[Projekt] Bass wiederbeleben - das 35 Euro Superschnäppchen

Cymon
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Guten Abend,

in diesem Thread will ich meine Fortschritte beim "wiederbeleben" eines gebrauchten Basses dokumentieren und euch Bastelexperten nebenbei noch ein paar Fragen stellen. Dazu später mehr...

Einleitung
Ich habe schon seit längerer Zeit große Lust auf einen Precision-Bass, vor allem auch durch das ständige Mitlesen im Precision-Bass-Userthread, den ich verfolge weil mein allererster Bass eine Precision-Kopie ist. Leider habe ich als armer Azubi natürlich kein Geld für Fender, Sandberg und Kollegen... leider noch nicht einmal für Squier. :( Also begab ich mich auf die Suche bei den bekannten Online-Gebrauchthandel Plattformen. Wenig Geld sollte der "neue" Bass kosten, deshalb war ich auch nicht abgeneigt gegen die eine oder andere Bastelei, die letzte Große liegt ja auch schon einige Wochen zurück. Und wie der Zufall es dann wollte wurde ich auf eine Kleinanzeige aus einem Ort nicht weit von mir aufmerksam:
TCS Bass ---- Preis: 35 €
Was? 35 Euro? :eek: Das muss ja ein Fehler sein, heißt bestimmt 135 Euro, oder der Bass ist völlig im A.....äh... Eimer. Naja, rufe ich da einfach mal an, auf dem Bild sieht das Ding ja ganz gut aus, dachte ich. :)
Und tatsächlich, 35 Euro passte, also hingefahren und mitgenommen.
Was ich mir da geholt habe, erfahrt ihr jetzt:

Das Objekt, seine Geschichte und sein Zustand
Die Marke "TCS Guitars" sagte und sagt mir immer noch rein gar nichts. Ich hatte schonmal an dieser Stelle gefragt, aber außer der Vermutung von Uli ist da auch nichts bei rumgekommen. Auch Internetrecherche hat nichts ausgespuckt, vielleicht weiß einer von euch noch mehr?
Der Verkäufer hat mir dann folgendes erzählt:
Er hat den Bass vor etwa 3 Jahren von seinem besten Kumpel übernommen, der als er 15 war mit diesem Bass angefangen hat Bass zu spielen. Sein Kumpel ist heute 36. Das würde also heißen, dass der Kumpel den Bass ca. 1991 bekommen hat. Wie lange der vorher schon existiert hat, weiß natürlich keiner, aber die Vermutung von Uli passt damit gut zusammen.
Der Vorbesitzer hat den Bass ca. 1 Jahr für Aufnahmen benutzt (ist eigentlich Gitarrist) und hat ihn dann eingelagert in ein Warwick-Rockbag, welches ich auch mit dabei bekommen habe und noch in gutem Zustand ist (Erinnerung: 35 Euro für Bass + Tasche). Zwei Jahre war der Bass dann eingelagert, da der Vorbesitzer sich ein Haus gekauft hat und mehr auf der Baustelle als mit Aufnahmen beschäftigt war/ist. Nun hat er ihn letztens rausgekramt und wollte ihn spielen, da kam kein Ton aus dem Amp, deshalb auf in die Kleinanzeigen mit dem Hinweis an Bastler. Er sagte, er würde es ja selber reparieren, aber muss leider mehr am Haus als am Bass basteln. :D

Vor dem Zustand gibt's erstmal ein Gesamtbild des Basses (auf das ihr bestimmt schon gewartet habt :p):
dsc_0393zfolz.jpg
dsc_0394pbome.jpg
dsc_03954upcx.jpg
Erinnert mich von der Optik her z.B. an den und den Roger Waters, welcher mir sehr gut gefällt.
Besonders die Kombi schwarz mit Ahorn-Griffbrett, ich wollte immer schon mal ein Ahorn-Griffbrett haben. ^^

