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Thorsten B.
Registrierter Benutzer
Tach zusammen,
um in einem anderen Thema nicht off topic zu werden, mache ich mal hier weiter.
Ich schrieb:
---------- Post hinzugefügt um 15:27:58 ---------- Letzter Beitrag war um 15:27:15 ----------
Ein anderer User schrieb daraufhin:
um in einem anderen Thema nicht off topic zu werden, mache ich mal hier weiter.
Ich schrieb:
Ich hoffe, das ist jetzt nicht zu off topic:
Um das zu beantworten muss ich ein bißchen weiter ausholen. Ich kann auch nicht jedes Detail erklären, das hier soll ein grober Überblick sein :
Als Gibson noch über Distributoren verkaufte, konnte jeder Laden dort bestellen. Es war also praktisch jeder ein Gibson-Händler. Die Vorteile sind, dass jeder Kunde in näherer Umgebung einen Gibson-Laden hatte und dort kaufen konnte.
Momentan gibt es in Deutschland ca. 30 Gibson-Läden. Damit haben wir ein sehr exklusives Vertriebsnetz, es gibt z.B. nicht viel weniger Ferrari-Händler . Diese Exklusiv-Strategie hat für alle 3 Beteiligten enorme Vorteile - für Gibson, für die Händler und für die Kunden.
Vorteile für Gibson:
1. Kosten: Einen Händler zu betreuen, kostet Geld. Da gibt es keine Diskussion. Mitarbeiter müssen dorthinfahren, man macht Werbeaktionen. Auch die Verwaltung kostet Geld: Versand, Rechnungen, usw. Wenn nicht ein gewisser Umsatz pro Jahr mit einem Händler gemacht wird, lohnt sich das nicht. Folge wäre eine Preiserhöhung, die keiner hier will.
2. Durch die Konzentration auf wenige Händler können wir diese viel besser betreuen. Wir können neue Ideen und Produkte mit ihnen entwickeln usw...glaubt ihr, dass es sonst so viele Modelle und Exklusivmodelle in Deutschland gäbe?
3. Es ist nicht ungewöhnlich, sich seine Händler auszusuchen: Schonmal in einem Autohaus gewesen? Oder bei McDonalds gegessen? Oder ein iPhone gekauft? Dagegen sind die oft kritisierten Gibson-Händlerverträge reiner Kindergarten
Vorteile für den Händler:
1. Sie sind einer der wenigen Gibson-Händler und haben ein großes Einzugsgebiet.
2. Sie werden von Gibson betreut, es entsteht eine partnerschaftliche Zusammenarbeit.
3. Personalschulungen usw.
Vorteile für den Kunden:
1. Wenn der Kunde zu einem Gibson-Händler geht, dann hat er dort die volle Auswahl. Das ist für uns DAS Argument: Wenn ich als Kunde einen Laden betrete und eine Les Paul kaufen will, dann muss ich Auswahl haben. Wer hier von euch würde bei dem Laden um die Ecke eine Les Paul für 2000 EUR kaufen, wenn der genau EINE im Laden hätte? Das würde heute noch 1% der Musiker machen...
2. Ihr trefft im Regelfall auf kompetente Mitarbeiter: Viele waren schon in Nashville oder auf Schulungen, viele werden da noch hingehen. Die Leute wissen, was sie euch erzählen.
3. Wenige größere Händler = großes Lager: Ihr bekommt schnell eure Ware oder mal ein Leihgerät oder einen Austausch...
(Fast) jeder Deutsche kann einen Gibson-Händler in weniger als 1 Stunde mit dem Auto erreichen. Ganz zu schweigen von den Online-Händlern. Das ist keine so schlechte Abdeckung.
Ich persönlich halte dieses Konzept für absolut sinnvoll. Das zeigt auch die Tatsache, dass andere namhafte Hersteller nach und nach unser Vertriebsmodell kopieren.
Ihr glaubt nicht, wieviele Leute bei einer Musikmesse auf mich oder meine Kollegen zukommen und Gibson-Händler werden wollen. 90% von denen haben noch nicht einmal ein Musikgeschäft, sondern wollen mal einfach so eines bauen. Ihr glaubt nicht, was es alles gibt
Und fragt einen Händler, der kein Gibson-Händler geworden ist. Der erzählt euch wieder was ganz anderes Aber wir würfeln die Händler ja nicht, es gibt immer Gründe für sowas.
Ciao,
Thorsten
---------- Post hinzugefügt um 15:27:58 ---------- Letzter Beitrag war um 15:27:15 ----------
Ein anderer User schrieb daraufhin:
Nun ja, da kann mn geteilter Meinung sein.
