habe da noch einen Prospekt von 1969 gefunden. Die Marke hieß ELK.
Irgendein User (Name ist mir leider entfallen)hat mal im Amp-Bereich geschrieben, daß hier Guyatone dahinter steckte.
 

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Jou, bei Rakuten gibts jede Menge davon, da stehen sie allerdings in der Teisco-Rubrik.
Leider finde ich die Bilder nicht immer oder kann nix lesen (japanisch :mad:)
 
Passend zum Thema: etwas Anschauungsmaterial aus meiner Sammlung.
Ist vermutlich eine alte Ibanez aus den 60ern.
Die Gitarre ist außergewöhnlich groß,der Hals sogar gewaltig. Der Korpus besteht aus Tischlerplatte .
Als Vorbild dürfte eine alte Burns gedient haben, der Kopf wurde ziemlich exakt, aber etwa
um 150% vergrößert von der Stratocaster "geliehen". Der Ton hat auch eindeutig Strat-Charakter. Die Kippschalter ermöglichen 7 Klangfarben. Zusätzlich wurde noch ein Rhythm.-Solo-Schalter eingebaut. Die beiden Potis stammen allerdings wahrscheinlich vom Armaturenbrett eines alten Opel -oder Fordmodells aus den 60er Jahren:D
Das Instrument ist sehr einfach, aber sorgfältig gearbeitet.
 

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Passend zum Thema: etwas Anschauungsmaterial aus meiner Sammlung.
Ist vermutlich eine alte Ibanez aus den 60ern.
Die Gitarre ist außergewöhnlich groß,der Hals sogar gewaltig. Der Korpus besteht aus Tischlerplatte .
Als Vorbild dürfte eine alte Burns gedient haben, der Kopf wurde ziemlich exakt, aber etwa
um 150% vergrößert von der Stratocaster "geliehen". Der Ton hat auch eindeutig Strat-Charakter. Die Kippschalter ermöglichen 7 Klangfarben. Zusätzlich wurde noch ein Rhythm.-Solo-Schalter eingebaut. Die beiden Potis stammen allerdings wahrscheinlich vom Armaturenbrett eines alten Opel -oder Fordmodells aus den 60er Jahren:D
Das Instrument ist sehr einfach, aber sorgfältig gearbeitet.
Erinnert mich mit dem vielen Blech an die Teiscos der SS-Serie (die hieß wirklich so :redface:).
 
Ich bin sonst kompletter Vintage-Addict, aber die sind ja mal übel :D

Ein bisschen viel Metall für meinen Geschmack...:D, aber ansonsten sehen die doch ganz ordentlich aus!

Für was steht das Kürzel "SS" bei den Teiscos in diesem Zusammenhang? Solid Steel? ;)

Leider kann ich in diesem Thread fachlich wahrscheinlich nicht viel beitragen, da meine Kompetenzen wohl eher in den japanischen End-70ern bis heute liegen. :redface:
 
Für was steht das Kürzel "SS" bei den Teiscos in diesem Zusammenhang? Solid Steel? ;)
Jou, oder vllt auch für sau schwer..:D

Im Anhang aus dieser Ära die SS4L und eine Teisco, die unter dem klangvollen Namen Beltone vermarktet wurde.:)
 
eine Teisco, die unter dem klangvollen Namen Beltone vermarktet wurde.:)

...was sicher dem italienischen "Belcanto" entlehnt ist. :)

Hat von euch einer eine Vorstellung davon, wie man damals auf die Idee gekommen sein könnte, dass sich das ganze Metall positiv u.a auf den Klang auswirkt? Oder sind diese Gitarren nur "optische Opfer" ihrer Zeit?

Der Japaner an sich ist ja eher der akurate Tüftler mit dem Blick für's Detail. Die Metall-Nummer kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären...;)
 
...was sicher dem italienischen "Belcanto" entlehnt ist. :)
Ich glaube, die haben alle Namensgebungen nach Kriterien ausgesucht, die ihrer Ansicht nach dem (westlichen) Konsumenten gute Eigenschaften des Produktes suggerierten. In dem Fall einen 'schönen' Klang kombiniert aus beau/belle und tone oder in der amerikanischen Teisco-Variante einen 'silbernen' Klang (obwohl unter Silvertone in den USA alles mögliche vermarktet wurde, auch eigene amerikanische, wie zB Danelectro).
Hat von euch einer eine Vorstellung davon, wie man damals auf die Idee gekommen sein könnte, dass sich das ganze Metall positiv u.a auf den Klang auswirkt? Oder sind diese Gitarren nur "optische Opfer" ihrer Zeit? Der Japaner an sich ist ja eher der akurate Tüftler mit dem Blick für's Detail. Die Metall-Nummer kann ich mir aber beim besten Willen nicht erklären...;)
Ich denke, es hat optische und elektrische Gründe, musikalische eher weniger.
Optische insofern, daß Japan sich zu Beginn der eigenen E-Gitarren-Produktion recht eng an westlichen Vorbildern orientierte, um es mal vorsichtig auszudrücken. Wenn also Firmen wie Framus zB zu dieser Zeit ihr Flaggschiff Strato de Luxe mit massig Metall ausstattete, mußte das wohl westlicher Zeitgeist sein, den es mindestens zu kopieren, wenn nicht gleich zu übertreffen galt. Das man dann (um konkurrenzfähig zu bleiben) kein edles Messing, sonder Alu oder Weißblech (Eisen) nahm, sah man da wohl nicht so eng.

Daneben könnten es Abschirmversuche gewesen sein, denn die Verdrahtung der abenteuerlichen vor Schaltern und Reglern strotzenden 1964er Serien war natürlich schon recht aufwendig und je mehr Wege das Signal machen muß, bis es endlich an die Ausgangsbuchse darf, desto größer ist natürlich auch das Störpotenzial.

Daß der Klang, bzw verwendete Materialien, zu dem Zeiupunkt bei den Japanern eine untergeordnete bis gar keine Rolle spielte, beweist für mich zb diese SD4L, hier mit geöffneten Abdeckungen und hier offenbarend, daß der body aus einer Art Küchenplatte gesägt war.:rolleyes:
Viel mehr Ignoranz in klanglicher Hinsicht geht eigentlich kaum noch...


@KrshnaBooz:
Keine Ahnung, ist wahrscheinlich auch der falsche Thread dafür. Vllt weiß man im Identifikationsthread, wo man ähnliches heute neu bekommt. :confused:
 

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