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AK
HCA Bass/Elektronik
Hier nun das erste Thema zu Bass-Schaltungen. Als Basics möchte ich erst mal die wichtigsten Bauteile erklären.
Enthalten sind Grundlagen und ein paar Tipps bei Identifikation, Auswahl und Fehlersuche.
Ich hoffe es ist nicht zu heftig und Anfänger fühlen sich nicht überfordert. Für die Profis ist es sicher leicht verständlich und dem einen oder anderen fehlt noch etwas mehr "Fleisch", aber es soll ja keine Darstellung von Ingenieur zu Ingenieur sein.
Gebt Feedback per PM ob Euch das zu heftig ist.
Wer das Ganze in zusammenhängender Form haben möchte, die pdf-Datei ist ca. 5MB groß und wenn gewünscht kann diese auch gepostet werden. Mit Rücksicht auf meinen begrenzten Webspace habe ich darauf erst mal verzichtet.
Viel Spass beim Lesen.....
A Einstellbare Widerstände - Teil 1
1. Bauformen
Einstellbare Widerstände gibt es in vielen verschiedenen Bauformen. Alle haben eines gemeinsam, der Widerstandswert kann in einem bestimmten Bereich eingestellt werden.
1.1 Schiebewiderstände
Kann der Widerstand mit einem Schieber verstellt werden redet man von Schiebewiderständen (Anwendung z.B. Fader in Mischpulten).
Beispiel für Schiebewiderstand
1.2 Trimmer
Eine weitere sehr verbreitete Form ist der Trimmer. Wie der Name schon indiziert, wird der Widerstandswert z.B. mit einem Schraubendreher auf einen Wert getrimmt (eingestellt). Trimmer kommen überall da vor, wo man einmalig einen bestimmten Wert einstellen muß, z.B. Abgleich von Arbeitspunkten in Verstärkern oder Effekten.
Auch hier unterscheidet man viele verschiedene Bauformen, nur ein paar seinen erwähnt.
Offene Trimmer sind heute nicht mehr oft im Einsatz, dafür zeigen sie deutlich die Funktionsweise des Bauteils, sind aber anfällig für Verschmutzung und unbeabsichtigte Verstellung. Meistens werden heute gekapselte Trimmer eingesetzt. Da diese Bauteile immer auf Leiterplatten eingesetzt werden, gibt es stehende und liegende Bauformen um einen Abgleich von oben oder von der Seite zu erlauben. Für besonders knifflige Abgleiche gibt es Spindeltrimmer. Hier ist der Einstellbereich nicht einfach nur eine 270 Grad-Drehung wie bei den meisten Trimmern, man benötigt z.B.10 komplette Umdrehungen um den gesamten Einstellbereich zu überstreichen. In professionellen Anwendungen werden Trimmer nach ihrem Abgleich mit einem speziellen Lack versiegelt um eine unbeabsichtigte Verstellung zu verhindern.
Verschiedene Trimmer
A Spindeltrimmer für feinsten Abgleich
B Liegender Trimmer gekapselt
C Stehender Trimmer gekapselt
D Groß-Trimmer gekapselt
E Trimmer offene Bauweise
F Groß-Trimmer offene Bauweise
1.3 Potentiometer
In Bässen werden hauptsächlich sogenannte Potentiometer eingesetzt, bei diesen kann der Widerstandswert mit einer Achse durch Drehen verstellt werden. Anwendungen sind an fast allen elektronischen Geräten zu finden.
Verschiedene Potentiometer:
A Poti mit Gußgehäuse und Kleinleiterplatte
B Doppelpoti mit Gußgehäuse und Kleinleiterplatte
C Hochlastpoti mit Drahtwendel
D Poti mit lötbarem Metallgehäuse
E Doppelpoti mit lötbarem Metallgehäuse und Kunststoffachse
F Poti mit lötbarem Metallgehäuse und Kunststoffachse
G Poti mit lötbarem Metallgehäuse und geriffelter Achse
Potis (Potentiometer) gibt es in verschiedenen Ausführungen. Neben einem einfachen Poti gibt es sogenannte Doppelpotentiometer (auch Stereopotentiometer) bei denen zwei Potis hintereinander gebaut sind und durch eine gemeinsame Achse gleichzeitig verstellt werden, gut zu sehen im Bild (Typ A und E). Für spezielle Anwendungen gibt es auch noch Ausführungen mit noch mehr Ebenen.
Zur Platzersparnis gibt es weitere spezielle Potibauformen. In Effekten oder Bässen eingesetzt werden oft Potis mit Doppelachsen. Auch hier sitzen zwei Potis hintereinander. Die Achse des einen Potis ist hohl und in ihr läuft die Achse des anderen Potis. Mit speziellen Knöpfen können beide Potis getrennt eingestellt werden.