Ich führe hier mal einige Nachteile auf.
1. Für den Kunden:
Nicht jeder Kunde der eine neue Gitarre kauft ist volljährig und kann mit dem Auto durch die Gegend fahren.
Und ja, auch nicht jeder Musiker hat ein Auto sobald er volljährig ist.
Ist er dann tatsächlich in einem der riesen Läden, die netterweise auch aus der Innenstadt verschwinden,
laufen die genervten "geschulten und unglaublich kompetenten" Mitarbeiter dort herum und versuchen ihre
Verkaufsquote zu steigern. Da sie eh die einzigen weit und breit sind ist Beratung ein Fremdwort.
Discountergleich werden Gitarren verramscht. Direkt aus der Kiste "original" verpackt. Damit wird sogar geworben. Kein Händler der sich das Teil mal anschaut und dem naiven Anfänger stattdessen auch die allerletze Gurke in die Hand drückt.
2.Für Gibson
Vorteil für Gibson/Epiphone B-Ware wird auch so gut verkauft.
Nachteile sind aber ganz klar, dass der Ruf der Marke darunter leidet.
Dazu kommt, dass die kleineren Händler auf Nachfrage nach einer Epiphone/Gibson
nahezu gebetsmühlenartig herunterleiern wie gut die früher waren und wie mies die heute
sind und das man die auch gar nicht mehr verkaufen will wenn man denn noch könnte.
Das Korea Epis besser als die aus China sein sollen komt ja auch nicht von ungefähr.
Meiner Meinung nach ist das eher anders herum, aber bitte wahrscheinlich ist das eher eine Glaubensfrage.
Gleichzeitig hat man den Zeitschriften noch die Zusammenarbeit aufgekündigt. Das ist ganz
tolles Marketing. Dafür würden die Leute die das verantwortet hätten bei uns entlassen.
Aber Gibson lebt bestimmt toll mit Gerüchten, dass die Gitarren gar nicht mehr in de USA gebaut werden,
die Qualität imme rmehr abnimmt usw... Mal abgesehen davon mag ich als Gitarrengasoliner gerne etwas
über "meine" Gitarren (marke) in Zeitschriften lesen. Möglichst positives.
3. Die Händler
Müssen Stückzahlen verkaufen die evtl. gar nicht zu verkaufen sind. Darum sind die kleinen Händler ja auch raus.
Das die in Kleinstädten keine 20 Gibson im Monat verkaufen können ist doch klar.
Aber das grössere Problem ist für die auch eher, dass sie auch keine Epiphone Gitarren mehr verkaufen können. Das hat,
jedenfalls hier in der Gegend einiges an deren Umsatz gemacht. Als Anfänger gehe ich lieber in einen kleinen Laden und lass mich beraten, bekomme ein günstiges Instrument das jemand mit Ahnung geprüft hat, als etwas zu bestellen.
Was daran besser sein soll, eine Gitarre zu bestellen als evtl. nur eine oder zwei in einem Laden anzutesten, in der evtl. auch noch jemand sitzt der
die Gitarre geprüft und eingestellt hat erscheint mir rätselhaft.
Die , die noch Gibson Gitarren verkaufen dürfen sind meiner Erfahrung nach auch total begeistert.
Bestellen eine Menge Gitarren (müssen sie ja) bekommen die aber gar nicht.
Oder irgendwann , wenn die Kunden sie schon gar nicht mehr wollen.
Schönes Beispiel die Bonamassa Epiphone. Als die vor über einem Jahr angekündigt wurde hätte ich gerne eine gehabt. Mittlerweile nicht mehr, aber bekommen hätte ich eh keine. Der Händler in Wuppertal wartet glaube ich immer noch darauf eine zu bekommen.
Dabei sind die wohl schon lange ausverkauft. Versucht mal einen Gibson Pickup nicht über den Versand zu bestellen sondern einem Laden zu kaufen. Keine Change. Koffer? Ja , nächstes Jahr evtl..
Kurzzeitig mag das für Gibson funktionieren, langfristig sehe ich da schwarz. Aber dann ist der Manager der das verantworten muss eh schon ganz woanders. Nochmal schnell Cache machen mit ein paar billig Gibsons und auf wiedersehen.
Edit:
Um mal auf das Topic zurückzukommen.
Warum sind die Modelle nicht im Katalog 2011/2012?
Weil die ersten erst 2013 im Laden sein werden?
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