Nun also zum Zustand:
Vorher sei gesagt, dass ich hier den Zustand beschreibe, den ich vorfand als ich den Bass gekauft und ihn mir hier zu Hause angesehen habe, ich habe also bis jetzt noch absolut gar nicht "restauriert".
Der Body ist in erstaunlich gutem Zustand, kaum Kratzer auf der Rück- und Vorderseite, leider sind jedoch statt vieler kleiner Kratzer zwei große Macken drin. Einmal ein Lackabplatzer auf der Rückseite des unteren Horns (leider kein Bild) in Kreisform mit ca. 1,5 mm Durchmesser. Dazu noch zwischen Brücke und Pickguard eine dicke Delle in der Größe eines 5 Cent-Stücks und einer Tiefe von nicht ganz nem Millimeter (siehe Bild). Beides nicht sonderlich tragisch, gebraucht halt.
dsc_0403h2pvi.jpg
Achja, zwei Aufkleber sind drauf, der eine mit nem passenden Spruch :D
dsc_04017wpoz.jpg
Die Elektronik ist komplett vorhanden und unter den (hässlichen) Poti-Knöpfen sind unter den Unterlegscheiben der Potis noch neben Staub ein paar Reste der PG-Schutzfolie zu erkennen, das PG ist alsi vielleicht noch nie abgeschraubt gewesen und wenn doch, dann sind jedenfalls die Potis nie ausgebaut worden.
Der Vorbesitzer sagte allerdings, dass kein Ton raus kam und er vermutet, dass es nur eine kalte Lötstelle von der langen Standzeit ist. Ich habs selber noch nicht probiert, aber ich denke die Elektronik einmal komplett mit frischen Lötstellen zu versehen wird das Problem lösen und notfalls kann man Potis ja auch nachkaufen, die PUs sollten in Ordnung sein, magnetisch sind sie auf alle Fälle noch. :)
Die Brücke ist ein Standard-Blechwinkel und ziemlich staubig, aber ich konnte keine Schäden feststellen, die Saitenhalter sind ganz runtergedreht.
dsc_0397ysqzo.jpg
dsc_04005prgm.jpg
Der Hals ist auch in relativ gutem Zustand, nicht verzogen/verdreht und sonderlich gravierende Macken oder Ecken sind auch keine drin, bis auf normale Gebrauchsspuren an Kopfplatte und Halsrückseite.
Leider liegt hier aber auch der meiner Meinung nach größte Schaden an. Und zwar ist ab der G-Seite das letzte Stück des Sattels komplett rausgebrochen und die G-Saite liegt somit nicht in der Führung und ist unspielbar. Sollte aber auch ein Problem sein, Sattel gibt es ja auch nachzukaufen. ^^
dsc_0396verkx.jpg
Die Mechaniken sind alle heile und laufen leichtgängig, ob sie die Stimmung zuverlässig halten weiß ich noch nicht.
Genauso habe ich die Funktion des Halsspannstabes noch nicht geprüft, aber da der Hals ziemlich gerade ist, denke ich nicht, dass da was gebrochen ist.
Ansonsten ist die D-Saite falsch herum auf die Stimmmechanik aufgewickelt, aber es kommen ja eh neue Saiten drauf. :rofl:

Zusammenfassung Zustand
Es müsste also nach momentanem Stand gemacht werden:
(sortiert nach Wichtigkeit)
- neuer Sattel
- Elektronik prüfen und neu löten (kaputtes eventuell ersetzen)
- Set-Up inkl. neuer Saiten
- Aufkleber ab
- Staubwischen bzw. Grundreinigung
- neue Poti-Knöpfe
Für einen zwanzig Jahre alten Bass also gar nicht so übel, Hauptsache der Hals ist gerade und der Body ist nicht zu sehr beschädigt (vom Lack her).
Das sind die Sachen, die ich auf jeden Fall machen werde. Die oben gezeigte Delle werde ich nicht reparieren, weils denke ich zu aufwendig wäre und stören tuts mich auch nicht sonderlich.

Fragen
Vorab habe ich schon ein paar Fragen an euch:
1. Ich habe an anderen Stellen hier im Forum gelesen, dass man Aufkleberreste am besten mit Waschbenzin abgehen ohne den Lack anzugreifen. Stimmt das?
2. Kann ich irgendeinen Sattel nehmen, der mir gefällt und von den Maßen her passt? Anpassungen am neuen Sattel sind ja möglich, oder?
Ich habe den hier schonmal ins Auge gefasst, sofern die Maße einigermaßen stimmen.
3. Ich hatte letztens eine Anleitung gefunden, wie man den Sattel entfernt / tauscht, aber finde sie gerade auf Anhieb nicht wieder, könnte mir jemand kurz sagen, wie das geht oder wo die Anleitung hin ist?

Ich werde die Fortschritte und bestimmt noch ein paar Fragen hier posten.
Ewig lang wird das natürlich nicht werden, sind ja nicht sooo viele Sachen zu machen. :D

Würde mich über Tipps und Anregungen von euch freuen!

Bässten Gruß!
 
