Cymon
24/7 Bassist
Guten Abend,
in diesem Thread will ich meine Fortschritte beim "wiederbeleben" eines gebrauchten Basses dokumentieren und euch Bastelexperten nebenbei noch ein paar Fragen stellen. Dazu später mehr...
Einleitung
Ich habe schon seit längerer Zeit große Lust auf einen Precision-Bass, vor allem auch durch das ständige Mitlesen im Precision-Bass-Userthread, den ich verfolge weil mein allererster Bass eine Precision-Kopie ist. Leider habe ich als armer Azubi natürlich kein Geld für Fender, Sandberg und Kollegen... leider noch nicht einmal für Squier. Also begab ich mich auf die Suche bei den bekannten Online-Gebrauchthandel Plattformen. Wenig Geld sollte der "neue" Bass kosten, deshalb war ich auch nicht abgeneigt gegen die eine oder andere Bastelei, die letzte Große liegt ja auch schon einige Wochen zurück. Und wie der Zufall es dann wollte wurde ich auf eine Kleinanzeige aus einem Ort nicht weit von mir aufmerksam:
TCS Bass ---- Preis: 35 €
Was? 35 Euro? Das muss ja ein Fehler sein, heißt bestimmt 135 Euro, oder der Bass ist völlig im A.....äh... Eimer. Naja, rufe ich da einfach mal an, auf dem Bild sieht das Ding ja ganz gut aus, dachte ich.
Und tatsächlich, 35 Euro passte, also hingefahren und mitgenommen.
Was ich mir da geholt habe, erfahrt ihr jetzt:
Das Objekt, seine Geschichte und sein Zustand
Die Marke "TCS Guitars" sagte und sagt mir immer noch rein gar nichts. Ich hatte schonmal an dieser Stelle gefragt, aber außer der Vermutung von Uli ist da auch nichts bei rumgekommen. Auch Internetrecherche hat nichts ausgespuckt, vielleicht weiß einer von euch noch mehr?
Der Verkäufer hat mir dann folgendes erzählt:
Er hat den Bass vor etwa 3 Jahren von seinem besten Kumpel übernommen, der als er 15 war mit diesem Bass angefangen hat Bass zu spielen. Sein Kumpel ist heute 36. Das würde also heißen, dass der Kumpel den Bass ca. 1991 bekommen hat. Wie lange der vorher schon existiert hat, weiß natürlich keiner, aber die Vermutung von Uli passt damit gut zusammen.
Der Vorbesitzer hat den Bass ca. 1 Jahr für Aufnahmen benutzt (ist eigentlich Gitarrist) und hat ihn dann eingelagert in ein Warwick-Rockbag, welches ich auch mit dabei bekommen habe und noch in gutem Zustand ist (Erinnerung: 35 Euro für Bass + Tasche). Zwei Jahre war der Bass dann eingelagert, da der Vorbesitzer sich ein Haus gekauft hat und mehr auf der Baustelle als mit Aufnahmen beschäftigt war/ist. Nun hat er ihn letztens rausgekramt und wollte ihn spielen, da kam kein Ton aus dem Amp, deshalb auf in die Kleinanzeigen mit dem Hinweis an Bastler. Er sagte, er würde es ja selber reparieren, aber muss leider mehr am Haus als am Bass basteln.
Vor dem Zustand gibt's erstmal ein Gesamtbild des Basses (auf das ihr bestimmt schon gewartet habt ):
Erinnert mich von der Optik her z.B. an den und den Roger Waters, welcher mir sehr gut gefällt.
Besonders die Kombi schwarz mit Ahorn-Griffbrett, ich wollte immer schon mal ein Ahorn-Griffbrett haben. ^^
Nun also zum Zustand:
Vorher sei gesagt, dass ich hier den Zustand beschreibe, den ich vorfand als ich den Bass gekauft und ihn mir hier zu Hause angesehen habe, ich habe also bis jetzt noch absolut gar nicht "restauriert".
Der Body ist in erstaunlich gutem Zustand, kaum Kratzer auf der Rück- und Vorderseite, leider sind jedoch statt vieler kleiner Kratzer zwei große Macken drin. Einmal ein Lackabplatzer auf der Rückseite des unteren Horns (leider kein Bild) in Kreisform mit ca. 1,5 mm Durchmesser. Dazu noch zwischen Brücke und Pickguard eine dicke Delle in der Größe eines 5 Cent-Stücks und einer Tiefe von nicht ganz nem Millimeter (siehe Bild). Beides nicht sonderlich tragisch, gebraucht halt.