Beispiel für Doppelachsenpotis im Boss Baß Prozessor SYB3
Zwei getrennte aufeinander sitzende Knöpfe erlauben getrenntes Einstellen.
Eine weitere Spezialausführung, vor allem in Bässen, sind doppelte Potis mit Zugmechanik. Das Prinzip ist wie beim Doppelachsenpoti, allerdings kann hier der Knopf durch ziehen oder drücken von einem auf das andere Poti umgeschaltet und somit separat geregelt werden.
Als letztes seien noch Potis mit zusätzlicher Schalterfunktion erwähnt. Bei diesen Bauteilen ist ein zusätzlicher Schalter integriert, der mit dem Poti allerdings nicht elektrisch verbunden ist sondern separat abgreifbar ist. Betätigt wird der Schalter durch Drehen des Potis über die Anfangs- oder Endmarke, oder durch Ziehen bezw. Drücken des Potiknopfes.
Es gibt noch ein paar weitere allerdings sehr spezielle Bauformen, die allerdings nicht Teil dieser Beschreibung sein sollen.
2. Funktionsweise
2.1 Grundprinzip
Die Funktionsweise von einstellbaren Widerständen ist bei jeder Bauform dieselbe.
Gewisse Unterschiede ergeben sich zwischen Draht- und Bahnwiderständen. Im ersten Fall liegt der eigentliche Widerstand in Form einer unisolierten Drahtwicklung vor auf welcher ein Schleifer den gewünschten Werte abgreift:
In den meisten Fällen liegt der Widerstand in Form von einer sogenannten Bahn vor. Diese ist oft aus Kohle, kann aber auch aus leitenden Kunststoffen sein. Auch hier kontaktiert der Schleifer die Bahn und nimmt den gewünschten Widerstandswert ab:
Im folgenden Bild kann man sich die Funktionsweise leicht herleiten. Zwischen den Anschlüssen 1 und drei liegt der Widerstand in Form der erwähnten Drahtwicklung oder Bahn. Dieser Wert bleibt immer konstant. Über den Schleiferanschluß 2 wird die Wicklung oder Bahn abgenommen. Dadurch ergeben sich zwischen den Anschlüssen 1-2 und 2-3 jeweils zwei Widerstandswerte die in Summe natürlich wieder den Widerstand der Wicklung oder Bahn ergeben also R = R1 + R2.
Enthalten sind Grundlagen und ein paar Tipps bei Identifikation, Auswahl und Fehlersuche.
Ich hoffe es ist nicht zu heftig und Anfänger fühlen sich nicht überfordert. Für die Profis ist es sicher leicht verständlich und dem einen oder anderen fehlt noch etwas mehr "Fleisch", aber es soll ja keine Darstellung von Ingenieur zu Ingenieur sein.
Gebt Feedback per PM ob Euch das zu heftig ist.
Wer das Ganze in zusammenhängender Form haben möchte, die pdf-Datei ist ca. 5MB groß und wenn gewünscht kann diese auch gepostet werden. Mit Rücksicht auf meinen begrenzten Webspace habe ich darauf erst mal verzichtet.
Viel Spass beim Lesen.....
A Einstellbare Widerstände - Teil 1
1. Bauformen
Einstellbare Widerstände gibt es in vielen verschiedenen Bauformen. Alle haben eines gemeinsam, der Widerstandswert kann in einem bestimmten Bereich eingestellt werden.
1.1 Schiebewiderstände
Kann der Widerstand mit einem Schieber verstellt werden redet man von Schiebewiderständen (Anwendung z.B. Fader in Mischpulten).
Beispiel für Schiebewiderstand
1.2 Trimmer
Eine weitere sehr verbreitete Form ist der Trimmer. Wie der Name schon indiziert, wird der Widerstandswert z.B. mit einem Schraubendreher auf einen Wert getrimmt (eingestellt). Trimmer kommen überall da vor, wo man einmalig einen bestimmten Wert einstellen muß, z.B. Abgleich von Arbeitspunkten in Verstärkern oder Effekten.
Auch hier unterscheidet man viele verschiedene Bauformen, nur ein paar seinen erwähnt.
Offene Trimmer sind heute nicht mehr oft im Einsatz, dafür zeigen sie deutlich die Funktionsweise des Bauteils, sind aber anfällig für Verschmutzung und unbeabsichtigte Verstellung. Meistens werden heute gekapselte Trimmer eingesetzt. Da diese Bauteile immer auf Leiterplatten eingesetzt werden, gibt es stehende und liegende Bauformen um einen Abgleich von oben oder von der Seite zu erlauben. Für besonders knifflige Abgleiche gibt es Spindeltrimmer. Hier ist der Einstellbereich nicht einfach nur eine 270 Grad-Drehung wie bei den meisten Trimmern, man benötigt z.B.10 komplette Umdrehungen um den gesamten Einstellbereich zu überstreichen. In professionellen Anwendungen werden Trimmer nach ihrem Abgleich mit einem speziellen Lack versiegelt um eine unbeabsichtigte Verstellung zu verhindern.