Eigenschaft
 
Zuletzt bearbeitet:
was den Sattel betrifft: da kommt es auf den Radius der Fräsung an, falls vorhanden
der verlinkte scheint unten gerade zu sein - kA wie man da die Kurve am geschicktesten anbringt.
Ziel wäre, dass er möglichst vollständigen Kontakt zum Holz hat, dh unten aufliegt.

wenn du der Meinung bist, dass der Bass wirklich gut klingt, lohnt es sich, die Mechaniken etwas zu versetzen.
(um einen geraderen Verlauf der Saite(n), vor allem E und A zu erreichen.
Der Platz müsste eigentlich reichen, die Mechaniken sehen relativ schlank aus.

neben dem (jetzt) geringeren Anpressdruck entsteht auch eine latente Bruchgefahr durch den Saitenverlauf.
(so wie jetzt bei der G-Saite)

cheers, Tom
 
Hallo Snizzle,
interessanter Thread...

Feuerzeugbenzin verwende ich auch bei Aufkleberresten.

Der Sattel wird aber nicht passen, weil diese Sorte Sattel stirnseitig am Griffbrettende positioniert wird. Dein Sattel befindet sich quasi "im" Griffbrett "obendrauf" und ist eher sowas:
https://www.thomann.de/de/fender_sattel_fpbass.htm
Aber bitte nicht bestellen, du musst ja vorher die Breite ausmessen. Es gibt verschiedene Breiten....

Hier ein Sattelthread. Da sind auch Videos, wie es gemacht wird.
https://www.musiker-board.de/bastelecke-bass/477190-sattelwechsel-wie-am-besten.html

Wenn du ihn selber basteln möchtest oder ein Provisorium brauchst: am schnellsten gehts aus Aluminium. Hält ewig, die Saiten rutschen gut durch, kann nicht brechen, lässt sich gut bearbeiten, schnarrt nicht und ist urig. Nur so als Idee oder Provisorium oder Anregung usw...
https://www.musiker-board.de/attachment.php?attachmentid=167811&d=1291227023
 
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Hallo!
Zuerst einmal danke euch beiden für die super Antworten! :great:

@Telefunky
Gut, dass du das sagst, daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Ich habe einen Dremel zu Hause und könnte damit die Rundung selber in den Sattel einschleifen, aber ob ich das genau hinbekomme bin ich mir nicht sicher. :D
Ja, über den Saitenverlauf habe ich mir auch schon Gedanken gemacht, allerdings würde das versetzen der Mechaniken bedeuten, dass die alten Löcher dann gut sichtbar in der Kopfplatte bleiben und das fände ich ziemlich hässlich.
Ich würde das wohl erstmal austesten, wie das ist wenn die Mechaniken so bleiben...

@Vester:
Danke für den Link, ich werde das heute Abend ausmessen und dann sehen, ob der passt.
In der ersten Bewertung des Fender-Sattels steht jedoch, dass der gerne an der E-Saite bricht, was ja leider aufgrund oben angesprochenenr Saitenlage am Headstock eher ungünstig wäre.... müsste man einfach probieren.
Aluminium ist ein guter Punkt, allerdings wüsste ich auf Anhieb nicht, wer mir sowas machen könnte. Ich selber kanns nicht. :(
Hast du deine selber gemacht?
Aluminium wäre ohnehin sehr gut, weil der Sattel dann nicht brechen kann, allerdings bleibt immer noch die Gefahr, dass die Saiten brechen...
Und nochmals danke für die Links zu den Videos! :great:
 
Nur kurze Ergänzung:
Das mit den Aludingern war ja auch nur, weil du zusätzliche Anregungen wünschtest...und mit den dünnen Plaste/Knochendingern öfters mal Bastelprobleme auftauchen. (soll ja nun auch nicht das Non+Ultra sein. Siehst ja aufm Bild, hab sie noch nichtmal poliert, hihi:))

Weiterhin, weil tatsächlich "so ab und zu in bestimmten Fällen" da mal ne Ecke wegbricht. Manchmal stimmt die Fläche der Unterkante nicht mit der Krümmung im Hals überein; der "federte" dann irgendwie und bricht (oder nicht gerade genug, je Ausführung). Oder der Sattel bekommt an der Ecke einen durch die Saiten "verpupt" usw. Einfach weil das alles so dünning ist.

Dazu kommt, dass viele ihren Bass etwas unkorrekt optimieren. Z.B. indem die Kerben vertieft werden, weil der Saitenabstand zum ersten Bundstäbchen zu groß war. Wenn sowas aber bei zu starker Halskrümmung vollzogen wird, und man diese danach korrigiert....ist der Abstand wieder zu gering und ein neuer Sattel muss her usw...usw.

