das fett unterlegte könnte glatt von mir geschrieben worden sein. Ich hab ihn im März 2009 live gesehen, und auch ich empfand es als eines der schlechtesten Konzerte die ich je erlebt habe. So schlimm, dass ich den Konzertsaal sogar frühzeitig verlassen habe.
Ich habe ihn im Sommer 2009 im Ulmer Zelt erlebt und trotz meiner 25dB starken Ohrenstöpsel war es kaum auszuhalten. Elacin wirkt halt leider nicht in der Magengegend.
Einen denkbar schlechten Konzertbeginn legte Mr. Moore nach 20 Minuten Verspätung und aufkommenden Buhrufen mit dem Begrüßungsspruch "shut the fuck up" hin, gefolgt von der Begründung, dass er sich so lange auf dem stillen Örtchen aufhalten musste und das der Grund für die Verzögerung sei. Na toll. Dann ging es los in einer gnadenlosen und irgendwie auch unverantwortlichen Lautstärke, die nicht nur die Ohren klingeln lässt, sondern sogar die Atmung abschnürt - als wenn das Dschungelklima im Zelt nicht schon quälend genug wäre. Wer 80er Jahre AOR-Klassiker à la "Empty Rooms" erwartet hat, war völlig fehl am Platz, den stilmäßig war es eine Lehrstunde in Sachen Bluesrock, leider mit überlangen und exzessiv ausgedehnten Soli. Ewig gleiche und sich wiederholende Licks langweilen nicht nur Gitarristen, sondern auch Otto-Normalzuhörer. Am meisten zu tun hatte der Gitarrenroadie, der sich buchstäblich um alles kümmern musste: Verstärkereinstellung kontrollieren und nachregeln (und beleuchten, wenn Mr. Moore mal selbst Hand anlegt), Instrumentenwechsel bei fast jedem Song durchführen, Getränke und Handtuch reichen und wieder in Empfang nehmen, ja sogar das Gitarrenkabel ein- und ausstöpseln. Nichts gegen Bluesrock, aber warum muss man in langsam-getragenen Blues-Songs derartig schnelle Shredding-Soli spielen und damit alles totdudeln? Bass und Schlagzeug lieferten ein überaus solides Fundament für die gitarristischen Eskapaden und ließen sich durch nichts beeindrucken. Der Organist machte die ganze Zeit einen sehr desinteressierten Eindruck, wohl auch deswegen, weil sein Sound vom Overdrive-Gewitter der Marshall-Verstärker nur so zugedeckt und plattgemacht wurde.
Am Schluss war wirklich jeder Besucher nachhaltig davon überzeugt, dass Gary M. die Bluestonleiter spielen kann. Und das sehr schnell. Und immer und immer wieder. Und vor allen unüberhörbar. Und dazu einen gequälten Gesichtsausdruck machen kann. Fazit: Um fünf Euro wär's nicht schade gewesen. Die EUR 39,- wurmen mich aber heute noch. *grummel*
Wenn ich dran denke, wie überirdisch geil, fesselnd und abwechselnd Joe Bonamassa gestern gespielt hat, bei einem glasklaren Sound und warmem Tone, den man ohne Ohrenstöpsel aushalten konnte, denke ich mir nur "who the f*ck is Gary Moore"?