Achja, zwei Aufkleber sind drauf, der eine mit nem passenden Spruch
Die Elektronik ist komplett vorhanden und unter den (hässlichen) Poti-Knöpfen sind unter den Unterlegscheiben der Potis noch neben Staub ein paar Reste der PG-Schutzfolie zu erkennen, das PG ist alsi vielleicht noch nie abgeschraubt gewesen und wenn doch, dann sind jedenfalls die Potis nie ausgebaut worden.
Der Vorbesitzer sagte allerdings, dass kein Ton raus kam und er vermutet, dass es nur eine kalte Lötstelle von der langen Standzeit ist. Ich habs selber noch nicht probiert, aber ich denke die Elektronik einmal komplett mit frischen Lötstellen zu versehen wird das Problem lösen und notfalls kann man Potis ja auch nachkaufen, die PUs sollten in Ordnung sein, magnetisch sind sie auf alle Fälle noch.
Die Brücke ist ein Standard-Blechwinkel und ziemlich staubig, aber ich konnte keine Schäden feststellen, die Saitenhalter sind ganz runtergedreht.
Der Hals ist auch in relativ gutem Zustand, nicht verzogen/verdreht und sonderlich gravierende Macken oder Ecken sind auch keine drin, bis auf normale Gebrauchsspuren an Kopfplatte und Halsrückseite.
Leider liegt hier aber auch der meiner Meinung nach größte Schaden an. Und zwar ist ab der G-Seite das letzte Stück des Sattels komplett rausgebrochen und die G-Saite liegt somit nicht in der Führung und ist unspielbar. Sollte aber auch ein Problem sein, Sattel gibt es ja auch nachzukaufen. ^^
Die Mechaniken sind alle heile und laufen leichtgängig, ob sie die Stimmung zuverlässig halten weiß ich noch nicht.
Genauso habe ich die Funktion des Halsspannstabes noch nicht geprüft, aber da der Hals ziemlich gerade ist, denke ich nicht, dass da was gebrochen ist.
Ansonsten ist die D-Saite falsch herum auf die Stimmmechanik aufgewickelt, aber es kommen ja eh neue Saiten drauf.
Zusammenfassung Zustand
Es müsste also nach momentanem Stand gemacht werden:
(sortiert nach Wichtigkeit)
- neuer Sattel
- Elektronik prüfen und neu löten (kaputtes eventuell ersetzen)
- Set-Up inkl. neuer Saiten
- Aufkleber ab
- Staubwischen bzw. Grundreinigung
- neue Poti-Knöpfe
Für einen zwanzig Jahre alten Bass also gar nicht so übel, Hauptsache der Hals ist gerade und der Body ist nicht zu sehr beschädigt (vom Lack her).
Das sind die Sachen, die ich auf jeden Fall machen werde. Die oben gezeigte Delle werde ich nicht reparieren, weils denke ich zu aufwendig wäre und stören tuts mich auch nicht sonderlich.
Fragen
Vorab habe ich schon ein paar Fragen an euch:
1. Ich habe an anderen Stellen hier im Forum gelesen, dass man Aufkleberreste am besten mit Waschbenzin abgehen ohne den Lack anzugreifen. Stimmt das?
2. Kann ich irgendeinen Sattel nehmen, der mir gefällt und von den Maßen her passt? Anpassungen am neuen Sattel sind ja möglich, oder?
Ich habe den hier schonmal ins Auge gefasst, sofern die Maße einigermaßen stimmen.
3. Ich hatte letztens eine Anleitung gefunden, wie man den Sattel entfernt / tauscht, aber finde sie gerade auf Anhieb nicht wieder, könnte mir jemand kurz sagen, wie das geht oder wo die Anleitung hin ist?
Ich werde die Fortschritte und bestimmt noch ein paar Fragen hier posten.
Ewig lang wird das natürlich nicht werden, sind ja nicht sooo viele Sachen zu machen.
Würde mich über Tipps und Anregungen von euch freuen!