Oder wenn die Kerben mit einer Dreikantfeile vertieft werden, gabs auch schon und ist ne kernige Sollbruchstelle.
P.S.: Die Saiten können nicht reißen, das verwendete Alu ist dafür zu weich. Aber natürlich hart genug, damit die Saiten sich nicht einschneiden....
Mit Maschine brauch ich ca. 20 Minuten, nur von Hand aber bestimmt das doppelte, weil die Breite oftmals nicht mit den Aluminiummaßen übereinstimmt. Muss man ein wenig mehr feilen / schleifen....


Der Saitenverlauf ist wirklich speziell: die D-Saite ist verkehrtherum um die Mechanik gewickelt (dadurch so weit weg vom Niederhalter)..
die E-Saite wurde wohl von unten nach oben aufgewickelt, wodurch sie zu hoch kam (sieht man irgendwie an der Wicklung, finde ich)
 
Nur kurze Ergänzung:
Das mit den Aludingern war ja auch nur, weil du zusätzliche Anregungen wünschtest
Nein nein, alles gut, ich finde sogar, dass das ein sehr guter Vorschlag ist! :great:
Allerdings, wie gesagt, kann ich das sleber leider nicht anfertigen...

Manchmal stimmt die Fläche der Unterkante nicht mit der Krümmung im Hals überein; der "federte" dann irgendwie und bricht.
Das wäre auch meine Sorge, wenn ich die Krümmung selber in den Rohling schleife.

P.S.: Die Saiten können nicht reißen, das verwendete Alu ist dafür zu weich. Aber natürlich hart genug, damit die Saiten sich nicht einschneiden...
Damit meinte ich auch eher den Knick, den bei mir die E-Saite zur Mechanik hin macht, aber so wie du es beschreibst, verhällt sich das bei Alu und Kunstoff wohl gleich. Es kommt also auf den Knick an. :)

Der Saitenverlauf ist wirklich speziell: die D-Saite ist verkehrtherum um die Mechanik gewickelt (dadurch so weit weg vom Niederhalter)..
die E-Saite wurde wohl von unten nach oben aufgewickelt, wodurch sie zu hoch kam (sieht man irgendwie an der Wicklung, finde ich)
Ja, so ist es und ich denke wenn ich das korrigiere wird das schon ganz anders aussehen. Bei der D-Seite sowieso und ber der E-Saite würde eine korrekte Wicklung von oben nach unten den Niederdruck am Sattel ja enorm erhöhen, sodass dieses Problem wohl aich nicht mehr tragisch sein wird. Im Moment hat die Saite ja wirklich nur den Zug in die Querrichtung.


Nochmal zu den Aufklebern:
Also ich habe gestern Abend/Nacht schonmal ein wenig an den Aufklebern rumgepult. Der untere "Radical Culture" geht noch relativ ok ab, es bleibt natürlich viel von diesem typischen weißen Zeugs über, wie man das so kennt.
Beim "Notenspruch"-Aufkleber allerdings gestaltet sich das etwas schwieriger, der muss wohl schon 20 Jahre da drauf sein, der ist nämlich bretthart. :D
Ich habe es noch nicht einmal geschaft, mit den Fingernägeln einer der Ecken umzuklappen/abzulösen... :eek:
Frage ist also:
Hilft es, wenn ich mit dem Waschbenzin direkt auf den Aufkleber gehe, oder muss ich den vorher so gut es geht abfriemeln?
Würde ungern mit Rasierklinge/Messer da dran gehen. :)
Würde es helfen den Aufkleber zu fönen?

Noch was zum Waschbenzin:
Kann ich damit auch den ganzen Bass reinigen, oder könnte die Brücke oder der Hals oder das Griffbrett Schaden nehmen?
Also ich würde natürlich vorher PG und Elektronik ausbauen und nen Lappen/Tuch mit dem Waschbenzin anfeuchten und nicht das Zeug einfach auf den Korpus kippen. :D

Die "Grundreinigung" wird dann heute Abend nach Feierabend in Angriff genommen und wird hier dokumentiert. :great:
 
Also mit Messer, Ceranfeldreinigungsklinge, Rasierklingen und anderen scharfen Gegenständen hätte ich es auf keinen Fall gemacht, weil es hundertprozentig einen Kratzer gibt.

Ich hätte es auch nicht erwärmt. Je nachdem wie vorsichtig man es macht passiert u.U. noch nichtmal etwas. Aber wer weiß, was da noch alles weich wird.
Diese alten Klebereste sind wirklich schwer abzubekommen.