Verschiedene Trimmer
A Spindeltrimmer für feinsten Abgleich
B Liegender Trimmer gekapselt
C Stehender Trimmer gekapselt
D Groß-Trimmer gekapselt
E Trimmer offene Bauweise
F Groß-Trimmer offene Bauweise
1.3 Potentiometer
In Bässen werden hauptsächlich sogenannte Potentiometer eingesetzt, bei diesen kann der Widerstandswert mit einer Achse durch Drehen verstellt werden. Anwendungen sind an fast allen elektronischen Geräten zu finden.
Verschiedene Potentiometer:
A Poti mit Gußgehäuse und Kleinleiterplatte
B Doppelpoti mit Gußgehäuse und Kleinleiterplatte
C Hochlastpoti mit Drahtwendel
D Poti mit lötbarem Metallgehäuse
E Doppelpoti mit lötbarem Metallgehäuse und Kunststoffachse
F Poti mit lötbarem Metallgehäuse und Kunststoffachse
G Poti mit lötbarem Metallgehäuse und geriffelter Achse
Potis (Potentiometer) gibt es in verschiedenen Ausführungen. Neben einem einfachen Poti gibt es sogenannte Doppelpotentiometer (auch Stereopotentiometer) bei denen zwei Potis hintereinander gebaut sind und durch eine gemeinsame Achse gleichzeitig verstellt werden, gut zu sehen im Bild (Typ A und E). Für spezielle Anwendungen gibt es auch noch Ausführungen mit noch mehr Ebenen.
Zur Platzersparnis gibt es weitere spezielle Potibauformen. In Effekten oder Bässen eingesetzt werden oft Potis mit Doppelachsen. Auch hier sitzen zwei Potis hintereinander. Die Achse des einen Potis ist hohl und in ihr läuft die Achse des anderen Potis. Mit speziellen Knöpfen können beide Potis getrennt eingestellt werden.
Beispiel für Doppelachsenpotis im Boss Baß Prozessor SYB3
Zwei getrennte aufeinander sitzende Knöpfe erlauben getrenntes Einstellen.
Eine weitere Spezialausführung, vor allem in Bässen, sind doppelte Potis mit Zugmechanik. Das Prinzip ist wie beim Doppelachsenpoti, allerdings kann hier der Knopf durch ziehen oder drücken von einem auf das andere Poti umgeschaltet und somit separat geregelt werden.
Als letztes seien noch Potis mit zusätzlicher Schalterfunktion erwähnt. Bei diesen Bauteilen ist ein zusätzlicher Schalter integriert, der mit dem Poti allerdings nicht elektrisch verbunden ist sondern separat abgreifbar ist. Betätigt wird der Schalter durch Drehen des Potis über die Anfangs- oder Endmarke, oder durch Ziehen bezw. Drücken des Potiknopfes.
Es gibt noch ein paar weitere allerdings sehr spezielle Bauformen, die allerdings nicht Teil dieser Beschreibung sein sollen.
2. Funktionsweise
2.1 Grundprinzip
Die Funktionsweise von einstellbaren Widerständen ist bei jeder Bauform dieselbe.
Gewisse Unterschiede ergeben sich zwischen Draht- und Bahnwiderständen. Im ersten Fall liegt der eigentliche Widerstand in Form einer unisolierten Drahtwicklung vor auf welcher ein Schleifer den gewünschten Werte abgreift:
In den meisten Fällen liegt der Widerstand in Form von einer sogenannten Bahn vor. Diese ist oft aus Kohle, kann aber auch aus leitenden Kunststoffen sein. Auch hier kontaktiert der Schleifer die Bahn und nimmt den gewünschten Widerstandswert ab:
Im folgenden Bild kann man sich die Funktionsweise leicht herleiten. Zwischen den Anschlüssen 1 und drei liegt der Widerstand in Form der erwähnten Drahtwicklung oder Bahn. Dieser Wert bleibt immer konstant. Über den Schleiferanschluß 2 wird die Wicklung oder Bahn abgenommen. Dadurch ergeben sich zwischen den Anschlüssen 1-2 und 2-3 jeweils zwei Widerstandswerte die in Summe natürlich wieder den Widerstand der Wicklung oder Bahn ergeben also R = R1 + R2.
- Eigenschaft