Bässten Gruß!
in diesem Thread will ich meine Fortschritte beim "wiederbeleben" eines gebrauchten Basses dokumentieren und euch Bastelexperten nebenbei noch ein paar Fragen stellen. Dazu später mehr...
Einleitung
Ich habe schon seit längerer Zeit große Lust auf einen Precision-Bass, vor allem auch durch das ständige Mitlesen im Precision-Bass-Userthread, den ich verfolge weil mein allererster Bass eine Precision-Kopie ist. Leider habe ich als armer Azubi natürlich kein Geld für Fender, Sandberg und Kollegen... leider noch nicht einmal für Squier. Also begab ich mich auf die Suche bei den bekannten Online-Gebrauchthandel Plattformen. Wenig Geld sollte der "neue" Bass kosten, deshalb war ich auch nicht abgeneigt gegen die eine oder andere Bastelei, die letzte Große liegt ja auch schon einige Wochen zurück. Und wie der Zufall es dann wollte wurde ich auf eine Kleinanzeige aus einem Ort nicht weit von mir aufmerksam:
TCS Bass ---- Preis: 35 €
Was? 35 Euro? Das muss ja ein Fehler sein, heißt bestimmt 135 Euro, oder der Bass ist völlig im A.....äh... Eimer. Naja, rufe ich da einfach mal an, auf dem Bild sieht das Ding ja ganz gut aus, dachte ich.
Und tatsächlich, 35 Euro passte, also hingefahren und mitgenommen.
Was ich mir da geholt habe, erfahrt ihr jetzt:
Das Objekt, seine Geschichte und sein Zustand
Die Marke "TCS Guitars" sagte und sagt mir immer noch rein gar nichts. Ich hatte schonmal an dieser Stelle gefragt, aber außer der Vermutung von Uli ist da auch nichts bei rumgekommen. Auch Internetrecherche hat nichts ausgespuckt, vielleicht weiß einer von euch noch mehr?
Der Verkäufer hat mir dann folgendes erzählt:
Er hat den Bass vor etwa 3 Jahren von seinem besten Kumpel übernommen, der als er 15 war mit diesem Bass angefangen hat Bass zu spielen. Sein Kumpel ist heute 36. Das würde also heißen, dass der Kumpel den Bass ca. 1991 bekommen hat. Wie lange der vorher schon existiert hat, weiß natürlich keiner, aber die Vermutung von Uli passt damit gut zusammen.
Der Vorbesitzer hat den Bass ca. 1 Jahr für Aufnahmen benutzt (ist eigentlich Gitarrist) und hat ihn dann eingelagert in ein Warwick-Rockbag, welches ich auch mit dabei bekommen habe und noch in gutem Zustand ist (Erinnerung: 35 Euro für Bass + Tasche). Zwei Jahre war der Bass dann eingelagert, da der Vorbesitzer sich ein Haus gekauft hat und mehr auf der Baustelle als mit Aufnahmen beschäftigt war/ist. Nun hat er ihn letztens rausgekramt und wollte ihn spielen, da kam kein Ton aus dem Amp, deshalb auf in die Kleinanzeigen mit dem Hinweis an Bastler. Er sagte, er würde es ja selber reparieren, aber muss leider mehr am Haus als am Bass basteln.
Vor dem Zustand gibt's erstmal ein Gesamtbild des Basses (auf das ihr bestimmt schon gewartet habt ):
Erinnert mich von der Optik her z.B. an den und den Roger Waters, welcher mir sehr gut gefällt.
Besonders die Kombi schwarz mit Ahorn-Griffbrett, ich wollte immer schon mal ein Ahorn-Griffbrett haben. ^^
Nun also zum Zustand:
Vorher sei gesagt, dass ich hier den Zustand beschreibe, den ich vorfand als ich den Bass gekauft und ihn mir hier zu Hause angesehen habe, ich habe also bis jetzt noch absolut gar nicht "restauriert".
Der Body ist in erstaunlich gutem Zustand, kaum Kratzer auf der Rück- und Vorderseite, leider sind jedoch statt vieler kleiner Kratzer zwei große Macken drin. Einmal ein Lackabplatzer auf der Rückseite des unteren Horns (leider kein Bild) in Kreisform mit ca. 1,5 mm Durchmesser. Dazu noch zwischen Brücke und Pickguard eine dicke Delle in der Größe eines 5 Cent-Stücks und einer Tiefe von nicht ganz nem Millimeter (siehe Bild). Beides nicht sonderlich tragisch, gebraucht halt.