Das Waschbenzin musst du schon direkt auf die Klebereste geben. Das Problem ist ja: wenn zuviel Reste darauf sind, löst du ja auch mehr an und verteilst wiederum mehr. Irgendwann kommt man dann aus dem Wischen nicht mehr raus:)

Vielleicht ist der Aufkleber aber auch mit einer zusätzlichen Plastikfolie versehen? Das gabs mal, das harte ist dann die Plastikfolie, das eigentliche Klebzeugs wiederum darunter.
Aber bestimmt bekommst du das noch runter. Ich kenne das Feuerzeugbenzin als "relativ harmlos" bei vielen Lacken und Oberflächen. Trotzdem sollte man es nicht übertreiben, nur vorsichtshalber.
 
Ja, und so wie ich mich kenne steigt die Wahrscheinlichkeit von 100 % auf 150 % für einen Kratzer. :D

Ok, dann fällt Fönen auch weg, wobei drumrum ja nichts anderes ist außer Korpus. Aber sicher ist sicher. :)

Das mit der Folie müsste ich nachsehen, aber du hast Recht, irgendwie werde ich das schon runter bekommen, die Hauptsache ist, dass der Lack dabei nicht beschädigt wird. ;)

Mal sehen, was da heute Abend gibt.
 
Wegen den Aufklebern: mit Metall auf den Lack würde ich auch nicht gehen. Aber Kunststoff dürfte dir bei gefühlvoller Bearbeitung keine Kratzer einbringen. Kreditkarte, alte Pleks, ... alles was ne einigermaßen stabile Kante hat sollte gehen. ;)
Und das Waschbenzin lieber doch erstmal an einer unscheinbaren Stelle auf dem Lack testen - nur für alle Fälle. wenn du schon ne Stelle abhast, kannst du dort mit nem Pinsel+Lösungsmittel o.ä. immer weiter ansetzen.
Und wenn das doch nciht geht, fällt dir bestimmt auch was anderes ein ^^
 
Um die Unterseite des Sattels auf den gleichen Radius wie das Griffbrett zu bringen, könnte die Methode, die ich bei meinen Fretlines verwendet habe (hier), nützlich sein.
Dafür klebt man ein Stück Schleifpapier mit Doppelseitigem Klebeband aufs Griffbrett (sollte den gleichen Radius haben) und schleift dann damit dem Sattelrohling den Radius ein.
Dummerweise ist natürlich durch die Bundstäbchen bei dir relativ wenig ebenes Griffbrett vorhanden, aber vielleicht reicht der Platz zwischen Sattel und erstem Bund ja aus...
 
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@Lübbe:
Danke für den Tipp, werde ich drauf zurückkommen, wenn ich einen neuen Sattel hier habe und der Radius angepasst werden muss. :)

Aufkleber entfernen
So, heute Abend ging es den Aufklebern an den Kragen.
Den unteren "Radical Culture"-Aufkleber konnte ich gut mit etwas Geduld dem Daumennagel abkratzen und die übrig gebliebenen Reste gingen mit Waschbenzin wunderbar und rückstandslos ab. So weit funktioniert das also ganz gut.
Nun zum Noten-Spruch... Kratzen mit dem Daumennagel ging nur sehr schwer schmerzhaft auf Dauer sodass ich schließlich auf diesselbe Idee kam wie Zaenk:
Aber Kunststoff dürfte dir bei gefühlvoller Bearbeitung keine Kratzer einbringen. Kreditkarte, alte Pleks, ...
Mit einer alten Kundenkarte ging das zwar besser, jedoch immer noch sehr mühselig und langwierig war. Auch das mehrmalige Tränken des Aufklebers in Waschbenzin half nicht, immer noch bretthart. :D
So sah es danach aus, unten der Aufkleber ist weg, aber der oben... :redface:
dsc_0406dar3y.jpg
dsc_0407vfo8k.jpg

Doch wie sollte es weitergehen? Ich wollte auf keinen Fall noch stundenlang mit der Plastikkarte hier sitzen und auf dem Bass rumschubbern. :D

