Aber am Anfang schuf der Herr die Harmonielehre.........
Nein, es war das Wort.
Und um es zu hören brauchte man das Ohr. Zum Verstehen schadet dann weder Hirn, noch es auch tatsächlich zu benutzen, um sich z.B. mit der Sprache, in der das Wort gesprochen wurde und ihrer Grammatik vertraut zu machen.
... womit klar wird, dass es viele Analogien zum Musik machen gibt. Improvisation ist dann im übertragenen Sinn eine "freie Rede", eine Stegreif-Komposition, bestehend aus spontanem Organisieren von bereits Gelerntem, manchmal auch bisher noch nicht gelerntem, wenn man mal ganz goldene Momente hat.
Wenn man improvisieren will, braucht man das Ohr. Egal, ob als Anfänger, oder als Jazz-Crack. Also kommt alles, was gut für's Hören ist, gerade der Improvisation zugute.
Wenn Du nicht erkennen kannst, in welcher Tonart ein Stück gerade gespielt wird, empfehle ich Dir, trotzdem darüber zu improvisieren. Aber wichtig: Nimm Dich auf und höre es Dir dann auch an!
Vergiss es aber mit einer schnellen Lösung. Das wird ganz bestimmt schmerzhaft und einige Zeit brauchen, Monate oder Jahre. Wenn Du die Zeit verkürzen willst, solltest Du Hörtraining in Angriff nehmen. Dann werden es zwar immer noch Monate oder Jahre werden, bis Du anfängst, Dich tatsächlich mit Tönen, Melodien und Rhythmen auszudrücken, aber immerhin würdest Du die Zeit damit, sagen wir mal, halbieren.
Wenn Du Dich aufnimmst, wird es Dir zudem auch helfen, Deine individuellen Baustellen zu erkennen. Ist es eher der Rhythmus? (das würde mich nicht wirklich überraschen..) Dann improvisiere doch mal rein rhythmisch mit Dead Notes und beschäftige Dich mit rhythmischen Aspekten.
Oder ist es sinnloses Tonleiter-Genudel ohne jegliche Aussage? Dann schränke Dich bewusst ein, spiel z.B. doch mal mit nur einer Note über mehrere Takte oder nimm die jeweilige Terz als Ausgangs- und/oder Zielton.. wobei das schon eine Aufgabe ist, da Du Dich mit dem Stück eingehender auseinandersetzen musst, und etwas Harmonielehre und Gehör brauchst.
Wie dem auch sei, es mal eben zu lernen ist nur ganz wenigen wirklich begabten vorbehalten. Alle anderen müssen es mehr oder weniger mühsam lernen. Aber Zeit wird das immer brauchen.
Grüße Thomas