Achja, zwei Aufkleber sind drauf, der eine mit nem passenden Spruch
Die Elektronik ist komplett vorhanden und unter den (hässlichen) Poti-Knöpfen sind unter den Unterlegscheiben der Potis noch neben Staub ein paar Reste der PG-Schutzfolie zu erkennen, das PG ist alsi vielleicht noch nie abgeschraubt gewesen und wenn doch, dann sind jedenfalls die Potis nie ausgebaut worden.
Der Vorbesitzer sagte allerdings, dass kein Ton raus kam und er vermutet, dass es nur eine kalte Lötstelle von der langen Standzeit ist. Ich habs selber noch nicht probiert, aber ich denke die Elektronik einmal komplett mit frischen Lötstellen zu versehen wird das Problem lösen und notfalls kann man Potis ja auch nachkaufen, die PUs sollten in Ordnung sein, magnetisch sind sie auf alle Fälle noch.
Die Brücke ist ein Standard-Blechwinkel und ziemlich staubig, aber ich konnte keine Schäden feststellen, die Saitenhalter sind ganz runtergedreht.
Der Hals ist auch in relativ gutem Zustand, nicht verzogen/verdreht und sonderlich gravierende Macken oder Ecken sind auch keine drin, bis auf normale Gebrauchsspuren an Kopfplatte und Halsrückseite.
Leider liegt hier aber auch der meiner Meinung nach größte Schaden an. Und zwar ist ab der G-Seite das letzte Stück des Sattels komplett rausgebrochen und die G-Saite liegt somit nicht in der Führung und ist unspielbar. Sollte aber auch ein Problem sein, Sattel gibt es ja auch nachzukaufen. ^^
Die Mechaniken sind alle heile und laufen leichtgängig, ob sie die Stimmung zuverlässig halten weiß ich noch nicht.
Genauso habe ich die Funktion des Halsspannstabes noch nicht geprüft, aber da der Hals ziemlich gerade ist, denke ich nicht, dass da was gebrochen ist.
Ansonsten ist die D-Saite falsch herum auf die Stimmmechanik aufgewickelt, aber es kommen ja eh neue Saiten drauf.
Zusammenfassung Zustand
Es müsste also nach momentanem Stand gemacht werden:
(sortiert nach Wichtigkeit)
- neuer Sattel
- Elektronik prüfen und neu löten (kaputtes eventuell ersetzen)
- Set-Up inkl. neuer Saiten
- Aufkleber ab
- Staubwischen bzw. Grundreinigung
- neue Poti-Knöpfe
Für einen zwanzig Jahre alten Bass also gar nicht so übel, Hauptsache der Hals ist gerade und der Body ist nicht zu sehr beschädigt (vom Lack her).
Das sind die Sachen, die ich auf jeden Fall machen werde. Die oben gezeigte Delle werde ich nicht reparieren, weils denke ich zu aufwendig wäre und stören tuts mich auch nicht sonderlich.
Fragen
Vorab habe ich schon ein paar Fragen an euch:
1. Ich habe an anderen Stellen hier im Forum gelesen, dass man Aufkleberreste am besten mit Waschbenzin abgehen ohne den Lack anzugreifen. Stimmt das?
2. Kann ich irgendeinen Sattel nehmen, der mir gefällt und von den Maßen her passt? Anpassungen am neuen Sattel sind ja möglich, oder?
Ich habe den hier schonmal ins Auge gefasst, sofern die Maße einigermaßen stimmen.
3. Ich hatte letztens eine Anleitung gefunden, wie man den Sattel entfernt / tauscht, aber finde sie gerade auf Anhieb nicht wieder, könnte mir jemand kurz sagen, wie das geht oder wo die Anleitung hin ist?
Ich werde die Fortschritte und bestimmt noch ein paar Fragen hier posten.
Ewig lang wird das natürlich nicht werden, sind ja nicht sooo viele Sachen zu machen.
Würde mich über Tipps und Anregungen von euch freuen!
Bässten Gruß!
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