Die Lösung: Essig
Und wenn das doch nicht geht, fällt dir bestimmt auch was anderes ein ^^
Das dachte ich mir auch, aber bevor ich kostbare Zeit durch langes Nachdenken verschwendete, habe ich lieber den allwissenden Mr. Google gefragt. ;)
Fündig wurde ich schließlich in der Autoszene, wo gesagt wird, dass man alte Aufkleber mit klarem Essig einreiben und 10 Minuten warten soll, danach würde sich der Aufkleber praktisch von selber lösen.
Nunja, probieren kann mans ja mal, also Essig geschnappt und ein Zewa damit getränkt und auf den Aufkleber gelegt (leider kein Bild gemacht).
Nach etwa 15 Minuten habe ich das Zewa entfernt und siehe da, man kann den Aufkleber nun durch leichtes Schieben mit den Fingern ganz locker wegschieben und der Lack hat auch keinen Schaden genommen. :)
dsc_0408ghp4u.jpg
Die noch übrig gebliebenen Reste vom Essig und vom Aufkleber konnte man dann einfach wieder mit dem Waschbenzin und dem Lappen wegwischen, was ich dann auch gründlich getan habe, vor allem wegen dem Essig-Geruch. :D
Ich habe beide Flächen wie gesagt gründlich mit dem Benzin sauber geputzt und konnte danach keine Kratzer durch die Aktion entdecken.
Hier also das Ergebnis:
dsc_0409jsok1.jpg
dsc_041048pfk.jpg

Fazit Aufkleber
Bei nicht so alten Aufklebern reicht kratzen/schaben mit dem Fingernagel und die Reste mit Waschbenzin weg zu wischen.
Bei älteren Aufklebern hilft es enorm, den Aufkleber vorher mit Essig einzuweichen. :great:
Hilft natürlich bei nicht so alten Aufklebern genauso, denke ich. ;)

Nachdem mein Zimmer und meine Hände nun noch einen leichten Flair vom Essig-Waschbenzin-Cocktail haben, kann ich morgen in Ruhe einen Blick in die Elektronik werfen!

Das wärs dann erst für heute,
gute Nacht allerseits! :)
 
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Ja, aber leider eher ab. ;)
Lustigerweise habe ich mir gestern und heute schon mehrmals die Hände mit Seife gewaschen, aber ab und zu riecht man immer noch den Essig, wenn man zum Beispiel sein Kinn auf die Hände stützt. :igitt:
Gut, dass ich das Essig-Zewa gestern im Klo runtergespült habe, anstatt es nur einfach in den Müll zu werfen. :D
 
Hi Snizzle,

cooles Projekt! Der Gitarren-/Bassbau-Wettbewerb hat mich sowieso wieder angeturnt, mich mehr mit Saiteninstrumenten zu beschäftigen. Ein billiger Kauf + Restauration ist auch ne tolle Idee, da hat man auch die handwerkliche Herausforderung mit dabei. Außerdem kann man schön Stück für Stück arbeiten und hat trotzdem immer ein (mehr oder weniger) spielbares Instrument.

Hab den Thread jedenfalls mal ins Abo genommen und werde ihn weiter interessiert verfolgen. Wünsche dir viel Erfolg beim Basteln!

MfG, livebox
 
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Vielen Dank, livebox! :)
Genau, ich mag das basteln und reparieren und freue mich immer, wenn am Ende alles wieder funktioniert. ;)
Leider kommt mit dem Ende einer solchen Aktion auch immer die Frage: "So, was kommt als nächstes?"
Dann geht die Suche wieder los. :D

Zum Projekt:
Eigentlich wollte ich mich ja gestern Abend der Elektronik widmen, bin aber nur bis zum abschrauben des Pickguards gekommen...
Ein Kumpel hatte mich angefunkt und meinte er hätte Kölsch im Kühlschrank. Da konnte ich natürlich nicht nein sagen. :D

Gleich geht's wieder an den Bass. ;)
 
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Elektronik I

Ok Leute, ich habe mich heute an die Elektronik gemacht und brauche eure Hilfe. :D
Aber dazu später mehr, alles der Reihe nach.

Also, gestern Abend hatte ich ja nur Zeit das PG abzuschrauben und so sah es darunter aus:

dsc_04116naca.jpg


Ziemlich dreckig und in dem Elektronikfach und eigentlich überall waren ein Haufen Holzstaub. :D

dsc_0412fjzvy.jpg


Ich hab die Saiten drauf und den PU drin gelassen, damit ich diese einfacher testen kann.
Und wie ich vermutet habe, sind die Potis sehr stark vom Rost befallen:

dsc_041376ayq.jpg

dsc_0414nwzzy.jpg


Bonus: Um die Schrauben der PUs sind keine Federn, die diese hochhalten, aber wenn man sie runterdrückt gehen sie wieder hoch, es muss also irgendwas unter den PUs stecken. Ich hab aber noch nicht nachgesehen.

Heute habe ich mich dann näher damit beschäftigt.
Erstmal habe ich den Bass an meinen kleinen Test- und Kopfhörerverstärker (ein loser Amp aus einer Billigkombo) angeschlossen und siehe da, so wie der Verkäufer gesagt hatte kam kein Ton. Also ich mein nciht nur kein Ton, sondern wirklich absolut rein gar nichts, kein Rauschen, kein Schnarren, wenn ich irgendwas anfasse, nichts.
Naja, bevor ich also die Elektronik auseinanderrupfe, habe ich mir einen Schaltplan aufgemalt, damit ich sie nachher wieder zusammenflicken kann:

dsc_04153yy9n.jpg


Danach habe ich die Elektronik also auseinandergenommen (vom Vorgang leider keine Bilder) und mir die Bauteile zurechtgelegt...

dsc_0419n2l30.jpg


...und den größten Rost erstmal so entfernt:

dsc_0420qqyhq.jpg


An dieser Stelle schonmal die erste Frage:
Kann man die Potis und die Buchse komplett von Rost befreien?
In Cola einlegen geht ja nicht, dann würden die ja Schaden nehmen durch die Flüssigkeit, oder?

Danach dachte ich mir, ich löte den/die Tonabnehmer mal direkt an die Buchse und schaue, ob die funktionieren und welchen Grundton die haben.
Ich habe eine Johnson Telecaster, bei der habe ich das genauso gemacht und es funktioniert wunderbar, bei dem Bass jedoch kam nur ein lautes Rauschen aus dem Kopfhörer. Ich habe die Saiten angeschlagen, aber davon hörte man nichts. Wenn ich die Buchse, bzw. den Klinkenstekcer anfasse gibt es ein sehr lautes Piepen im Kopfhörer (Aua :D).
Hmm, Saitenerdung vergessen, diese also an Masse gelötet und nochmal probiert.... keine Veränderung, vielleicht etwas weniger Rauschen.
Da ich die alte Buchse verwendet habe, dachte ich vielleicht ist diese kaputt und ich habe die funktionierende aus der Tele genommen.... immernoch keine Veränderung. :(
Dann habe ich die beiden Kabel vom PU vertauscht, vielleicht habe ich das einfach falschrum angelötet, aber ich bin mir ziemlich sicher, dass das nicht der Fall ist.... wieder keine Veränderung. :mad:

Ich habe mal ein Bild davon gemacht, wie ich die Buchse angelötet habe, rot und schwarz kommen vom PU, weiß ist die Saitenerdung, die zur Brücke geht:

dsc_042182zl3.jpg


Ich weiß nicht weiter, ich habe nur Rauschen auf dem Kopfhörer, wisst ihr vielleicht woran das liegen könnte?
Ich hoffe nicht, dass die PUs kaputt sind, neue wären teurer als der Bass selbst. :D

Wäre cool, wenn ihr mir helfen könntet.

PS: Sorry für die großen Bilder.

EDIT:
Die Schaltung meines Basses konnte ich auf Anhieb in Cadfaels Schaltungsammlung auch nicht finden, zumindest nicht bei den klassischen Fender-Shcaltungen.
Vielleicht liegt das daran, dass vorher überhaupt kein Ton rauskam, er war einfach falsch verlötet...
Aber der Vorbesitzer hat nichts davon gesagt, dass er daran rumgelötet hat. Laut ihm hat er funktioniert, er hat in weg gestellt und als er ihn wieder in die Hand nahm funktionierte er auf einmal nicht mehr...
 
Zuletzt bearbeitet:
Und wie ich vermutet habe, sind die Potis sehr stark vom Rost befallen [...]Kann man die Potis und die Buchse komplett von Rost befreien?

Die sehen nicht mehr so knackig aus. Ich würde sie austauschen. Der Aufschrift nach sollten das 500kOhm linear sein. Wenn du sicher sein willst, wäre ein Multimeter nötig. Die Buchse würde ich dann auch gleich gegen ne neue austauschen. Die beiden sollten taugen.

Danach dachte ich mir, ich löte den/die Tonabnehmer mal direkt an die Buchse und schaue, ob die funktionieren und welchen Grundton die haben.

Gute Idee. eigentlich reicht es, die beiden Kabel, die am Tonabnehmer sind, an die Buchse zu löten. Wenns nur dir beiden sind, ist auch egal, wie rum.


kam nur ein lautes Rauschen aus dem Kopfhörer. Ich habe die Saiten angeschlagen, aber davon hörte man nichts. Wenn ich die Buchse, bzw. den Klinkenstekcer anfasse gibt es ein sehr lautes Piepen im Kopfhörer (Aua :D).

Hmm, das klingt komisch. Auch hier wäre ein Multimeter praktisch. Damit könnte man mal messen, oder der TA noch intakt ist, also ob es nicht innen drin einen Kabelbruch oder so gibt. Gibt es Geräusche, wenn du mit einem Schraubenzieher oder so auf die Pole der Tonabnehmer gehst?

Da ich die alte Buchse verwendet habe, dachte ich vielleicht ist diese kaputt und ich habe die funktionierende aus der Tele genommen.... immernoch keine Veränderung. :(

Gutes vorgehen, blöd nur, wenns nichts bringt :D

Wäre cool, wenn ihr mir helfen könntet.

Ja, das wäre echt gut... Kanns leider nicht so wirklich aus der Ferne hier :/
 
Hey Martin, danke für deinen schnelle Antwort!
Ich schreibe mal in dein Zitat rein. ;)
Die sehen nicht mehr so knackig aus. Ich würde sie austauschen.

Habe ich auch schon überlegt, die Teile in dem von dir verlinkten Shop sind echt günstig, bei Thomann gehts erst bei 2,50 los. Sind die Potis und der Shop gut, bestellst du da auch immer?

Gute Idee. eigentlich reicht es, die beiden Kabel, die am Tonabnehmer sind, an die Buchse zu löten. Wenns nur dir beiden sind, ist auch egal, wie rum.

Ah ok, dann kann ich ja nicht viel falsch machen. :)

Hmm, das klingt komisch. Auch hier wäre ein Multimeter praktisch. Damit könnte man mal messen, oder der TA noch intakt ist, also ob es nicht innen drin einen Kabelbruch oder so gibt. Gibt es Geräusche, wenn du mit einem Schraubenzieher oder so auf die Pole der Tonabnehmer gehst?

Ja, es gibt Geräusche wenn ich die Polepieces anfasse/berühre. Aber ein Multimeter habe ich und wenn ich den Widerstand der PUs messe, bekomme ich keinen Wert, also muss ja irgendwo ne Unterbrechung sein. :(

Gutes vorgehen, blöd nur, wenns nichts bringt :D

Tja :D

Sieht also momentan nach defektem PU aus. Wenn das wirklich so ist bliebe zu überlegen, ob sich eine Investition in eine komplett neue Elektronik lohnt, oder ob ich vielleicht die Elektronik aus meinem ersten Bass verbaue, die funktioniert auf jeden Fall. Nur leider wäre dann mein erster Bass ohne Funktion.... :gruebel:
 
Elektronik II

Tja, das mit den PUs hat sich wohl völlig erledigt, ich habe sie ausgebaut und die Kappen abgemacht, ganz ganz vorsichtig um nichts zu beschädigen.
Und kaum hatte ich die ab, sprangen mir auch schon die Kabelenden der Spule entgegen:
dsc_0422lervh.jpg
Ich habe an einem PU diese kleinen Drähtchen wieder mühevoll an die Kabel gefummelt, aber ich bekam immer noch keinen Wert und deshalb habe ich beschlossen, dass sich das wohl mit den PUs erledigt hat.

Zwischenfazit Elektronik
Die Potis sind verrostet und müssen ausgetauscht werden. Genauso die PUs, bzw. der Splitcoil wie's eigentlich heißt, da irreperabel.
Nichts desto trotz ist das nicht das Ende des Projekts, ich werde wohl einen neuen oder gebrauchten Tonabnehmer und einen neue Elektronik besorgen.
Ich mein, ich habe immerhin für 35 Euro einen super Body und einen super Hals mit Ahorn-Griffbrett bekommen, das möchte ich nicht einfach aufs Abstellgleis stellen...

Als mögliche Fortsetzungen (im Bereich Elektronik) ergibt sich nun folgendes:
1. Neue oder gebrauchte Tonabnehmer samt Elektronik besorgen und einbauen.
2. Zusammen mit meinem ersten Bass aus dem ganz ganz oben erwähnten letzten Projekt eine "Aus-2-mach-1-Aktion" starten, d.h. dessen Elektronik übernehmen.

Letzteres würde ich aber ungerne machen, da ich mir meinen ersten Bass jetzt so schön fertig gemacht habe. :)

Bei der Gelegenheit frage ich schonmal:
Kann einer von euch was zu der Qualität von Wilkinson-PUs sagen?
 

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